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 Betreff des Beitrags: Hameg HM312S
BeitragVerfasst: Fr Apr 10, 2015 19:15 
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Hallo,

ich bekam neulich ein HM312S (baugleich zu 312/3) geschenkt und will nun mal versuchen, die Kiste wieder in Schuß zu bringen.
Ich muß gleich dazusagen, daß ich vor Meßungen im Betrieb zurückschrecke, da 2kV an der Bildröhre respekteinflößend sind.
Ein erser Funktionstest mit feuchtem Finger hat ergeben:

-Es erscheint der obligatorische wandernde Punkt, der sich wie gewöhnlich beeinflussen läßt
-Es reagiert prinzipiell auf Signale, allerdings kommt ich über 0,5cm Signalhöhe nicht hinaus
-Das Bild ist von außen kaum sichtbar; alles hängt unter der Abdeckung und ist mit dem üblichen Mitteln nicht in den Schirmmittelpunkt zu bekommen
-Der Strahl reagiert sonst auf alle Einstellungen.

Ich möchte noch dazu sagen, daß das mein erstes Gerät mit einer Bildröhre ist und ich von Oszis nicht allzuviel verstehe. (Bisher hatte ich nur ein Picoskop um mal geleg. was sichtbar zu machen, deshalb seht mir meine Unwissenheit bitte nach)

Vielen Dank
Max

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 Betreff des Beitrags: Re: Hameg HM312S
BeitragVerfasst: Fr Apr 10, 2015 20:51 
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Hallo, Max,
Die Bildröhre bei Oszilloskopen wird über Ablenkplatten angesteuert, wobei, um den Leuchtfleck in die Mitte zu bekommen, die Spannung an den gegenüberliegenden Platten jeweils gleich sein muss.
Um den Fehler zu finden, sollte der vert. position Einsteller auf Mittelstellung gebracht werden, und dann von den Ablenkplatten rückwärts Punkt für Punkt die Gleichspannungen gemessen, und vergleichen werden sollen. Da der gesamte Verstärkerzug symetrisch aufgebaut ist, kann das sehr gut zurückverfolgt werden.
Die Spannung an den Platten selbst sollte wenn nicht anders angegeben, im Bereich von ca 100 Volt sein.
Vielleicht hilft das schon weiter.

Bitte die Helligkeit nicht unnötig hoch einstellen. Bitte aufpassen, damit man nicht mit der Messpitze abrutscht, das kann schnell Folgeschäden verursachen.

Auf jeden Fall sollte ein Schaltplan organisiert werden.

VG Henning

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 Betreff des Beitrags: Re: Hameg HM312S
BeitragVerfasst: Fr Apr 10, 2015 21:56 
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Danke schonmal für die Tipps; mit den Platten werde ich mal schauen, ob ich da vernünftig messen kann...
Die Röhre ist noch estaunlich gut, daher will ich keine Einbrennflecken haben; das mit der Helligkeit weiß ich.
Dann ist ja quasi davon auszugehen, daß etwas im Bereich der oberen Y-Ablenkung eine Macke hat, oder?
Kann ich den Schaltplan von RM.org nehmen? - Ich weiß jedoch nicht genau, ob Modell S und Modell 3 ABSOLUT identisch sind..

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 Betreff des Beitrags: Re: Hameg HM312S
BeitragVerfasst: Fr Apr 10, 2015 23:00 
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Hallo, Max,
Das der Strahl oben hängt, heisst nicht, das die Ansteuerung der oberen Ablenkplatte fehlerhaft ist, sondern nur, dass die obere und untere Platte unterschiedliche Spannungen haben.

Es ist nicht die absolute Höhe der Plattenspannung wichtig, sondern nur das Verhältniss. Sind beide gleich, ist der Strahl in der Mitte.

Es geht also darum, die jeweiligen Spannungen an gleichen Messpunkten zu vergleichen.

Dann sollte das zu finden sein. An allen Bipolaren Transistoren soll die Basis-Emitterspannung ca 0,6 - 0,7 Volt betragen, abweichende Werte können Hinweis auf einen Defekt in dieser Stufe sein.

Bitte auch die Anleitungen der 312 Modelle, auch der neueren, durchlesen, da finden sich Tipps zur Fehlersuche.

VG Henning

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 Betreff des Beitrags: Re: Hameg HM312S
BeitragVerfasst: Sa Apr 11, 2015 10:40 
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Hallo Max,

HAMEG hat im Download-Bereich seiner Homepage diverse, auch ältere Manuals mit Schaltplänen. Falls der gesuchte da nicht bei ist, einfach HAMEG anmailen, die sind sehr freundlich und hilfsbereit. Für meinen HM512-4 habe ich die Unterlagen nach 2 oder 3 Tagen als .pdf bekommen.

