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 Betreff des Beitrags: Abgeblätterter Lack. Was tun?
BeitragVerfasst: Mi Jul 01, 2009 22:06 
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Hallo,

ich bräuchte hier eure Unterstützung.
Was mache ich hier am besten?

Bild

Da ist irgend sowas wie eine Firnis drauf. Und die blättert ab. Aber nicht überall.

Bild

Vermutlich müßte beim Entfernen der "Firnis" der Goldstreifen dran glauben. :|

Bild

Egal was ich machen werde, - die Messingleiste möchte ich nach Möglichkeit dran lassen.
Die Dinger sind sauschwer wieder richtig zu befestigen.

Bild

Was soll ich tun? Ich dachte zunächst mal an eine Oberflächenreinigung mit Wasser und Spülmittel. Die Gehäuseoberseite habe ich nicht fotografiert. Die sollte ich mit Lack- und Möbelpolitur wieder hinbekommen.
Das Problem sind die Front und die Seiten.
Was mache ich anschließend?
Abschleifen? Heißluft? Abbeize? Oder gar nichts?

Wie ihr wißt, bin ich kein Held bei der Holzveredelung.
Ich verlasse mich auf eure Tips.

Gruß

Rocco11

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BeitragVerfasst: Mi Jul 01, 2009 22:34 
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Hallo Rocco,

an Deiner Stelle würde ich folgendes machen:
1.Die Messingleiste mit Stahlwolle 000 polieren,das geht besser wenn sie noch am Gehäuse ist.
2. Diese Messingleiste mit der Heißluftpistole heiß machen und vorsichtig Stück für Stück lösen.
3.Das Gehäuse abbeizen.
4.Mit 2K-Lack lackieren.
5.Das Gehäuse schleifen und danach die Goldstreifen neu aufbringen.
6.Das Gehäuse 3x lackieren,nach jeder Lackschicht schleifen.
7.Letzte Lackschicht aufbringen,2 Tage stehen lassen und danach erst mit 600er Papier,dann mit 1200er Papier und als letzten Akt mit 2000er Papier schleifen.
8.Möglichst 1 Woche stehen lassen und dann mit einer Schleifpolitur auf Hochglanz polieren.Dann sieht das Radio aus,als hätte es gerade das Werk verlassen.Das Ganze ist eine Heidenarbeit,man muss gut nachdenken,ob sich der ganze Aufwand lohnt.Aber das wäre Nägel mit Köpfen gemacht,alles andere ist Flickwerk und macht nicht richtig glücklich.Nicht zu vergessen
9.Die Messingleiste mit Zaponlack gegen Anlaufen schützen und mit Pattex einkleben.

Gruß Otto


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BeitragVerfasst: Mi Jul 01, 2009 23:00 
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Hallo Otto,

zunächst vielen Dank für Deine Tips.
Zum Detail hätte ich dann noch ein paar Fragen:

Pkt. 1, Pkt. 2 und Pkt. 3 sind klar. Abbeize müßte ich noch beschaffen.

Pkt. 4: Da ist wohl 2-Komponenten Klarlack gemeint.

Pkt. 5: Goldstreifen sind ein allgemeines Problem. Lackieren oder eine Folie aufkleben, - das ist hier die Frage.

Pkt. 6: Das ist sehr viel Arbeit. Womit 3x lackieren? Nochmals 2K-Lack?
Schleifen wohl von Hand mit Schleifklotz. Welche Körnung empfiehlt sich zu diesem Zeitpunkt?

Pkt. 7: Schleifpapier mit einer Körnung von mehr als 1000 ist ein Problem. Manchmal ist sogar schon bei 800 Schluß (in Baumärkten)

Pkt. 8: Metallpolierpaste? Läpp-Paste? Zahncreme für Raucher? Nigrin Autolackpolitur 3 oder 4?

Pkt. 9: Ist klar.

Sorry, - aber bei Lackierarbeiten gehöre ich zu den Dummen. Da kann man nicht einmal das Elementarste voraussetzen.

Gruß und Danke

Rocco11

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BeitragVerfasst: Mi Jul 01, 2009 23:54 
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Schleifpolitur,damit meint er wohl schleifpaste,zum entfernen von schleifspuren/sprühnebel,gibts im auto zubehör. Mit dieser kann man neben lack (schleifen)auch alu,messing,chrom polieren.

