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Dampfradioforum • Thema anzeigen - Abgeblätterter Lack. Was tun?

Dampfradioforum

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BeitragVerfasst: Di Feb 02, 2010 10:05 
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Hi Schumi,
das ist eine gute Frage, wenn du 2x drüber Lackierst, siehst du es kaum noch, gehst du dann mit dem Finger drüber, merkst du es noch. Je öfter Lackiert wird, dest bündiger wird die Geschichte.
Wenn man malt, merkt man es nicht, man hat aber den Nachteil der nicht so sauberen Kanten.

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Gruß Volker
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BeitragVerfasst: Di Feb 02, 2010 10:51 
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Danke für die Info, Volker :super:

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Gruß
Schumi

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BeitragVerfasst: Mo Mär 01, 2010 19:59 
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Das Rondo-Goldstreifen-Projekt läuft im Hintergrund weiter.

Auf Roccos Vorschlag hin stelle ich mal meine laienhaften Aktionen zur Begutachtung ins Forum.

Was bisher geschah:

Ein Bekannter hat einen Bekannten mit einer computergesteuerten Schneidemaschine für klebbare Folien. Die Maschine schneidet die Folien nach CAD-Zeichnungen. Die Folie, die er empfiehlt, ist Nr. 100-54 von 3M, siehe hier, S. 24 unten. Die Folie hat eine Stärke von 50µ, dünnere gibt es nicht. Sie glänzt auch nicht, sondern hat einen ähnlich metallischen Glanz wie die Originalstreifen; sogar der Farbton stimmt einigermaßen.

Ich habe also die Rondo-Goldstreifen so genau wie möglich nachgemessen, sie halbwegs sinnvoll in Bögen und gerade Stücke aufgeteilt und nach Zeichnung schneiden lassen. Die Hälfte der Streifen hat Rocco.

So sehen sie aus (nur ein Ausschnitt, es sind mehr):
Bild
Man kann die Streifen ganz gut auf trockenes Holz kleben. Zunächst zieht man die Folie auf der Klebeseite der Streifen ab, klebt sie auf, rakelt sie und zieht dann die durchsichtige Trägerfolie ab. Wenn man einen Streifen nicht sofort festrakelt, läßt er sich noch gut korrigieren.

Erste Versuche auf einer kleinen Holzplatte ergaben, daß das Hartöl (Marke LIBERON) gut auf den Streifen haftet. Sie bleiben kleben, und es wird nichts angelöst.
Allerdings tragen die Streifen etwas auf. Damit man sie nicht mehr abknibbeln kann, sind wohl mehrere Schichten Hartöl nötig.

Da ich mit Hartöl keine Erfahrung habe, jetzt ein Test an einem größeren Stück.

0. Tag (Vorbereitung)
Testbrett 30 x 30, Garagenfund, Kiefer, mit 240er Schmirgelpapier bearbeitet. Danach habe ich die Oberfläche unter Wasser gehalten und das Brett trocknen lassen.

1. Tag
Nochmal mit 240er Papier drüber und abgestaubt. Jetzt sollte die Oberfläche so glatt sein wie beim entlackten Rondo. Ein paar Gold-Streifen draufgeklebt. Auf Stoß kleben ist nicht einfach, das muß ich noch üben.
Erste Schicht Hartöl aufgetragen, nicht sehr dick, aber so viel, daß keine freie Stelle mehr zu sehen ist. Man kann schon nach ein paar Minuten sehen, wie das Öl in das Holz dringt, vom anfänglichen Glanz ist nichts mehr zu sehen. Daher brauche ich auch kein überschüssiges Öl mit einem Poliertuch "abzunehmen".

2. Tag
Das Hartöl ist trocken, die Oberfläche nur unwesentlich rauer als vorher; daher verzichte ich aufs erneute Schmirgeln.
Zweite Schicht Hartöl aufgetragen, ebenfalls nicht dick, diesmal und in Zukunft mit einem Schaumstoff-Pinsel.

3. Tag
Die Oberfläche ist trocken, jetzt aber deutlich rauer geworden. Vorsichtig die gesamte Oberfläche mit 600er Papier geschmirgelt, bis sie wieder glatt ist. Dabei bin ich mir nicht sicher, wie fest ich über die Goldstreifen schmirgeln soll. Auf jeden Fall: Voooorsichtig!
Dritte (nicht dicke) Schicht Hartöl aufgetragen.

