Hallo Hans Detlef, Hallo zusammen,
den Lack habe ich noch einmal mit Autolackreiniger und Baolin aufpoliert. Der Lack ist jetzt hochglänzend geworden, wie er vielleicht einst mal war. Wahrscheinlich handelt es sich vom Glanz und der Schichtdicke nach um Polyester- oder Polyurethanlack, wie er ab Mitte der 1950er Jahre für eine hochglänzende Beschichtung eingesetzt wurde. Der ältere Nitrolack ist mit einer dünneren Beschichtung aufgetragen worden und ist etwas seidiger im Glanz. Schellack würde man mit Autolackreiniger beschädigen. Er wird dann matt. Schellack wird mit Schellack und etwas Paraffin als Polieröl mit dem Ballen aufpoliert.
Beim Aufpolieren von Polyester- oder Polyurethanlacken hat sich nun folgende Methode bei mir entwickelt, wodurch auch kleine Kratzer, die bis auf das Fournier durchgehen, kaschiert werden können beziehungsweise weniger auffallen:
1. Grundreinigung mit einer Zahnprothesenreinigerlösung (wirkt besser als Glasreinger, Wattestäbchen für die Ecken nehmen)
2. Einreiben mit dem Möbelpflegemittel Baolin (verhindert, dass sich später der weiße Lackreinger in den Kratzern festsetzt)
2. Polieren mit Autolackreiniger (Cleaner, also die feinkörnigste Variante des Schleifmittels)
3. Einreiben mit Baolin (gibt noch mehr Glanz, versiegelt feine Kratzer mit Wachs oder Paraffin)
Zum Reinigen und Polieren kommt weiches Küchenpapier zum Einsatz. Es verfärbt sich dann braun. Das Ergebnis sieht ein Tick besser aus als vorher:
Dateianhang:
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Ich hatte mir schon überlegt das Radio als Ersatzteilspender zu verwenden, so hässlich kam mir das Ding vor. Zum Glück kam ich zur Besinnung habe ich dieses Verbrechen nicht begangen. Alte Radios haben ein Grundrecht auf Unversehrtheit und Fürsorge.