Dampfradioforum

Röhrenradioforum: Das Forum für alle Freunde alter Röhrenradios, Kofferradios und Röhrentechnik!
Ihr letzter Besuch: Mo Apr 29, 2024 1:11 Aktuelle Zeit: Mo Apr 29, 2024 1:11

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde




 [ 47 Beiträge ]  Gehe zu Seite 1, 2, 3, 4  Nächste
Autor Nachricht
 Betreff des Beitrags: Röhrenprüfgerät selber bauen?
BeitragVerfasst: Di Sep 01, 2009 19:56 
Offline
† Siemens D-Zug
† Siemens D-Zug
Benutzeravatar

Registriert: Di Feb 05, 2008 18:41
Beiträge: 3354
Wohnort: Göppingen
Hallo,

immer wieder sehe ich mich in der Bucht auch mal nach Röhrenprüfgeräten um. Die älteren Geräte bleiben meist einigermaßen bezahlbar. Nun möchte man aber in der Regel nicht nur Röhren mit Europa- Außenkontakt- oder Stahlröhrensockel prüfen, sondern nach Möglichkeit auch welche mit Noval- und Miniatursockel.
Schnell stellt man fest, daß dies nur mit neueren bzw. umgebauten/erweiterten Geräten geht. Ebenso stellt man dann fest, daß es hier schnell ins Geld geht. Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis. Das Angebot ist durchschnittlich, aber die Nachfrage ist immens. Manchmal könnte man meinen, daß jeder in Deutschland ein Röhrenprüfgerät benötigt.

In der Bucht ging neulich wieder ein sehr gutes Gerät über den Tisch.
Sehr gut war auch der Preis. Vermutlich hat dieses RPG seinerzeit in DM nicht oder gerade mal eben so viel gekostet.

http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... 0341170969

Angesichts dieser Summe überlege ich mir dann jedesmal, ob ich einen Eigenbau nicht endlich in Angriff nehmen soll.
Gerne orientiert man sich auch anderorts. Denn schließlich ist man mit dieser Idee keinesfalls allein. Fähige Bastler und Tüftler gibt es überall.
So auch in jenem vielerwähnten, streng geführten, und kostenpflichtigen Forum das wir alle kennen.

Da ich mit Sicherheit von mehreren Seiten eins auf die Mütze kriegen würde, wenn ich Forumsbilder von dort hier einbinde, - lasse ich's lieber. :wink:

Den gesamten Thread darf ich aber doch wohl verlinken. Dann kann jeder selbst schauen.

http://www.radiomuseum.org/forum/neues_rpg.html

Gleich zu Beginn des Threads schreibt ein Herr M.T., daß er ein RPG-Projekt in Arbeit hat. Es folgen dann auch Bilder. Etwas befremdlich liest sich, daß er (Herr M.T.) bislang schon ca. 5000€ in das Projekt gesteckt hat.

Weiter unten stellt dann ein Herr H.F. sein RPG unter der Überschrift "Mein Röhrenprüfkoffer" vor. Und da mußte ich sagen: Sowas gefällt mir, - sowas in der Art habe auch ich mir vorgestellt gehabt.

Mich würde nun folgendes interessieren:

1) Eure Meinung zu dem Projekt des Herrn M.T und seinem bislang * SPAM-Verdacht! Werbung nicht erlaubt* Betrag, und

2) Eure Meinung zu dem Röhrenprüfkoffer des Herrn H.F.

Allgemeine Betrachtungen zum Thema RPG sind selbstverständlich - wohl nicht nur für mich - ebenso interessant.


