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BeitragVerfasst: Do Jul 09, 2009 14:28 
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Tach Rocco,

Sikkens gibt es auch in der 1-Liter-Dose. Xyladecor bietet ebenfalls Dünnschichtlasuren für den Außenbereich an, die nicht film-bildend sind.

Die grüne Sadolin-Holzschutzlasur in Deinem Link ist auch mit Vorsicht zu genießen, sie ist eine halbdeckende Lasur für Außenbereiche. Dieses Sadolin gibt es auch noch in orangener Dose, die ist noch deckender und noch wasserabweisender als die grüne Pampe.

Ist die Verwirrung jetzt komplett ? :lol:

Alles, was deckend oder halbdeckend ist, hinterläßt auf der Oberfläche eine mehr oder weniger dicke Farbschicht zusätzlich zu den Partikeln, die in die Holzporen eindringen. Wir wollen aber nur das Furnier mittels Farbpigmenten andunkeln und nicht die Oberfläche abdecken. Das Holz soll nach der Lasur noch offenporig sein.
O.a. deckende und filmbildende Lasuren überziehen das Holz mit festen Partikeln wie ein Buntlack, nur eben etwas dünner als dieser. Die endgültige Deckschicht soll ja unser Hartöl oder anderweitiger Lackauftrag bilden und nicht diese "Alleskönner aus der Dose". Die Sadolin-Suppen sind meiner Meinung nach geeignet für Außenhölzer, wie z.B. Dachgebälk, Pergola, Gartenhaus, Carport und Co., wo bei einem Anstrich alles beides, Farbgebung und wasserabweisende Beschichtung, auf einen Streich erledigt sein soll.

Baumärkte haben den Nachteil, daß sie überwiegend nur noch "schnelle Lösungen" für die heutige anspruchslose Kundschaft anbieten: Dickschicht-Lasuren (Pampe auf Wasserbasis, sieht echt Sch.... aus), instant coffee, instant Lack, schlüsselfertiges Fertighaus, Fertig-Garage to go, Swimming Pool zum mitnehmen etc... :)

Ich könnte mir vorstellen, daß die von Dir gekauften Produkte ebenfalls zu verwenden sind. Aber ich habe diese noch nie verwendet und kann dementsprechend keine Erfahrungswerte beitragen.

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Gruß
Schumi

Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln:
Erstens durch Nachdenken, das ist der Edelste, zweitens durch Nachahmen, das ist der Leichteste, und drittens durch Erfahrung, das ist der Bitterste.


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BeitragVerfasst: Do Jul 09, 2009 15:18 
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Hallo Schumi,

danke für die schnelle Antwort. Dann gehe ich nachher nochmals los.

Zitat:
Ist die Verwirrung jetzt komplett ?

Allerdings. Das ist sie. Du hast gut lachen. Ich weiß langsam nicht mehr was hinten und was vorne ist. :Schulterzuck:

Die richtige Bearbeitung von Gehäusen scheint doch weit schwieriger zu sein als ich gedacht habe.

Eine Dünnschicht-Lasur sei lösungsmittelbasierend, steht im Internet. Damit ist aber kein Wasser gemeint. Ich schließe daraus, daß dann wegen der Dämpfe ein Arbeiten im Freien vorzuziehen ist.

Gruß

Rocco11

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BeitragVerfasst: Do Jul 09, 2009 15:44 
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Registriert: Mi Jan 21, 2009 13:56
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Rocco11 hat geschrieben:
Zitat:
Ist die Verwirrung jetzt komplett ?

Allerdings. Das ist sie. Du hast gut lachen. Ich weiß langsam nicht mehr was hinten und was vorne ist. :Schulterzuck:


Siehst Du, genau so geht es mir als Elektronik-Laie, wenn ihr Freaks die Elektronen quer durch die Schaltung von einer Röhre zur Nächsten hüpfen lasst :D

Rocco11 hat geschrieben:
Die richtige Bearbeitung von Gehäusen scheint doch weit schwieriger zu sein als ich gedacht habe.


