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BeitragVerfasst: Do Feb 28, 2013 23:36 
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Hallo,

da ich bei einem Freund (Alexander hier im Forum) ein L3-3 antesten durfte, wollte ich schon länger soetwas haben. Dann wurde auf Ebay ein L1-3 angeboten, allerdings die zweite Version, welche schon den Stufenschalter zur Netzregulierung hat und nicht mehr das gigantische Drahtpoti was es zu einem Bratofen machen würde .. ansonsten eben Gleichrichterröhren und Glimmstabis statt Si-Dioden und Zenerdioden.

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Leider hat der Paketbote das Paket auf den Balkon geworfen(!) und des Gehäuse hat eine Delle abbekommen:

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Die Technik ist allerdings völlig heil wie es scheint. Dazu ein paar weitere Bilder.

Vorwärmen mit der Eichkarte, dies ist nötig da die internen Schaltungen erst mit 250V versorgt werden, wenn eine Trafoanzapfung gewählt wurde:

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Währenddessen wird auch mit dem Schalter rechts die Netzspannung einreguliert, so dass der Zeiger auf der Kalibriermarke steht:

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Hier habe ich dann die Karte für eine EL34 aufgelegt und gesteckt, sowie bereits die Spannungen eingestellt (Ua = 250V, Ug2 = 250V, Ug1 = -13.5V), die Röhre heizt an, ist aber noch ohne Betriebsspannungen.

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NAch dem Schlusstest wird Ia gemessen, es sind 102mA (Sollwert 100mA):

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Danach Ig2, es sind 14.2mA (Sollwert 14.9mA):

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Die Steilheit trifft sie exakt mit 11mA/V:

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Gitterstrom ist fast nicht messbar:

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Zum Abschluss noch eine PC86, die ein vor paar Jahren geliehener Emmisionsprüfer mit 90% betitelt hat:

7.4mA statt 12ma Ia:
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Steilheit ist auch nur die Hälfte:
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Die Gleichrichter und Netzteile:
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Das µA-Meter, die Steilheitsmessung:
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Gruß,
Christian

PS: Eben gerade habe ich auch noch eine 6080 mit selbsterstellter Prüfkarte vermessen, selbst bei dem geringen µ=2 zeigt das L1-3 die Steilheit korrekt an!


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BeitragVerfasst: Fr Mär 01, 2013 4:49 
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Hallo Christian,
super Vorstellung des super gut erhaltenden RPG´s. Sieht aus wie neu, beim Versand hatte ich vor lauter Angst um massive Transportschäden, Blut und Wasser geschwitzt. War ja bestimmt nicht gerade billig.
Mit den russischen Beschriftungen würde ich allerdings beim Bedienen durcheinander kommen.

LG Gery


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BeitragVerfasst: Fr Mär 01, 2013 7:10 
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Zitat:
Sieht aus wie neu, beim Versand hatte ich vor lauter Angst um massive Transportschäden, Blut und Wasser geschwitzt.

Hab ich auch, es ist ja auch bei einer Delle geblieben.

Zitat:
War ja bestimmt nicht gerade billig.

280€ inkl. Versand aus Lettland.

Zitat:
Mit den russischen Beschriftungen würde ich allerdings beim Bedienen durcheinander kommen.

Das sieht schlimmer aus, als es ist:

Uc1, Uc2, Ua, Ic1, Ic2, Ia, S ... sind sowieso vollkommen klar.

Der Rest geht auch, 2-3 Worte muss man halt wissen, hat man aber schnell drauf.
ПЛABН: Plano -> Fein (Feineinstellung Heizspannung)
ГPУБO: Grubo -> Grob (Grobeinstellung Heizspannung)
НAKAЛ: Nakal -> Heizung
ПAPAMEPЬI: Parametri -> Parameter (Welchen Wert/Parameter messen)
ИЗОЛЯЦИЯ: Isoljazija -> Isolation (Isolationsprüfung umschalten)
ИЗМЕРЕНИЕ : Ismerenie -> Messung (Wert messen)
СЕТЬ: Setj -> Netz (Netzspannung einschalten/messen)
КАЛИБР: Kalibr -> Kalibrieren (Stellung für Kalibrierung von µA-Meter und Steilheitsmesser)

Jetzt muss ich erstmal ein paar europäische Prüfkarten ausdrucken (von Arthur Rudolph gibts da eine ganze Menge) bzw. erstellen, aber dafür schreibe ich ja nicht umsonst gerade eine Software ;)

Gruß,
Christian


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BeitragVerfasst: Fr Mär 01, 2013 8:04 
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Beiträge: 4248
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Hi Christan

Glückwünsche zum Neuerwerb.
Damals wollte ich L3-3 oder L1-3 besorgen...aber ich bekam Hickok (in wirklichkeit Supreme) TV-7B/U, dann habe ich Beschaffung von L3-3 fallen lassen, da es mir auch ausreicht.

Aber deine Idee mit Programm für diese Messgerät ist echt genial.

