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 Betreff des Beitrags: Bearbeiten von Pertinaxplatten
BeitragVerfasst: So Feb 09, 2014 15:36 
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Hallo Ihr,

wie es der Zufall so will, bin ich gerade an einen Schwung Pertinaxplatten gekommen in der Größe 230x170x8mm (braun) und
230x92x4mm (weis beschichtet). Macht sich ideal für mein geplantes Anodenspannungsnetzteil und einen Röhrentester.
Ich habe Pertinax bisher noch nie verarbeitet, kenne es bisher nur von damals als leicht splitterndes Leiterplattenmaterial.

Daher habe ich jetzt 2 Fragen an die Leute, die das schon länger verwenden:
- ist das mit den Gesundheitsrisiko beim Bearbeiten oder Lagern wirklich ein Problem oder genauso wie beim bleihaltigen Lötzinn - nur nicht übertreiben? Also kein Problem beim nichtgewerbsmäßigen Hobbyeinsatz. Wegen einem Knochenmarksversagen bei meinem Sohn kann ich da nicht das geringste Risiko eingehen.

- kann ich Pertinax mit einem Stufenbohrer bearbeiten oder schmiert das, wird dann zu heiß und verkohlt mir dabei? In meine kleine TBM220 passt maximal ein 6,5mm-Schaft, daher ist ein Stufenbohrer für größere Löcher notwendig. Geht das?

Gruß Dirk


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 Betreff des Beitrags: Re: Bearbeiten von Pertinaxplatten
BeitragVerfasst: So Feb 09, 2014 17:06 
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hallo Dirk,

Pertinax ist so ne Art Holztmehl durchtränkt mit Phenolharz.
Es schmiert nicht, verbrennt aber bei hohen Drehzahlen was auch heftigen Geruch verursacht.

Mit kleiner Drehzahl bearbeiten, prima.

Falls du viele hast, wär eine 8mm verkäuflich zum Spuenkörper drehen?

lG Martin


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 Betreff des Beitrags: Re: Bearbeiten von Pertinaxplatten
BeitragVerfasst: So Feb 09, 2014 17:09 
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ahhh aber der Geruch wenn es verarbeitet wird (nicht wenn es verbrannt wird :angry: ), da kommt die Lehrzeit wieder hoch :hello:

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Gruss Nad

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möge die Emission mit Dir sein...

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 Betreff des Beitrags: Re: Bearbeiten von Pertinaxplatten
BeitragVerfasst: So Feb 09, 2014 17:51 
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Hallo Ihr,

also ist das mit dem Phenol und Formaldehyd kein Problem zu Hause?

@Martin:

habe gerade gesehen, das ich auch einige Platinen habe, die 1cm zu kurz sind, also leider nur 220mm Länge haben. Diese sind auch dunkler und glänzender von der Versiegelung. Davon kannst Du gern eine oder einige haben.

edit: habe gerade noch mal nachgemessen. Es sind laut Messschieber 8,5mm Dicke

Gruß Dirk


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 Betreff des Beitrags: Re: Bearbeiten von Pertinaxplatten
BeitragVerfasst: So Feb 09, 2014 19:11 
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Dirk,

wo gibt es noch solche schönen Platten? (Petinax) Meine "letzte" habe ich auf der Tischkreissäge (Widia-Blatt) bearbeitet. Sauberer Schnitt. Rundungen mit Laubsäge. Bohren mit niedriger Drehzahl, hss bohrer mit zentrierspitze. Ich denke vom Material her wird es ,wie Matt schon sagt, Phenolharzplatten sein.
:hello:

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Matthias Claudius


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 Betreff des Beitrags: Re: Bearbeiten von Pertinaxplatten
BeitragVerfasst: So Feb 09, 2014 19:37 
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ich hoffe, mein Arbeitgeber ließt hier nicht mit: vor der Verschrottung gerettet. ... und noch so einiges anderes für einen Röhrenbastler Interessantes. Fast alles nagelneu.
Was für ein Frevel. Mitnehmen ist trotzdem nicht erlaubt, aber die Kollegen wollten mir eine Freude machen und haben sich mal kurz umgedreht. :danke:

wegen HSS-Bohrer mit Zentrierspitze: gehen auch die klassischen Holzbohrer? Standzeit wäre für die paar Löcher nicht sooo wichtig.

Gruß Dirk


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 Betreff des Beitrags: Re: Bearbeiten von Pertinaxplatten
BeitragVerfasst: So Feb 09, 2014 20:51 
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Hallo Dirk,

für mein Röhrenprüfgerät und das zugehörige Netzgerät habe ich auch 10 mm dicke Pertinaxplatten für die Frontplatten verarbeitet. Diese lassen sich ordentlich bearbeiten. Kleine Bohrungen führe ich mit HSS-Bohrern aus. Holzbohrer sind auch geeignet, wenn sie entsprechend scharf sind. Das Aufreiben kleiner Bohrungen mit dem Stufenbohrer funktioniert auch gut.

Bei großen Öffnungen (z.B. 65 mm Durchmesser für analoge Meßwerke) habe ich einen Kreisschneider mit Hartmetallschneide, der eigentlich zum Fliesenbohren konzipiert ist, verwendet. Allerdings ist der mit einem 8 mm-Schaft versehen. Für Deine Bohrmaschine leider zu groß, vielleicht kann Dir jemand mit einer größeren BM helfen.

