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BeitragVerfasst: Mi Jul 04, 2012 15:33 
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Hallo!

Ein Bekannter hat mich um Rat gefragt. Er hat sich einen Selbstbauröhrenverstärker gekauft. Bestückt mit 6N2P-EV als Vorstufe und 6P1P als Endröhre.

Asymetrie:

Der Verstärker zeigt eine gewisse Asymmetrie, der linke Kanal klingt kräftiger als der rechte. Tausch der Endröhren von links nach rechts und umgekehrt brachte keine Änderung. Er hat eine nagelneue Vorstufenröhre eingebaut, die nach ca. 4h Laufzeit eine Verbesserung brachte, somit ein Indiz dafür, dass der Fehler im Bereich der Vorstufenröhre liegt. Vielleicht muss die Vorstufenröhre einfach noch ein wenig einlaufen? Was er noch nicht geprüft hat ist das Stereoeingangspoti. Ich vermute hier eine Gleichlaufschwankung, was ja immer mal vorkommt.

Nun das Problem mit der Brummkompensierung, bitte genau lesen und das Bild anschauen:

Er mir ein Bild des Innenlebens geschickt. Schaut euch mal die Brummkompensation mit den Widerständen an. Die Heizleitung ist die weiß/graue. Das weiße Kabel hat bei der Vorstufenröhre Masseverbindung, somit ist die Heizung einseitig auf Masse gelegt.
An jeder Röhre befindet sich ein Widerstand vom Mittelanschluss der Röhrenfassung (Masse) auf die graue Heizleitung, also die nicht mit Masse verbundene Leitung der Heizung.
Nun schaut euch mal die linke Endröhre (rechter Kanal) an: Dort sind zwei zusätzliche Widerstände von der Kathode der Röhre auf die Heizleitung gelegt. Wieso macht man das nur an einer Röhre? Und noch was schaltungstechnisches: Bildet der Widerstand von der Kathode an die mit Masse verbundene Heizleitung nicht einen Parallelwiderstand zum eigentlichen Kathodenwiderstand der Röhre?

Es gibt also mehrere Massebezüge:

1. Heizleitung <=> Masse an der Fassung der Vorröhre
2. Jede Röhre <=> massefreie Heizleitung über Widerstand an masseführende Heizleitung.
3. Linke Endröhre: Dort findet kein direkter Massebezug statt. Die beiden Widerstände gehen an die Kathode, die wiederum über den Kathodenwiderstand an Masse.

Wenn man die beiden Widerstände ablötet hört man auf beiden Kanälen ein Brummen.

Was mir noch aufgefallen ist, dass es meiner Meinung nach keinen zentralen Massepunkt gibt, die Masse ist m.E. nach verzweigt.

(Klicken zum Vergrößern)

Bild


Viele Grüße: Der ratlose Frank

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BeitragVerfasst: Mi Jul 04, 2012 15:58 
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Registriert: Do Mai 24, 2012 7:17
Beiträge: 57
Hallo,

ich vermnute, der Erbauer hat vergessen, die beiden Lötstützpunkte in der Mitte der Röhrenfassungen an die eigentlich ordentliche Masse-Gräte zu legen. Das wird gebrummt haben und daher hat er versucht, irgendwelche Widerstände von der Heizung auf die nicht vorhandene Masse an diesen Lötstützpunkten zu legen.

Diese etwas verzweigte Masseführung sollte bei so einem kleinen Teil in Ordnung sein, es ist ja ordentlich ausgeführt und soweit es das Foto erkennen lässt, ist der blanke Massedraht ja auch durch die beiden braunen Kabel mit den Kathodenkombis verbunden.
Das sollte klappen, ggf. könnte man die Heizunsdrähte noch ordentlicher verdrillen, sieht aus, als wären das geschirmte Leitungen, Sinn erschliesst sich mir nicht, da geschirmte Leitungen einen kleineren Querschnitt haben, als massive Drähte, dadurch kann mehr Heizspannung an den Leitungen abfallen und es fehlt und brummt dadurch irgendwo.