Achwas, das schaffst Du locker, wenn Du nicht total unbegabt bist und zwei linke Hände hast. Jeder, der nicht noch mit Fünfzig von Mutti sein Frühstücksbrot geschmiert bekommt, kann das lernen.
Was man aber unbedingt machen sollte: Anleitung genau lesen, bei nicht-kapieren tief durchatmen, zurücklehnen, Bierflasche aufmachen und nochmals lesen, solange bis der Groschen gefallen ist und die Fremdworte intus sind. Mache ich bei Eurem Elektronik-Chinesisch genauso :P

Die Lasur kannst Du bei geöffneten Fenstern oder Türen oder Garagentor auftragen, so schlimm ist die Geruchsbelästigung auch wieder nicht. Ich lebe schließlich auch noch. Aber gute Lüftung muß definitiv sein, im Freien ist es für die Gesundheit natürlich am Besten !!!

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Schumi

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BeitragVerfasst: Do Jul 09, 2009 15:58 
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Registriert: Do Nov 13, 2008 7:16
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Hallo Rocco, hallo Schumi!

Soll ich auch noch was beitragen?

Zitat:
Ballenmattierungen sind z.B. Schellackpolituren auf Naturprodukt-Basis oder fertige Mischungen (Clou Ballenmattierung), die mit dem Ballen aufgetragen werden. Diese Oberflächenbersiegelungen werden nicht hochglänzend, sondern bleiben matt und sind doch irgendwie edel glänzend. Schwer zu beschreiben...


Nö, kann ich absolut nicht bestätigen.
Bin hier gerade bei einem Vorkriegsgerät dran, welches von mir Ballenmattierung bekommt. Schöner seidiger Glanz, vom Gesamteindruck so wie Hartöl oder eventuell sogar besser. Aber ok, es ist kein Polyesterlack.
Voraussetztung hier, der Untergrund sollte schön glatt sein. Da ist also etwas Vorarbeit nötig.

Schnellschleifgrund, wie von Rocco gezeigt, kann man hier wunderbar im Vorfeld benutzen. Dieser soll dafür sorgen, daß die kleinen Macken etc. verschlossen werden. Ist bei Hartöl aber wie Schumi oben schon sehr schön begründet hat, eher nicht möglich. Bei Mattierung aber kann man dies machen, das diese ja oben drauf liegt und nicht wie das Öl eindringen soll.
Die von Rocco gezeigt Lasur kann man auch zum verschönern von Radios benutzen. Aber dies sollte man sich vorher auf einem Probestück anschauen. Mein erstes Radio (Tannhäuser 8004) habe ich mit "Möbellack" von Clou gemacht. Nur mit Pinsel. Schumi hat es ja mal gesehen. Geht auch...

Will sagen, viele Wege führen nach Rom. Man muß die beste Lösung für sich herausfinden. Dies ist aber etwas teurer, da man die Produkte ja erstmal kaufen muß. Ging mit aber auch nicht anders. Da muß man durch.

Kurz gesagt, Hartöl ist in mehreen Aufträgen sehr füllend, kann also Kratzer im Holz gut in der Optik verdecken.

Ballenmattierung verlangt wie Schellack eine gewisse Vorarbeit, geht dann aber vom Auftrag und der Trocknung her schneller.

Lacke sind da ebenso in der Vorarbeit etwas intensiver, haben aber ein gutes Finish.

paulchen

...der jetzt wieder mit der Mattierung weiter macht...


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BeitragVerfasst: Do Jul 09, 2009 16:03 
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Hallo,
ich habe es auch schon öfter mal probiert mich mit Lacken zu beschäftigen, habe aber die Geschäfte jedes Mal mit leeren Händen verlassen, da ich selbst keine Ahnung von Holzarbeiten habe und man als Laie durch die Produktvielfalt gar nicht durchsteigt. Mit der Beratung im Geschäft kann ich meistens nicht viel anfangen, da bin ich nachher meist genau so schlau wie vorher.

Was ich gebrauchen könnte, wäre:

Eine Liste mit Informationen, welche Produkte Sinn machen und wie die kombinierbar sind um einen vernünftigen Lackaufbau hinzubekommen. Allerdings reicht das so allgemein nicht aus, ich müßte schon folgendes wissen:
Wie heißt das Produkt exakt inkl. Bestellnummer und Hersteller, was für ein Gebinde und vorallem wo gibt es das genau in welchem Laden bzw. Baumarkt ? Praktisch wären auch noch Fotos wie die Gebinde aussehen.

