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Ein paar Fragen zum Thema Hartöl
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Seite 1 von 2

Autor:  TheJukeboxMan [ Mi Apr 19, 2017 10:09 ]
Betreff des Beitrags:  Ein paar Fragen zum Thema Hartöl

Hallo Zusammen!
Gerade habe ich viel Zeit um an meinen Radios zu basteln, was ich dementsprechend natürlich auch tue :mrgreen: . Besonders an der Jubilate arbeite ich gerade, da ich diese endlich mal fertigstellen möchte.
Wer mein Thema zu dem Gerät verfolgt hat weiß mittlerweile, dass ich zwei Jubilate besitze, d.h. auch zwei Gehäuse.
Das erste Gehäuse hatte ich bereits mit Renuwell und Wallnussöl behandelt. Das ist ganz gut geworden, allerdings hat sich das Gehäuse merklich abgedunkelt. Zudem ist das Gehäuse irgendwie leicht verzogen, setze ich den Plastik-Grill vorne an das Gehäuse, bleibt entweder oben oder unten ein Spalt (das war aber schon vor dem einreiben mit Renuwell/Walnussöl so). Bei dem anderen Gehäuse ist das nicht der Fall.
Beim zweiten Gehäuse ist der Lack sehr rissig und blättert auch schon geringfügig ab. Nun hatte ich mir überlegt, dass ich doch mal probiere, dieses Gehäuse wieder zu richten und dann das Schönere von beiden zu nehmen.
Nun habe ich mir schon einiges zum Thema Hartöl angelesen und hätte dazu zwei Fragen:

- Kann ich den Lack statt mit Azeton auch mit Schleifpapier und/oder Verdünnung entfernen?
- Ich vermute mal, dass ich die dunklen Streifen an der Vorder- und Rückseite des Gehäuses vermutlich nicht wieder so hinbekomme, zumindest nicht mit dem Hartöl. Kann man grob abschätzen, wie das Gehäuse nach dem Auftragen des Hartöls aussehen wird?

Als Symbolbild hier mal ein Bild von dem ersten Gehäuse:

Dateianhang:
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DSCI0310 Kopie.jpg [ 152.03 KiB | 12169-mal betrachtet ]

Autor:  MatthiasD [ Mi Apr 19, 2017 22:32 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ein paar Fragen zum Thema Hartöl

Hallo Marvin,

Ich habe mich schon mehrfach als Anhänger von Hartöl "geoutet". Ich bin der Meinung, dass es für den Beginner leichter zu handhaben ist und weniger Geruchsbelästigung erzeugt. Außerdem kann man es bei niedrigeren Temperaturen anwenden als Lacke. Meine Versuche der letzten Woche habe ich mal gegenübergestellt:
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Dateianhang:
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Das linke Gehäuse ist mit Hartöl behandelt, des rechte mit einer ersten Schicht Sprühlack auf Wasserbasis. Leider sind die Bilder zu dieser Tageszeit nicht besonders aussagekräftig, aber das Hartölgehäuse (ein kleiner Siemens) gefällt mir besser.
Ich entferne den alten Lack (wie auch bei diesen beiden) mit Heissluft und einer alten Messerklinge.
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Das dauert etwa eine Stunde und alles ist fertig. Mit Abbeizer und Aceton hast Du sicher mehr Aufwand. Den Sunburst (Hell-Dunkelübergang) bekommt man mit etwas Farbbeize und Übung wieder hin. Bei der Herstellung hat man auch nur mit gefärbtem Lack gearbeitet. Nach dem Abtragen der alten Lackschicht ist also alles einheitlich blass. Meinen Lack färbe ich mit etwas Beize und sprühe am Rand etwas mehr. Bisher ist fast jedes Exemplar am Ende auch gelungen. Es ist jedenfalls einfacher als man annimmt. Hartöl habe ich bereits gefärbt gekauft. Bei diesem Siemens habe ich vor dem ersten Ölen allerdings mit Beize am Rand etwas vorbehandelt. Wer ganz unsicher ist, trägt zuerst eine farblose Schicht Öl / Lack auf und kann bei Misserfolg das Ganze leichter wieder entfernen. Also nur Mut.