Gruß

Rocco11

_________________
The Times They Are A Changin' (Bob Dylan)
http://www.youtube.com/watch?v=PZUL6cPc26g&feature=related


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Di Sep 01, 2009 21:03 
Offline

Registriert: So Mär 09, 2008 16:46
Beiträge: 32
Wohnort: Löningen
Moin zusammen
Ich habe da 2 Prüfgeräte
einmal das Funke RPG 4/3 was erweitert worden ist um die Novalfassung
und die 7polige fassung ebendso wurde die Rimlockfassung eingebaut
dazu habe ich alle Prüfkarten die es je dafür gegeben hat
sei es als original oder Kopie
habe für den Funke vor 2 Jahren in der Bucht mal 180 Eumels bezahlt
für die Karten mal nen 5er beim selbigen Auktionator(total falsche Rubrik eingestellt)
die Kopien waren etwas teurer

Dann habe ich noch das Precision 920
ein waschechter Ami
prüfbar damit über 2000 Röhren
wenn man die passenden Adapter hat
habe dafür nur den für Noval,
Magnoval und Rimlock sind in der Mache
habe da letztes Jahr 120 für bezahlt
das 954 von Precision ist mir vor nen paar Monaten in der Bucht
durch die Lappen gegangen(für 130 Eumels son stinkbrauner Haufen)

Ich weiss ja nu nicht was die Herren aus dem RMorg für ihre Prüfer haben wollen
oder was man alles ausgeben muss um sich eines selber zu bauen
oder nachzubauen
Die Ami Prüfer reichen völlig aus um Radioröhren zu testen
und wenn ich mal ne Röhre mit ner deutschen Bezeichnung habe die ich im RPG 4/3 nicht prüfen kann weil nicht geht
nimm ich den Ami
und wenn da die Bezeichnung auch nicht in der Liste vorhanden ist such ich mir das amerikanische Äquivalent aus der Datenbank von Duncanamps
ist nen nettes Proggi
http://www.duncanamps.com/tdslpe/
Für mich reicht das was ich zum prüfen habe vollkommen aus

_________________
Grüsse
Jürgen


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Di Sep 01, 2009 21:31 
Offline

Registriert: Fr Aug 21, 2009 20:57
Beiträge: 1178
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Hallo,
ich habe mir auch ein eigenes Prüfgerät gebaut. Viele Teile stammen aus der Bastelkiste, mehr wie 100€ an Material habe ich sicher nicht ausgegeben.
Wo das Steckbrett her ist weiß ich nicht. In den Steckern waren mal Dioden, die sind jetzt natürlich gebrückt.

Um die Spannungen für die Anode und G2 zu erzeugen benutzte ich 2x diese Schaltung:
http://www.roehrenkramladen.de/hboexp4/hboexp4.htm
Für die G1 Spannung habe ich einfach einen LM337 genommen.
Die Heizspannung kommt von 2 12V Schaltnetzteilen, geregelt wird die Spannung von einem LM317+2 2N3055 Transistoren.
Das Display ist selbstgebaut, ein PIC Prozessor misst alle 4 Spannungen und zeigt sie an.

Dieses Prinzip sollte am einfachsten und billigsten sein:
http://www.roehrenkramladen.de/epr/epr.htm


Ich plane auch schon länger an einen Microprozessor gesteuerten Prüfgerät. Ziel ist das man nur noch die Bezeichnung angeben muss und das RPG dann schlecht, geht noch oder gut sagt.
Das Hauptproblem ist aber die entsprechenden Spannungsregler zu bauen, bzw. sie so hinzubekommen, das sie wenigstens stabil arbeiten.

Zuletzt habe ich an dem Regler für die Heizspannung geforscht. Letzter Stand ist das ich Spannung oder Strom konstant halten kann, ohne dass er anfängt zu schwingen. Getestet ist das bis ca. 30V. Nur der Einschwingvorgang sieht übel aus, änderst sich der Lastrom schwingt die Spannung (+-1V, abklingender Sinus) über.
Wenn ich demnächst mal Zeit habe gehts weiter.

Grüße
Christoph


Sie haben keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags: Allgemeines zum Röhrenprüfen
BeitragVerfasst: Di Sep 01, 2009 22:58 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Sa Jul 07, 2007 20:41
Beiträge: 1143
Wohnort: Nordbayern
Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
Hallo die Freunde der Roehrenpruefer, bzw. der Pruefung von Roehren.

Ich antworte hierzu:

Allgemeine Betrachtungen zum Thema RPG sind selbstverständlich - wohl nicht nur für mich - ebenso interessant.
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Ich komme ja immer wieder mal in die Verlegenheit, einen Rat geben zu muessen oder das zu wollen.