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Mfg.
Mario


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BeitragVerfasst: Do Jul 02, 2009 7:15 
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Hallo Rocco,

Otto hat die genaue Vorgehensweise für eine 2K-Lackierung schon beschrieben. Richtig und wichtig ist auch seine Info, daß der Aufwand enorm und alles andere mehr oder weniger Flickwerk ist, wenn man eine richtige Restaurierung zugrunde legt.
Für unspektakuläre Geräte, niedrigeren Qualitätsanspruch und den Eigengebrauch würde das von mir hier vorgeschlagene Flickwerk aber ausreichen. Wie so oft führen mehrere Wege ans Ziel. Den Weg geht jeder nach seinen Fahigkeiten und seiner Ausrüstung.

Hartöl:
Als Alternative zu 2K kann man über eine Hartöl-Beschichtung (oder eine Ballenmattierung) nachdenken, wenn man nicht über die geeigneten technischen Mittel verfügt (Kompressor) oder sich die Lackierung nicht zutraut. Hier im Forum gibt es genug Informationen dazu.

Vorteil Hartöl:

- die Messingteile können am Gerät verbleiben
- kein technischer Aufwand, Ballenauftrag des Öls mit Zwischenschliffen, vorheriges abbeizen des Gehäuses wie von Otto beschrieben

Nachteil speziell in diesem Fall bezogen auf den Zierstreifen:

- Der Goldstreifen kann nicht auflackiert werden, da Hartöl und Lack sich nicht vertragen. Einen Goldstreifen ohne diese Bögen/Rundungen/Kurven an der Frontmaske könnte man aufkleben, das ist aber bei diesem Gerät nicht möglich. Der Streifen müsste somit entfallen.

Ich war bereits in der gleichen Situation, siehe Bild unten. Das ist das AEG 3074WU, also identisches Chassis zu Deinem TF Rondo. Nur das Gehäuse ist anders geformt.
Hier habe ich einen Hartölauftrag vorgenommen, weil ich zum Zeitpunkt der Restaurierung keine Lust auf 2K-Lack hatte (und zu faul dazu war).

Der Zierstreifen des AEG läuft wie beim Rondo rund um die Frontmaske und mitten durch das AEG-Logo.
Ich habe ihn einfach weggelassen, was auf Dauer doch nicht ganz so perfekt aussieht, da fehlt irgendwas...

Bild

Und noch eine Info: Die Firnis, die Du ganz oben im Thread beschreibst, ist der alte Original-Lack des Gerätes, welcher durch Hitze, Sonneneinstrahlung und Feuchtigkeit geschädigt ist, mit den Jahren rissig wurde und nun von alleine abfällt. Kellerkinder und Dachboden-Radios weisen oft eine solche Lack-Konsistenz auf. Gepflegte Wohnungsgeräte behalten ihre Lackschicht normalerweise ohne Probleme mit nur geringfügigen Rissen.

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Gruß
Schumi

Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln:
Erstens durch Nachdenken, das ist der Edelste, zweitens durch Nachahmen, das ist der Leichteste, und drittens durch Erfahrung, das ist der Bitterste.


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 Betreff des Beitrags: Re: Abgeblätterter Lack. Was tun?
BeitragVerfasst: Do Jul 02, 2009 7:54 
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Registriert: Mo Nov 26, 2007 10:39
Beiträge: 1588
Rocco11 hat geschrieben:
Was soll ich tun? Ich dachte zunächst mal an eine Oberflächenreinigung mit Wasser und Spülmittel. Die Gehäuseoberseite habe ich nicht fotografiert. Die sollte ich mit Lack- und Möbelpolitur wieder hinbekommen.
Das Problem sind die Front und die Seiten.
Was mache ich anschließend?
Abschleifen? Heißluft? Abbeize? Oder gar nichts?


Wollst du auf der Gehäuseoberseite den alten Lack drauf lassen?
Ich glaube es sieht besser aus wenn du das Gehäuse komplett neu lackierst.

Der Lack sieht sehr bröselig aus, deshalb würde ich hier erst einmal versuchen den Lack mit einer Ziehklinge (geht auch mit einem scharfen großen Messer) herunter zu holen. Das Gehäuse ruhig erst mal mit einem Schwamm mit ordentlich Wasser abwischen, und das Wasser etwas ins Holz eindringen lassen. Durch das aufquellende Holz löst sich der Lack nämlich noch etwas mehr, dann hat mans mit der Ziehklinge nachher leichter. Danach das Gehäuse trocknen lassen und mit der Klinge den Lack abkratzen. Man hat eigentlich sehr schnell heraus in welchen Winkel man die Klinge ansetzen muß damit der Lack vom Gehäuse förmlich abspringt. Sollte der Lack allerdings recht hartneckig sein, dann klappt es besser mit Abbeizer.