4. Tag
Die Oberfläche glänzt jetzt teilweise, aber nur an den Stellen mit dunkler Maserung. Ich nehme an, hier läßt das Holz kein Öl mehr einziehen, weil es härter ist. Allerdings klebt die Oberfläche an diesen Stellen leicht. Also lasse ich das Brett heute in Ruhe.

5. Tag
Die Oberfläche fühlt sich immer noch leicht klebrig an, obwohl ..., egal, noch einen Tag Geduld.

6. Tag
So, wieder mit 600er Schmirgel abgeschliffen, dabei habe ich recht beherzt über die Goldstreifen (das sag' ich nur so, ist bestimmt kein Gold :) ) geschmirgelt. Das macht denen gar nichts; die sind full metal. Diesmal trage ich das Hartöl dünn mit einem rechteckigen Abschnitt meines zweitbesten fusselfreien U-Hemds auf, das geht wesentlich besser und gleichmäßiger. Nach einer Stunde stelle ich das Brett auf eine (eingeschaltete) Heizung, damit es morgen trocken ist.

7. Tag
Tja, warten wir bis morgen, besser ist das.

8. Tag
Das Brett glänzt schon ganz gut. Nach dem Abschleifen habe ich das Hartöl diesmal etwas dicker aufgetragen, aber keine Pfützenbildung. Wahrscheinlich braucht es jetzt 3 Tage zum Trocknen.

10. Tag
Das Brett steckt seit gestern abend hinter einer Heizung; die Oberfläche ist jetzt trocken. Wieder kräftig abgeschliffen, aber diesmal nicht direkt per Hand, sondern mit so einer zweiteiligen Gummihalterung, in die man das Sandpapier einspannen kann. Prompt löste sich einer der drei aufgeklebten Goldstreifen ab. Wieder was dazugelernt, so sieht also der bitterste Weg aus ;). Danach habe ich die 6. und wohl letzte Hartöl-Schicht mit dem Fusselfreien aufgetragen, wiederum etwas dicker. Das Brett trocknet jetzt im Heizungskeller.

12. Tag
Die Oberfläche ist gut getrocknet und glänzt. Allerdings sieht man kleine längliche Krater in Maserungsrichtung. Wohl ein Zeichen dafür, daß auch ein dickerer Hartölauftrag nicht alle Unebenheiten abdeckt. Besser wären vielleicht dünnere, dafür mehrere Schichten mit entsprechend mehr Schleifgängen gewesen. Allerdings habe ich auf einem Kiefernbrett geübt, das Rondo-Furnier ist bestimmt härter und glatter.

Gruß,
Frank


Zuletzt geändert von Bosk Veld am Fr Mär 05, 2010 21:52, insgesamt 2-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Di Mär 02, 2010 16:53 
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Sieht gut aus, Frank. Danke für Deine Bemühungen.

Das Hartöl trocket bei mir sehr schnell im Heizungskeller, zumindest ist es nach 24 Stunden schleiffähig.

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Gruß
Schumi

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BeitragVerfasst: Di Mär 02, 2010 18:26 
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† Siemens D-Zug
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Hallo Frank & Schumi,

das sieht ja schon mal sehr positiv aus.
Wie zwischen den Zeilen schon zu lesen war, bin ich da sowas wie ein Co-Operator der Aktion.
Das heißt, ich habe mich finanziell an den Goldstreifen beteiligt und einen Anteil erhalten.

Ich habe mit diesen Goldstreifen bislang noch keine Versuche angestellt.
Meine Experimente vor wenigen Monaten (auch mit Holzbrett) gingen in eine andere Richtung. Ich probierte da Verschiedenes
mit Schablonen und Goldfarbe. Geschmeckt hat mir das aber schon von Anfang an nicht.

Das Problem bei aufgeklebten Streifen ist und bleibt die Kurve in der Ebene. Biegen kann man die Streifen nicht,
egal aus welchem Material sie sind. Die einzige Möglichkeit ist, sie aus Folienmaterial herauszuschneiden.
Zumindest dieses Problem scheint nun gelöst zu sein; jedenfalls von der Vorgehensweise her.
Man wird aber wohl nicht drum herum kommen, je nach Radio und je nach Kurvenradius neue Bögen zu schneiden.
Das nächste Ziel wäre somit, dafür zu sorgen daß man für diesen Vorgang nicht ständig 'Dritte' bemühen muß,
sondern daß man das evtll. selbst machen kann.

