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 Betreff des Beitrags: Gehäuserestauration mit Hartöl
BeitragVerfasst: Di Mai 18, 2010 11:10 
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Registriert: Do Nov 26, 2009 13:06
Beiträge: 124
Wohnort: Mainz
Hallo,

da ich ab nächste Woche Mittwoch wieder viel Zeit für meine Radios habe, würde ich gerne mal ein Gehäuse mit Hartöl restaurieren.
Zuerst dachte ich an das Gehäuse meines Nordmende Tannhäuser oder meines Nordmende 188WU aber ich denke doch ich sollte lieber etwas kleiner anfangen :lol:
Deswegen ist die Wahl nun auf das Gehäuse eines Nordmende Elektra gefallen.

Ich habe mir zwar die Threads hier über die Gehäuserestaurierung mit Hartöl alle schon durchgelesen aber dennoch ist mir noch immer nicht alles klar.
Zuerst befreie ich das Gehäuse vom alten Lack mithilfe von Abbeizer, danach sorge ich mit Hilfe von Schnellschleifgrundierung für eine glatte Oberfläche? und daraufhin trage ich solange Hartöl auf bis ich eine gleichmäßige Oberfläche habe.
Habe ich das soweit richtig verstanden?

Eingekauft habe ich auch schonmal (hoffentlich das richtige^^), Lackabbeizer, Holzbeize und Schnellschleifgrundierung von Clou, Hartöl von der Hornbach Hausmarke.
Ich hätte gerne alles von Clou gehabt aber Hartöl von Clou hatten sie scheinbar nicht im Sortiment.
Ich hoffe es funktioniert auch so.

Hier mal ein Bild von den Sachen die ich eingekauft habe:
Bild



Gruß
Sebastian


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 Betreff des Beitrags: Re: Gehäuserestauration mit Hartöl
BeitragVerfasst: Di Mai 18, 2010 12:43 
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Registriert: Mi Jan 21, 2009 13:56
Beiträge: 1555
Wohnort: Linsengericht / Hessen
seblan91 hat geschrieben:
Zuerst befreie ich das Gehäuse vom alten Lack mithilfe von Abbeizer, danach sorge ich mit Hilfe von Schnellschleifgrundierung für eine glatte Oberfläche? und daraufhin trage ich solange Hartöl auf bis ich eine gleichmäßige Oberfläche habe.
Habe ich das soweit richtig verstanden?


Ja, das hast Du. Aber auch verschieden Wege führen nach Rom :wink:

Hier meine Kurzform:

1: alten Lack abbeizen oder mit Aceton abwaschen (Vorsicht, besser Schutzhandschuhe anziehen)

2: eventuelle Fehler im Furnier ausbessern (dämpfen, spachteln, schleifen etc...)

3: Farbgebung des rohen Holzes mittels Beize oder Dünnschichtlasur (dünner Auftrag mit einem Ballen/Lappen, Einweghandschuhe anziehen)

4. Furnierstöße (Oberkante Seiten und Front zum Deckel) mit Clou Retouchierstift abdunkeln

5: Schnellschleifgrundierung (es würde aber auch ohne gehen...) und leichter Zwischenschliff

6: Wichtig - für eine staubfreie Umgebung sorgen, auch für die Trocknungszeit des Gehäuses !!! Los geht's über mehrere Tage - mehrfache dünne Aufträge des Hartöls mittels fusselfreiem Lappen, dazwischen nach jeweils mindestens 24 Stunden Trocknung ganz sachte zwischenschleifen, beginnend mit 400er bis hin zu 1000er Papier. Beim Auftrag des Hartöls ohne Grundierung ab der 3. oder 4. Schicht (wenn sich langsam der Glanz einstellt) zwischenschleifen. Hartölaufträge müssen je nach Furnier und Fingerfertigkeit unter Umständen bis zu 15 mal wiederholt werden, bis sich eine spiegelnde Oberfläche zeigt.

