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BeitragVerfasst: Di Dez 13, 2011 9:56 
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Bosk Veld hat geschrieben:
Ja wie jetzt, Schweigen im Walde? ;)


Hallo Frank, ich opfere mich mal :mrgreen:

Allerdings muss ich dazusagen, daß ich nicht mehr mit Schnellschleifgrund oder anderen Mischungen an Radiogehäusen arbeite, sondern rein mit Hartöl, 2K-Lacken oder auch Fertig-Schellack.

Ca. 10 % Aceton oder Nitroverdünnung zum Verdünnen von Schnellschleifgrund. Eine minimale Anlösung der unteren Schicht ist hier wahrscheinlich gewünscht wegen der Verbindung der schichtbildenden Aufträge.

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Gruß
Schumi

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BeitragVerfasst: Di Dez 13, 2011 16:37 
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Hallo Schumi,

danke für's Opfern! :D Ich probiere es aus.

Apropos 2K-Lacke: Womit trägst Du die auf? Mit einer Spritzpistole?

Gruß, Frank

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BeitragVerfasst: Di Dez 13, 2011 16:59 
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Ja, mittels Kompressor und Pistole.

Für die komplette Gehäusesanierung gibt es im RM.org eine sehr gute Anleitung von Herrn Renz:
http://www.radiomuseum.org/forum/renovi ... ahren.html

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Gruß
Schumi

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BeitragVerfasst: Di Dez 13, 2011 22:19 
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Ich hätte da noch eine Sache, die auch zum Thread-Thema paßt:

Bei einem Gehäuse mit bereits zwei Hartölschichten hatte ich die Oberfläche mit 600er Schleifpapier angerauht, den Staub mit einem feuchten Tuch weggeputzt und das Gehäuse einige Stunden vor der Heizung trocknen lassen.
Bei der nachfolgenden Beschichtung perlte das Hartöl teilweise ab. Ich wischte sofort alles wieder ab und schliff am nächsten Tag die Oberfläche gründlich an. Diesmal entfernte ich den Staub trocken. Die folgende Beschichtung war relativ dünn und verlief problemlos. Aha, dachte ich, das war voriges Mal wohl nicht ganz trocken.
Das war gestern. Ohne anzuschleifen oder die Oberfläche anderweitig berührt zu haben, trug ich soeben wieder eine Schicht Hartöl auf und - es perlte wieder ab :( .

Bei einem anderen Gehäuse perlte das Hartöl auch mal bei einer angeschliffenen und trocken gereinigten Oberfläche ab.

Woran kann es liegen, wenn sich die Hartölschichten nicht miteinander verbinden?

Gruß, Frank

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BeitragVerfasst: Mi Dez 14, 2011 8:31 
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Hallo Frank,

Du bist nicht der Einzige, der damit kämpft. Schlierenbildung hatte ich auch schon, aber damals hatte ich beim Anschleifen nicht sauber gearbeitet und das Gehäuse zu lange zur Trocknung zur Seite gestellt und nicht entfettet.

Die vorherige Schicht sollte durchgehend fein aufgerauht sein. Außerdem arbeite ich mittlerweile meistens im sehr schnellen Rhythmus, d.h. Schicht läuferfrei auftragen (also relativ dünn), Gehäuse 24 Stunden in den Heizungsraum, dann wieder ganz fein anschleifen (mind. 400-600er Papier), Gehäuse gründlich absaugen, den nächsten Auftrag aufbringen, 24 Stunden trocknen usw... Seitdem hatte ich keine solchen Probleme mehr.
Außerdem fasse ich nie auf die Oberfläche, sondern hebe das Gehäuse immer innen an. Festigkeit prüfe ich, indem ich maximal mit dem Finger- oder Handrücken leicht über die neue Lackfläche wische. Mittlerweile merke ich intuitiv, wann ich welche Arbeitsschritte durchführen muss und wann es genug ist.