@Schumi:
Sehr dankbar wäre ich Dir, wenn Du sobald Du einen Verbesserungsvorschlag hast, dies anmerken würdest.
In 1-2 Wochen habe ich mein derzeitiges Projekt beendet, und dann kommt auch bei mir der Rondo (endlich) wieder dran.
Ich möchte mir aber dann gleich das Gehäuse vornehmen, denn das mit den Versuchen auf Brettern hat Frank ja schon erledigt.
Das kann ich mir also sparen. :wink:
Bei mir ist allerdings bereits eine Dünnschichtlasur aufgebracht.
Das heißt, das Holz ist nicht mehr so ganz 'nackt' wie bei dem Brett von Frank.


Gruß

Rocco11

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http://www.youtube.com/watch?v=PZUL6cPc26g&feature=related


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BeitragVerfasst: Mi Mär 03, 2010 23:00 
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Hallo zusammen,

jetzt ist die 6. Schicht auf dem Brett. Es hat schon vorher schön geglänzt, nun sollte es reichen. Die Goldstreifen sind - praktisch unabknibbelbar - im Hartöl integriert, auch wenn ich soeben noch unbedingt einen abreißen mußte (s. o.).

Bevor das Gehäuse drankommt, teste ich noch, ob sich die kleine schier unvermeidbare Lücke zwischen zwei auf Stoß geklebten Goldstreifen mit einem Tupfer Metallic-Lack auffüllen läßt, und ob sich dieser Lack auch mit dem Hartöl verträgt.

@Schumi
Auch ich bin für jeden Tip dankbar.
Edit: Gerade habe ich mit einem Abzieher den blättrigen Lack auf der Oberseite entfernt. Sie sieht aus, als hätten da jahrelang zwei Blumentöpfe draufgestanden. Deren Wasserränder sind leider immer noch da.
Was kann man dagegen tun?

Rocco11 hat geschrieben:
... je nach Kurvenradius neue Bögen zu schneiden. ... Ziel ... daß man das evtll. selbst machen kann.

Man könnte z. B. einen Bogen dieser 3M-Folie kaufen und die Streifen mit Hilfe einer vorher angefertigten Schablone ausschneiden.
Und zwar hiermit (nur um mal wieder auf mein zwiegespitztes Supermesser hinzuweisen :) ):
Bild
Es besteht aus zwei Abbrechklingen à 0,5 mm und einer Pappe mit 2 mm Stärke, das macht 2,5 mm Schneidenabstand. Wenn man es genau senkrecht hält, läßt sich damit wunderbar schneiden.

Gruß
Frank


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BeitragVerfasst: Do Mär 04, 2010 7:54 
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Es ist immer wieder erstaunlich, welche Spezial-Werkzeuge hier im Forum erfunden werden, dagegen ist MacGyver die reinste Luftnummer :mrgreen:

Frank, diese Vasen-Ränder kannst Du möglicherweise entfernen, indem Du das Gehäuse nach dem Abbeizen nochmal mit Aceton oder Universalverdünnung abwäschst. Falls das nicht genügt, dann mit Schleifpapier (400er, eher noch feiner) oder Stahlwolle vorsichtig schleifen.

Durch eine anschließende Farbanpassung mit Beize oder Dünnschichtlasur werden die Ränder hoffentlich unsichtbar.

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Gruß
Schumi

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 Betreff des Beitrags: Der Lack ist ab!
BeitragVerfasst: Sa Mär 06, 2010 21:37 
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:mrgreen:

Das Rondo-Gehäuse ist jetzt entlackt. Für den bröseligen Lack nahm ich einen Ziehschaber. Das ging ganz gut, man darf aber wirklich nur ziehen, wenn man keine Macken im Holz haben will. Dann noch mal abgebeizt, mit Verdünnung und später mit Wasser abgewaschen.
Das Gehäuse ist jetzt fast trocken. Die Wasser(?)-Ränder sind immer noch schmerzlich gut zu sehen. Als nächsten probieren wir Aceton.