Ich würde die ganzen Widerstände, die an den Heizungspins der Röhren liegen weglassen und nur an einer einzigen Röhrenfassung einseitig die Heizung auf die richtige Masse legen.

Viele Grüsse,
O.U.


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BeitragVerfasst: Mi Jul 04, 2012 16:42 
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Hallo Olaf!

Die Mittelpunkte der Röhrenfassungen sind doch über die Fassung der Vorröhre und dem weißen Heizkabel ordentlich mit Masse verbunden?

Grüße: Frank

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BeitragVerfasst: Mi Jul 04, 2012 20:43 
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Registriert: Mi Jul 27, 2011 22:11
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Hallo Frank

Ich verstehe die ganze Verdrahtung der Heizung nicht.

Normalerweise symmetriert man doch die Heizspannung direkt am Trafo. Im günstigsten Fall hat die Heizwicklung eine Mittelanzapfung. Fehlt diese, nimmt man zwei 100 Ohm-Widerstände und erzeugt damit eine virtuelle Mitte.
Und die legt man dann entweder auf ganz kurzem Wege zum zentralen Massepunkt, also dem letzten Siebelko im Netzteil, oder aber man legt sie über einen Spannungsteiler von der Hochspannung aus auf ein etwas positiveres Potential gegenüber Masse. So etwa 30V oder 40V sind da ein guter Startpunkt zum ausprobieren.
Hier ein Beispiel für das Hochlegen der Heizspannung an der Treiberstufe:

http://www.pimmlabs.com/web/47.htm

Was diese Widerstände und Masseverbindungen hinten an den Verstärkerröhren zu suchen haben, erschließt sich mir nicht. Das sind doch alles keine direkt geheizten Röhren.

Gruß
Michael

Edit: Und wieso ist der Kathodenwiderstand der einen Seite an Pin 3 angelötet und auf der anderen Seite an Pin 8?


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BeitragVerfasst: Mi Jul 04, 2012 22:05 
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Hallo, Frank, und alle mitlesenden...

- Pin 3 und 8 der Endröhren sind intern verbunden, also egal, welcher Pin benutzt wird.

- Pin 5 der Vorstufe scheint mit Masse verbunden zu sein. Diese Masseverbindung ist aufzuheben,( Pin 5 bleibt nur an der Heizleitung! ) weil sie die Symetrierung der Heizung durch die beiden Widerstände an der einen Endröhre aufhebt. Damit wird zudem erreicht, dass die Symetrierwiderstände keinen Gleichstrom mehr ableiten.

- Der Mittelpunkt der Symetrierwiderstände sollte vom Kathodenanschluss abgetrennt werden, und direkt auf Masse gelegt werden. Damit wird jede Rückwirkung ausgeschlossen.

- Die Verbindung der "Mittelröhrchen" der Fassungen mit der Heizung , sowie der daran angeschlossene Widerstand machen keinen Sinn, das kann ersatzlos entfernt werden. An der Vorstufenröhre sollte das Röhrchen mit Masse verbunden bleiben.

Ich hoffe, das hilft Dir weiter,

ansonsten finde ich den Aufbau gar nicht mal schlecht!

VG Henning

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BeitragVerfasst: Fr Jul 06, 2012 13:23 
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Hallo Henning!

Ich habe deine Ausführungen an meinen Bekannten weitergegeben und werde über das Ergebnis berichten.

Viele Grüße: Frank

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BeitragVerfasst: Fr Jul 06, 2012 14:56 
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Hallo, Frank,

ich hätte noch gern ein Foto von der Chassisoberseite.

Wenn ich darauf was finde, was mich stört, könnte das auch dazu führen, das das Ding brummt.

Mehr dazu später!

VG Henning

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