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 Betreff des Beitrags: EL95-Verstärker aus Bastelkram
BeitragVerfasst: Do Okt 29, 2009 13:42 
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Hallo zusammen,

neulich habe ich mal wieder aufgeräumt und war gerade dabei, einige dieser bescheuerten PC-Druckerumschalter zu entsorgen, da fiel mein Blick auf ein paar alte AÜs und ich beschloss, mal einen ganz einfachen, kleinen Röhrenverstärker zu basteln.

Die Schaltung(siehe unten) ist angelehnt an einen Bauvorschlag aus Jogis unerschöpflicher Röhrenbude. Es soll ein SE-Verstärker mit EL95 und EC92 werden, zwei EC92 statt einer ECC81, einfach wegen der Optik.

Alles was ich brauchte, lag rum, sogar das Lötzinn sind aufgebrauchte Altbestände, weswegen auch manche Verbindungen nicht so flüssig aussehen.

Mich interessierte besonders, wie eng man mit allem zusammenrücken kann, ohne irgendwelche Krücken, Gridstopper, Abblockkondensatoren, Schrimbleche verwenden zu müssen.

Also habe ich den Druckerumschalter leer gemacht, die Anordnung überlegt (AÜs und NT 90° verdreht, die EC92 am weitesten weg vom NT, die EL95 können die Nähe zum NT ab).
Dann habe ich das Gehäuse freihand mit Stufenbohrer und Stichsäge in ein Sieb verwandelt:

Bild

Mit dem Netztrafo drauf, habe ich es angeschliffen und schwarz gesprüht:

Bild

Nun das Netzteil eingebaut und verdrahtet, wichtig sind die verdrillten Leitungen für die Heizung:

Bild

Nun die AÜs und den übrigen Kram rein:

Bild

Das kleine Ding spielte auf Anhieb völlig brummfrei und mit einem schönen, ausgewogenen Klang. Die Gegenkopplung habe ich nicht aus Snobismus weggelassen, sondern weil es dann schlicht zu leise geworden wäre.

Bild

Hier noch das veränderte Schaltbild, wobei die Kathodenwiderstände und der Siebwiderstand jeweils von der tatsächlichen Trafospannungen abhängen:

Bild

Ganz wichtig: Eine Heizleitung muss auf Masse, sonst brummt's natürlich.

Das hat mal wieder Spass gemacht. Sicher hätte man das meiste besser machen können, aber ich bin bei sowas immer ergebnisgeil und das Teil soll Abends spielen, wenn ich morgens angefangen habe. Jetzt spielt er seit drei Tagen ohne irgendwelche Probleme.

Grüsse,
Jean


Zuletzt geändert von Jean_Berlin am Do Okt 29, 2009 15:04, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Do Okt 29, 2009 14:51 
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Der ist für schnellaufbau schön geworden :lol: . Mal gucken was ich noch in der Bastelkiste hab,könnte man dann mal nachbauen. EL95 hab ich nur noch eine über,glaub ich :roll:

Bei mir käme ein *reparierter* 50/50µf schraubelko oben drauf :wink:

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Mfg.
Mario


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BeitragVerfasst: Do Okt 29, 2009 15:54 
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Der Verstärker ist so ansprechend geworden, das ich den Katoden-Elko
der Endröhre durch einen 100 mF oder besser 220 mF ersetzen würde.
:wink:
Bass! :fete:

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Du Fernseheumel aus Westdeutschland!


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BeitragVerfasst: Do Okt 29, 2009 15:54 
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Sehr schön, gefällt mir gut.
Und wenn er brummfrei spielt, kann die Verdrahtung auch unordentlich sein ;-)
:super:
Niko

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BeitragVerfasst: Do Okt 29, 2009 18:14 
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Hallo,
klasse Aufbau.


Kabelfinder


Zuletzt geändert von Kabelfinder am Fr Okt 30, 2009 7:53, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Do Okt 29, 2009 18:14 
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Hoppla das ging ja zack zack!! =)



Ein schönes Bastelprojekt, auch die Lackierung ist gelungen!!

Wie spielt er?


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BeitragVerfasst: Do Okt 29, 2009 19:42 
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Grüß Dich Jean,

sieht gut aus und spielet gut - wahrscheinlich gerade wegen des einfachen und direkten Aufbaus. Hast Du ihn schon einmal im Vgl. zu Deinem schönen Telewatt gehört? Bei der Größe der AÜs, wenn sie denn auch noch gut zu den EL95 passen, dürfte da auch gut Musik herauskommen - Glückwunsch!

Lieben Gruß - C.

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mit besten Grüßen


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BeitragVerfasst: Do Okt 29, 2009 21:16 
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Hallo Jean,
ist sehr gut geworden, Gratulation.
Da die Lautsprecher nicht fest am AÜ sind, würde ich zur Sicherheit noch 4,7nF auf die Primärseite löten.

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Viele Grüße aus Fraham
Helmut
PS:Im HighTec Land...wir können alles außer DSL auf dem Lande. Ab dem 19.1.2011 DSL3000


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BeitragVerfasst: Fr Okt 30, 2009 6:54 
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Hallo PL504,
die 4,7nF bringen einen Schutz gegen das Schwingen, wenn die Last fehlt ( LSp).
Der Trafo wird als Parallelschwingkreis hochohmig.
Suppressor-Diode haben den Nachteil, besonders bei kleinen AÜ, das Sie Spitzen erzeugen, wenn nicht sorgfälltig kompensiert.
Diese Technik wird bei großen Verstärker angewendet, da hier der AÜ nicht als Parallelschwingkeis verwendet werden kann (zu wenig Windungen, zu viel Eisen), der Kondensator würde zu groß werden und die Höhen beschneiden

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Viele Grüße aus Fraham
Helmut
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BeitragVerfasst: Fr Okt 30, 2009 6:55 
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Man nimmt üblicherweise 1000 pF, dann werden die Höhen nicht bedämpft.
Ich restauriere alle meine Geräte so, auch die Koppelkondensatoren erhöhe ich auf mindestens 0,05 mF, besser 0,1 mF. :wink:
Katodenelkos der Endröhre nie kleiner als 100 mF. :fete:

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BeitragVerfasst: Fr Okt 30, 2009 8:52 
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Hallo zusammen,

erst mal vielen Dank für die freundlichen Kommentare.