Die Lücke zwischen den Stoßkanten zweier Goldstreifen mit Gold-Metallic-Lack aufzufüllen - geht nicht so richtig. Der Lack klebt nicht nur zwischen den Streifen, sondern auch darauf und links und rechts der Lücke. Da er nicht ganz den richtigen Farbton hat - Revell Lack Nr. 54 ist noch am ähnlichsten - muß man ihn abschleifen, vom Holz puhlen usw. Mit Hartölüberzug glänzt er dann viel heller als ein Goldstreifen, das hat wahrscheinlich weniger mit der Farbe als mit der Pigmentverteilung zu tun.

@Rocco11
Hier habe ich mal den Abstand der Goldstreifen von den Messingleisten und vom oberen Furnierrand - also die Kante unterhalb des schwarzen Streifens - aufgemalt, falls Du demnächst schon mal loslegen willst.
Bild

Gruß
Frank


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 Betreff des Beitrags: Erfahrungsbericht
BeitragVerfasst: Sa Mär 27, 2010 23:25 
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So, die Goldstreifen sind drauf!

Der Reihe nach:
Zunächst galt es, die Wasserflecken 'rauszukriegen. Hier übrigens ein Vorher-Bild:
Bild
Aceton und Verdünnung halfen nicht. Mit Stahlwolle klappte es ein wenig besser, aber nicht ausreichend. Dann befolgte ich Schumis Rat "vorsichtig schleifen", aber ohne das erste Wort. Die Flecken sieht man nun nicht mehr.
Aber das Furnier wurde an einer Stelle so dünn, daß man durch die Struktur auch das darunterliegende Holz sah. :wut: Nachdem der erste cholerische Anfall verklungen war, versuchte ich mit verschiedenen Mitteln (Buntstift, Filzstift, Wasserfarbe, Retuschierstift und Beize), die Stelle passend nachzudunkeln - immer mit Aceton und Verdünnung im Anschlag, um alles wieder wegzuwischen. Nach jedem Versuch habe ich die Stelle mit Wasser benetzt, für einen Ausblick auf den gehartölten Zustand. Ich habe aber nie den richtigen Farbton getroffen.

Schließlich nahm ich - nach einer 45-Sekunden-Beratung mit einem Fachverkäufer (ohne diese abwerten zu wollen) - eine wasserbasierte Lasur in Nußbaum. Die nimmt der Maserung leider etwas Kontrast weg. Ich habe diese Lasur an der hellen Stelle mehrmals kunstvoll entsprechend der Furniermaserung aufgetragen und wieder entfernt; und nach dem Trocknen alles großflächig lasiert. Ergebnis: es geht, eigentlich gar nicht schlecht.
Trotzdem schade, ich hätte gerne auf die Lasur verzichtet, die Maserung sah gut aus. Da spüre ich es wieder, das typische Zucken der linken Gesichtshälfte, ein neuer Anfall naht, ein Bier muß her ...

Das Aufkleben der Streifen ist eine Fummelarbeit, aber sie lohnt sich!
Zunächst malte ich einen Rand des Streifens mit weichem Bleistift vor. Der Abstand von der Messingleiste ist überall gleich, er läßt sich gut mit einem passenden Pappstreifen halten, vor allem bei den Rundungen.

Tip: den Pappstreifen etwa eine Bleistiftstärke breiter machen als nötig, damit später in der Rundung der Bleistiftstrich 100%ig verdeckt ist.
Bild Bild
Dann klebte ich den ersten Goldstreifen auf, eine Rundung. Zum Glück ist es ein Holzgehäuse, und der Streifen pappt nicht schon beim ersten Kontakt fest; auf Lack sähe das ganz anders aus. Zum Positionieren des Streifens ist eine flache Pinzette sinnvoll.
Ich habe es aber noch etwas anders gemacht: Wenn man zum Positionieren den Rand der Trägerfolie auf eine Messerspitze klebt, ist dies 1. flacher als eine Pinzette, und man kann 2. viel besser die Kontaktfläche zwischen Messer und Klebeseite bestimmen, denn: wenn der Streifen auf dem Gehäuse klebt, muß das Positionierwerkzeug ja auch wieder abgezogen werden. Auf glattem Messer/Pinzette kleben die Streifen aber wie Hulle, und wenn man Pech hat (ich hatte), zieht man den ganzen Streifen wieder vom Radio ab und zerknickt ihn.
Bild
Meine vorher ermittelten 92° für den Viertelkreis der runden Streifen muß ich nach oben korrigieren, so daß sie etwas beschnitten werden müssen. Wichtig dabei: gutes Licht und Geduld, vielleicht etwas Valium.