Wenn das Gehäuse dann nackig ist wird es mit feinem Schleifpapier schön glatt geschliffen. Man sollte darauf achten das man in Richtung der Holzmaserung schleift, ansonsten kann es passieren das man hinterher Schleifspuren sieht. Am besten von Hand schleifen, denn macht man es mit einer Maschiene, dann kann es schnell passieren das man das Furnier durchschleift, insbesondere an den Kanten.

Bis hierher ist alles noch recht einfach, richtig schwierig wird es dann eine richtig schöne glatte Lackierung hin zu bekommen. Als Laie hat man dann immer das Problem, das einem das nötige Werkzeug wie z.B. ein Lacksprüh-Pistole, Kompressor, Poliermaschiene usw. fehlt und das man auch keine Erfahrung hat mit der Aufarbeitung und mit den Beizen und Lacken und was es da alles gibt.

Hartöl z.B., wie es Schumi vorschlägt wäre eine schöne Möglichkeit mit wenig Aufwand und Geschick ein einigermaßen sauberes Ergebnis zu erzielen.

Ich bin ja mal gespannt was aus deinem Gehäuse so wird.

:wink:


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BeitragVerfasst: Do Jul 02, 2009 12:32 
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Hi,
die Goldstreifen kann man doch aus einem Bogen Goldfolie mit Skalpell und Kurvenlineal ausschneiden und dann aufkleben.
Man muss in Sachen Goldstreifen nicht nur geradeaus, sondern auch mal um die Kurve denken (im wahrsten Sinne des Wortes :lol: )
Gruß
Denis


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BeitragVerfasst: Do Jul 02, 2009 13:35 
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Denis hat geschrieben:
Hi,
die Goldstreifen kann man doch aus einem Bogen Goldfolie mit Skalpell und Kurvenlineal ausschneiden und dann aufkleben.
Man muss in Sachen Goldstreifen nicht nur geradeaus, sondern auch mal um die Kurve denken (im wahrsten Sinne des Wortes :lol: )
Gruß
Denis


Hallo Denis, das würde mich interessieren. Mach doch mal bitte eine Foto-Anleitung dazu :twisted:

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Schumi

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BeitragVerfasst: Do Jul 02, 2009 13:54 
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Hallo,

vielen Dank für eure Antworten.
Zitat:
Wolltest du auf der Gehäuseoberseite den alten Lack drauf lassen?

Das habe ich mir in der Tat überlegt. Dann hätte ich mich vor der Oberseite drücken können. :wink:
Zitat:
Ich glaube es sieht besser aus wenn du das Gehäuse komplett neu lackierst.

Das glaube ich mittlerweile auch. Ihr habt mich da nun überzeugt.

Schleifmaschine: Ich habe einen Bandschleifer. Dieses Gerät ist aber wohl eher eine Nummer zu grob und zu radikal für ein Radiogehäuse. Dann habe ich noch einen Modellbau-Schwingschleifer von Proxxon. Der ist aber wohl zu klein für diese Flächen. Ideal wäre wohl ein normaler Schwingschleifer, - möglichst mit Schleifrahmen. Den habe ich aber (noch) nicht.

Farbe spritzen: Ich habe zwar einen Kompressor, aber dessen Drucktank ist für zügiges Spritzen nicht ausreichend. Den habe ich eigentlich auch nur für's Ausblasen angeschafft. Airbrush sollte gehen.
Ginge denn so eine Wagner-Spritzpistole? Die arbeitet ohne Drucktank. Also gewissermaßen im "Streaming-Verfahren". :)

@Schumi:
Sicherlich ist dieser Telefunken ein eher unspektakuläres Radio. Das heißt, ein überzogener Aufwand würde sich eigentlich nicht lohnen. Andererseits scheint mir das aber zum jetzigen Zeitpunkt ein gutes Übungsobjekt zu sein. Da könnte ich ein wenig trainieren.

Mit einer verlorengegangenen Goldleiste könnte ich zur Not leben. Erhalten läßt sich die sowieso nicht. Die ist ebenfalls von Rissen durchzogen. Bleibt also nur Ersetzen oder Weglassen. Vermutlich wird es auf letzteres hinauslaufen.