Gruß

Roland


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BeitragVerfasst: Do Jul 09, 2009 16:56 
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Funkschrotti hat geschrieben:
Was ich gebrauchen könnte, wäre:

Eine Liste mit Informationen...


Kannst Du bis morgen warten ? :mrgreen:

Eventuell schreibe ich mal die nächsten Tage eine generelle Anleitung zu unseren Gehäuse-Basteleien wie z.B. Hartöl, Polituren, Messing blank machen usw..., die dann jederzeit ergänzt werden könnte. Ich sammele bei Gelegenheit mal die ganzen Infos in den zerstreuten Threads zusammen.

Wäre vielleicht ganz gut, wenn Christopher so einen Beitrag dann festgepinnt ganz oben in der Rubrik "Restauration außen" setzen könnte, sonst wären diese Infos wieder irgendwann in den Tiefen des Forums verschwunden und die Fragerei ginge in einem halben Jahr von vorne los.

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Gruß
Schumi

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BeitragVerfasst: Do Jul 09, 2009 17:09 
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paulchen hat geschrieben:
Nö, kann ich absolut nicht bestätigen.


Tach Paulchen,

glaubst Du mir, wenn ich Dir erzähle, daß das Aussehen je nach Untergrund variieren kann ?

Oberflächen mit Hartölbeschichtung als Beispiel können sowohl speckig glänzend als auch edel seidenmatt aussehen bei variierender Oberflächenbeschaffenheit von minimal wellig bis spiegelglatt. Es kommen anscheinend die Güte des Furniers sowie die Temperatur und Luftfeuchtigkeit in der Zeit der Verarbeitung zum tragen. Ich habe bisher noch keine zwei identischen Oberflächen zustande gebracht.

Mein Tefag (Vorkrieg) sieht edel seidenmatt aus, während andere Geräte etwas mehr Speck-Glanz aufweisen. Soweit meine Erfahrung. Das könnte unter Umständen auch auf andere Oberflächenveredelungen zutreffen.

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Gruß
Schumi

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Zuletzt geändert von Schumi am Fr Jul 10, 2009 12:25, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Do Jul 09, 2009 18:09 
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Na Schumi,
glauben tue ich Dir doch fast alles :wink: .
Habe gerade die Endzüge eines alten Vorkriegs Radios fertig (Philipslizenz).
Habe hier die Oberfläche , na ich taufe es mal auf "OLD-Fashion", gemacht
Sieht nicht so überrestauriert aus.
Ist aber eine Geschichte für sich.
Hatte hier mal was völlig neues probiert. Du weißt ja, manchmal koche ich mein eignes "Süppchen" :P .
Und da ist wie schon beschrieben Ballenmattierung zum Einsatz gekommen. Mir einem gewissen I-Tüpfelchen..
Und das glänzt...

Aber mit den verschiedenen Erfolgen beim Hartöl kann ich bestätigen. Bin aber von dem Zeug inzwischen irgendwie weg. Manchmal gehe ich eigene Wege, so ist das ja mit dem Hartöl entstanden...

paulchen


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BeitragVerfasst: Do Jul 09, 2009 23:16 
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Hallo zu später Stunde.

Also, - das ist von Funkschrotti eine ganz prima Idee!

Und meine volle Anerkennung und ein ganz großes Lob verdient Schumi für seine Bereitschaft, all diese Daten und Fakten in einer Art Glossar unterzubringen.
ich bin ziemlich sicher, daß Christopher da mitmacht und dieser Zusammenfassung einen "unverlierbaren" Platz spendiert.

So. Ich war heute noch in einem anderen Baumarkt.
So langsam wird die Sache teuer. Mittlerweile habe ich nun schon das Dreifache der Radio-Anschaffungskosten in diverse Lacke und ähnliche Maler- und Schreinerutensilien * SPAM-Verdacht! Werbung nicht erlaubt*.

Heute habe ich dieses hier gekauft:
Bild

Wenn das nun wieder nicht passt, dann mag ich nicht mehr. :cry:
Die Anleitung läßt sich gerade noch lesen:

Bild

Dort steht unter anderem:
"Lösemittelhaltige, volltransparente, dünnschichtige Holzschutzlasur."

Ich habe wieder ein Gebinde "Nußbaum dunkel" gewählt.
Wobei ich immer noch nicht begriffen habe, wie sich die Angaben "Nußbaum dunkel" und "Volltransparent" vereinbaren lassen.