Autor:  TheJukeboxMan [ Do Apr 20, 2017 9:09 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ein paar Fragen zum Thema Hartöl

Hallo Matthias,
danke für deine Antwort und die vielen Tipps! :danke:
Dass Hartöl für einen Einsteiger gut geeignet ist, beruhigt mich schon mal, da das mein erstes Gehäuse sein wird, was neu gemacht wird und ich auch sonst bzgl. Lack/Ölen nicht so viel Erfahrung habe :roll: .
Danke auch für den Tipp mit dem Heißluftfön, den kannte ich noch gar nicht. Das ist natürlich super, dann brauche ich nicht mit Chemikalien zu hantieren und der Geruch wird auch angenehmer sein :D .
Beize habe ich hier, dann werde ich das Gehäuse wohl davor ein wenig behandeln, so wie du es bei dem Siemens gemacht hast.
Deine beiden Gehäuse gefallen mir wirklich gut, gute Arbeit :super: . Ich wäre schon mal sehr froh, wenn ich es ansatzweise so hinbekomme.

Dann werde ich das ganze einfach mal ausprobieren und schauen, ob das so klappt.

Autor:  MatthiasD [ Do Apr 20, 2017 9:55 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ein paar Fragen zum Thema Hartöl

kurzer Nachtrag zur Verwendung der Heißluftpistole:
die abgetragenen Flocken neigen zur Reaktion, wenn man zu sehr erhitzt. Ich habe zwar noch nicht erlebt, dass sie entflammen, aber sie kokeln stinkend vor sich hin, bis man sie ausdrückt. Das kann dann auch Flecken erzeugen, wenn es auf der Furnieroberfläche passiert. Dafür bekommt man aber rasch ein Gefühl, was gut ist und was nicht. Der alte Lack wird durch die Hitze weich und kann leicht abgetragen werden. Die Klinge sollte eher stumpf sein, sonst bleibt sie u.U. im Funier hängen. Ich halte sie jedenfalls wie einen Hobel mit etwa 45 Grad.

Autor:  MatthiasD [ Fr Apr 21, 2017 21:09 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ein paar Fragen zum Thema Hartöl

Ich hänge mal noch ein aktuelles Beispiel mit an, das im Ergebnis möglicherweise nach hinten losgeht:
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Diese TFK Gavotte habe ich mir gestern zwischen Heimkommen und Abendessen vorgenommen.
Dateianhang:
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Der Lack ist nicht zu retten und muss runter
Dateianhang:
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DSCF8577.JPG [ 132.08 KiB | 12025-mal betrachtet ]

Hier sieht man 3 Zustände mal in einem Bild (originaler Lack, abgetragene Flächen und leicht abgeschliffen)
Dateianhang:
DSCF8580.JPG
DSCF8580.JPG [ 133.78 KiB | 12025-mal betrachtet ]

Nach etwa 1 Stunde ist das Gehäuse völlig blank.
Dateianhang:
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TFK Gavotte.JPG [ 121.7 KiB | 12025-mal betrachtet ]

Und jetzt gefällt mir der helle Zustand so gut, dass ich vorerst keinen Lack oder Öl auftragen will.
Meine Frage an die Spezialisten:
Gibt es eine Möglichkeit diesen Zustand zu versiegeln ohne dass der Farbton des Furniers sehr viel dunkler wird ?
Ich vermute, da müsste ich einen halbtransparenten Lack mit Weißanteil verarbeiten. Ich würde es aber nicht einheitlich weiß haben wollen. Vermutlich werde ich später doch einen Sunburst aufbringen, wenn ich mich satt gesehen habe.

Autor:  Welle26 [ Fr Apr 21, 2017 21:30 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ein paar Fragen zum Thema Hartöl

Auf die Gefahr hin, daß ich gleich mit Hohn überschüttet werde, aber ich habe das mal relativ erfolgreich mit Klarlack gemacht.
Hier mal der Link zu den Bilder, bitte runterscrollen:

https://jaeger-sammlung.jimdo.com/sammlung/telefunken/gavotte-55/

Viele Grüße
Max

Autor:  MatthiasD [ Fr Apr 21, 2017 21:47 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ein paar Fragen zum Thema Hartöl

Hallo Max,

ich hoffe nicht, dass hier Hohn verteilt wird. Wir tragen hier unsere Erfahrungen zusammen und tauschen uns darüber aus.
Die Verwendung von Klarlack wirkt bei verschiedenen Furnierhölzern auch unterschiedlich. Das bei meinem TFK verwendete Holz wird sofort sehr dunkel, wenn es Feuchtigkeit, Öl oder Lack abbekommt. Genau diesen Effekt möchte ich allerdings vermeiden. Ich könnte mir z.B. vorstellen, es mit Paraffin zu versiegeln. Im Moment sieht man leider jeden Fingerabdruck als dunklen Fleck.