Bei 2K-Lackierung muß ich ja wohl den Lack mit Härter mischen und dann zügig arbeiten. Ich denke, daß mir das zu Anfang noch eine Nummer zu groß ist. Ich versuche es vielleicht doch zunächst mal mit der vorgeschlagenen Ballenmattierung.
Wenn ich das noch richtig weiß, dann wird da nicht zwischendurch geschliffen, sondern nur mehrmals mattiert.

Was mich an der ganzen Oberflächenbehandlung etwas irritiert ist, daß sich da alles so lange hinzieht. Lachieren - lange trocknen lassen - schleifen - lackieren .... usw. Da ist eine Woche rum wie nichts.

Jener Lackiermeister aus dem RMorg, - der hier auch schon verlinkt wurde -, der wohnt ca. 25 km von mir weg. Nur kennt der mich natürlich nicht, und ich würde schon aus Kostengründen dessen Dienste nur ungern in Anspruch nehmen. Es ist aber gut zu wissen, daß er da ist. :wink:

Ich werde wohl zunächst alles ausbauen (Lautsprecher, Firmenemblem), dann die Messingleiste polieren und zunächst mal dranlassen, und dann die Farbe entfernen. Spätestens dann melde ich mich wieder.

Für weitere Tips oder Vorschläge bin ich natürlich auch zwischenzeitlich sehr empfänglich.

Vielen Dank nochmals für alle Tips.

Gruß

Rocco11

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BeitragVerfasst: Do Jul 02, 2009 16:36 
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Hallo Rocco11,
das mit dem Abschleifen des alten Lackes ist eigentlich keine gute Idee, die Verwendung von Abbeizern auch nicht (man weiß immer nicht, ob Rückstände im Holz verbleiben).
Da der Lack schon ziemlich hinüber ist, bekommt man den Rest auch ganz leicht mit Aceton weg. Dabei wird kein Furnier beschädigt oder abgetragen.
Wenn ich mal sowas mache wie Entlackung von Gehäusen, arbeite ich ausschließlich mit Aceton.

Gruß

Roland


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BeitragVerfasst: Do Jul 02, 2009 16:56 
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Hallo Roland,

ich weiß nicht,bei welchen Radios Du mit der Aceton-Entlackung Erfolg hast.Du solltest mal dringend einen Saba der 60er Jahre in der dunklen Ausführung mit Aceton von dieser Farbe befreien wollen,wenn Du da am 1.Jan. anfängst bist Du Weihnachten noch keinen Schritt weiter,einen Tankwagen Aceton verbraucht(verdunstet) und der Lack grinst Dich in unverminderter Dicke an.Allerdings hilft auch kein Abbeizer weiter,das Zeug ist resistent gegen alle chem. Erzeugnisse.Einzig Exzenterschleifer mit 80 Scheibe erzielt einen leichten Effekt,aber man ist trotzdem ein paar Stunden beschäftigt.Ich will damit nur sagen,dass die jeweilige Methode von der Art des Lackes abhängt,den man entfernen will.Bei Roccos Radio scheint sich die Sache ja fast von allein zu lösen,wenn er ihn noch eine Weile draußen stehen lässt,ist der Kasten nackt und und kann neu lackiert werden. :)


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BeitragVerfasst: Do Jul 02, 2009 17:05 
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Hallo Otto,
von 30er bis nahezu Ende 50er Jahre geht alles mit Aceton. Nur die ab Ende der 50er Jahre aufgekommenen und in den 60er Jahren vielfach verwendeten harten Hochglanzlacke gehen nicht, das ist 2K-Lack, also ein Reaktionslack, der ausgehärtet (polymerisiert) ist und daher unlöslich in allen Lösungsmitteln ist. 2K-Lack ist nur durch mechanisches Abschleifen entfernbar.
Rocco11 sein Radio ist aber aus den 50er Jahren, der Lack geht problemlos mit Aceton, jedenfalls mit der richtigen Technik (d. h. Lappen mit Aceton und darauf kurz herumwischen geht natürlich nicht, man muß dem Lack auch einen Augenblick Zeit geben sich zu lösen).

Gruß

Roland


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BeitragVerfasst: Do Jul 02, 2009 17:18 
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Hallo Roland,

genauso ist es,ich bevorzuge allerdings Abbeizer.Die Gefahr,dass in Furnierrissen Reste bleiben,ist relativ gering.Einen Schluck Essig ins Waschwasser,ein Schwamm und dann gründlich das Gehäuse mit ATA abschrubben und es ist alles runter.