Die Schlierenbildung könnte eine Kombination von mehreren Fakten sein:
1. Lange Trocknungsphase, in der sich ein fettiger Belag auf dem Gehäuse niederschlagen kann
2. Fehlende Entfettung der Niederschlagsschicht nach langer Trockungs-/Standzeit (mit Glasreiniger vor dem Anschleifen abwischen sollte genügen)
3. Unsauberer Anschliff, jeglicher Glanz muss vorsichtig aufgerauht werden
4. unsaubere Lappen / fettige Finger beim Auftrag, ich arbeite immer mit sauberen Lappen und Einweghandschuhen

Lackierer benutzen Silikonentferner und Wasser-/Ölabscheider bei ihrer Arbeit. Viele von Euch werden die kleinen Krater in einer Lackoberfläche kennen, die Silikone oder Fette verursachen. Sorgfalt ist auch bei einem Hartölauftrag angesagt.

Wärme oder Kälte als Ursache für die Schlierenbildung schließe ich aus, da ich sowohl im Hochsommer als auch im Herbst/Winter bei ca. plus 7-8 Grad und offener Garage schon mit Hartöl gearbeitet habe. Das Hartöl stand vorher ein paar Stunden auf die Heizung, das Gehäuse war im Heizungskeller ebenfalls vorgewärmt. Generell sollte aber eine ordentliche Grundwärme im Arbeitsbereich vorhanden sein.

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Gruß
Schumi

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BeitragVerfasst: Fr Dez 16, 2011 0:07 
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Diesmal hat es geklappt. Wahrscheinlich lag es am vollständigen Aufrauhen kurz vor dem neuen Hartölauftrag.
Es ist seltsam, bei früheren Beschichtungen schliff ich eher ab, um etwaige Pickel zu entfernen. Auch auf nicht angeschliffenen Flächen verlief das Clou-Hartöl immer gleichmäßig, unter den gleichen Bedingungen wie jetzt.

Danke für die Tips! :super:

Gruß, Frank

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BeitragVerfasst: Mo Jan 02, 2012 21:37 
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Höhere Mächte scheinen beschlossen zu haben, daß ich das Restaurieren von Gehäusen auf die ganz harte Tour zu lernen habe. Nun gut, ich werde ihnen trotzen!

Beim Zweiten Versuch ging erstmal alles glatt. Die zunächst mißlungene Beschichtung mit Schnellschleifgrund hatte ich ja wieder heruntergeschliffen um dann erneut mit einer ersten Hartölbeschichtung zu starten. Das sah dann auch erstmal recht gut aus, zumal ich auch das Hartöl diesmal mit der CLOU-Verdünnung "EV" etwas verdünnt habe. Das war sehr hilfreich beim Auftragen.

Das Öl habe ich dann ein paar Tage trocknen lassen und wollte dann einen ganz zarten Zwischenschliff machen, bevor der Schnellschleifgrund aufgetragen werden sollte. Das war offenbar ein Fehler, denn an den Stellen, an denen ich den Schnellschleifgrund des ersten Versuchs nicht vollständig entfernt hatte, sondern nur angeschliffen hatte, pellte sich die neue Hartölschicht ganz leicht wieder ab. :shock:
Das Hartöl wurde regelrecht aufgerollt vom Schleifpapier mit 600er Körnung!

Jetzt sah das Ganze katastrophal aus und ich habe die gesamte Oberfläche noch einmal komplett abschleifen müssen. All das hat nun zu meinem nächsten Problem geführt, nämlich der Farbe des Furniers. Bisher war durch das Schleifen alles nur ganz leicht heller geworden als im Original, ich hatte es also geschafft zu schleifen ohne den Farbton der ursprünglichen Beize anzugreifen. Nun aber, nach dem dritten Schliff sind deutlich hellere Stellen erschienen und das Holz wirkt dadurch sehr unansehnlich weil alle Flächen scheckig aussehen.
Klar, altes Furnier ist wellig, weist Beulen und Senken auf und je öfter man darauf herumschleift, desto größer werden die Farbunterschiede zwischen erhabenen und vertieften Stellen.

