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BeitragVerfasst: Mi Apr 24, 2013 19:36 
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Hallo Gemeinde,

nachdem mein Grundig momentan beim Schreiner und Lackierer ist und der Lampenwechsel an meinem NAD 160a auch geglückt ist, habe ich nun für kurze Zeit den Tisch frei und wollte mich an mein Grundig Röhren-Millivoltmeter MV20 machen.

Hier der Schaltplan, der mir von Peter in der Schaltplanecke zur Verfügung gestellt wurde:
http://83.117.57.34/nvhr/Grundig_MV20.pdf

Folgende Elko's sind verbaut:

50 uF 100/115V-
8 uF 500/550V-
15 uF 350V
100 uF 25/30V-
0,047 uF 630V- Eromet
0,1 uF 100V- Eromet 6x
50 + 50 + 50 uF 350/385V- 2x

Die Eromet sehen aus wie Styroflex, sind also hermetisch vergossen. Die anderen Elkos sehen aus, als wäre unter der Plastikhaut das Elektrolyt ausgelaufen und dort getrocknet.
Nun, ich habe mir schon die Finger wund gesucht, aber bis jetzt keine passenden Elkos gefunden. Bei den 3 Großen sind die Elkos nicht wirklich passend. Von den Kapazitäten her kann man gewisse Abweichungen hinnehmen, wie wir von den Radios wissen. Dafür kann man das Gerät ja eichen, gehe ich mal von aus. Aber die Spannungsfestigkeiten stimmen fast nie.

Nun meine Frage an Euch. Gibt es einen Laden, der annähernd diese Werte an Elkos hat, oder wie wird das gehandhabt? Was kann ich tun, damit das Voltmeter wieder mißt?
Bin schon gespannt auf Eure Beiträge, vielen Dank schonmal.

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Viele Grüße
Philipp

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BeitragVerfasst: Mi Apr 24, 2013 20:51 
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...

Die Kapazitäten von Elkos sind mit großen Toleranzen behaftet, das ist bei Elkos konstruktionsbedingt so.

Was die Spannungsfestigkeit angeht: Die Elkos im Netzteil sind mit 350V angegeben, da können welche mit höherer Spannungsfestigkeit eingebaut werden.

Beim 8µF Elko lese ich im Schaltbild auch nur 350V, die angegebenen Spannungsangaben geben keinen Hinweis darauf, das da eine höhere Spannungsfestigkeit gefordert ist.

zuerst sollten m.E. die Gleichspannungen gemäß Schaltbild geprüft werden, alles was mehr als 25% abweicht, sollte näher untersucht werden.

Letztlich besteht die Schaltung ja nur aus 3 bzw. 4 Baugruppen:
- Netzteil, liefert die Betriebsspannungen
- Eingangsabschwächer, das sind alle Bauteile rund um den Eingangsschalter
- Signalverstärker, dieser hat eine festgelegte Verstärkung, die von außen nachstellbar ist.
- Anzeigeeinheit, bestehend aus Messwerk, einem Brückengleichrichter, und einigen passiven Bauteilen.

Wenn die Gleichspannungen stimmen, dann sollte beim Einschalten, und in der ersten Minute danach, der Zeiger irgendwie kurzzeitig ausschlagen. Das ist ein normales Verhalten.

Wenn das überprüft ist, gehts weiter,

VG Henning

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Schlau ist, wer weiss, wo er nachlesen kann, was er nicht weiss
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BeitragVerfasst: Mi Apr 24, 2013 20:57 
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Hi Henning, vielen Dank. Komme leider heute und wahrscheinlich die nächsten Tage nicht mehr zum Messen.
Aber Du hast schon recht, nach dem Einschalten schlägt der Zeiger kurz aus, dann wieder zurück auf Null, ABER dann komplett nach rechts - Vollausschlag und drückt den Zeiger richtig in den Anschlag. Ich denke, da hat irgendwas durchgeschlagen. Ich glaube nicht an eine Röhre, eher an einen Kondensator. Aber meine Erfahrung und mein Wissen ist da zu gering.
Die Elkos gehören wahrscheinlich so, oder so raus, das Gerät ist bald 60 Jahre alt?