Nehmen wir doch mal an, wir haben eine Philetta oder deren drei.
Bei der einen setzt bei UKW der Empfang oberhalb von 92Mhz aus. Dazu soll jetzt die ECC85 oder UCC85 geprueft werden.

Nach Datenbuch Valvo Profi- Version hat die ECC ein Ia als Osz. Von 5,2mA als Vorstufe 10mA und eine Steilheit von 6mA/V wenn sie in der Vorstufeneinstellung gemessen wird.
Die UCC85 bei Ub= 170V als Osz. 4,8 mA und als Vorstufe Ia = 8,7mA und eine Steilheit = 6mA/V.

Ausserdem nehmen wir an, die dritte Philetta (mit U oder E- Typen) hat auf der ganzen MW einen Empfang und auf der LW nur in einem Teilbereich.

Wir nehmen die Tubes auf die Geraete und messen.
Da wir das Geraet nicht vor uns haben, oder keine zweite Roehre, welche Messwerte muessen angezeigt werden, um zuverlaessig sagen zu koennen, es ist die Roehre, Kauf eine und Dein Radio geht wieder.
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Die FUNKE messen den Ia bei einer durch die Karte vorgegebenen Einstellung auch einen Strom und geben an: gut, brauchbar, schlechtin %ten.
Die USA Typen messen soweit ich diese kenne, "Mutual Conductance" oder auch einen Gut- Schlecht- Bereich.

Welchen Wert oder besser welchen Messwert den Frager angeben, um definitiv zu sagen: Kauf die Roehre und Dein Radio geht wieder. Das gilt natuerlich auch, wenn es unser Radio ist und vor uns steht. Tube besorgen oder den Fehler im Radio Suchen?

Jetzt koennten Sie ja meinen, der (ich) hat eben keine Ahnung! Ich habe ein RVF Roehrenmessgeraet M1, das misst im Arbeitspunkt der vom Hersteller angegeben wird Ia und Ig2. Einstellbar sind -Ug1 und - Ug3-5, Ua und Ug2.
Dazu einen Leistungspruefer RVF L3. Ein Funke W18 mit alle Karten.
Einen USA. Tester I-177-B mit Universal - Adapter MX-949-A/U Angezeigt wird wie viel % hat die Tube noch in %? Oder Mutual Conductance (also 1/S oder (umho) So werden in USA die Steilheit angegeben. Z.B.
die 6SK7 mit 2350umhos.

Dazu ein TV7B/U und ein TV7D/U diese zwei Modelle koennen alle Version einer 9pin Type adressieren. Mit Hilfs- Adapter jede beliebige Type, auch eine ECL11.

Was die Kumpels im RMorg. machen, sind Typen von Testern die automatisch die gesamte Kennlinie einer Roehre schreiben koennen, mit und ohne Arbeitswiderstand. Bekanntlich sind das gaenzlich verschiedene Kurven.
Im Normalfall, werden die von Hand mit dem Datenblatt ermittelt. Arbeit!

Bei Jogi gibt es da eine Fan- Gemeinde. Dort sind aber Leute, die sich intensiv mit Roehrentypen und deren Leistungen in diversen Schaltungen befassen und auch streiten.

Ueber Teerries, Braunnies lachen die nur!

Jetzt meine Frage. Wozu brauchte einer der Poster hier im Forum, und dem was er bisher hier gezeigt hat, eines der Typen von Testern wie ich sie beschrieben habe?
Wenn ich (johann) schon mal durch Messen im Radio nicht mehr sicher bin: ist es die Tube oder nicht? Stecke ich eine andere moeglichst aus einem Radio das spielt in das defekte oder auch die fragliche Tube in ein spielendes Radio, was aber schief gehen kann, weil sie dort andere Bedingungen vorfindet als im defekten!

So man Lust hat, kann man das Ganze mit mir diskutieren. Als Hmh? oder ??? bin ich hier ja schon bewertet worden.

Johann.
.