Noch ein Tipp zum Einbau von Potentiometern in die dicken Pertinaxplatten. Die Gewinde der Potis sind für diese nicht lang genug. Deshalb bohre ich zuerst sehr dünn vor (1-2 mm), dann wird an der Vorderseite mit einem Forstnerbohrer (Durchmesser ca. 3 mm größer als die Befestigungsmutter des Potis) bis etwa zur halben Stärke der Platte eingesenkt. Erst danach wird auf den Durchmesser des Poti-Gewindes aufgebohrt.

Pertinax läßt sich gut bearbeiten, wenn man ordentlich scharfe Bohrer und Sägeblätter verwendet. Allerdings sollte beim Bohren keine zu hohe Drehzahl gewählt werden.

Frontplatten zeichne ich dann mit Front-Designer, drucke sie auf Normalpapier, mit doppelseitigen Klebeband wird der Ausdruck auf die fertig bearbeitete Pertinaxplatte geklebt. Eine Klarsichtfolie schützt den Ausdruck. Man kann den Ausdruck aber auch laminieren und danach auf die Pertinaxfrontplatte kleben.

Beste Grüße
Jürgen


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 Betreff des Beitrags: Re: Bearbeiten von Pertinaxplatten
BeitragVerfasst: So Feb 09, 2014 20:51 
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Wenn ich für jede zersägte und zerbohrte Pertinaxplatte 10cent hätte....

Wir hatten damals Probestücke zum sägen und feilen aus Pertinax. Alle, die mit mir zusammen die Ausbildung gemacht haben sind noch bei bester Gesundheit.

Man bearbeitet das Zeug wie Aluminium oder so. Leicht zu sägen, zu bohren, schleifen, egal!
stinkt halt höllisch nach ... Pertinax, wenns in die Nase kommt.

Wenn Du ne Tüte Chips ist, oder ne Zigarette rauchst, nimmst Du sicher mehr karzinogenes Zeug zu Dir, als beim zersägen einer Platte Pertinax.

abendliche Grüße

Staubfresshörnchen

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Die Technik entwickelt sich immer vom Primitiven über das Komplizierte zum Einfachen.
(Antoine de Saint-Exupéry, französischer Flieger und Schriftsteller)


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 Betreff des Beitrags: Re: Bearbeiten von Pertinaxplatten
BeitragVerfasst: So Feb 09, 2014 21:34 
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Hallo Ihr,

vielen Dank für die vielen Tipps und die Entwarnung. Für die Frontblenden habe ich noch das 4mm Material, welches perfekter weise sogar eine glatte weisse Oberfläche hat. Hier passen die Potis gerade noch so ohne Senken.

Gruß Dirk


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 Betreff des Beitrags: Re: Bearbeiten von Pertinaxplatten
BeitragVerfasst: Mo Feb 10, 2014 11:51 
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Der macht Preislich einen guten Eindruck

Na ja...die Versandpreise, da haben wir uns daran gewöhnt... 6,90 die Ware, 5,90 der Versand :|

http://www.masterplatex.de/epages/62236 ... C0-HP-br-S

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 Betreff des Beitrags: Re: Bearbeiten von Pertinaxplatten
BeitragVerfasst: Mo Feb 10, 2014 12:36 
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Hallo,

wenn ich mir die Fotos beim genannten Shop so ansehe, vorallem die Schnittkanten, habe ich wohl kein Pertinax, sondern Phenol-Platten.


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 Betreff des Beitrags: Re: Bearbeiten von Pertinaxplatten
BeitragVerfasst: Fr Feb 14, 2014 17:34 
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hallo und vielen Dank,

das sind zweifelsohne Hartgewebeplatten mit Baumwolltextileinlage,
was imho keinen Unterschied macht, gleichgut geeignet für unsere Zwecke.
An der Bearbeitung ändert sich ebenso nichts.

lG Martin


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 Betreff des Beitrags: Re: Bearbeiten von Pertinaxplatten
BeitragVerfasst: Fr Feb 14, 2014 19:06 
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Hallo Ihr,

könnt Ihr eine bestimmte Marke Forstnerbohrer empfehlen, die mit solch harten Materialen wie diese Hartgewebeplatten klarkommen?
Was ich so bisher bei Amazon stichprobenartig an (preiswerten) Modellen gefunden habe war laut Bewertungen nicht einmal für Weichholz geeignet.
Wenn ich den Hinweis von Jürgen beherzige, müssten für den Start erst einmal 15mm und 20mm ausreichen.

Gruß Dirk


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 Betreff des Beitrags: Re: Bearbeiten von Pertinaxplatten
BeitragVerfasst: Fr Feb 14, 2014 21:26 
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Hallo Dirk,

um Löcher mit grossem Durchmesser zu fertigen, rate ich lieber zur folgenden Methode: Mit einem 4 mm oder 5 mm Bohrer vorbohren und dann mit einem Schälbohrer erweitern.

Zum Thema Zuschneiden: In den meisten Fällen säge ich nicht mehr, sondern ritze ich mit einem scharfen Teppichmesser Vorder- und Rückseite an, und breche dann über die Kante der Werkbank. Einige wenige Feilstriche sorgen dann für glatte Kanten. Dies genügt normalen Ansprüchen.

Und ich habe mir eine simple Halterung für den Staubsaugeranschluss gebaut, damit sauge ich den Staub immer gleich vom Werkstück weg..

Frohes Schaffen,

Der Schlappmacher

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"Digital is a special case of Analogue", Bob (Robert C.) Dobkin


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