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Wie heiß darf ein Kohlewiderstand werden?
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Autor:  radio-hobby.de [ Mo Nov 28, 2016 23:28 ]
Betreff des Beitrags:  Wie heiß darf ein Kohlewiderstand werden?

Auf einer Platine aus einem elektronisch geregelten Dimmer hatte sich ein mit 1/8 Watt viel zu winzig dimensionierter Metallwiderstand selber ausgelötet, denn er wird mit etwa 1/2 Watt belastet. Zum Ersatz habe ich einen 1/2 Watt Kohlewiderstand (ich hatte gerade nur den) eingelötet. Im Betrieb zeigt dieser nun ca. 60 Grad Oberflächentemperatur. Ist das o.k. so? Immerhin dürfte sich das Lötzinn jetzt wohl nicht mehr verändern, oder?

Was meinen die Spezialisten?

Viele Grüße
Georg

Autor:  rettigsmerb [ Di Nov 29, 2016 0:01 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Wie heiß darf ein Kohlewiderstand werden?

Moin Georg,

es stellt sich mir die Frage, warum der Widerstand überhaupt warm wird. Es drängt sich mir der Verdacht auf, dass da möglicherweise noch etwas anderes im Argen liegt.

Handelt es sich um einen UP-Dimmer? Wegen der sehr schlechten Wärmeabfuhr aus Schalterdosen sollte da möglichst garnichts großartig warm werden, denke ich.

Autor:  olli0371 [ Di Nov 29, 2016 6:30 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Wie heiß darf ein Kohlewiderstand werden?

Hallo,

Bei manchen Geräten sind diese Widerstände auch Teil der Absicherung.. Wenn das Teil sich selber auslötet würde ich prüfen, ob da nicht ein defekt vorliegt.

Gruß
Oliver

Autor:  radio-hobby.de [ Di Nov 29, 2016 15:22 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Wie heiß darf ein Kohlewiderstand werden?

Hallo Herbert, hallo Oliver,

kein UP-Dimmer, sondern eine Platine in einem Schaltschrank.
Es handelt sich nach meiner Meinung um einen Konstruktionsmangel, der Widerstand hätte von vorneherein stärker dimensioniert sein müssen.
Die Schaltung ist ein elektronisch ferngesteuerter Dimmer für ohmsche Last (Halogenlampe). Ich nutze das Ding seit zwanzig Jahren.
Ein Schaltbild musste ich erst malen.

Dateianhang:
Dimmer-Teilschaltung.JPG


Die Schaltungsbeschreibung ist aber ganz einfach.
Der Elektronik soll rückgemeldet werden, wie weit der Triac gerade hell- oder dunkelsteuert.
Dafür wird über den beiden, für die angeschlossene Lampe netzstromführenden Anschlüssen, also vereinfacht gesagt über den beiden "Schaltkontakten" des Schaltelements (Triac), der Spannungsabfall als Messgröße genutzt.
Bei fast dunkler Halogenleuchte (ganz dunkel geht nicht) liegt dort effektiv ca. 200 Volt ~ an, bei heller Halogenleuchte ist es eine niedrige Spannung nahe null.
Diese Spannung wird zweipolig abgegriffen und über besagten Widerstand 39 kOhm und eine in Serie geschaltete 1N4007 Diode auf eine Z-Diode 2.7 Volt und einen parallel zur Z-Diode liegenden Elko 10 Mikrofarad geleitet, um daraus 2.7 Volt Gleichspannung zu erzeugen. Damit wird dann ein Optokoppler für besagte Rückmeldung betrieben.

(So erfolgt eine Rückmeldung:
Hell = Optokoppler sperrt
Dunkel = Optokoppler durchgesteuert)


Bei fast dunkler Halogenlampe liegen an besagtem Widerstand rund 200 Volt effektiv an.
Für die Berechnung der Wärmeleistung im Widerstand ist wichtig, dass nur eine Halbwelle zum Tragen kommt - wegen der Diode in Serie.
P [Watt] = (200²/39000)/2
Es ergeben sich ca. 0.5 Watt Wärmeleistung im Widerstand.

Ein Defekt in der restlichen Schaltung liegt nicht vor, nach Einsatz des 0.5 Watt Kohlewiderstands tut der Optokoppler seinen normalen Dienst wieder.

Nun meine Frage: Der Widerstand (jetzt stehend eingebaut) erwärmt sich an seiner Oberfläche auf 60 Grad. Kann das so bleiben?

Viele Grüße
Georg

Autor:  Jean Luc [ Di Nov 29, 2016 17:43 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Wie heiß darf ein Kohlewiderstand werden?

Also auslöten sollte sich da jetzt nichts mehr.
Der Schmelzpunkt vom Lot liegt bei 178°C (SnPb Standardlot).

Autor:  Martin [ Di Nov 29, 2016 18:21 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Wie heiß darf ein Kohlewiderstand werden?

grober Konstruktionsfehler: Der Opto wurde vor der Sicherung geklemmt. Würde ich ändern.

lG Martin

Autor:  radio-hobby.de [ Di Nov 29, 2016 23:15 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Wie heiß darf ein Kohlewiderstand werden?

Danke Jean Luc!
Danke Martin,
Deinen Vorschlag habe ich aufgenommen und - im Wesentlichen aus räumlichen Gründen - eine zusätzliche Feinsicherung vor dem besagten Widerstand eingefügt. Die im Schaltbild skizzierte ist mit 4 Ampere auf die maximal anschließbaren 1000 Watt Halogenlampe(n) abgestimmt, meine zusätzliche Feinsicherung habe ich mit 500 mA dimensioniert. Sollte ein Kurzschluss entstehen, düfte die sicher anspringen.
Vielen Dank nochmals
Georg

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