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Di Sep 01, 2009 23:45 
Offline

Registriert: Fr Okt 26, 2007 10:24
Beiträge: 1905
Wohnort: Braunschweig
Hallo Rocco11,

der Preis für das Funke W20 aus der Bucht mit knapp 900 Euro ist aber okay und nicht zu teuer, wenn das Gerät einwandfrei in Ordnung ist.
Ich hatte mal die Gelegenheit ein vor Ort angebotenes Funke W20 zu besichtigen und gleich vor einem eventuellen Kauf zu testen (es war auch in der Bucht). Ich habe es dann nicht gekauft, da es zuviele Mängel hatte (u. a. ein Instrument kaputt), aber es ging in der Auktion auch so um die 900 Euro weg.
Mit etwas Glück bekommt man ein brauchbares Funke W19, das ist zwar lange nicht so gut, aber für die allermeisten Zwecke reicht es aus. Für etwas mehr Geld bekommt man schon ein Top-Gerät, den Neuberger 375 für ca. 1000 Euro.
Bei diesen Preisen lohnt sich der Selbstbau eines Gerätes auf keinen Fall, da müßte man schon Entwickler von Elektronikgeräten sein, sonst wird das eh nichts.
In unserem Radioclub tauchte auch mal jemand auf mit dem Prototyp eines selbstentwickelten Röhrenprüfgerätes. Gut, es funktionierte anständig, aber es basierte auf normalerweise nicht ohne weiteres erhältlichen Teilen (aus der Entwicklung von Blaupunkt glaube ich war das), zum anderen war da ein geregeltes Netzteil für die Spannungserzeugung zur Röhrenprüfung drin. Alles prima, aber wenn da was kaputt geht, werden die zu prüfenden Röhren (welche ja auch wertvoll sein können) gleich geschrottet.
In der Vereinszeitschrift Funkgeschichte war vor längerer Zeit auch mal ein Selbstbau eines Röhrenprüfgerätes vorgestellt worden, welches im Prinzip auf einer Weiterentwicklung des Funke W20 basierte. Das war nur mal wieder einer der nicht lesenswerten Artikel, da man in der Praxis damit überhaupt nichts anfangen konnte, es fehlten vernünftige Informationen was und welche Teile man benötigt um das nachbauen zu können. Vernünftige Bauanleitungen sind da ausführlicher.
Daher meine Meinung: Selbstbau kann man vergessen.
Und wie bereits vom Vorredner gesagt: Mit einer einwandfreien Ersatzröhre kommt man auch ohne Röhrenprüfer viel schneller ans Ziel.

Gruß

Roland


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Mi Sep 02, 2009 5:57 
Offline
User gesperrt
User gesperrt
Benutzeravatar

Registriert: Do Jan 03, 2008 12:50
Beiträge: 906
Wohnort: Zuhause
Ein großes Problem sind der zu beschaffende Netztrafo mit seinen 1000
Spannungen und die zu erhebenden Meßdaten.
Jedes Meßgerät arbeitet mit anderen Eichdaten!
Gute Bauanleitungen gabs in der Funkschau, eventuell sollte man ein
Gerät nachbauen (Tubatest,Euratele), hier kann man dann auf vorhandene
Daten zurück greifen. :wink:

_________________
Spieglein, Spieglein an der Wand,
wer ist der größte Cleopatra, Roshana, Brona & Karry Fan im ganzen Land?
Du Fernseheumel aus Westdeutschland!


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Mi Sep 02, 2009 7:26 
Offline

Registriert: Sa Jan 26, 2008 2:19
Beiträge: 2788
Wohnort: Mecklenburg- Vorpommern
Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
Was @Radowerkstatt postet, stimmt.. und Herr Funke hat auch persönlich vor 80 Jahren einige Sätze zur Bewertung der Meßergebnisse des RPG in die Handbücher seiner RPG's geschrieben.

Und so kommt es, daß eine CCH1 in einem Graetz 48GW noch fleißig mischt, obwohl der Zeiger sich gerade einen halben Millimeter aus der Ruhelage bewegt.
Andererseits mißt es einige K- Röhren mit Werten, daß sich der Zeiger fast um den rechten Anschlag wickelt. (das sit für lang gelagerte K- Röhren normal, wurde mal in der in einer alten Fachzeitschrift (Funkschau ?) beschrieben).