Autor:  TheJukeboxMan [ So Apr 23, 2017 17:20 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ein paar Fragen zum Thema Hartöl

Mittlerweile habe ich mal probiert, den Lack von dem alten Gehäuse zu entfernen - das geht mit der Heißluftpistole wirklich ausgezeichnet. Einfach die Stelle ein wenig warm machen und man kann den Lack, wie beim schälen einer Kartoffel, einfach abziehen.
Meine Heißluftpistole hat zwei Einstellungen, 300 und 600 Grad. Ich nutze die Einstellung auf 300 Grad und erwärme immer einen relativ kleinen Bereich, wobei ich darauf achte, die Heißluftpistole immer ein wenig zu bewegen. Wenn der Lack etwas dunkler wird und ggf. kleine Bläschen sichtbar werden, die Heißluftpistole ausschalten und mit dem Messer den Lack abziehen.
Als Messer nutze ich ein altes Taschenmesser. Die Klinge ist stumpf und der Zustand des Messers ist ziemlich schlecht, aber für das entfernen des Lacks taugt es allemal noch.
Ich empfehle aufgrund der Hitze das tragen von Handschuhen, besonders das Messer wird sehr schnell sehr warm :lol: .
Mittlerweile habe ich schon die komplette Oberseite lackfrei bekommen. Man braucht eine Weile, bis man den Dreh raus hat, aber wenn man das hat, geht es schnell und ohne Probleme.

Autor:  TheJukeboxMan [ Sa Apr 29, 2017 19:07 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ein paar Fragen zum Thema Hartöl

Hallo Matthias,
mir ist gerade der Gedanke gekommen, ob evtl. Möbel-Wachs eine gute Idee wäre, um das Gehäuse zu versiegeln...? Du hast zwar schon etwas von Paraffin geschrieben, aber evtl. ist "richtiges" Möbel-Wachs besser geeignet.
Ich kenne mich bzgl. Versiegelung/Lack etc. nicht so wirklich aus, vielleicht ist das auch kompletter Schwachsinn, aber evtl. funktioniert das.
Das Möbel-Wachs von Renuwell sollte laut der Beschreibung auf der Amazon-Website ideal für dein Vorhaben sein (wie auch die anderen Wachse, die angeboten werden).

Mittlerweile ist mein Gehäuse "entlackt", der ganze Lack ist unten.
Nach ein wenig schleifen mit 200er Sandpapier sieht das Ganze dann so aus:

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FullSizeRender.jpg [ 97.33 KiB | 11885-mal betrachtet ]


An den Stellen, wo der Sunburst vorhanden war, sind an manchen Stellen dunkle Schlieren zu sehen (Reste vom Lack). Zuerst bin ich dadurch etwas beunruhigt gewesen, später ist mir aber aufgefallen, dass an diese Stellen sowieso wieder Beize kommt - von dem her habe ich mich davon nicht weiter stören lassen.

Ich würde jetzt folgendermaßen weiter machen:
1.) Das Gehäuse so mit Klebeband abkleben, dass der Streifen für den Sunburst frei bleibt und dabei darauf achten, das Klebeband gerade aufzukleben
2.) Die Beize mit einem Pinsel auf dem Streifen auftragen und trocknen lassen
3.) Das Klebeband abziehen und nun mit der Behandlung mit dem Hartöl beginnen (zuerst mit einem Pinsel satt auftragen, später mit einem Ballen möglichst schnell die nächste Schicht auftragen. Zwischen den Schichten das Gehäuse gut trocknen lassen und leicht anschleifen)
4.) So oft Hartöl auftragen, bis das Ergebnis zufriedenstellend ist

