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Dampfradioforum • Thema anzeigen - Restauration Grundig Typ90 - Probleme über Probleme

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BeitragVerfasst: Do Jul 11, 2013 22:02 
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Hallo Jungs,
nachdem das Chassis nach Einbau eines neuen Trafos wieder tadellos spielt, bin ich über der "Aussenrestauration".
Radio ist komplett zerlegt und momentan ist die Frontblende mit den Zierleisten und der Grill dran.

Die Messingzierleisten mussten natürlich entfernt werden umm sie polieren zu können. Die bestehen aus einem dünnen Blech das über Flachleisten aus Buchenholz gebördelt ist und die Leisten wiederum sind mit der Frontblende verklebt.
Beim Abnehmen der Zierleisten sind diese Holzleisten nun teilweise in der Frontblende verblieben, teilweise abgreissen, teilweise in den Zierleisten geblieben.
Somit werde ich die Zierleisten kaum mehr verwenden können. Ich dachte an Ersatz durch massives Rundmessing das ich entsprechend weichglühen und biegen würde. Alle paar cm einen Retentsionstift anschweissen, die Frontblende an den entspr. Stellen lochen und die Stifte dann von hinten mmit der Frontblende verkleben.

Dazu müsste ich aber erstmal die verbliebenen Holzleisten aus der Frontblende bekommen. Der verwendete Kleber scheint direkt aus der Hölle zu kommen. Auch mehrstündiges Baden in heissem Wasser lässt ihn kein Quentchen erweichen.
Hat jemand eine Idee? Ausfräsen wäre die letzte Alternative. Würde ich aber ungern machen, weil so was selten ohne Fehler/Beschädigung abgeht.

Beim Grill die gleichen Probleme. Den Stoff konnte ich vorsichtig Millimeter für Millimeter ablösen. An unsichtbarer Stelle versch. Lösemittel erbrobt um die Klebertreste zu entfernen. Kontakt WL löste den Klebstoff mehr schlecht als recht, aber immerhin. Nach dem großflächigen Abwaschen des Klebstoffes musste nich feststellen, dass der Kleber nicht wirklich völlig entfernt war, sondern als dünner Film gleichmäßig über den kompletten Grill verteilt war. Im Gegensatz zur Philetta ist der Grill nicht massiv sondern hohl, so dass ich jetzt pro Grillrippe acht Plastiflächen von dem Klebefilm befreien muss. Könnte kotzen. Hab jetzt drei Rippen fertig was über 10 Stunden gedauert hat. Unter dem Mikroskop mit 2mm Rundhölzchen und Auropolitur mit dem Technikerhandstück Millimeter für Millioometer abpolieren. Aber immerhin funktioniert es.

Frustrierter Gruß,
Achim


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BeitragVerfasst: Fr Jul 26, 2013 17:53 
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Zum Problem mit dem Holz würde ich es mit mehreren Quell- und Schrumpfungsvorgängen probieren.
Also das Plastik mit dem Holz eine Nacht in Seifenwasser einlegen, dann 3 bis 4 Tage trocknen lassen, dann wieder einweichen... usw... das ganze mehrmals wiederholen.
Holz quillt und schrumpft bei so einer Prozedur, Plastik macht das nichts aus. Soweit ich weiß...
Durch das quellen und schrumpfen löst sich das Holz dann vielleicht doch?


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BeitragVerfasst: So Jul 28, 2013 11:14 
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Ich lasse die Messingleisten eigentlich immer dran wenn ich diese poliere.
Montiert lassen die sich auch wesentlich besser bearbeiten.
Wenn ich mit Stahlwolle ran gehe, weil die Oxydschicht auf dem Messing zu hartnäckig ist, so klebe ich vorher mit Tesaband ab.

Gruß Ralf


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BeitragVerfasst: So Jul 28, 2013 19:31 
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Danke für eure Antworten.
Die Arbeiten sind inzwischen fast abgeschlossen. Einlegen in warmes Geschirrspülmittel hat den Kleber nach zwei Tagen unterwandert und die Leisten gingen ab.
Danach konnte ich sie feinschleifen, polieren und zaponieren. Dann wurden passende Holzieisten eingepasst und mit dem Rahmen mit glasklarem Epoxy verklebt. Ist nicht perfekt geworden, aber doch annehmbar.
Der Grill ist auch fertig und die Tasten grade in der Mache. Die waren an der Rückseite ausgebrochen und mussten ergänzt werden.
Leider war der originale Stoff nicht zu retten. hab ihn zwar perfekt sauber bekommen, aber er war schon vom Werk her so knapp eingepasst, dass es nicht mehr gereicht hat.
Das Gehäuse hat inzwischen 8 Schichten Klarlack und wartet auf den Endschliff und die Politur.
Die Messingringe der Knöpfe ließen sich leicht entfernen, wurden geschliffen, poliert und vergoldet.