Es gibt aber durchaus Geräte, in denen die Röhren gut, brauchbar, gerade noch brauchbar, oder gar nicht funktionieren- so wie es auf den RPG- Prüfkarten angezeigt wird.

Ich halte ein (übliches) RPG für eine gute Sache, zur schnellen Überprüfung. Röhren, die geringeren Anodenstrom zeigen, haben das Kathodenmaterial nun mal entsprechend verbraucht... da gibt's nix dran zu deuteln.

Dennoch können sie in manchen Gerärten noch gut funktionieren.
Da beschriftet man die Röhre mit Datum- und packt sie wieder in die Kiste, diese kann man immer noch am lebenden Objekt testen.

Eine Aussage über den Verbrauchszustand ist damit schon machbar- auch wenn man diesen schlecht in Stunden oder Jahren ausdrücken kann.

Ein RPG ist z. B. gut, wenn man ein "originalverpacktes Röhrenkonvolut, NIB, NOS" in der Bucht schießt- und feststellt, ,das die offensichtlich einem Rundfunktechniker gehört haben, der die alten Röhren einfach in die Packung der Ersatzröhre gesteckt hat.

Manche RPG's haben übrigens Karten für andere Funktionen, einige Funkes können U, I, R, einige C's und Elkos messen. Keine Präzisionsmessungen- aber für die Werkstattarbeit manchmal recht nützlich.
Wenn bei der Karte "Elko- Reststrommessung" der Reststrom passend zu 10 MüF angezeigt wurde... hatte der Elko auch 10 MüF.

Übrigens suche ich noch Wickeldaten oder Trafo für Funke W18.

Edi


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Mi Sep 02, 2009 11:06 
Offline

Registriert: Do Dez 06, 2007 18:56
Beiträge: 1049
Wohnort: bei Bern, Schweiz
Hallo

Was der Johann schreibt, stimmt - da gibt es nichts zu diskutieren :lol:

Auch ich verwende Röhrenprüfer. Meist den einfachen Emissionstester Metrix 301. Meist, um Röhren Dritter zu prüfen....

Was hat mal ein Sammlerkollege so treffend gesagt: Es gibt kein besseres Röhrenprüfgerät als die Schaltung, in der die Röhre arbeiten soll.

Ausnahmen muss(te) man sicher z.B. bei der Fertigung bzw. Anlieferung von Röhren machen. Da hat man aber Röhrenmessgeräte eingesetzt, nicht einfache Prüfgeräte, das ist/war eine andere Aufgabestellung.

Gruss, Walter


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Mi Sep 02, 2009 16:27 
Offline

Registriert: Do Feb 19, 2009 13:49
Beiträge: 434
Wohnort: Sachsen/Region Leipzig
Hallo Rocco 11,

ich sehe die Problematik Röhrenprüfgerät wie Du. Auch ich schrecke ständig vor den Wahnsinnspreisen der in der Bucht angebotenen Geräte zurück und bin jetzt auch auf dem Weg des Selbstbaues. Ich lehne mich bei meinem Konzept an die Vorschläge von Hans Borngräber (www.roehrenkramladen.de) bei den Netzteilbaugruppen und beim Prüfgerät selbst an.

Sicher wird ein solches Gerät den Vergleich mit einem Funke oder Neuberger nicht standhalten können. Aber es gibt einen Aufschluß, ob eine Röhre noch verwendbar ist oder nicht.

Die Aussage von Johann, dass die beste Prüfung einer Röhre im vorgesehenen Gerät oder Einsatzfall erfolgen sollte, stimmt vollkommen. Aber was mache ich, wenn keine gleiche intakte Röhre oder ein intaktes Gerät mit der gleichen Röhre zur Verfügung steht? Hier kann mir ein Prüfgerät schon helfen.
Es ist natürlich auch leicht zu sagen, ein Eigenbau lohnt sich nicht, wenn man selbst über 6 unterschiedliche Geräte verfügt und die Schwachstellen jedes dieser Geräte kennt. Im Notfall hilft dann schon eines der Geräte. Aber was macht der kleine Bastler, der nicht über einen derartigen Fundus und die nötigen Mittel verfügt?