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Viele Grüße
Philipp

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BeitragVerfasst: Mi Apr 24, 2013 21:11 
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Hallo, Philipp,

zunächst sollte bei solch einem Fehler der Elko von Kathode PCF200 ( Triode ) zum Messgleichrichter geprüft / getauscht werden. Dieser Elko darf keinen Leckstrom haben!
Dann sollte Steuergitter EF184 mit MAsse verbunden werden, um definiert "0 Volt Wechselspannung " am Eingang zu haben. Dann muss der MEsswerkzeiger auch auf "ca" 0 bleiben.

Geringfügiger Ausschlag des Zeigers ist im Moment nicht tragisch, da die Schaltung bei geöffnetem Gehäuse nicht abgeschirmt ist.

Wichtig ist auch, dass die Gegenkopplung des Verstärkers ( läuft vom Ausgang über das "CAL" Poti zum Eingang zurück ) nicht unterbrochen ist, das gilt auch für Kapazitätsverlust des Elkos!.

Danach sehen wir weiter,

Henning

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BeitragVerfasst: Do Apr 25, 2013 12:20 
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wenn Du Angst um das eingebaute Instrument hast, kannst Du es erst mal abklemmen und mit einem Multimeter weitermessen.

So würde ich es machen, wenn sich der Zeiger um die Achse wickeln will...

Grüße vom
-charlie-


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BeitragVerfasst: Sa Apr 27, 2013 22:58 
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Hallo,

Mein MV20 hatte auch mal Probleme: Der Zeiger hatte unregelmäßig nervöse Zuckungen.
Ich hatte es dann auch mit Elkotausch im Messverstärker versucht, war aber vergebens.
Ursache war ein Widerstand, ich glaube der Schirmgitterwiderstand der EF184.
Im Messverstärker sind 3 Röhrensysteme ( EF184, PCF200) galvanisch gekoppelt, damit das einwandfrei funktioniert sind die Röhren besonders selektiert und gekennzeichnet, z.B. 3or. Tausch der Röhren kann zu Problemen führen, z.B. Zeiger läßt sich nicht mehr auf CAL-Marke stellen.
Bei der Kondensatorliste hast Du noch die Tantalperlen im Messgleichrichter vergessen.

MfG
Volker


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BeitragVerfasst: So Okt 20, 2013 18:16 
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So, ich krame den Fred hier mal wieder hoch, nachdem ich heute nix mehr grosses anfangen wollte und das MV20 doch schon so einige Zeit liegt.
Nachdem ich nun heute die Elkos alle getauscht habe und sich nix gebessert hat, habe ich Eure Vorschläge mal befolgt.
Es können eigentlich nur noch die Becher sein. Hier werde ich neue Elkos bestellen und die Becher rausschmeissen (Mir ist der Sinn eines Becherelkos noch nicht klar, abgesehen von der Schirmung.)

Henning,
der 2.2µF an der Anode zum Messgleichrichter ist ein Folien-C, diesen habe ich ausgebaut und gemessen, der weist 2,23µF auf. , dann tue ich das!
Kann dieser drin bleiben, oder soll der vorsorglich raus?

Dann habe ich das Steuergitter der EF184 auf Masse gelegt, der Zeiger bleibt nach Aufheizphase NICHT auf 0, sondern schlägt und zittert undefiniert aus.

Das Cal.-Poti zeigt keine Auswirkung auf das Zittern des Meßinstrumentes...es reagiert einfach nicht darauf, bzw. zeigt nur Tendenzen.
Nun habe ich mal 10VDC angelegt und es rührt sich auch nix. Wackle ich an den Röhren, schlägt es aus und ist dann nervös am Zucken.

Volker,
der Wechsel des Schirmgitterwiderstandes 22k Nr. R206 ergab keine Besserung.

Ich hoffe nun auf Eure Hilfe!

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Viele Grüße
Philipp

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BeitragVerfasst: So Okt 20, 2013 18:30 
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Sind den die Röhren und die Fassungen in Ordnung und sauber.