Seltsamerweise fällt ein Spalt zwischen aneinandergefügten Streifen immer stark auf, egal wie schmal er ist. Da ich keine vernünftige Retuschiermöglichkeit gefunden habe, gibt es für's formschlüssiges Aneinandersetzen nur einen Weg:
sauber arbeiten.
Der aufzuklebende Streifen sollte vorher zugeschnitten und testweise angelegt werden. Es hilft, wenn die Trägerfolie - nach dem Zuschneiden - an der Stoßkante links und rechts des Goldstreifens schräg gekappt ist.
Bild
Beim späteren Aufkleben brauchte ich immer mehrere Anläufe für's Aneinandersetzen; wahrscheinlich geht es nur um ein paar hunderstel, aber lieber jetzt ärgern als später.

Bild
Ist schon schön, wenn die Streifen dann endlich drauf sind! 8_)

Mittlerweile sind mehrere Hartöl-Schichten aufgetragen. Es geht viel gleichmäßiger als bei meinen Kiefernholz-Versuchen und sah zunächst sogar aus, als wäre es so gewollt. Die vormals helle Stelle fällt auch kaum auf.
Aber egal, wo und wie ich das Hartöl auftrage, immer sind kleine Pickel auf der Oberfläche zu beklagen, meist von eingeschlossene Flusen. Ich schleife diese zwar mit feinem Sandpapier ab, aber bei der nächsten Schicht kommen wieder neue. Vorgestern habe ich sogar im Badezimmer gewerkelt; garantiert staubfrei, Tür zu, Fenster zu, Heizung aus, mit einem Schaumstoffpinsel. Resultat: Pickel. Langsam bin ich es leid.

Wenn genug Schichten drauf sind, will ich als letzten Arbeitsgang die Oberfläche feinstens anschleifen und dann polieren, und anschließend mit dem Ergebnis leben. :)

Gruß
Frank


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BeitragVerfasst: So Mär 28, 2010 7:20 
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Hallo Frank!

Respekt!

Da machst Du Dir eine Menge Arbeit für ein nettes kleines Radio.
Das wird schon.

Die Ideen von Dir finde ich ebenso wie die Vorgehensweise gut, da sie auch durchdacht sind.

Zu Deinem Fusselproblem.
Das lässt sich durch die lange Standzeit von Hartöl leider kaum vermeiden.

Es gibt jetzt zwei Möglichkeiten, dies nach dem letzten Auftrag zu mindern.
Zuerst einmal polieren der Oberfläche und anschließen des versiegeln.
Dazu macht sich Autopolitur ganz gut.

Oder/und Du gibst der Oberfläche zum Schluß einen Auftrag von Ballenmattierung. Das Zeug trocknet so schnell, da kann nichts festkleben.
Habe gerade erst ein Gehäuse damit gemacht. Hat komplett ca. 2 Stunden gedauert.
Anschließend kannst Du auch hier polieren, das hängt vom Gesamtergebnis ab.

paulchen


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BeitragVerfasst: So Mär 28, 2010 15:06 
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Hallo paulchen,
danke für die Blumen! 8_)

Und für die Tips!
Hm, dann probiere ich es zuerst mit dem Polieren. Wenn die Oberfläche dann zu uneben oder pickelig ist, schleife ich sie vorsichtig an (es sind genug Schichten drauf) und trage dann Ballenmattierung auf.
Geht das so, darf die Oberfläche angeschliffen sein?

Übrigens gab's vor ein paar Wochen noch einen weiteren Grund für Pickel. Beim Schließen und Öffnen der Hartöldose fielen immer häufiger getrocknete Hartölreste aus dem Gewindebereich des Schraubdeckels in die Dose - und waren dann später auf der Gehäusefläche sicht- und spürbar.
Daraufhin füllte ich die Dose in ein - zwecks Filterung mit dünnem Stoff bedecktes - Marmeladenglas um. Das Öl entnehme ich jetzt nur noch mit dem Pinsel o. ä., und ich kippe das Glas nicht. Ok, ist banal, aber die Bröckchen bin ich los :).