Als Freund alter Röhrenradios sehe ich den Reiz darin, ein solches Gerät zu konzipieren, nach notwendigen und in der Baustelkiste vorhandenen Bauteilen zu suchen und es dann aufzubauen. Wenn man dann noch die Vergleichsmöglichkeit der Meßergebnisse mit einem industriellen Gerät hätte und die Ergebnisse im gleichen Bereich liegen sollten, kann man doch happy sein, Oder ??

Zu den von Dir erwähnten Beiträgen von den Herren M.T. und H.F. kann ich nur sagen, das Gerät von Herrn H.F. finde ich gestalterisch auch super. Das Gerät von M.T. kann man nicht beurteilen, da keine Schaltungsdetails veröffentlicht wurden. Es scheint aber sehr kompliziert und mit immensen Materialaufwand gefertigt worden zu sein. Anders sind die hohen Kosten der Entwicklung nicht zu verstehen.

Im Netz habe ich noch einen Beitrag von DL1FAI unter www.betz-kh.de gefunden. Sein Selbstbau-RPG ist relativ einfach nachbaubar und die Ergebnisse nach eigener Aussage mit denen eines Röhrenherstellers vergleichbar. Mal anschauen, es lohnt sich.

Beste Grüße

Jürgen


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags: Noch ein RPG-Vorschlag
BeitragVerfasst: Mi Sep 02, 2009 21:14 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Fr Jan 23, 2009 19:59
Beiträge: 352
Wohnort: Fraham
Wichtig ist beim Bau eines RPG, dass der Anwender weiß, was er damit messen will.
Ein Röhrenprüfgerät, setzt immer einen Anwendungsbezug voraus.
Ich habe mir ein Mini-RPG aus größten Teils vorhandenen Bauelementen gebaut.
Da ich oft NF-Verstärker baue, war mir wichtig, die Kennlinen zu überprüfen. Die Gegentaktendstufenröhren sollten ebenfalls paarweise über die gesamte Kennlinie ausgesucht werden. Eine Überprüfung der Steilheit ist ebenfalls notwendig, wenn gebrauchte Röhren verwendet werden.

Da ich keine große Summe in die Überprüfung der Röhren stecken wollte habe ich überlegt, was ich zur Verfügung habe.
Einen Trennregeltrafo, einen Märkin-Regeltrafo, ein Gleichstromnetzteil.

Bild

Das Gehäuse ist eine Kiste aus dem Baumarkt, die ich abgeschnitten habe und aus dem Abschnitt einen Deckel gemacht habe.

Die Frontplatte stammt auch aus dem Baumarkt, ist eine Schalungstafel aus der Restekiste.


Sie haben keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

_________________
Viele Grüße aus Fraham
Helmut
PS:Im HighTec Land...wir können alles außer DSL auf dem Lande. Ab dem 19.1.2011 DSL3000


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Do Sep 03, 2009 12:12 
Offline

Registriert: Sa Jan 26, 2008 2:19
Beiträge: 2788
Wohnort: Mecklenburg- Vorpommern
Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
Zitat:
Wichtig ist beim Bau eines RPG, dass der Anwender weiß, was er damit messen will.
Ein Röhrenprüfgerät, setzt immer einen Anwendungsbezug voraus.


Die RPG's haben eigentlich keinen direkten Anwendungsbezug. Man kann eher eine Aussage über den Gebrauchszustand abgeben. Und es gibt Anwendungen, in denen wirklich nur das Einsetzen in die Schaltung eine Aussage über die Verwendungsmöglichkeit gibt.

Die Funkes machen Röhrenprüfung eigentlich recht einfach: Ua und Ug2 bereitstellen, und dann Anodenstrommessung bei Gitter 1 auf Null, für Prüfung auf Steuerwirkung wird einfach ein Iwderstand in die G1- Leitung geschaltet, die entstehende nagative Anlaufspannung läßt den Anodenstrom dann je nach Steilheit mehr oder weniger abfallen, da gibt es auch keine Vorgabewerte, die vom RPG- Hersteller verzeichnet wären.

