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 Betreff des Beitrags: Selen Gleichrichter
BeitragVerfasst: Mi Feb 04, 2015 16:03 
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Zunächst einmal ein fröhliches "Hallo" in die Runde!
Ich heiße Peter, bin neu hier und ein Hobbybastler, der schon das ein oder andere Röhrengerät und Netzteil gebaut hat.

Da meine Recherche im Internet keinen Lösungsansatz für mein Problem gerbracht hat, hoffe ich, hier Hilfe zu finden. Das "Problem" stellt sich wie folgt dar:
Ich habe ein simples, ungeregeltes Netzteil für Feldspulenlautsprecher gebaut und erstmals einen Selen Gleichrichter eingesetzt. Einen aus aktueller Fertigung (und nein, der Hersteller konnte mir bisher leider auch nicht weiterhelfen). Das gleiche Netzteil hatte ich bereits mit Schottky-Dioden aufgebaut und das läuft seit Jahren einwandfrei. Aber jetzt muss es eben eines mit Selen Gleichrichter sein und dieser zickt! Genauer: er surrt. Laut vernehmlich, sobald Strom fließt. Das ist insofern ärgerlich und mysteriös, da der Versuchsaufbau ansonsten optimal funktioniert. Strom, Spannung, Temperatur – alles im grünen Bereich und genau so wie berechnet und erwartet.

Der Aufbau ist denkbar einfach:
Netztrafo, Selen Gleichrichter, Siebdrossel, Rheostat, Elkos, Entladewiderstand, Hochlastwiderstand zur Simulation der Last.

Was in aller Welt könnte einen fabrikneuen Selen Gleichrichter zu einer derartigen Geräuschentwicklung bringen?

Über ein paar Tipps würde ich mich sehr freuen!

Beste Grüße,
Peter


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 Betreff des Beitrags: Re: Selen Gleichrichter
BeitragVerfasst: Mi Feb 04, 2015 17:31 
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Hallo Peter,
willkommen im Forum.
um welchen genauen Typ handelt es sich bei dem Selen Gleichrichter ?

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M.f.G.
harry

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- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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 Betreff des Beitrags: Re: Selen Gleichrichter
BeitragVerfasst: Mi Feb 04, 2015 18:03 
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Hallo Harry,

es ist einer mit Plattenstapel – ausgelegt für 35V und 5A. Er bekommt 21V AC und es fließen 2,6A. Alles läuft gut, nichts wird heiß. Nur das Surren nervt und beunruhigt mich natürlich auch etwas :) Netztrafo habe ich auch schon ganz weit weg gestellt....wegen Streufeld und so. Die restlichen Bauteile habe ich geprüft, Drossel mal weggelassen, Rheostat mal vor, mal hinter der Drossel eingeschleift. Bringt alles nichts :(

VIele Grüße,
Peter


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 Betreff des Beitrags: Re: Selen Gleichrichter
BeitragVerfasst: Mi Feb 04, 2015 19:32 
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@peter... ungeregeltes Netzteil für einen Feldspulenlautsprecher , er bekommt 21V/AC und es fließen 2,6A
Für ein Röhrenradio ist die AC wohl etwas wenig und an Strom wohl etwas viel, oder? Selbst eine Gegentakt Röhrenendstufe eines Radio benötigt da an Strom wesentlich weniger
Irgendwie passt da was nicht, ein Feldspulenlautsprecher wird i.d.R. mit 250V/DC und mit 50-150 mA
betrieben.
Kläre uns mal auf

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M.f.G.
harry

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 Betreff des Beitrags: Re: Selen Gleichrichter
BeitragVerfasst: Mi Feb 04, 2015 20:22 
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Kleiner Seiteneinwurf...

