Hallo!
Als erstes freut es mich, dass nun noch jemand bei der Jagd auf die Längstwellen dabei ist.
Ich habe am Sonntag auch wieder versucht einen möglichst guten Empfang zu bekommen. Dazu hatte ich ja meine Antenne verlängert und auch einen Drehko in den Schwingkreis eingebaut.
Das Ergebnis voraus: bei der 09:00 UTC Sendung hatte ich während dem Tune up, also dem Hochfahren und Abstimmen des Senders so gut wie keinen Empfang. Alles war ziemlich verrauscht und ich konnte ziemlich viele Störungen Empfangen. Dann habe ich etwas mit SpecLab herumprobiert und kurz vor 09:00 hatte ich einen brauchbaren Empfang. Durch dieses „Herumprobieren“ war aber bei mir der SpecLab-Knoten geplatzt, was sich dann später zeigen sollte.
Vor der 12:00 UTC Sendung verkürzte ich die Antenne wieder, da ich den Eindruck hatte, dass es zwar einen minimalen Gewinn gab, dafür der Störnebel aber auch etwas zunahm.
Als es dann das Tune up kam, hatte ich wirklich einen guten Empfang, den besten seid ich probiere SAQ zu empfangen. Ich konnte die Demodulation mit SpecLab sauber einstellen, so dass ich kaum Nebengeräusche hatte. Mit SpecLab kann man ja auch „Captures“ machen, also direkt den Wasserfall abspeichern oder ganze „Filme“ erstellen.
Schaut Euch mal das Bild an.
An alle die es auch mal versuchen wollen ein paar Hinweise:
Zuerst mal zu dem „Empfänger“:
Es kommt meines Erachtens nach nicht auf eine aktive Vorverstärkung an. Die Soundkarte ist empfindlich genug. Dieses Mal konnte ich ohne MicBoost arbeiten, es wären also noch Reserven nach oben hin gewesen.
Letztendlich ist die Qualität und die Bandbreite des Schwingkreises und die Antenne ausschlaggebend. Mein Schwingkreis ist ziemlich breitbandig, da die Spule wohl keine hohe Güte hat. Ich verwende so ein Printteil das aussieht wie ein Widerstand und dann auch einen entsprechend hohen ohmschen Widerstand hat. Dies kommt ja der Güte eines Schwingkreises wenig entgegen.
Verstärkt man das Signal vor Eingang auf den Schwingkreis, dann verstärkt man ja den ganzen Störnebel mit. Verstärkt man nach dem Schwingkreis dann verstärkt man zwar nur einen Teil des Störnebels, aber schaut Euch mal die Bilder an, bereits 100 Hz neben der Sendefrequenz ist jede Menge „Schrott“. Ob man mit einer guten Spule den Schwingkreis so schmalbandig hinbekommt kann ich nicht sagen.
Bei der Antenne kann man wohl verschiedene Wege gehen, Langdraht ist sicherlich eine gute Sache, leider hat nicht jeder Platz eine solche Antenne aufzubauen. Auch mit Flächenantenne wie Jürgens Rahmenantenne kann man sicherlich gute Erfolge erzielen.
Meine Planung sieht wie folgt aus. Ich werde zunächst den Schwingkreis durch eine bessere Spule schmalbandiger machen. So sollte der Schwingkreis auch einen höheren Peak haben. Die Antenne werde ich auch weiterentwickeln. Ich habe schon einen Plan, wie ich anstatt 25 m, ca, 45 m Langdraht ohne Umlenkungen direkt spannen kann.
Vielleicht hat auch jemand von Euch noch eine Idee, wie man den Eingangskreis noch ein wenig „tunen“ könnte.
Einstellung von SpecLab:
Kurz noch mal zur Erklärung: Der linke Wasserfall zeigt die Empfangsfrequenz an. Die rechte das demodulierte Signal. Die Anzeige ganz rechts kann man im Prinzip vernachlässigen. Ich habe ein wenig in Jürgens Screenshot rumgemalt, da man in meinem Bild die Schieberegler nicht sieht.
Man kann bei jedem Wasserfall die Farbgestaltung verstellen. Dazu den entsprechenden Bereich anklicken (grüner Pfeil). Mit den beiden Reglern (blau markiert) kann man den angezeigten dB-Breich und die dazugehörige Farbe anpassen, so dass man eine optisch optimale Darstellung erzeugen kann. Man kann dabei auch die persönlichen Farbwünsche berücksichtigen.
Sehr wichtig ist die genaue Einstellung der zu demodulierenden Frequenz (gelb markiert) und der Bandbreite der Demodulation (rot markiert). Um die zu demodulierende Frequenz genau einzustellen braucht man aber auch ein optisch gute Anzeige. Die Grundeinstellung von SpecLab ist hier recht gut, man braucht kaum nachzuregeln. SAQ sendet sehr frequenzstabil. Während des Tune up kann man hier um 5-10 Hz nach unten oder oben nachregeln, mehr ist nicht erforderlich.
Ganz wichtig ist nun die Einstellung der Demodulationsbandbreite (rote Markierung). Die ist in der Grundeinstellung viel zu groß. Schaut Euch mal den rechten Wasserfall in Jürgens und dann in meinem Bild an. Bei Jürgen hat der Filter eine Bandbreite von ca. 300 Hz, d.h. alles was 150 Hz ober- und unterhalb von der eingestellten Frequenz liegt wird demoduliert. Somit auch der ganze Störnebel.
Ich habe die Bandbreite auf ca. 40 Hz eingestellt. Wie gesagt, SAQ sendet sehr frequenzstabil, somit reichen die 40 Hz aus und der ganze Störnebel außenrum wird ausgeblendet.
Wenn man nun die Punkte zum Empfangskreis und zur Einstellung von SpecLab zusammenfasst müsste man eigentlich zu dem Ergebnis kommen, dass es sinnvoll wäre einen schmalbandigen Schwingkreis mit einem hohen Peak aufzubauen und dann durch die entsprechende Einstellung von SpecLab eine saubere Demodulation zu erzeugen.
WICHTIG: An alle die versucht haben zu empfangen: Schickt eine Empfangsbericht nach Grimeton. Dadurch kommt ihr auch automatisch in den e-Mail-Verteiler und werdet über Sendetermine informiert.
Viele Grüße
Frank
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Viele Grüße aus der Pfalz!
Nicht nur alte Radios klingen schön, sondern auch alte Flugzeuge
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