Ist das soweit richtig? Kann ich einfach über die Beize mit dem Öl drübergehen oder kann das problematisch werden?
Wir ihr seht, kenne ich mich in diesem Gebiet nicht so wirklich aus, deshalb frage ich lieber nochmal nach.
Als Beize würde ich diese hier von Clou benutzen, die hat mein Vater noch übrig:

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Danke und Gruß :bier:

Autor:  tgrassner [ Sa Apr 29, 2017 23:04 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ein paar Fragen zum Thema Hartöl

Wenn Du den Bereich für den Sunburst abklebst und dann einfach beizt, dann hast Du einen farblich anderen Streifen, aber kein Sunburst mehr. Im abgeklebten Bereich die Beize zur Mitte hin immer mehr verdünnen, damit Du den Effekt hinbekommst.

Autor:  MatthiasD [ So Apr 30, 2017 7:14 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ein paar Fragen zum Thema Hartöl

Hallo Marvin,

wie Thorsten auch schrieb, muss auch die Beize in verschiedenen Sättigungen aufgetragen werden. Bei dem og.g. Beispiel habe ich das mit einem Pumpzerstäuber (Kosmetigzubehör) gemacht. Beize ist sehr dünnflüssig und man läuft Gefahr, dass auch größere Tropfen entstehen. Am besten auf einem Probebrett erst mal testen. Die Kombination gebizter Untergrund mit Hartöl ist nach meiner Erfahrung kein Problem. Wenn Du nicht gefärbtes Hartöl (ist der Standardfall) verwendest, muss der Farbübergang vor der Ölanwendung passen. Das Beispiel oben wurde mit gefärbtem Fussboden-Hartöl ausgeführt und da werden kleinere Makel mit jedem Auftrag etwas unsichtbarer. Ich habe noch nicht experimentiert, ob man klares Hartöl auch selbst einfärben kann. Mit Beize, die nicht wasserbasiert ist, könnte das auch gehen. Flecken, die nach dem Lackabtrag noch zu sehen sind, versuche ich vorsichtig zu schleifen. Wenn aber sowieso eine dunklere Schicht entstehen soll, kann man sich das Risiko des Durchschleifens auch sparen.

Autor:  TheJukeboxMan [ Mi Mai 03, 2017 18:24 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ein paar Fragen zum Thema Hartöl

Hallo ihr Beiden,
vielen Dank für eure Antworten!
Dann werde ich das mal auf jeden Fall probieren. Darauf, dass die Beize zur Mitte hin immer mehr verdünnt werden muss, hätte ich auch selber kommen können, da habe ich nicht richtig überlegt :roll: .
Dann bin ich mal gespannt, ob das alles problemlos klappt und das Ergebnis auch zufriedenstellend ist :super: .

Danke & Gruß

Autor:  RE 084 [ Do Mai 04, 2017 6:58 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ein paar Fragen zum Thema Hartöl

Hallo Marvin,

kurzer Tip zum Geld sparen von mir.....
Die Beize von Clou ist in der Flasche viel zu teuer !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Die gibt es auch im Tütchen, als Pulver, zum selbst anrühren.
Das ist erheblich günstiger, ich fülle die dann in diese kleinen
Glasflaschen wo vorher Tomatensoße drin war. (Pizzaboden
mit Soße von Alli) Die Tütchen bekommst Du zum Beispiel bei
Hornbach.

Gruß,
RE 084
(Hans)

Autor:  TheJukeboxMan [ Do Mai 04, 2017 18:02 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ein paar Fragen zum Thema Hartöl

Hallo Hans,
danke für den Tipp und den Hinweis :super: .
Dann werde ich nächstes Mal mal schauen, dass ich statt der Flasche das bekomme.
So ein Pulver ist auch bzgl. der Lagerung evtl. etwas unkomplizierter.

Gruß

Autor:  RE 084 [ Do Mai 04, 2017 19:58 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ein paar Fragen zum Thema Hartöl

Hallo Marvin,

Das hält ewig. Kann nur sein. das man das vor dem Gebrauch noch
mal aufschütteln muß. Aber das sieht man in der Flasche ja auch!
Viel Spaß mit gebeizten Fingern, das muß dann ´rauswachsen :-)

Gruß,
RE 084
(hans)

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