Dampfradioforum

Hallo zusammen. Gestern hab ich also die Belcanto abgeholt und durfte sie nach 500km Fahrt und etlichen Staus in den ersten Stock schleppen. Gut wenn man einen Sohn hat...
Ich freu mich total über diese Truhe vor der ich als kleines Kiind immer davorgelegen bin und Märchenplatten gehört hab.
Insgesamt erscheint sie mir in erstaunlich gutem Zustand. Zwar gibt sie keinen Mucks von sich, aber das kommt später.
Jetzt geht es mir um die Gehäuserestauration. Ursprünglich dachte ich daran, alles komplett zu demontieren, abzubeizen und den ganzen Koorpus mit 2K-Lack zu lackieren wie ich es von den kleinen Radios gewohnt bin und was ich auch beherrsche.

Mir ist jetzt aber klar geworden, dass das kaum machbar sein wird. Mein Lackierraum ist dafür viel zu klein und ich kann die Truhe auch nicht zum Schleifen durch die Gegend schleppen.

Guckt Euch bitte mal die Bilder an und gebt mir Eure Einschätzung wieder, was ich am besten tun sollte. Der Originallack ist eigentlich gar nnicht so schlecht und ich zweifle langsam, ob der überhaupt zwingend runter muss.
Gestern war ich noch im Obi und hab Schellack und Alk geholt weil ich mal an einem alten Nähschränkchen experimentieren wollte. Schließlich hab ich das noch nie gemacht und bis dato auch nicht allzuviel davon gehalten. Aber die ersten Versuche sind gar nicht mal übel und so frage ich mich, ob Schellack vielleicht eine Alternative sein könnte. Vorsichtig anschleifen und mit Schellack behandeln. Könnte das gehen ohne allen alten Lack abzunehmen? Auf dem Nähschränkchen scheint das gut zu funktionieren. dauer halt ewig, macht aber keinen Dreck und ist nicht stressig.

Das zweite Problem. Kriegt man all die Messing-Zierleisten ab ohne was zu beschädigen? Die müsste man ja am besten abnehmen. Zum richtigen lackieren wäre das zwingend und für Schellack vermutlich auch. Keine Ahnung wie die festgemacht sind. Hoffentlich nicht eingepresst oder so. Ausserdem müssten die poliert werden. das geht in angebautem Zustand nicht.

Bin ja gespannt, wie sie später mal klingt. Sind immerhin zwei dicke Lautsprecher unten drin und oben noch mal zwei. Komischerweise strahlen sie ja direkt in die Decke - seltsam. Hoffentlich haben die sich dabei was gedacht....

zweiter Teil

die letzten

Also meine Schreineraugen sehen das so: Guter Zustand, Lack müsste nicht runter.
Schumis Tipp in diesem Fall, auch meiner: Wallnussölbehandlung. Dazu Bitte die sehr ausführlichen Tipps vom Schumi Lesen.

Zur Truhe sage ich, Herzlichen Glückwunsch ein guter Fang.

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Der Arbeitsplatz
http://up.picr.de/9757217ajq.jpg
Die Homepage
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"Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“

Matthias Claudius

Da hast du eine wirklich schöne Graetz Truhe geangelt. Die beiden Lautsprecher (es sind Elektrostaten für die Höhenwiedergabe strahlen nicht in die Decke sondern in einen Hohlraum, der von der Messingleiste versteckt wird. Das ganze nennt sich bei Graetz dann 4R-Raumklang. Meist sind in den Elektrostaten aber die Folien oxiediert. Aber das sehen wir erst wenn die Truhe läuft
Auf alle eine schöne Truhe, die wie ich finde wirklich gut erhalten ist. Auch der PE Rex sieht aus wie neu.
Gruß,
Lukas

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Hallo.
Auch wenn ich das nocht nicht gemacht habe, aber ich dachte auch sofort an Schumi's Tip.
Der Lack schein sich ja nicht abzulösen.
Ich glaube so schön wie jetzt kriegt eine Neulackierung nur ein Profi hin. Ob die Linierung dann auch wieder so schön wird und die Messingteile heil bleiben...?
Ich würde bei dem Zustand das Risiko einer Vollrestaurierung nicht eingehen. Die Truhe sieht, zumindest auf den Fotos, noch sehr schön aus.


Ergänzung:
Ich habe Originallacke schon öfter mit einer öl- und wachsfreien Autopolitur bearbeitet, die normalerweise die Lackierer verwenden. Das Zeug heißt Finesse-It und stammt von 3M. Alternativ kann ich noch A1 Speed-Polish empfehlen. Die ist auch frei von Wachsen. Damit habe ich schon stumpfe Lacke wieder schön glänzend bekommen. Interessant ist wie der Polierlappen nach dem ersten Durchgang aussieht!

