Hallo zusammen,
neulich habe ich mal wieder aufgeräumt und war gerade dabei, einige dieser bescheuerten PC-Druckerumschalter zu entsorgen, da fiel mein Blick auf ein paar alte AÜs und ich beschloss, mal einen ganz einfachen, kleinen Röhrenverstärker zu basteln.
Die Schaltung(siehe unten) ist angelehnt an einen Bauvorschlag aus Jogis unerschöpflicher Röhrenbude. Es soll ein SE-Verstärker mit EL95 und EC92 werden, zwei EC92 statt einer ECC81, einfach wegen der Optik.
Alles was ich brauchte, lag rum, sogar das Lötzinn sind aufgebrauchte Altbestände, weswegen auch manche Verbindungen nicht so flüssig aussehen.
Mich interessierte besonders, wie eng man mit allem zusammenrücken kann, ohne irgendwelche Krücken, Gridstopper, Abblockkondensatoren, Schrimbleche verwenden zu müssen.
Also habe ich den Druckerumschalter leer gemacht, die Anordnung überlegt (AÜs und NT 90° verdreht, die EC92 am weitesten weg vom NT, die EL95 können die Nähe zum NT ab).
Dann habe ich das Gehäuse freihand mit Stufenbohrer und Stichsäge in ein Sieb verwandelt:
Mit dem Netztrafo drauf, habe ich es angeschliffen und schwarz gesprüht:
Nun das Netzteil eingebaut und verdrahtet, wichtig sind die verdrillten Leitungen für die Heizung:
Nun die AÜs und den übrigen Kram rein:
Das kleine Ding spielte auf Anhieb völlig brummfrei und mit einem schönen, ausgewogenen Klang. Die Gegenkopplung habe ich nicht aus Snobismus weggelassen, sondern weil es dann schlicht zu leise geworden wäre.
Hier noch das veränderte Schaltbild, wobei die Kathodenwiderstände und der Siebwiderstand jeweils von der tatsächlichen Trafospannungen abhängen:
Ganz wichtig: Eine Heizleitung muss auf Masse, sonst brummt's natürlich.
Das hat mal wieder Spass gemacht. Sicher hätte man das meiste besser machen können, aber ich bin bei sowas immer ergebnisgeil und das Teil soll Abends spielen, wenn ich morgens angefangen habe. Jetzt spielt er seit drei Tagen ohne irgendwelche Probleme.
Grüsse,
Jean