Was meint ihr? Kann ich diese Lasur nehmen?

Gruß

Rocco11

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 Betreff des Beitrags: Nochmals Goldstreifen
BeitragVerfasst: Fr Jul 10, 2009 3:24 
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Hallo,

ich habe noch etwas nachzutragen zum Thema "Goldstreifen".
Ich habe heute nochmals eine Rolle "Oraline" Streifen gekauft.

Nun ergibt sich folgendes Bild:
Die Klebekraft ist deutlich höher, da ich diesmal eine Rolle aus aktueller Fertigung (Feb. 2009) genommen habe. Man erinnert sich, - die erste Rolle war noch in DM ausgezeichnet, also schon mehrere Jahre alt.
Einen Radius zu kleben läßt sich aber nach wie vor nicht durchführen.

Diese Streifen gibt es auch in Goldfarbe. Nur hat der Händler hier vor Ort diese nicht vorrätig. Nun kommt der Haken: Einfach eine Rolle bestellen, das macht der Händler nicht. Er müßte nämlich ein Set mit 6 Rollen abnehmen. Eine Rolle kostet ca. 2,70€. Ob der Preis für alle Farben gleich ist, müßte man erfragen. Sechs Rollen kosten also mindestens 16,20€.

Bei Radios, bei denen der Goldstreifen schnurgerade läuft, - auch über Eck, aber ohne Bögen -, da sollte der Streifen evtll. verwendbar sein. Die Optik des Goldtones müßte man erst noch in Augenschein nehmen. Natürlich hat der Streifen eine gewisse Dicke. Wenn also nicht gerade eine 1mm Schicht 2K-Lack aufgetragen wird wie beim Saba Freiburg (o.ä.) üblich, so wäre der Streifen vermutlich durch dünne Schichten hindurch (Hartöl, Ballenmattierung) fühlbar. Ich habe mal nachgemessen. Die Dicke des Streifens beträgt 70µm (0,07mm).

Was meint ihr zu diesen Gedanken?

Gruß

Rocco11

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BeitragVerfasst: Fr Jul 10, 2009 6:07 
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Morgen Rocco!

So langsam tust Du mir ja leid. Ich will Dir jetzt nicht den Mut nehmen, aber ich glaube, "Bondex" ist eher was für den Gartenzaun. :cry:

Ich will mal sehen, daß ich auf den Nachmittag ein paar Bilder einstelle und dazu was sage.

Eine Dünnschichtlasur soll wie gesagt (von Schumi) dem Holz eine gewisse Tönung geben und mehr nicht. Also so ähnlich wie beizen. Nur nicht so extrem. Ich hoffe, das kam jetzt soweit rüber.
Bei dem "Bondex" würde ich von einer Lasur mit Zusatz von Lack ausgehen. Schon das angegebene Bindemittel macht mich mißtrauisch.

Zu den Streifen.
Die Dicke ist glaube ich ok. Eine Fühlbarkeit des Streifens hast Du bei Lackierungen ab Werk auch sehr oft. Nicht so stark, aber sie ist da.
Wie sich nun der Streifen in Deinem Fall um die Kurve zwingen lässt, weiß ich so aus der Ferne auch nicht.

paulchen


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BeitragVerfasst: Fr Jul 10, 2009 7:02 
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Hmmm, das könnte problemlos funktionieren mit Bondex, obwohl da wachsartige Zusätze drin sind zur Verhinderung von Schimmelbildung.

Bondex ist auch fast der einzige Hersteller, der den Ton "Nussbaum dunkel" in unseren heimischen Baumärkten anbietet. Von anderen Herstellern bekommt man fast nur "Nussbaum normal", welches einen Touch zu hell ist oder dann zu dunkle Töne oder total überdrehte Farben wie blau, rot gelb, etc...

Mach jetzt bitte mal Folgendes: Nimm nach dem totalen Entlacken des Gehäuses und etwas Auslüftzeit einen Pinsel und streiche das Gehäuse mit Bondex dünn ein.

Und dann - wichtig - nimmst Du einen Lappen aus Baumwolle (saugfähig) oder Zewa-Tücher und wischst das Gerät damit gleichmäßig ab. So lange, bis keine überschüssige Lasur mehr auf dem Holz steht, bzw. an den Rändern und in den Ritzen hängt.

