seblan91 hat geschrieben:
Zuerst befreie ich das Gehäuse vom alten Lack mithilfe von Abbeizer, danach sorge ich mit Hilfe von Schnellschleifgrundierung für eine glatte Oberfläche? und daraufhin trage ich solange Hartöl auf bis ich eine gleichmäßige Oberfläche habe.
Habe ich das soweit richtig verstanden?
Ja, das hast Du. Aber auch verschieden Wege führen nach Rom
Hier meine Kurzform:
1: alten Lack abbeizen oder mit Aceton abwaschen (Vorsicht, besser Schutzhandschuhe anziehen)
2: eventuelle Fehler im Furnier ausbessern (dämpfen, spachteln, schleifen etc...)
3: Farbgebung des rohen Holzes mittels Beize oder Dünnschichtlasur (dünner Auftrag mit einem Ballen/Lappen, Einweghandschuhe anziehen)
4. Furnierstöße (Oberkante Seiten und Front zum Deckel) mit Clou Retouchierstift abdunkeln
5: Schnellschleifgrundierung (es würde aber auch ohne gehen...) und leichter Zwischenschliff
6: Wichtig - für eine staubfreie Umgebung sorgen, auch für die Trocknungszeit des Gehäuses !!! Los geht's über mehrere Tage - mehrfache dünne Aufträge des Hartöls mittels fusselfreiem Lappen, dazwischen nach jeweils mindestens 24 Stunden Trocknung ganz sachte zwischenschleifen, beginnend mit 400er bis hin zu 1000er Papier. Beim Auftrag des Hartöls
ohne Grundierung ab der 3. oder 4. Schicht (wenn sich langsam der Glanz einstellt) zwischenschleifen. Hartölaufträge müssen je nach Furnier und Fingerfertigkeit unter Umständen bis zu 15 mal wiederholt werden, bis sich eine spiegelnde Oberfläche zeigt.
7: nach der vollständigen Trocknung der hoffentlich glatten Deckschicht mit Autopolitur polieren und über das Ergebnis freuen
Wir warten mal, was Paulchen noch schreibt, er gibt der Oberfläche nach dem Hartöl-Auftrag zusätzlich eine Glanzschicht mit Ballenmattierung, soweit ich das in Erinnerung habe.
Abschließend noch eine Warnung: Vorsicht beim schleifen. Nicht mit Gewalt, sonst hat man die Beize/Lasur ruckzuck durchgeschliffen bis auf das Furnier und fängt von vorne an. Daher nur sachte streicheln bzw. leicht anrauhen.