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BeitragVerfasst: So Dez 29, 2013 20:42 
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Auf Anregung hier im Forum habe ich nach UKW-Empfangsbausteinen recherchiert und habe mir das pdf mit der genauen Beschreibung dieses KEMO-Bausatzes angeschaut: http://www.luedeke-elektronic.de/products/Elektronik-Bausaetze/Radio-Technik/Radio-Empfaenger-Bausatz-Kemo-FM-Empfaenger-9V-B156N.html

Die Funktionsweise hat mich in Erstaunen versetzt:

Zitat:
Schaltungsbeschreibung: Dieser Empfänger kommt ohne ZF-Spulen und andere
Spulen, die Abgleicharbeiten erfordern, aus.
Die Eingangsspule ist die Spule L1 (das ist die Spule am Antennenanschluss).Der
eingebaute Oszillator im IC1 erzeugt zusammen mit Spule L2 eine Frequenz mit einer
Differenz von 76 kHz zur Empfangsfrequenz. Mit ebenfalls im IC eingebauten RC-Filtern
wird die Differenz von 76 kHz gefiltert, verstärkt, demoduliert und dem NF-Verstärker
(IC2) zur Verstärkung der Wiedergabe im Lautsprecher zugeführt. Der Transistor T1 dient
zur Spannungsreduzierung und auf ca. 5 V, weil der IC1 nur bis max. 6 V betrieben
werden darf. Die Senderabstimmung erfolgt mit der Kapazitätsdiode D3 und dem Poti P1.
Mit dem Poti P2 wird die Lautstärke geregelt.


Mit anderen Worten: Die ZF ist EXTREM niedrig und liegt 1kHz oberhalb des maximalen FM-Modulationshubs. Bei FM-Vollaussteuerung pendelt also die ZF zwischen 1kHz und 151 kHz.

Bei der Unmöglichkeit, bei dieser niedrigen ZF noch die Spiegelfrequenz zu unterdrücken, hat man hier die Flucht nach vorne angetreten. Die Spiegelfrequenz liegt so nahe an der Empfangsfrequenz, daß es im UKW-Kanalraster dort keine Kollision mit dem Nachbarkanal geben kann, auch nicht wenn dieser vollen Modulationshub hat.

Habe ich das soweit richtig verstanden? Und: Kennt jemand dieses Empfängerkonzept?

Und wie hält man die Oszillatorfrequenz eigentlich auf einige 100Hz genau konstant? Einen Quarz zwecks PLL-Prinzip hat die Schaltung nicht. Eine Theorie von mir ist, daß das Abstimm-Poti lediglich eine Verstellung des Oszillators anstößt. Ist ein Sender gefunden und eingerastet, wird die Empfangsfrequenz mit einem Frequenzteiler zig-fach heruntergeteilt und anschließend auf die Oszillatorfrequenz vervielfacht, so daß ein festes Verhältnis der Frequenzen gegeben ist. Die Berechnung des Teilungs- und Vervielfachungsverhältnisses übernimmt eine Logik im Chip. Bei heutigen Chips mit tausenden Transistoren kein Problem.
Eine andere Theorie ist, daß im ZF-Bereich 1kHz bis 151kHz eine Spektrumanalyse gemacht wird. Nur wenn ähnlich der Gaußschen Normalverteilung das Maximum um die Bandmitte herum angeordnet ist, ist optimal abgestimmt, anderenfalls erfolgt über eine Regelschleife eine Nachstimmung des Oszillators.


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BeitragVerfasst: So Dez 29, 2013 21:38 
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Registriert: Do Nov 21, 2013 17:35
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Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Auch dieses Gerätchen läuft mit dem FM- Empfänger- IC TDA7088. Mehr über dessen Funktion findest Du im Datasheet des TDA7088, das man sich von irgendwo im Internet runterladen kann.

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Die Sockel sind schon an den Röhren !


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BeitragVerfasst: Mo Dez 30, 2013 0:47 
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Registriert: So Nov 24, 2013 12:49
Beiträge: 85
Danke, 6TH8. Im Datenblatt konnte ich leider keine genauere Beschreibung der Schaltungsfunktion finden, lediglich den Begriff FLL (frequency locked loop).
Das Blockschaltbild ist mir nur in Grundzügen verständlich.

Das Grundprinzip finde ich allerdings so genial, daß ich mich frage, ob man es nicht auch in Röhrentechnik anwenden könnte. Lediglich für die Stabilität der Oszillatorfrequenz (Drift nur einige 100Hz) ist moderne Technik nötig.


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BeitragVerfasst: Mo Dez 30, 2013 14:38 
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Beiträge: 3258
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Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Auch einfach. Die Spule zum Emitter des ersten Trasistors ist FestInduktivität mit 4,7 µH.

Da ich ca. 20 Km Luftline vom Flughafen wohne ziehe ich mal die 5 Windungen der Spule etwas lang............ :mrgreen:

Bild

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Matthias Claudius


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BeitragVerfasst: Di Dez 31, 2013 10:12 
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Beiträge: 2763
Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
moin Georg,

das Gelaber auf 136 ist ja noch langweiliger wie Rauschen :mrgreen:

zu dem Chip oben: Der erste Vertreter dieser Art ist der TDA7000. Der hat ein ordentliches DIL Gehäuse und ist für Radiobastler genau das richtige. Die höheren Nummern sind Abkömmlinge davon, es gibt sogar welche die können stereo.

Eine Nummer höher zum Basteln:

SO41P und SO42P.

Der eine ist ein kompletter Mischer mit ZF Verstärker, der andere ein FM Demodulator. Zu den zwei Spulen kommen noch 2 fertige ZF Filter dazu. Zum lautmachen je nach Geschmack, LM386 (1W) TDA2002 (3-4W)

lG Martin


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BeitragVerfasst: Fr Jan 03, 2014 20:56 
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Beiträge: 9920
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Diese Schaltung habe ich gestern spaßeshalber mal nachgebaut.

Mit einem BF240 im Pendler geht es etwas besser, außerdem ist ein Abblockkondensator über die Betriebspannung zwingend nötig. Die Qualität des Drehkos und der Spule sind natürlich absolut entscheidend. Trotzdem konnte ich ich je nach Antenne günstigstenfalls zwei von den 17 Ortssendern, die wir hier haben, verständlich empfangen. Aber immerhin hat es funktioniert, das war mein erster selbst aufgebauter UKW-Empfänger. Am besten, aber inhaltlich auch am uninteressantesten, war noch der Empfang des Flugfunks.

Da ich meiner Tochter versprochen habe, ihr ein UKW-Radio zu bauen (das Mittelwellenradio von vor einigen Jahren findet sie nicht mehr interessant, weil man darauf nicht N-Joy hören kann), wird es wohl eine Schaltung mit dem TDA7000 werden.

Lutz


Zuletzt geändert von röhrenradiofreak am Sa Jan 04, 2014 11:03, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Sa Jan 04, 2014 10:49 
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Die Frage des Beitrags eröffners (Name?) finde ich Interessant in Hinsicht auf die Frequenzstabilität.

Zitat" Und wie hält man die Oszillatorfrequenz eigentlich auf einige 100Hz genau konstant? "
Es gibt doch smd Quartze. Aber ohne Schaltplan ?

Damit der Ausgangsfrequenzhub nicht beliebig groß werden kann, muss der Hub beim Oszillator begrenzt werden. Man macht dies dadurch, dass man die Niederfrequenzspannung in der Amplitude begrenzt, beispielsweise durch die Antiparallelschaltung mit zwei Dioden.

Aber löst die Frage nicht...... :|

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