Die Feldspulenlautsprecher, die ich kenne, werden üblicherweise statt einer Siebdrossel in den Gleichstromkreis der Anodenversorgung eingeschleift, und es fliessen ca 50 - 100mA, wobei der Spannungsabfall an der Feldspule im Bereich 20 - 50 Volt ist.

demzufolge wäre die gewählte Spannung durchaus denkbar.

Bei 250V und 100mA wären es 25Watt, die die Feldspule sicher zu stark erwärmen würde...
meint Henning

_________________
Schlau ist, wer weiss, wo er nachlesen kann, was er nicht weiss
Nur Messungen liefern Fakten, alles andere ist Kaffeesatz


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 Betreff des Beitrags: Re: Selen Gleichrichter
BeitragVerfasst: Mi Feb 04, 2015 20:52 
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Hallo Henning, hallo Harry,

über die Lautsprecher braucht ihr euch keine Sorgen/Gedanken zu machen :) Es sind nicht solche, die in Radios eingebaut sind. Meine Feldspulen brauchen 14V und haben einen Widerstand von 6 Ohm. Diesen Zustand habe ich im Testaufbau mit einem entsprechenden Hochlastwiderstand simuliert. Strom und Spannung wird vom Netzteil auch exakt geliefert und der Selengleichrichter ist speziell für diese Beanspruchung konfiguriert (inkl. ausreichend Reserve). Nur surren soll er halt nicht....aber er tut es. Und ich habe keine Ahnung, wo ich den Fehler noch suchen soll. Der Hersteller weiß nichts von solchen Geräuschentwicklungen – auch nicht unter Volllast.

Vielleicht fällt euch ja etwas dazu ein. Das wird sicher nicht der erste Selengleichrichter der Welt sein, der solche Geräusche von sich gibt :)

Viele Grüße,
Peter


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 Betreff des Beitrags: Re: Selen Gleichrichter
BeitragVerfasst: Mi Feb 04, 2015 23:12 
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Hallo zusammen.
Ich würd mal Strom und Spannung oszillographieren. Wenn entsprechend steile Anstiege zu sehen sind könnte das Surren daher stammen. Schon mal probiert, die Platten "mechanisch" zu bedämpfen?
Grüße, Stefan


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 Betreff des Beitrags: Re: Selen Gleichrichter
BeitragVerfasst: Do Feb 05, 2015 6:57 
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Der Selengleichrichter ist wohl sowas etwa
http://de.wikipedia.org/wiki/Selen-Glei ... ichter.jpg
Da es sich hier auch um ein mechanisches Bauteil (von der Bauform her) handelt, das surren ja auch eher mechanischer Natur sein sollte, denke ich mal, das da ein solcher Fehler vorliegt. Eventuell hilft es ja, die Verschraubung etwas nachzuziehen. Da die aber unter einer Lackschicht ist, muß man da erstmal alles an der Schraube freilegen.
Nur so ein Gedanke...

paulchen


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 Betreff des Beitrags: Re: Selen Gleichrichter
BeitragVerfasst: Do Feb 05, 2015 9:08 
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Hallo ihr beiden,

Danke erst einmal für die Tipps! Ja, es ist genau diese Bauform und das Surren würde ich auch als mechanisch einstufen. Ein Festhalten der Platten bringt nur minimale "Besserung" – es wird etwas dumpfer. Aber immer noch weit von einem akzeptablen Zustand entfernt! Was mich irritiert ist, dass der Hersteller das Teil nur mit einer ohmschen Last geprüft hat (also ohne Siebkette) und das auch noch unter Volllast....ohne Geräusche. Sagt er.

Viele Grüße,
Peter


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 Betreff des Beitrags: Re: Selen Gleichrichter
BeitragVerfasst: Do Feb 05, 2015 9:15 
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Registriert: Di Nov 22, 2011 16:49
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Reduziere mal probehalber die Last und prüfe erneut.
Welcher Hersteller gibt schon Schwächen seiner Bestimmungdgemäß verwendeten Bauteile zu ?