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Gruß Helmut
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Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser. -Sokrates-


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BeitragVerfasst: So Okt 20, 2013 19:09 
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Hallo Phillip,
2,2 µF kann bleiben, wenn die Kapazität annähernd stimmt und Die Isolation gut ist.
Schau nochmal nach allem, was Schalter und Kontakte sind. Evtl. reinigen. Wackelnder Ausschlag kann mangelhafte Kontaktgabe irgendeines Schalters sein.

Grüße vom
-charlie-


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BeitragVerfasst: Mo Okt 21, 2013 8:06 
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Registriert: Sa Jan 27, 2007 20:08
Beiträge: 2763
Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
bei meinem RV50 war das Gewackel ein Kathodenelko, der schon gegebene Tip dazu ist meiner Ansicht nach höchst trefferverdächtig :|
Ein Video von dem Kathodenelko-Gewackel ist auf meiner Webseite zu finden.

lG Martin


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BeitragVerfasst: Mo Okt 21, 2013 8:52 
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Registriert: Mo Okt 15, 2012 14:38
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hallo,

der link : http://83.117.57.34/nvhr/Grundig_MV20.pdf
geht bei mir irgendwie nicht.
Grüße
-charlie-


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BeitragVerfasst: Mo Okt 21, 2013 10:57 
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charlie...

http://188.142.38.174/nvhr/Grundig_MV20.pdf

Ich werde heute versuchen, mir nochmal ne Stunde nur für die Kontakte zu nehmen, um das schonmal auszuschliessen.

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Viele Grüße
Philipp

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BeitragVerfasst: Mo Okt 21, 2013 17:28 
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So, ich habe jetzt den Bereichsschalter, Poti und Röhrenfassungen, sowie die Röhrenstifte gereinigt.

Ohne Erfolg. Leider komme ich heute wohl nicht mehr dazu, was dran zu machen.

Werde als nächstes mal alle Spannungen messen.

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Viele Grüße
Philipp

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BeitragVerfasst: Mo Okt 21, 2013 19:09 
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Beiträge: 1361
hmmm, man kann die erste Röhre PF86 ziehen, und sehen, ob es immer noch ist. Wenn nicht, liegt es in dieser Stufe.
Die weiteren Röhren bilden einen 3-stufigen galvanisch gekoppelten Verstärker mit Rückführung (Cal- Regler). Theoretisch könnte jedes beliebige Bauelement solchen Dreck verursachen, man würde es oszillografisch auch überall mehr oder weniger messen.
Man könnte den Cal-Regler einseitig ablöten, dann gibt es keine Gegenkopplung mehr, und der Verstärker läuft auf der höchsten Verstärkung als Geradeausverstärker. Mit dem Oszi Stufe für Stufe antasten. Da kann man feststellen, kommen die Störungen ganz von vorn oder entstehen sie erst in der 2. oder 3. Stufe. Das eingebaute Messwerk würde ich abklemmen, damit es keinen Schaden nimmt, evtl. durch etwas "Unempfindlicheres" ersetzen.

Vielleicht ist auch die Betriebsspannung schon unsauber, das kann man ja schnell prüfen. Ich würde jedenfalls mit einem Oszi weitermachen.

Schwieriger Fehler. Wenn man es so nicht findet, geht nur noch die "Teufel-komm-raus-Methode": Nach und nach Bauteil für Bauteil tauschen. Manchmal kann das schneller gehen als was anderes.

Grüße vom
-charlie-


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BeitragVerfasst: Mo Okt 21, 2013 19:25 
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Naja, mit dem Oszi traue ich mich nicht ganz, sind ja doch gute Spannungen drauf. Ich glaube, es hakt vorne am Netzteil. Leider sind mir die 47er Elkos ausgegangen, somit kann ich das auf die Schnelle nicht prüfen. Aber ich glaube, schon mal von einem anderen RVM gelesen zu haben, bei dem die Becher nicht mehr gut waren, daher ein Brumm erzeugt haben. Ob das nun hier auch zutrifft, kann ich mit meinem bescheidenen Wissen leider nicht sagen.
Ein Profi hätte den Fehler sicher schon gefunden.
Wie gesagt, ich werde deine Tips, Charlie, sobald es geht, befolgen, prüfen und berichten.

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