Nun weiß ich erstmal nicht mehr weiter, denn auf dem mit Hartöl vollgesogenen Furnier kann ich ja wohl kaum noch mit einer Beize etwas erreichen. Ich weiß auch mangels Erfahrung nicht, wie viel man noch vom Furnier wegschleifen darf, bevor man das erste Loch hineingeschliffen hat. Vom Gefühl her würde ich sagen, daß ich an den erhabenen, jetzt zu hellen Stellen, bisher Ein bis Zwei Zehntel Millimeter abgenommen habe. An den tiefern Stellen, an denen der Farbton ja auch noch stimmt, fehlt nichts, da habe ich lediglich die Rauhigkeit des Furniers geglättet.

Bevor weitere Katastrophen passieren, übe ich jetzt erstmal den richtigen Schichtaufbau an einem alten Brett.

Gruß
Michael


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BeitragVerfasst: Mo Jan 02, 2012 22:10 
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Danke für den Bericht! Deiner Schilderung nah könnte ich das auch gewesen sein -)))))))

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BeitragVerfasst: Sa Jan 07, 2012 1:11 
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Nach einigem Überlegen sehe ich jetzt nur noch den Ausweg das Gehäuse so lange zu schleifen, bis eine gleichmäßige helle Oberfläche entstanden ist, also auch die gesamte Beize zu entfernen. Dafür müßte ich natürlich viel abnehmen, bis dieses Ziel auch in allen Vertiefungen erreicht ist und es besteht natürlich das Risiko, daß ich das Furnier dabei stellenweise durchschleife.

Wenn es klappt hätte ich ein sehr helles Gehäuse in Nussbaum natur und könnte nochmal einen Versuch von Grund auf starten. Wenn es nicht klappt, kann ich das Gehäuse wegschmeißen, aber so scheckig wie es jetzt ist, taugt es auch zu garnichts.

Oder hat noch jemand eine andere Idee?

Da das Hartöl ja wahrscheinlich tief ins Furnier eingezogen ist, vermute ich mal daß ich auch nach dem Schliff nicht mit einer normalen Holzbeize arbeiten kann, um dem Originalfarbton wieder näher zu kommen. Gibt es noch andere Methoden um das Holz wieder so ein bischen rötlich erscheinen zu lassen?

Gruß
Michael


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BeitragVerfasst: Sa Jan 07, 2012 19:58 
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Hallo Michael,

laß das Schleifen erstmal ganz sein, das sollte m.E. die letzte Maßnahme sein.
Hast Du schon mal Abbeizer versucht? Der entfernt das Hartöl und - wie der Name schon sagt - die Beize.

Gruß, Frank

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BeitragVerfasst: Mo Jan 09, 2012 16:59 
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Hallo Frank

Den alten Lack habe ich mit Aceton entfernt, nicht mit Abbeizer.

Wenn die Holzbeize durch Lösemittel zu entfernen wäre, dann wäre sie schon durch das Aceton angelöst worden, denn das ist wesentlich schärfer als übliche Abbeizmittel.

Auch ein letztes Abwaschen mit Nitroverdünnung hat die Einfärbung nicht in Mitleidenschaft gezogen, der Lappen blieb weiß beim reiben auf dem Furnier. Als ales trocken war, sah das Gehäuse noch völlig gleichmäßig eingefärbt aus, eben in dem typisch rötlichen Nußbaumton.

Erst jetzt, nach viel zu häufigem Schleifen durch meine blöden Fehler, entstanden an den erhabenen Stellen helle Flecken. Da habe ich mittlerweile die Beize abgeschliffen und der hellgelbe Farbton Nußbaum-Natur kommt durch.

Ich glaube kaum, daß mir die Chemie jetzt noch in irgendeiner Weise helfen kann.

Gruß
Michael


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