Nebenbei machen die Geräte allerdings noch Isolationsmessungen zwischen den Anschlüssen, und getatten auch, eine regelbare Fremd- G1- Gitterspannung zwecks Kennlinienaufnahme einzuspeisen.

Also die Ia- Messung bei G1 = 0 und Anlaufspannung dürfte recht einfach machbar sein.

Edi


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Do Sep 03, 2009 13:40 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Fr Jan 23, 2009 19:59
Beiträge: 352
Wohnort: Fraham
Hallo Edi,
das mit dem Bezug habe so gesehen.
Wer auf Funktion prüft, also keine Kennlinien usw. der ist mit den kleinen Funke W16... , oä. gut bedient.
Wer mehr braucht, kann versuchen, W20, Neuberger, oder ähnliche Meßmittel zu kaufen, das wird in der Regel teuer.
Ich habe jahrelang mit einem W18 beruflich gearbeitet, privat hatte ich ein W16, das ich aber vor Jahren verkauft habe.
Deshalb messe ich ich die Röhren nach den Herstellerdaten.

http://s7.directupload.net/file/u/22069 ... un_jpg.htm


Eine Prüfung für Gegentaktendstufen nach einem Vorschlag der Röhrenbude

Bild

_________________
Viele Grüße aus Fraham
Helmut
PS:Im HighTec Land...wir können alles außer DSL auf dem Lande. Ab dem 19.1.2011 DSL3000


Zuletzt geändert von DC1MF am Sa Sep 05, 2009 11:11, insgesamt 1-mal geändert.

Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Do Sep 03, 2009 15:21 
Offline
† Siemens D-Zug
† Siemens D-Zug
Benutzeravatar

Registriert: Di Feb 05, 2008 18:41
Beiträge: 3354
Wohnort: Göppingen
Hallo,

@DC1MF:
Dein Konzept ist genauso einfach wie genial. Alle Stromversorgungseinheiten befinden sich außerhalb des eigentlichen Prüfgerätes. Das ermöglicht die Nutzung bereits vorhandener Ressourcen. Nachteilig ist lediglich, daß das Prüfgerät dadurch nicht autark ist.

Wie ich nun schon mehrfach gelesen habe, ist das beste "Röhrenprüfgerät" stets eine Schaltung in der die Röhre arbeiten soll. Dies steht außer Frage und ist natürlich vollkommen richtig.
Ich hatte hier am Ort öfter Kontakt mit einem Mann (der nun in Rente ist) der ein Radio- und FS-Fachgeschäft inne hatte. Er war sogar Obermeister der Innung. Fachlich ist er einer der kompetendesten Techniker die ich je kennengelernt habe. Auch er meinte einmal, daß er zwar ein Röhrenprüfgerät hätte (ein Neuberger), aber Röhren doch am liebsten in der Schaltung testen würde. Ich gab ihm da natürlich recht, fügte aber hinzu, daß es doch wohl schwierig sei für jede erdenkliche Röhrentype ein Radio zum einstecken und testen bereit zu halten. :wink:

@Johann (Radiowerkstatt):
Was Du über die Anwendung und die Einschränkungen von RPGs gesagt hast, ist in allen Punkten vollkommen richtig.
Wie auch der derzeit abwesende Kollege 'Getter' schon sagte, ist zu unterscheiden zwischen Röhrenprüf- und Röhrenmeßgeräten. Erstere fanden nicht unbedingt seine uneingeschränkte Anerkennung.
Man sollte allerdings - wie wiederholt schon angemerkt wurde - stets im Auge behalten was man damit machen möchte. Wohl kaum jemand plant eine "Röhrenreihenuntersuchung" ein und derselben Type. Auch ist ein herkömmliches RPG garantiert nicht zur Qualitätssicherung geeignet. Dies alles ist aber auch nicht das Ziel des Einsatzes. Es soll lediglich festgestellt werden, inwieweit eine Röhre verwendbar ist.
Auch jemand der eine Entwicklung durchführt, wird wohl kaum ein RPG einsetzen. Er testet die Röhre im Versuchsaufbau auf Tauglichkeit. Wobei es sich dabei natürlich um eine neue Röhre handelt.

