Guten Abend werte Bastler,
ich habe in den letzten Tagen wieder einen Verschnitt gebastelt. Der Aufbau eignet sich - da der "Tuner" sehr einfach ist - für jemand, der so was zum erstenmal probieren will und dem ein "richtiger" Tuner zu aufwendig ist. Heute ist der Abgleich (bei UKW) ziemlich beendet, deshalb präsentiere ich schon mal ein halbfertiges Gerät. Das Gehäuse existiert schon im Kopf, es ist dann ein weiterer Verschnitt, wird aber noch nicht verraten.
Im Sommer ersteigerte ich mir in der Bucht zwei Spulensätze mit Wellenschalter, also Geräte aus der UKW-Anfangszeit. Einen eines Braun 776WK und einen des Blaupunkt 510/512WH. Im Nachbarforum beschrieb ich den nachgebauten Braun 776WK:
https://radio-bastler.de/forum/showthread.php?tid=20452Ich ersteigerte mir auch den dazugehörigen UKW-Tuner. Dieser ist sehr primitiv und für Flankendemodulation gedacht. Ich habe dieses Teil in der Technik dieser Zeit nachgebaut. Was mir gut gefällt ist das problemlose Arbeiten des ZF-Teils. Wenn man im Aufbau keine groben Fehler macht, pfeift auch nichts. Zu dem Tuner-Nachbau habe ich dann noch den Rest eines Empfängers dazugebaut.
Die Filter stammen etwa auch aus den 50-igern. Ursprünglich hatte ich 3 Filter und zwei EF89 eingefügt. Hier neigte der Aufbau aber zum Schwingen, also kurzerhand eine Röhre und ein Filter wieder raus. Damit entspricht der Blaupunktverschnitt in etwa dem Braun-Verschnitt.
Der hier beschriebene AM-Teil arbeitet mit größerer Empfindlichkeit wie der Braun. Beim Blaupunkt sind die AM-Spulen alle jeweils in Serie geschaltet. Der Wellenschalter auf der Spulenplatte schaltet aber nur AM. Für den UKW-Teil hatte der Blaupunkt einen Schiebeschalter. Ich habe hinten an den Wellenschalter einen (weißen) Umschalter aus der Bucht dranmontiert, den gibst beim Chinesen sehr preiswert.
Der unten eingestellte Schaltplan ist bis auf ein paar kleine Änderungen identisch mit dem des Braun 776. Im Originalschaltplan des Braun haben die FM-Filter keine Parallelkondensatoren. Das habe ich probiert, brachte aber keine brauchbare Lautstärke. Dann müssen nämlich die Induktivitäten der Spulen größer sein, um mit den Schaltkapazitäten auszukommen. Der Spulensatz vom hier zu sehenden Blaupunkt ist etwas einfacher geschaltet, weil alle Spulen in Reihe sind. Schwierig war beim Bauen nur, die richtigen Anschlüsse auf der Platte zu ermitteln.
Die Brummneigung des NF-Teiles ist sehr gering. Wenn der Aufbau statt am Trenntrafo am Netz läuft, ist fast nichts an Brummen wahrzunehmen. Die Demodulations- und Vorverstärkerröhre EBC 91 sitzt deutlich weg vom Netztrafo, bei der Endröhre macht das nichts aus. Die Endröhre bezieht ihre Gittervorspannung von vor dem Ladeelko, ich denke das hat etwas damit zu tun. Als nächstes stelle ich noch den umgeänderten Schaltplan für obiges Gerät ein. Die Tunerröhre EF80 hat auch AVR. Dies habe ich durch einen Trick erreicht. Bei mir fallen die UKW-Sender mit sehr unterschiedlicher Feldstärke ein. Ich denke, die AVR hilft mir da etwas. Jetzt erstmal die Schaltung und ein paar Bilder, dann freue ich mich auf Fragen und Kritik.
Gruß, Rolf