Viel Freude damit!

Achso, die Kilometer haben sich gelohnt! Glückwunsch!

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Gruß,
Daniel

„Baden Baden, Beromünster, Paris, Rom…
...Eine ganze Welt ist auf der Skala des SABA-Empfängers vereint“

Der Achim hat sich ja sehr viel Mühe mit den Fotos gemacht. Sehr gut ist deshalb zu erkennen, dass es sehr viele Lackrisse gibt. Deshalb der Tipp:
Wallnussöl.

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Matthias Claudius

Danke für die Antworten. Da müsst ihr jetzt mal was erklären. Denn von Walnussöl ist ja immer wieder die Rede.
Walnussöl ist doch ein relativ normales Öl aus der Küche. ich geh mal davon aus, dass das nicht aushärtet, polymerisiert oder so was.
Also kriecht es doch in die Ritzen des Lacks, breitet sich da aus und sättigt das Holz darunter.
Optisch mag das ja hinterher besser aussehen, aber was ist mit der Langzeitwirkung? besteht nicht die gefahr, dass das Öl den Lack unterwandert und ihn ablöst? Und das meiste Öl wird im Laufe der Zeit wohl verdunsten so dass man den Vorgang immer wiederholen muss?
Oder seh ich das falsch? Und wenn ich einmal Öl im Holz habe, ist eine spätere evt. Neulackierung doch so gut wie ausgeschlossen?
Was wäre mit Schellack? der müsste die Ritzen doch auch unterwandern, härtet aber wenigstens aus.

Gruß,
Achim

Bei der Aushärtung liegt Dein Irrtum .
Wallnussöl ist eines der ganz wenigen Öle, welches wirklich im Laufe der Zeit völlig aushärtet.
Aber, auch das darf nicht unerwähnt bleiben... Späteres Nachlackieren ist fast nicht möglich.
Zur Truhe selber.
Ich wäre bei der hellen Holzoberfläche sehr vorsichtig mit Wallnussöl. Vor meinem inneren Auge sehe ich Spinnennetze über der kompletten Oberfläche. Wallnussöl ist meiner Erfahrung nach (und die dürfet nicht gering sein damit) nur für dunkle Oberflächen geeignet.
Hier würde ich auf jeden Fall an einer kleinen Stelle mal probieren.

paulchen

Hallo,
ich sehe da nur dynamische Lautsprecher, die sollten völlig unproblematisch sein.

Ansonsten: schöne Truhe und damals das einzige Graetz-Gerät mit Gegentaktendstufe und in Ultralinearschaltung. Das Teil klingt bestimmt nicht schlecht, wenn fertig überholt!

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Viele Grüße

Frank

Hallo Achim

Sehr schöne Truhe, sieht meines Erachtens absolut wohnzimmertauglich aus - muss ja nicht fabrikneu glänzen...

Schellack würde ich zuerst an unsichtbarer Stelle (Unterseite oder Hinterkante) ausprobieren. Es kann sehr gut funktionieren, ev. passt aber der Schellack nicht 100% zum Originallack bzw. es wird am Ende sichtbar, wenn bei der Vorbehandlung (z.B. mit Stahlwolle 00) eine nicht ganz ausgewogene/gleichmässige Unterlage erzeugt wurde. Ich habe schon oft mit Schellackpolitur Oberflächen wieder gut hinbekommen, die Wasserflecken, Kratzer (in der Lackoberfläche) und Dellen (nach "Herausziehen" mittels Dampf) hatten. Das ist dann eine Art Retouche auf der gesamten Fläche (z.B. nur Oberseite, den Rest [Seiten/Front] lasse ich wenn dort der Originallack noch i.O. ist). Ich habe aber nichts dagegen, wenn eine gewisse "gepflegte" Alterspatina bleibt. .

Generell: bevor ich zum Lackieren greife, mache ich einen Test mit den bewährten Mitteln (Möbelpolitur, Renuwell etc.) und die Resultate damit sind für mich oft schon ausreichend.

Messingteile lasse ich dran, poliere sie vor dem Lackieren direkt am Gehäuse.

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Gruss roady43 (Michael)

Albis 94 Loewe Opta Thule Graetz Fantasia 1120 Tannhäuser-Stereo D330, Grundig Heinzelmann 1 Nora Egmont GW855 Saba Meersburg 8 Grundig 9166 Stereo Resonar 659SG Biennophone 5021

Ah, mist, ich hatte nur den Text gesehen und die umlaufende Leiste. Das hab ich dann an mein Comedia gedacht..... Sorry

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