Zitat:
Was die Kumpels im RMorg. machen, sind Typen von Testern die automatisch die gesamte Kennlinie einer Roehre schreiben koennen, mit und ohne Arbeitswiderstand.

Es gab da auch schon computergestützte Röhrenprüfgeräte, die die Kennlinie auf X-Y-Schreiber (Plotter) ausgeben können.
So weit wollte ich aber eigentlich nicht unbedingt gehen.

Zitat:
Bei Jogi gibt es da eine Fan-Gemeinde. Dort sind aber Leute, die sich intensiv mit Roehrentypen und deren Leistungen in diversen Schaltungen befassen und auch streiten.

Das bleibt selbstverständlich jenen Leuten auch belassen.
Das sind dann aber keine Restaurateure, sondern eher Röhrentheoretiker.
Diese haben sich für ein engumgrenztes Interessengebiet entschieden, und beschäftigen sich damit mit Hingabe. Nichts dagegen.

Zitat:
Über Teerries, Braunnies lachen die nur!

Diese Aussage verursacht bei mir ein Stirnrunzeln. Sollte dies zutreffen, so muß ich diesen Leuten ein gewisses Maß an Arroganz unterstellen.
Ich würde sagen: Erst besser machen, - dann lachen!

Gruß

Rocco11

_________________
The Times They Are A Changin' (Bob Dylan)
http://www.youtube.com/watch?v=PZUL6cPc26g&feature=related


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: Mo Nov 02, 2009 17:41 
Offline

Registriert: Fr Mär 21, 2008 13:59
Beiträge: 22
Wohnort: Berlin
Hallo,

Röhrenprüfgeräte sind ein unendliches Thema. Seit ich mich damit beschäftige, möchte ich die meisten nicht mal geschenkt haben. Das mit viel Abstand beste Gerät und auch noch zum Selbstbau, das ich kenne, gibt es hier:

http://home.vrweb.de/~bayern-sound/roetest.htm

Ich bin dabei es zu bauen, ist 'ne Menge Arbeit, bin etwa halb fertig.

Grüße aus dem total verregneten Berlin

Wilfried


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Di Nov 03, 2009 3:35 
Offline
† Siemens D-Zug
† Siemens D-Zug
Benutzeravatar

Registriert: Di Feb 05, 2008 18:41
Beiträge: 3354
Wohnort: Göppingen
Hallo,

das ist ein immenser Aufwand, den der Herr Weigl da treibt.
Ich werde bei meinem Röhrenprüfer nicht so weit gehen. Ich verzichte auf Computerunterstützung. Statt virtueller Bildschirmanzeigeinstrumente werde ich "richtige" Anzeigeinstrumente verwenden.
Mir widerstrebt es, die Einstellungen dem Computer zu überlassen. Ich steuere lieber selbst. Es gibt keinen Ersatz dafür, die Schalter und Regler selbst zu bedienen, - die Zügel selbst in der Hand zu halten. :)

Für mich ist wichtig, daß ein RPG eine abgeschlossene Einheit bildet. Ich möchte nicht darauf angewiesen sein, daß zumindest ein Laptop danebenstehen muß. Noch dazu mit der unentbehrlichen Software!
Ausnahmen dürfen lediglich optionale Zusatzgeräte wie eine Lasteinheit oder ähnliches bilden.

Gruß

Rocco11

_________________
The Times They Are A Changin' (Bob Dylan)
http://www.youtube.com/watch?v=PZUL6cPc26g&feature=related


Zuletzt geändert von Rocco11 am Di Nov 03, 2009 14:28, insgesamt 1-mal geändert.

Nach oben
  
 
 [ 47 Beiträge ]  Gehe zu Seite 1, 2, 3, 4  Nächste

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast


Sie dürfen keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Sie dürfen keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Sie dürfen Ihre Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Sie dürfen Ihre Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Sie dürfen keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.

Gehe zu:  
POWERED_BY
Deutsche Übersetzung durch phpBB.de

 
Impressum