Ein paar Bilder folgen falls Interesse besteht.

Gruß,
Achim


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BeitragVerfasst: Mo Jul 29, 2013 6:47 
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die Bilder würde ich sehr gerne sehen!

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Gruß,
Jupp
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BeitragVerfasst: Mo Jul 29, 2013 20:59 
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Ok, hier mal eim paar Bilder vom Gehäuse. Leider hab ich keine Fotos von sem Radio im Ausgangszustand gemacht. Ich hab es für 20 Euro auf dem Flohmarkt gekauft und es war eigentlich in einem recht passablen Zustand.


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Dateikommentar: Der Lack war teilweise abgeplatzt und jede menge Risse. Also runter damit.
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BeitragVerfasst: Mo Jul 29, 2013 21:03 
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Mit normalem Abbeizer ging der Lack problemlos ab. Danach wurde mit Aceton gewaschen und getrocknet.
Anschließend mit wasserbasierter Clou-Beize gebeizt und zum Schluss der Sunburst aufgespritzt.
Dazu nimmt man besser den Clou Lasurlack, die Wasserbeize hat einen zu schlechten Verlauf. Hinterher ist man immer klüger.


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Gehäuse nach Beizen 2.jpg
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BeitragVerfasst: Mo Jul 29, 2013 21:11 
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Nun kommt der Klarlack. Ich habe 2K-Autolack verwendet, mit dem kenne ich mich aus. Erste Schicht mit Pinsel in das Holz einmassiert, dann zweite Schicht gespritzt und erster, vorsichtiger Schliff. Nach Aushärtung eine Klebeschicht, eine Verlaufsschicht und nach 30 min die zweite Verlaufsschicht. Dann Aushärtung und Schliff. Das wiederholt man so oft, bis eine geschlossene, geschliffene Fläche erreicht ist. Dann die Schlußschicht auf Verlauf.

Da es einige Einschlüsse und auch ein paar winzige Silikonkrater gab, muss das ganze Gehäuse noch feingeschliffen und poliert werden.
Der Sunburst ist in Wirklichkeit ziemlich gleichmäßig geworden. Die Unregelmäßigkeiten auf den Bildern kommen vom Blitz. Hochglanzoberflächen sind schwierig zu fotografieren.


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BeitragVerfasst: Mo Jul 29, 2013 21:14 
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klasse! So gut hätte ich das nicht hinbekommen!

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BeitragVerfasst: Mo Jul 29, 2013 21:36 
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Ach komm, Franz Josef - du als alter Profi...

Weiter gehts mit den Tasten. Die waren auf der Rückseite teilweise ausgerissen und auf den Druckflächen erodiert.
Zum Abnehmen benutze ich geschlitztes Rundmaterial aus Kupfer das auf den Lötkolben gesteckt wird. Damit kann man die Tasten völlig problemlos abziehen ohne dass was kaputt geht.


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BeitragVerfasst: Mo Jul 29, 2013 21:40 
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Die Tasten werden auf der rückwärtigen Kante aufgerauht, auf einer Glasplatte fixiert und von hinten mit passend eingefärbtem PMMA verfüllt.


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BeitragVerfasst: Mo Jul 29, 2013 21:43 
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Nach der Politur gibt es noch eine Schicht Klarlack. Evtl. Einschlüsse werden ausgeschliffen und poliert.
Danach sehen sie doch wieder richtig gut aus....


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BeitragVerfasst: Mo Jul 29, 2013 21:49 
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Die Knöpfe waren bei dem kleinen Grundig gar kein problem. Im Gegensatz zu den Philettas war da nichts gebrochen, nichts beschädigt und die Ringe und Kappen ließen sich problemlos in Heißdampf lösen.
Erstaunt hat mich die Beschichtung der Messingteile. Das kann kein Zapon gewesen sein. Ich hab sie nur mit Schwabbel und Bimsstein abbekommen. Danach polieren und vergolden. Das Vergolden ist mir inzwischen lieber als das Zaponieren. Hält besser und länger und ist kein großer Aufwand.


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BeitragVerfasst: Mo Jul 29, 2013 22:16 
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Sehr schöne Arbeit, da kann man nur den Hut ziehen :super:

Radiogrüße :hello:
Hans Detlef


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