Dann das Gerät trocknen lassen.

Die endgültige Farbgebung kannst Du testen, indem Du nach der Trocknung mit ein wenig Wasser eine Stelle des Gehäuses anfeuchtest. Das simuliert den Lackauftrag, welcher das Furnier nochmals anfeuert und nachdunkelt.
Wenn es Dir nicht dunkel genug ist, kannst Du gerne noch einmal dünn nachlasieren. Aber dann wieder mit dem Lappen abwischen.

Durch das Abziehen mit einem saugfähigen Lappen oder Zewa verhindert man, daß sich zu viele Farbpigmente als dicke deckende Stellen auf der Furnier-Oberfläche sammeln und sich somit keine dichtere Lackflächen oder Lackläufer bilden können.

Danach sollte das Gerät einen bis zwei Tage austrocknen, dann kannst Du den Decklack-Auftrag vornehmen.

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Schumi

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BeitragVerfasst: Fr Jul 10, 2009 7:31 
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Registriert: Mi Jan 21, 2009 13:56
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Wohnort: Linsengericht / Hessen
Rocco11 hat geschrieben:
So langsam wird die Sache teuer. Mittlerweile habe ich nun schon das Dreifache der Radio-Anschaffungskosten in diverse Lacke und ähnliche Maler- und Schreinerutensilien * SPAM-Verdacht! Werbung nicht erlaubt*.


Dazu wollte ich vorhin auch noch was schreiben:

Du darfst den Preis nicht auf ein einziges Gehäuse beziehen. Das ist nun mal so, daß der Einstieg teuer ist, bis man alle benötigten Lacke, Farben und Schleifpapiere zusammen hat. Das haben wir alle schon hinter uns. Dafür halten solche Gebinde auch lange Zeit.

Wenn man Spaß dran hat, macht man manchmal zwei Gehäuse pro Jahr mit verschiedenen Lacken, Ölen, Schellack etc... Ich habe es schon geschafft und 5 Gehäuse in einem Sommer neu gestaltet, weil Hobbykollegen auch eine neue Lackschicht oder Ölschicht benötigt und ihre Gehäuse vorbeigebracht haben. Und das Ganze habe ich mal schnell nebenher erledigt neben den ganzen Geräte-Reinigungen und Polituren für die eigene Sammlung und unser Museum.

Im Gegensatz dazu benötigen Elektronik-Neueinsteiger eine Lötstation mit Zubehör, Messgeräte und andere Utensilien (z.B. Trenntrafo), da wird der Einstieg noch viel teurer. Das erkennt man aber als voll ausgestatteter Elektroniker nicht, da man vielleicht seit der Lehre nichts Anderes macht und immer mal wieder im Berufsleben Messgeräte für "'nen Appel und ein Ei" bekommen hat.

Elektroniker denken dann wahrscheinlich "uiii, ist die Dose Lack teuer". Ich denke "uiii, was ist der Trafo so teuer"...

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Schumi

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BeitragVerfasst: Fr Jul 10, 2009 11:55 
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Hallo Schumi,

danke für dein Angebot. Kein Problem, die Liste mit Informationen ist nicht eilig, das kannst du in aller Ruhe zusammenstellen.

Gruß

Roland


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BeitragVerfasst: Fr Jul 10, 2009 12:03 
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Hallo!

Und hier mal wie schon gesagt ein Beispiel für Ballenmattierung.

Ich habe den Untergrund (alter Lack) mit Absicht drauf gelassen, nur die Oberfläche mit 280 Schleifpapier und Stahlwolle glatt geschliffen. Diese Oberfläche hat im alten Lack Fehlstellen, das Holz hat alte Wurmlöcher.

Danach mehrmals mit dem Ballen rüber, etwa 4-5 mal. Dazwischen immer trocknen lassen ohne Zwischenschliff.
Zum Schluß mit Polierpaste die entstandenen Schleier weg poliert und den Lack versiegelt (mit "paulchen Spezialpampe" :P ).

Ergebnis ist eine wunderbar glatte und glänzende Oberfläche, die den Charme des Alten aber noch hat mit eben den beschriebenen Fehlern.
Das ganze ist Abrieb- und Wischfest sowie von bleibender Qualität.

Die komplette Arbeit ist in ein -zwei Stunden mit etwas Routine erledigt.

paulchen


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