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Verstärker- Bauprojekt mit 2 EL12 und Grundig NF2 Vorstufe
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Seite 2 von 2

Autor:  Munzel [ Di Apr 24, 2012 19:46 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Verstärker- Bauprojekt mit 2 EL12 und Grundig NF2 Vorst

EQ80 hat geschrieben:
Ich denke, die beiden EL 12 sind damit schon ziemlich grenzwertig belastet.

Nö. Das sind EL12N, die sind bis Ua=425V zugelassen. Damit lassen sich dann gute 25V erzeugen.

MfG
Munzel

Autor:  hoeberlin [ Di Apr 24, 2012 20:46 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Verstärker- Bauprojekt mit 2 EL12 und Grundig NF2 Vorst

Hallo, Munzel und Frank,

gemäß Datenblatt des Röhrenwerkes Mühlhausen/Thür für die EL12N ist die Anodenverlustleistung max 18W, die Schirmgitterbelastung max. 2,8 W, zusammen also 20,8W

Aus der gegebenen Anodenspannung, und dem errechenbaren Kathodenstrom ergibt sich, das die Röhre an dieser Grenze ist.

Mehr geht da nicht. Mehr Ausgangsleistung ginge nur, wenn der Arbeitspunkt verschoben wird....

VG Henning

Autor:  Munzel [ Mi Apr 25, 2012 13:50 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Verstärker- Bauprojekt mit 2 EL12 und Grundig NF2 Vorst

Hallo,

ich ging davon aus, daß Qamax/Qg2 korrekt eingehalten werden und Ua zur Erzielung größerer Leistung angehoben werden soll.

MfG
Munzel

Autor:  glaubnix [ Mi Apr 25, 2012 14:25 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Verstärker- Bauprojekt mit 2 EL12 und Grundig NF2 Vorst

Hallo allerseits,

die max. Nutzlesitung lässt sich erzielen, wenn man die Röhren nicht mit automatischer Gittervorspannung mittels Katodenwiderstand im AB-Betrieb laufen lässt, sondern wenn sie mit fester Gittervorspannung im B-Betrieb arbeiten. In dieser Betriebart ist der Ruhestrom wesentlich geringer und der max. Strom wird dann auch nur bei entsprechender Aussteuerung abgefordert - so ist der B-Betrieb insgesamt schonender für die Endröhren und ist mit einem besseren Wirkungsgrad verbunden. Der dabei entstehende, geringfügig höhere Klirrfaktor, kann durch eine etwas "stärkere" Gegenkopplung wieder ausgeglichen werden.

Leider ist in dem Datenblatt nur der AB-Betrieb angegeben, so dass man den Arbeitspunkt für den B-Betrieb experimentiell ermitteln müsste. In der Regel liegt man bei Endstufen mittlerer Leistung aber ganz gut, wenn man den Anoden-Ruhestrom halb so gross wählt, wie er beim AB-Betrieb angegeben ist. Nur ist beim B-betrieb zusätzlich eine einstellbare negative Gittervorspannung in der Größenordnung von -20V bereitzustellen.

Autor:  Munzel [ Mi Apr 25, 2012 18:21 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Verstärker- Bauprojekt mit 2 EL12 und Grundig NF2 Vorst

... wobei das Datenblatt den Betrieb mit fester Gittervorspannung explizit nicht voersieht.
http://frank.pocnet.net/sheets/082/e/EL12N.pdf

MfG
Munzel

Autor:  HolgerHa [ So Mai 08, 2016 10:52 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Verstärker- Bauprojekt mit 2 EL12 und Grundig NF2 Vorst

Hallo allerseits,

ich bin gerade auf den Thread gestoßen, weil ich einen Kölleda NV4147 in Arbeit habe...
EL12N im B-Betrieb - das war es, was mir durch den Kopf ging.
Munzel, Du hast recht - eigentlich darf die EL12N nicht mit fester Gittervorspannung betrieben werden.
Aber mit halbautomatischer Gittervorspannung schon...
Warum?
Ich nehme an, daß die Katodenwiderstände nötig sind, um ein thermisches Weglaufen zu unterbinden.
Deshalb (Stabilitätsproblem) sind wohl auch explizit getrennte Katodenwiderstände für die Gegentaktendstufe vorgeschrieben, während bei anderen Röhren durchaus ein gemeinsamer Katodenwiderstand verwendet wird.
Das heißt, jede Röhre erzeugt ihre eigene Gittervorspannung allein (oder aber - bei halbautomatischer Vospannung - fast allein) und stabilisiert sich damit ihren Arbeitspunkt.
Wobei aber bei halbautomatischer Vorspannung auch wieder Fremdeinflüsse durch die Vorstufenröhren hinzukommen.
Was ich sagen will:
Wenn man den Katodenwiderstand nicht weglässt sondern im angegebenen Wert beibehält, sollte es problemlos möglich sein, durch negative Gittervorspannung den Anodenruhestrom zu verringern und damit den Arbeitspunkt in Richtung "B" zu verschieben.
Man darf aber nicht auf den Katodenwiderstand verzichten(!), was bei B-Verstärkern üblicherweise getan wird.
Mit einem Elko überbrücken sollte man ihn aber auch nicht, da der unsymmetrische Anodenstrom im B-Betrieb dazu führt, daß der Elko bei großer Aussteuerung aufgeladen würde und dadurch ebenfalls den Arbeitspunkt verschiebt.
Deswegen (kein Katodenelko) geht natürlich die Verstärkung etwas zurück und man braucht mehr Ansteuerspannung - allerdings schont der B-Betrieb die Röhre.
Und wenn man unbedingt will, könnte man nun noch die Anodenspannung erhöhen und damit mehr Leistung aus der EL12N herauskitzeln.
Bloß braucht man dafür noch mehr Ansteuerspannung und damit dürfte die übliche Ansteuerschaltung dann überfordert sein.

Das waren so meine Gedanken zum interessanten Thema EL12N im Gegentakt.
Auch wenn der Thread schon etwas älter ist - vielleicht ist das Thema nicht uninteressant.
Gruß

HH

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