Zu Delle: recht ärgerlich, dass Bote sorglos mit Gerät umgehen. Ich würde Ambosse gerne abschicken lassen, dann brauche wilde Fahrer nicht wundert,dass Ambosse viele Packet plattdrücken wird, der soll mal lernen, richtig mit fremde Eigentum umgehen. (auf diese weise habe ich Siemens M214 "verloren")
Ich habe mal auch Tek 545B über GLS (rabianste Packetdiensleister) schicken lassen..alles ist gut gelaufen. Wobei Burkhard (aus HH) sogar Verpackung sparsam verwenden muß, sonst wird da 40kg übergeschritten.

grüss
Matt

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"Die Grenzen meine Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt."
unbekannt

"Nur die Lüge braucht Stütze. Die Wahrheit steht von alleine aufrecht"
Thomas Jefferson

"Wer im Netz seinen Humor verliert, der hat schon verloren."


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BeitragVerfasst: Fr Mär 01, 2013 9:38 
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Registriert: Do Jan 06, 2011 13:52
Beiträge: 251
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Hallo,

ich hab mir viele Röhrenprüfer angesehen, zuerst wollte ich natürlich die gehypten Funke W19 o.ä. .. bis ich festgestellt habe das die nix besonderes sind. Etwas besser sind die großen Neuberger, allerdings sind da die Drahtpotis unheimlich lästig. Wir kennen ja beide jemanden der so eins hat und da regelmäßig drüber flucht ;).

Das TV-7 .. nunja, es ist ein Steilheitsmesser nach dem AC bzw. ungesiebte DC-Verfahren von Hickok. Das ist prinzipiell nicht schlecht, nur liegt der Prüfarbeitspunkt bei vielen Röhren fernab vom Betriebsarbeitspunkt und die recht hohe Ansteuerwechselspannung von glaube 2.5V für das Gitter sind bei vielen Kleinsignaltypen bereits deutliche Übersteuerung. Ich sehe es als brauchbares Prüfgerät an, messen ist meiner Meinung nach etwas anderes.

Das L1-3/3-3 war das einzige Gerät was mich halbwegs überzeugt hat, auch wenns ein paar kleinere Probleme hat, wie die teilweise eingeschränkte Sockelverdrahtung (welche für Röhren mit G2 an Pin 8 [*] entweder die Prüfung in Triodenschaltung, oder einen Sockeladapter verlangt) und die auf 15V begrenzte Heizspannung (bei wenig Laststrom auch 20V). Die großen AVO oder das H&B 55a sind auch toll, aber selten und sauteuer, die AVOs würde ich von der Präzision her eher unter dem L1-3 einordnen, der AVO-Switch für das Pinout ist allerdings zugegebenermaßen genial.

Beim Lx-3 sind ja sämtliche Spannungen außer der Heizspannung elektronisch stabilisiert und die Steilheitsmessung ist die einzig mir bekannte Realisierung (wie es beim 55a gemacht ist weiss ich nicht), welche die Steilheit exakt nach ihrer Definition misst. Der Anodenspannungsregler hat seinen Messteiler HINTER dem Messhunt, so dass die Anodenspannung trotz fließendem Anodenwechselstrom konstant gehalten wird, der Lastwiderstand für die Röhre ist die Ausgangswiderstand des Reglers, der schlimmstenfalls einige Ohm beträgt. Dazu wird die Wechselspannung am Messhunt mit einem selektiven Voltmeter gemessen, hierdurch fallen Brumm und Klirr fast völlig weg. Dies bedeutet, dass eine im Arbeitspunkte eine Tangente an die Kennlinie angelegt wird, also exakt die lehrbuchgemäße Definition der Steilheit einer Röhre. AVO gibt zu, dass ihre Methode schon bei einer 300B zu geringe Werte liefert, da wegen der entstehenden Anodenwechselspannung eine Gegenkopplung über den sehr hohen Durchgriff dieser Röhre entsteht. Das Lx-3 misst selbst eine 6080 mit µ=2 (also Durchgriff 50%) vollkommen korrekt, eine gebrauchte 6080 lieferte mir 6mA/V Anzeige bei 6.5mA/V Sollwert.

Zitat:
Ich würde Ambosse gerne abschicken lassen, dann brauche wilde Fahrer nicht wundert,dass Ambosse viele Packet plattdrücken wird, der soll mal lernen, richtig mit fremde Eigentum umgehen.


Ich hab mir schonmal überlegt einen batteriebetriebenen Datenlogger zu bauen mit ein paar Sensoren (inkl. Beschleunigungssensor) drauf und den (in Betrieb befindlich) einfach mal quer durch Deutschland zu schicken, dann auszulesen.

Gruß,
Christian

*: Das sind recht viele Typen, wie EF80, EF85, EF89, EF184, ECL80 usw.


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BeitragVerfasst: Fr Mär 01, 2013 13:35 
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Hallo Christian,

glückwunsch zum Gerät! Für 280€ inkl. Versand ein Schnäppchen. Und aus Lettland wollten sicher nicht mal die Wegelagerer ihren Obulus.