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M.f.G.
harry

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 Betreff des Beitrags: Re: Selen Gleichrichter
BeitragVerfasst: Do Feb 05, 2015 12:53 
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Mitgliedschaft beendet

Registriert: Sa Jan 27, 2007 20:08
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Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Selenium hat geschrieben:
Der Aufbau ist denkbar einfach:
Netztrafo, Selen Gleichrichter, hier müßte der 1. Elko sein?, Siebdrossel, Rheostat, Elkos, Entladewiderstand, Hochlastwiderstand zur Simulation der Last.


probier das mal

lG Martin


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 Betreff des Beitrags: Re: Selen Gleichrichter
BeitragVerfasst: Do Feb 05, 2015 13:15 
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Registriert: Mi Feb 04, 2015 15:38
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Hi Martin,

daran hatte ich auch gedacht – also klassische CLC statt LC Siebung. Allerdings erhöht das die Ausgangsspannung zu stark, es sei denn, ich nehme einen sehr kleinen Lade-Kondensator. Und ob's der bringt? Werde ich aber auch noch testen...

LG, Peter

Ergänzung nach zahlreichen weiteren Versuchen:
es hat alles nichts geholfen, weshalb ich den kompletten Testaufbau auf das absolute Minimum reduziert habe – also Netztrafo, Selengleichrichter und Abschlusswiderstand. Letzterer hat 8 Ohm, woraus sich bei 17V DC, die der Gleichrichter ausgibt, knapp über 2A errechnen. Soweit die Theorie. Es fließen aber 7,4A! Kein Wunder also, dass die Bleche quietschen. Wie kann sowas sein? Der Gleichrichter ist als Brücke konfiguriert und auch so angeschlossen. Ist das ein Hinweis auf einen Defekt im Gleichrichter oder auf einen Denkfehler meinerseits?

Schönen Abend,
Peter


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 Betreff des Beitrags: Re: Selen Gleichrichter
BeitragVerfasst: Sa Mär 07, 2015 13:21 
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Hallo zusammen,

ein letzter Versuch, bevor ich das Thema Selen zu den Akten lege:
weiß jemand, ob Selen-Gleichrichter eventuell besonders empfindlich auf (Lötkolben)hitze reagieren? Also wenn man die entsprechenden Drähte an die Lötfahnen des Gleichrichters lötet? Ich habe nämlich mittlerweile einen alten Militärtypen besorgt, der anfangs still(!) war. Jetzt ist er eingebaut und verlötet und macht exakt das selbe Geräusch, wie der neue Gleichrichter sowie einige alte, die ich testweise dran hatte.

Beste Grüße und ein schönes Wochenende,
Peter


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 Betreff des Beitrags: Re: Selen Gleichrichter
BeitragVerfasst: Sa Mär 07, 2015 14:47 
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Wenn die Lötdauer z. B. mit einen 80 W Lötkolben Max. 5 Sekunden dauert, sollte am Gleichrichter nichts kaputt gehen. Hitzeempfindliche Bauelemente wie z. B. Halbleiter sollte man beim Löten die jeweiligen Anschlussdrähte mittels Flachzange zwecks Kühlung, halten

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harry

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 Betreff des Beitrags: Re: Selen Gleichrichter
BeitragVerfasst: Sa Mär 07, 2015 17:38 
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Danke, Harry!

Ich denke zwar nicht, dass ich länger als 5 Sek. dran war, werde aber einen letzten bestellen und vorsichtshalber mit Flachsteckern anschließen. Der Verkäufer meinte, dass die Dinger eigentlich sehr Hitzeresisten sind (ist für 10A ausgelegt) und glaubt eher an ein mechanisches Problem. Auch da werde ich beim nächsten Einbau sehr vorsichtig sein und die Mutter nicht zu fest ziehen. Wenn's dann aber immer noch surrt, ist das Thema für mich durch.

Viele Grüße,
Peter


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