7: nach der vollständigen Trocknung der hoffentlich glatten Deckschicht mit Autopolitur polieren und über das Ergebnis freuen 8_)

Wir warten mal, was Paulchen noch schreibt, er gibt der Oberfläche nach dem Hartöl-Auftrag zusätzlich eine Glanzschicht mit Ballenmattierung, soweit ich das in Erinnerung habe.

Abschließend noch eine Warnung: Vorsicht beim schleifen. Nicht mit Gewalt, sonst hat man die Beize/Lasur ruckzuck durchgeschliffen bis auf das Furnier und fängt von vorne an. Daher nur sachte streicheln bzw. leicht anrauhen.

_________________
Gruß
Schumi

Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln:
Erstens durch Nachdenken, das ist der Edelste, zweitens durch Nachahmen, das ist der Leichteste, und drittens durch Erfahrung, das ist der Bitterste.


Zuletzt geändert von Schumi am Di Mai 18, 2010 12:48, insgesamt 4-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Di Mai 18, 2010 16:04 
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Registriert: Do Nov 13, 2008 7:16
Beiträge: 7296
Na Schumi, dann mal mein Senf dazu.

Ich habe mich eigentlich schon lange von der Totalsanierung mit Hartöl verabschiedet. Dauert mir einfach zu lange.
Seit gestern weiß ich auch, das ich es wohl in Zukunft andere machen lasse.
Aber dazu eventuell später mal mehr.

Wenn es denn unbedingt Hartöl sein soll...

1. Zuerst alten Lack komplett runter.

2. mit Azeton nochmals alles abwaschen

3. Zwischenschliff mit 400 Schleifleinen für eine glatte Oberfläche

4. ausbessern wie von Schumi gesagt

5. jetzt erstmal eine Schicht Hartöl zum anfeuern der Holzmaserung!

5. ob überhaupt Schnellschleifgrund benutzt werden muß ist generell abhängig vom Zustand der Oberfläche.
Nochmals - das Zeug soll lediglich kleine Unebenheiten ausgleichen. Wenn diese nicht da sind, brauche ich keinen Schnellschleifgrund!

6. Weiteres Vorgehen wie Schumi gesagt hat.

Markus, ich poliere (oder besser polierte) lediglich die Oberflächen genau wie Du.

Schleifen (Zwischenschliff) geht wunderbar mit Stahlwolle. Sollte jeder mal probiert haben (000, 0000).

Ballenmattierung ist eine ganz eigne Angelegenheit. Wenn da Hartöl zum Einsatz kommt, so nur zum Anfeuern der Holzmaserung, aber nicht zur eigentlichen Oberflächenveredlung. Das mache ich mit der Ballenbattierung oder anderen Wegen.
Aber wie gesagt, seit gestern ist eventuell alles anders. :lol:

paulchen


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Mi Mai 26, 2010 21:46 
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Registriert: Do Nov 26, 2009 13:06
Beiträge: 124
Wohnort: Mainz
Hallo,

Vielen Dank für die Beschreibung.

Naja ich werde es mal mit Hartöl versuchen, habe ja schon alles dafür eingekauft.
Ich dachte es sei die einfachste Methode ein Gehäuse zu restaurieren.

Wenn dabei was schief geht ist es jetzt auch nicht so tragisch, da ich mich wie gesagt erst mal an einem Elektra versuche.

Zuendi war ja auch nochmal so nett seine Vorgehensweise und seine Ergebnisse zu posten.

Eigentlich wollte ich ja heute schon mit dem Gehäuse anfangen, da ich nun endlich die Abitur Abschlussprüfungen hinter mir habe und mich wieder meinen Radios widmen kann.
Leider hat es den ganzen Mittag geregnet, es wäre wohl eine schlechte Idee gewesen das Gehäuse draußen abzubeizen :D .

Ganz untätig war ich aber trotzdem nicht, nach dem ganzen lernen war mal ein bisschen Ablenkung nötig.
Deswegen habe ich heute mal ein Nordmende Oberon 55 angefangen.
Sobald ich das Problem mit dem nicht funktionierenden Lautstärkeregler gelöst habe ist es hoffentlich wieder besseres Wetter und ich kann endlich mal meine Gehäuserestauration beginnen.

Gruß
Sebastian


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