@ amiga3000: Einen Schraubelko wollte ich zuerst auch verwenden, aber der hätte zu wuchtig ausgesehen, im Gegensatz zu den recht kleinen Röhren. Das ganze ist wirklich ziemlich klein.

@ Fernsehjeck: Habe mal im Betrieb einen 100mF parallel an den Kathodenelko drangehalten und es hat sich nichts Hörbares verändert. Der Bass ist schon ganz gut, die AÜs sind im Verhältnis zur Leistung recht gross bemessen.

@ 2_Stroker: Naja, die Lackierung wird auf den Fotos optish aufgewertet, in Wirklichkeit sieht es schon etwas "draufgeknallt" aus. Er spielt schön ausgewogen, nicht wirklich linear(vermute ich), aber angenehm.

@ Stereowaage: Nein, habe ihn noch nicht verglichen. Es wäre sicher ein ungleicher Vergleich, der Telewatt ist ja PP und hat eine ausgeklügelte Gegenkopplung für den Loudness-Effekt. Halbwegs linear wird der Telewatt erst jenseits der leistung, die der kleine überhaupt abgeben kann. Die AÜs sind, soweit ich erinnere, aus einer Endstufe mit je einer halben ELL80 pro Kanal, sollte also für die EL95 passen.

@ DC1MF: Stimmt, eine Absicherung an er Stelle hatte ich völlig vergessen. Ich werde dazu mal den Ernstfall simulieren und dabei messen.

Viele Grüsse aus Berlin,
Jean


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BeitragVerfasst: Fr Okt 30, 2009 10:16 
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Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Zitat:
die 4,7nF bringen einen Schutz gegen das Schwingen, wenn die Last fehlt ( LSp).

Hallo,

in der Literatur wird das C bzw. die Reihenschaltung C mit R parallel zum AÜ als Boucherot- bzw. Zobelglied bezeichnet.
Aufgabe ist primär der Ausgleich der frequenzabhängigen Impedanz AÜ in Vbdg. mit dem Lsp, s.d. die Röhre eine gleichmäßigere Last sieht; beschrieben wurde es z.B. hier.
Allerdings mag auch ein gewisser Schutz im Leerlauf gegeben sein.


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BeitragVerfasst: Fr Okt 30, 2009 12:02 
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Hallo Radiomann,
das C kann auch für eine Frequenzanpassung benutzt werden, wie in dem Artikel beschrieben, das ist mir bekannt.
Dazu muß aber eine genaue Berechnung durchgeführt werden. Es wird meistens ein RC Glied.
Den Hochlaufschutz für keine hochohmige LSp ist auch in der Literatur bekannt, ist kein 100% Schutz, aber der Reihenschwingkreis zwischen dem C der Röhre und der Induktion des AÜ wird verhindert und das ist der Sinn.
Es sind also zwei paar Stiefel.
@ Jean,
wenn du mehr Power rausholen möchtest, kann du das Gitter2 an + UB legen. Es ändert sich uU. die Klangfarbe, da nun eine reine Pentodenschaltung.
Die Lautstärke kann durch Änderung des Widerstands von 200 Ohm auf einen höhreren Wert beeinflußt werden.

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Helmut
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BeitragVerfasst: Fr Okt 30, 2009 14:15 
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Hallo zusammen,

so, hab nichts zu tun und deshalb noch ein bisschen gebastelt: Also die von Helmut vorgeschlagene, reine Pentodenschaltung bringt tatsächlich viel mehr Power, aber der Klang ändert sich, wie verausgesagt, tatsächlich stark und es klingt nach Sand. Habe es wieder zurückgebaut.

Sicherheitshalber, falls mein Gehör doch noch mal besser werden sollte, habe ich die vom Fernsehjeck vorgeschlagenen 200mF Kathodenelkos eingebaut.

Aber den grössten Effekt brachten die richtigen Tröten. Statt meiner 0815-Probierboxen habe ich mal zwei RFT 3401-Brüller angeschlossen. Schon die nackten Chassis bringen so viel Bass, dass das Werkzeug von der Werkbank wandert.

Werde wohl jetzt nichts mehr ändern.

Grüsse aus Berlin,

Jean


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BeitragVerfasst: Fr Okt 30, 2009 15:05 
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Hallo Jean!

Zuerst einmal herzlichen Glückwunsch zu dieser netten "Bastelei".
Hätte ich wahrscheinlich ein Jahr dran gesessen.
Mein Mag. Augenprüfer ist immer noch nicht fertig...

Aber das Dir diese riesigen RFT Lautsprecher die Werkstatt wegblasen können hätte ich Dir vorher sagen können. Ist kein Vergleich zu den 6VA Testlautsprechern auf Deiner Werkbank. Letztere haben aber mehr Höhen.
Na, eventuell sind ja die Riesen bald in einer Schallwand bei Dir zu sehen.

Sehr schöne Arbeit das ganze :super: !

Bis bald
paulchen


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