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Dampfradioforum • Thema anzeigen - Skalenscheibe lagern & Ablösung sichern

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BeitragVerfasst: Fr Mai 08, 2015 5:59 
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Liebes Forum!

Nachdem ich hier so viel nützliche Anfängerhilfe erhielt, will ich mich nun an ein neues Projekt wagen; ein Grundig 3095 ML/S in aussen pfui und innen hui.
Das Gerät ist nun komplett zerlegt; Klangregler und Wellenkupplung funktionieren wieder. Ich möchte mir viel Zeit lassen und die Innereien bis zum Abschluß einer Schellackpolitur (ich habe schon fleißig geübt) sorgfältig lagern:

- Wie lagert man Skalenscheiben?

Ich traue mich nicht sie einzuschlagen und habe jetzt im Nebenraum ein ganzes Regalbrett frei geräumt auf dem sie offen, mit der Innenseite nach oben, liegen kann. Das ist aber keine Dauerlösung.

- Wie sichere ich diese leichte Ablösung der Beschichtung?
Dateianhang:
Skalenscheibe 01_v1_1.jpg
Skalenscheibe 01_v1_1.jpg [ 39.87 KiB | 6367-mal betrachtet ]

Hier hatte Grundig an der oberen Kante der (grauselig braunen) Scheibe zwei Folien aufgeklebt, dort, wo sie auf den Filzstücken aufliegt. Diese Folien drohen aber, die Beschichtung ab zureißen.
Zwar kann ich sie vorsichtig andrücken, doch sieht man gegen das Licht bereits Risse an den Kanten und es droht totale Zerstörung in diesem Bereich.
Ist es eine gute Idee, die vorhandenen Folienstücke wiederum mit neuer, hochwertiger Folie zu sichern? Oder muß ich damit rechnen, daß thermisch bedingtes Längen und Schrumpfen das Problem nur vergrößert?

Alternativ würde mir einfallen:
a.) Die Kanten der Folie mit einem Hauch Cyanacrylat (also wirklich nur ein wöntziges Tröpfchen) sichern.
b.) Eventuell erkennbare Risse nach zutönen.
c.) etwas dünnen Filz aufbringen, so daß bei der Montage, statt Folie auf Filz, Filtz auf Filz zu liegen kommt, damit sich bei einer späteren Demontage die Teile gut voneinander lösen.

Habt Ihr einen besseren Vorschlag?

Liebe Grüße, Ralf

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BeitragVerfasst: Fr Mai 29, 2015 9:40 
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Ich habe da eine geeignete Lösung für mich gefunden.

Cosmoliod H80 (ein mikrokristallines Wachs) in Siedegrenzbenzin (extrem reines Waschbenzin) lösen und erwärmen.
Dann die gesamte Skalenscheibe innen über die bedruckten Stellen einpinseln und das Benzin verdampfen (trocknen) lassen über ein paar Minuten hinweg.

Zurück bleibt eine mikometer dünne Wachsschicht die die Farbe schützt und Lackschollen wieder etwas festigt, somit wird weiteres Abblättern verhindert!
Die Wachsschicht ist natürlich nicht griffest, aber innen langt man sowieso selten hin.
Wenn man Striemen vom Aufpindeln sehen sollte kann man die einfach mit einem feinen Baumwolltuch glatt wischen. Der Wachsfilm bleibt so erhalten, wird aber für das Auge unsichtbar (striemenfrei) :super:


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BeitragVerfasst: Sa Mai 30, 2015 6:56 
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Danke Phalos!

Ich habe mich auf der Herstellerseite umgesehen und werde die Vertriebsstelle in Schweden kontaktieren.
Wird das Wachs, das sich bei 100°C verflüssigt, im Radio-Betrieb nicht zu weich?
Ich könnte mir vorstellen, daß mindest bei Geräten mit obenliegender Skalenscheibe hier kritische Werte entstehen.

In meinem Falle ist die Ablösung durch die Werksseitig verwendete Kunstofffolie bedingt. Ist es an dieser Stelle nicht extrem riskant eine Lösung aus Siedegrenzbenzin, das ja Kunststoffe löst und versprödet, zu verwenden?
Hast Du (im Zusammenhang mit Skalenscheiben) schon mal versucht, das Wachs stattdessen unverdünnt in erwärmten, verflüssigtem Zustand aufzubringen?
Vielleicht könnte man es sogar spritzen?

Ich bedanke mich für den Tip, Ralf

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BeitragVerfasst: Sa Mai 30, 2015 9:28 
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Natürlich kann man das Wachs auch einfach so aufstreichen, aber da wird die Schicht eben sejr dick und die Streifen lassen sich schlecht wegpolieren.

Auch wenn die Skalenscheibe über den Röhren liegt sollte sie im Normalfall nicht SO heiß werden dass man sich die Hand verbrennt. Was ja bei 100°C der Fall wäre. Also da brauchst du keine Sorge haben.
Das Siedegrenzbenzin löst keinen mir bekannten Kuststoff an. Wir verwenden diese Komination im Deutschen Museum um unsere Exponate zu konservieren.

Ich selbst hab es eben auch verwendet um Skalenscheibenlack wieder zu festigen.


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BeitragVerfasst: Sa Mai 30, 2015 10:18 
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Danke... das beruhigt mich.

> "Das Siedegrenzbenzin löst keinen mir bekannten Kuststoff an."

Waschbenzin habe ich so noch nie eingesetzt. Deshalb schaute ich bei Wikipedia nach, wo Anderslautendes steht, aber gut; ich werde es vorsichtig probieren.

Grüße, Ralf

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BeitragVerfasst: Mo Jun 01, 2015 13:58 
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Es ist ja kein Siedegrenzbe nzin direkt mehr, sondern eine Lösung aus Benzin und Wachs. Also nicht gar so agrresiv wie reines Benzin.
Probiers einfach, ich hab gute Erfahrungen damit gemacht.


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BeitragVerfasst: Do Jul 09, 2015 6:38 
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Hallo Phalos!

Nochmal danke für den Tip; das hat prima funktioniert.

Während ich noch auf mikrokristallinen Wachs wartete, den ein bekannter Restaurator mir aus Göteborg mitbringen wollte, erkannte ich, daß der Wachs, welchen ich für meine australische Wachsjacke benutze, ebenfalls ein mikrokristalliner ist.
Ich experimentiere also ein wenig damit herum und es ergaben sich keine Schwierigkeiten.
Lediglich die Grundig-Folie erwies sich wegen ihrer Stärke als zu formstabil um sich mit Wachs bändigen zu lassen. Ich schnitt also passende Stücke Tesa-Film zurecht, entfernte den Tesa-Klebstoff und klebte diese - nur mit Wachs und Reinigungsbenzin - mit Überstand so auf die Skalenrückseite, daß sie die vorhandene Folie fixierten.
Nach einigen Wochen der Lagerung hatte ich gestern das Vergnügen das Grundig wieder montieren zu dürfen; sehr schöne Lösung.
Und, nebenbei bemerkt: Klingt auch gut, Mengen von Sendern allüberall, alles funktioniert wunderbar (bis auf das :mauge: ).

Liebe Grüße Ralf

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