Gruß Otto


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BeitragVerfasst: Do Jul 02, 2009 20:51 
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Mein Tip für dieses Gerät:

Nicht schleifen !!

Abbeizer kaufen, nach Vorgabe auftragen, mit dem Spachtel die alte Lack-Pampe entfernen.
Dann nach dem Entfernen der Brühe aus Abbeizer und Restlack das blanke Furnier mit Universalverdünnung abwischen/abwaschen, trocknen lassen und nochmals mit ein wenig Wasser abwaschen. Nach der Trocknungszeit von 24 Stunden ist das Gehäuse reif für die weitere Behandlung.

Dünnschichtlasur in der Farbe "Nussbaum" oder "Nussbaum dunkel" im Baumarkt kaufen (aber wirklich Dünnschichtlasur, die wie Wasser plätschert) und mit einem Tuch auftragen, eventuell Auftrag wiederholen, einen Tag durchtrocknen lassen und dann den Decklack-Auftrag nach Belieben starten (Hartöl, 2K-Lack, etc...).

Das Ergebnis ist zu sehen oben am AEG. Ohne Lasur bzw. ohne farbliche Nachbearbeitung wird das Holz wesentlich heller, eventuell sogar grauer und fleckiger erscheinen als ursprünglich ab Werk ausgeliefert wurde, nämlich in einem satten Braunton.
Der Lack von Roccos Telefunken ist schon sehr lange "offenporig", daher könnten helle oder graue Farbschläge später durchscheinen.

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Gruß
Schumi

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BeitragVerfasst: Sa Jul 04, 2009 22:38 
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Hallo,

ich habe mir die Oberseite nochmal angesehen und auch einen Polierversuch gemacht. Dieser verlief nicht so sehr zufriedenstellend. Das Aussehen wurde zwar besser, - aber nicht gut genug.

Ich werde deshalb eine Rundumbehandlung vornehmen.
Zunächst habe ich heute schon mal alles ausgebaut was nicht im Weg sein darf. Schallwand und Kunststoffrahmen. Der Messingzierrahmen ist noch dran, und da möchte ich ihn auch belassen. Diesen habe ich bereits akribisch poliert. Er glänzt nun wie in alten Tagen. :D Beim Polieren hatte ich allerdings den Eindruck, wie wenn da außer Patina eventuell auch noch sowas wie ein Lack draufgewesen sein könnte.
Naja, - falls da einer war, dann ist er nun weg.

Sollte man die Messingleiste wieder mit Klarlack versiegeln?
Falls ja, - vor oder nach der Holzbehandlung?

OK. Dann kommt nun der nächste Schritt.
Den Lack abschleifen ist wohl zu rigoros. Da ist man sich - glaube ich - so ziemlich einig. Niemand kann sagen, wie dick das Furnier ist.

Zur Lackentfernung stehen noch zwei Meinungen im Raum. Einmal Aceton, - und einmal Abbeizen.
Ich könnte ja mal beides versuchen. Zuerst vielleicht mit Aceton, weil das einfacher ist und schneller geht. Ich war heute noch mal im Baumarkt, und habe für alle Fälle einen Abbeizer geholt. Da ich auch ein Hartöl fand, habe ich auch hier gleich noch was gekauft.

Bild

Diese Dinge sind unvorstellbar teuer. :(
Die beiden Behälter haben zusammen mehr gekostet wie das gesamte Radio samt Porto !!!!! :evil:

Die Dünnschichtlasur habe ich natürlich vergessen! :?
Naja, so weit komme ich bis Sonntag Abend sowieso nicht.
Und Montag ist der Baumarkt wieder offen.

Also, - alles was man mit Tüchern u.ä. auftragen kann, gefällt mir eigentlich sehr gut. :) Wenn ich an's Spritzen denke, kriege ich die Krise. Denn, ich kann nirgends so richtig mit Farbe rumsauen.
Mit dem Pinsel, - da sitzt wohl jedem die Angst vor den berüchtigten Farbläufern (Nasen) im Nacken. Nicht immer kann man waagrecht lackieren.

Gibt es noch weitere Hinweise von eurer Seite?
Gegen Abend werde ich mich dann mal an die Farbentfernung machen.

Gruß

Rocco11

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