Gruß Bertram


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BeitragVerfasst: Fr Mär 15, 2013 10:35 
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Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Hallo,

es geht weiter, ich habe zumindest schonmal die Fassungen in die Adapterbox (nach Arthur Rudolph, erweitert um Hexodenfassung + Aussenkontakt 5pol) montiert. Diese Box ist einerseits nötig für Novalröhren mit G2 an Pin 8, wie EF80, EF85, ECL80 usw.. und eben für alte Europäische Fassungen (Außer Europafassung, die hat das L1-3 schon). Verdrahten werde ich sie heute abend noch.

Bild

Die Magnovalfassung bekommt dann noch Senkkopfschrauben, sonst sitzt z.B. eine EL509 auf den Köpfen auf. Die Deckplatte von den Hammond-Druckgussgehäusen ist ja glücklicherweise dick genug dazu. Wie man sieht, ist noch Platz für 4 weitere Fassungen.

Gruß,
Christian


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BeitragVerfasst: Fr Mär 15, 2013 22:33 
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Guten Abend,

ein schönes Projekt, Christian - Glückwunsch. Dazu noch ein hoher Nutzwert, was will man mehr...

Das Gerät schaut wirklich aussergewöhnlich gut erhalten aus.

Viel Vergnügen mit dem russischen Dickerchen. :hello:

Grüße,

Der Schlappmacher

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"Digital is a special case of Analogue", Bob (Robert C.) Dobkin


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BeitragVerfasst: Sa Mär 16, 2013 0:46 
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Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Inzwischen hab ich die Adapterbox auch verdrahtet:

Bild
(Die schwarzen Teile sind eingeschrumpfte Ferritperlen, ich hoffe das reicht als UKW-Schwingschutz)

Ein kurzer Test verlief auch schon erfolgreich .. das Kabel muss ich noch besser machen:
Bild

Etwas lästig ist, dass mir bei den Banenenbuchsen doch oft der Bohrer weggelaufen ist, trotz ankörnen .. vermutlich die Handbohrmaschine schief gehalten .. für die Standmaschine hab ich den Bohrfutterschlüssel nicht gefunden :/.

Gruß,
Christian


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BeitragVerfasst: Sa Mär 16, 2013 2:42 
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Registriert: Mo Apr 05, 2010 18:00
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Klasse Christian! :super:

Gruß Gery


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BeitragVerfasst: Sa Mär 23, 2013 21:55 
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Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Für Freihand ist doch alles ok und der Knickknack in der Linie äußerst maßvoll. Ansonsten :super: !

Und ganz lieben Dank für die Nachhilfe in Russisch. Stand im äussersten Westen der Rupublik nämlich nicht auf dem Stundenplan :D .

Gruß und schönes Wochenende,

Ralph

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Und klingt der Netzbrumm schauerlich, das Radio spricht: NOCH LEBE ICH!


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BeitragVerfasst: Mi Mär 27, 2013 21:21 
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Wohnort: Bavaria
Guten Abend,

cerker hat geschrieben:
Inzwischen hab ich die Adapterbox auch verdrahtet:
[..]

Etwas lästig ist, dass mir bei den Banenenbuchsen doch oft der Bohrer weggelaufen ist, trotz ankörnen .. vermutlich die Handbohrmaschine schief gehalten .. für die Standmaschine hab ich den Bohrfutterschlüssel nicht gefunden :/.

Gruß,
Christian


Aber Christian, das sieht doch akzeptabel aus - da habe ich selbst schon viel Schlimmeres produziert!

Auch wenn ich abschweife: Ich habe mit folgender Methode bessere Ergebnisse als mit dem Bohrständer erreicht:
- Anzeichnen und ankörnen
- Mit Akkuschrauber mit niedriger Drehzahl, aber hohem Anpressdruck und 4mm Bohrer vorbohren.
- Mit Schälbohrer der Firma EXACT auf das endgültige Mass aufbohren.
- Kühlen mit reichlich Bohr-/Schneidöl.

Hier der EXACT-Artikel bei CONRAD.http://www.conrad.de/ce/de/product/802700/HSS-Schaelbohrer-Tenifer-behandelt-Exact-Bohrungs-Durchmesser-4-31-mm-Schaft-9-mm-Material-Eignung-Baustahl-CrNi-St/SHOP_AREA_17608?

28€ * SPAM-Verdacht! Werbung nicht erlaubt*, die sich m.E. wirklich lohnt. Der Bohrer ist allerdings entgegen der Abbildung wirklich kegelförmig, ohne Absatz.
Und, nein, ich bin weder verwandt noch geschäftlich verbandelt mit der Firma CONRAD oder EXACT. :mrgreen:

Weiterhin viel Erfolg mit dem schönen Gerät,

Der Schlappmacher

_________________
"Digital is a special case of Analogue", Bob (Robert C.) Dobkin


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