Gruß
Frank


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BeitragVerfasst: Mo Mär 29, 2010 8:10 
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Hallo!

Habe ich Dich jetzt richtig verstanden, daß Du zwischen den einzelnen Aufträgen nicht schleifst?
Das solltest Du aber unbedingt tun. Nicht mit ´80 Schleichfpapier, aber 400 sollte ok sein. Es geht dabei nur um die Begradigung der kleinen Unebenheiten - halt ein Zwischenschliff.

Ballenmattierung kannst Du zum Schluß problemlos auftragen. Das beißt sich nicht mit Hartöl.

Ich habe meine letzten Problemfall (und das war wirklicher einer!) zuerst mit Hartöl satt versorgt. Danach kam Schnellschleifgrund rauf. 2 Tage trocknen lassen und alles schön anschleifen. Danach nochmals Schnellschleifgrund und das ganze wiederholt.

Zum Schluß kam Ballenmattierung rauf. Etwa 4-5 Gänge mit Zwischenpolieren der Mattierung ( das gehört zwangsläufig dazu).
Anscließend das ganze endpoliert und fertig. Schöner seidenmatter Glanz. Bekommt man mit Hartöl so nicht hin.

Schumi, mitgelesen? Mal was neues :lol: zum probieren...

paulchen


PS.: Habe eben Deine Beitrag nochmals gelesen und übersehen, daß Du geschrieben hast, daß Du den Zwischeschliff gemacht hast.
Deine Frage ging wohl eher in die Richtung, ob die letzte Schicht angeschliffen sein kann? Antwort weiter oben :wink:


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BeitragVerfasst: Mo Mär 29, 2010 9:17 
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Frank, das mit den getrockneten Hartöl-Fetzen in der Dose kenne ich auch, da hilft nur Filtern, wie Du schon schreibst. Nimm mal einen fusselfreien Lappen für den Auftrag, vielleicht hilft das gegen die Schmutzeinschlüsse.

Auf jeden Fall sieht das schon mal sehr gut aus, was Du da fabriziert hast, vor allem die Arbeit mit den Zierstreifen ist nicht zu unterschätzen, Respekt :super:

paulchen hat geschrieben:
Schumi, mitgelesen? Mal was neues :lol: zum probieren...


Joo, Paulchen, hab's gelesen, klasse Idee :super:

Ich wollte mich bei dem Siemens Phonosuper 53 gerne mal an Schellack versuchen. Georg hat mir eine Flasche gebrauchsfertigen Schellack vermacht, die muss unbedingt verarbeitet werden... :)

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Schumi

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BeitragVerfasst: Mo Mär 29, 2010 9:49 
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Hallo Zopfträger :wink: !

Schellack ist ja vom Endergebnis so mit das Beste was es gibt. Aber in der Verarbeitung absolut nicht mein Ding. Gebe ich ganz ehrlich zu - hatte damit noch nie so richtig Erfolg.

Die Sache mit Deinem Siemens wird sich lohnen. Habe seit ein paar Wochen (Monaten? :shock: ) auch ein Gehäuse von Siemens beim Lackierer. Soll mal richtig gemacht werden.
War auch oben drauf so dunkel wie Deins und hatte schwere Lackschäden.
Das Furnier da drunter war dann allerdings der Hammer. Das Ding wird nur ganz leicht retuschiert (kleinere Holzschäden) und danach klar lackiert.
Wird bei Dir auch toll aussehen - denke ich zumindest...

paulchen


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BeitragVerfasst: Mo Mär 29, 2010 12:45 
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Hallo Paulchen,

klar, wenn ich mit meinem langen Fell nicht im Lack hängen bleibe, wird das gut :P Entlackt ist der Siemens schon teilweise (schönes Furnier), heute mittag ist der Deckel reif für die Überarbeitung. Bericht und Bilder dann an anderer Stelle / im passenden Thread...

In diesem Thread interessiert mehr das Ergebnis, das Frank am Rondo zaubern wird. Ich bin schon ganz gespannt auf weitere Bilder...

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