Viele Grüße
Reinhard

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Viele Grüße
Reinhard


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 Betreff des Beitrags: Re: Hameg HM312S
BeitragVerfasst: Do Okt 20, 2016 16:55 
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Hallo an alle,

nachdem ich dauernd etwas anderes zu tun hatte, will ich mich nochmal an dem Oszi versuchen und hole daher den Thread hervor.
Leider bin ich zu inkompetent, hier ein Video einzubinden, aber es ist auffällig, daß der Strahl beim Abschalten nicht einfach wie üblich mit einem leichten Zucken verschwindet, sondern in Form eines senkrechten Streifens von 0,5cm in die Mitte wandert und zunehmend defokussiert, bevor er in der Mitte als Punkt erlischt.

Viele Grüße
Max

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 Betreff des Beitrags: Re: Hameg HM312S
BeitragVerfasst: Fr Okt 21, 2016 17:50 
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Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
es wird das ach so lästige Problemchen sein daß der kleine einen der beiden Eingangsfet durchgelümmelt hat.
Das hinterläßt diesen Offset.
Die Überprüfung ob dem so ist sei diese: beide vertauschen! Hängt er dann statt oben - unten = jawoll so isses
Als Ersatz eignen sich zB BF244A, BF245A, BF256A, mit dem Hinweis, beide wechseln, keine 2 Sorten zusammen.
+ Pinbelegung beachten !

lG Martin


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 Betreff des Beitrags: Re: Hameg HM312S
BeitragVerfasst: Fr Okt 21, 2016 21:22 
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Hallo Martin,

danke für den Tipp. Wenn es das gewesen sein sollte, war es ja nur eine Kleinigkeit.
Wenn ich morgen dazu komme, nehme ich mal den Wechsel vor und berichte.

Viele Grüße
Max

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 Betreff des Beitrags: Re: Hameg HM312S
BeitragVerfasst: So Okt 23, 2016 18:35 
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Hallo Martin und auch allen anderen einen guten Abend!

Leider hatte ich Pech: Der Tausch der beiden BF244A gegeneinander brachte keine Besserung - der Strahl hängt immer noch unten.
Allerdings ist das "Absterben" des Strahls beim Abschalten verschwunden.
Wie gehe ich nun weiter vor?
Natürlich könnte man dieses Transistor-wechsle-dich-Spielchen mit sämtlichen Transistoren der Y-Ablenkung vornehmen, aber das ist halt entsprechend zeitraubend...

Viele Grüße
Max

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 Betreff des Beitrags: Re: Hameg HM312S
BeitragVerfasst: Mo Jun 14, 2021 22:13 
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So, dann wollen wir den Kreis mal schließen - lange genug gedauert hat es ja jetzt...
Dateianhang:
DSCN4776 komp.JPG
DSCN4776 komp.JPG [ 69.48 KiB | 7393-mal betrachtet ]

Hier noch einmal das ursprüngliche Fehlerbild



Nachdem sich zwischenzeitlich noch ein zweiter Fehler in der Y-Ablenkung eingeschlichen hatte, konnte ich nach längerer und ziemlich aufreibender Suche den Übeltäter identifizieren: Einer der BF311 im Y-Verstärker hatte den Dienst eingestellt.
Das war auch mal wieder so ein Fehler, den man unter "Fehler, die keiner braucht" führen könnte. Das Testbild des faulen Transistors war nur im direkten Vergleich auffällig.

Dateianhang:
DSCN4781 komp.JPG
DSCN4781 komp.JPG [ 46.07 KiB | 7393-mal betrachtet ]

So testete ein funktionsfähiger BF311...



Dateianhang:
DSCN4780 komp.JPG
DSCN4780 komp.JPG [ 48.84 KiB | 7393-mal betrachtet ]

...und so der defekte.



Mein Ersatzteilgesuch werden vielleicht noch einige im Kopf haben. Nachdem Lutz mich mit den nötigen Halbleitern versorgt hatte (an dieser Stelle noch einmal vielen Dank), konnte ich dem Oszi wieder ein plausibles Schirmbild entlocken.
Dateianhang:
DSCN4777 komp.JPG
DSCN4777 komp.JPG [ 50.06 KiB | 7393-mal betrachtet ]

Ein kleiner Nachgleich schloß die Reparatur dann ab, was vor allem bei der Triggerung noch einmal wirklich Wunder wirkte. Offenbar hatte da früher schon mal jemand dran herumgekurbelt.
Der ausführliche Reparaturbericht ist hier zu finden, falls es von Interesse ist: HM 312 S

Viele Grüße
Max

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