Hallo zusammen,
mich hat am Wochenende mal wieder die Bastelwut gepackt. Da die bei mir meist schon Sonntag-Abend wieder verflogen ist, ist es mal wieder etwas ganz Kleines, Einfaches, mit Teilen aus der Bastelkiste geworden.
Wenn man bei Jogi nach C-Check sucht, wird man einen Beitrag finden, in dem eine alte Prüfschaltung besprochen und von Experten verbessert wurde, ebenso ist dort auf eine diesbezügliche Diskussion im rm verwiesen. Bei Nachbaubedürfnis, bitte dort nach der Schaltung gucken, ich will sie hier wg. Copyright etc. nicht einstellen.
Also, es soll ein ganz einfacher Isolationsprüfer für Koppel- (u.ä.) Kondensatoren sein. Ein Schätzeisen, nicht mehr und nicht weniger, denn auch mit einem Schätzeisen kommt man, wenn man sich damit eingearbeitet hat, zu ganz ordentlichen Ergebnissen. Hier soll das kleine Gerät eigentlich nur eine Frage beantworten: Kondensator raus, oder drinlassen. Bei Vorkriegsgeräten lasse ich so viel wie möglich drin, zumindest, wenn die Geräte unverbastelt zu mir kommen. Letztendlich wurde, wie ich neulich in einem Buch las, früher sogar der Ohmsche Widerstand von Kondensatoren bei der Planung mit berücksichtigt, es wurde also nicht mit "idealen" Kondensatoren geplant. Daher sind Kondensatoren in Vorkriegsgeräten oft auch sehr knapp dimensioniert, weil mehr Kapazität auch eine schlechtere Isolation mit sich bringen würde. Aber dieses ganze Blabla gehört in einen anderen Thread.
Hier ist der Prüfer:
Es ist ein Isolationsprüfer mit etwa 230V Prüfspannung, der selbst dann noch ausschlägt, wenn man ein trockenes Stück Holz zwischen die Klemmen steckt.
Aufgebaut ist er mit einer EM87 (EM84, EM800 etc. gehen auch), als Netzteil dienen zwei gegeneinander geschaltete 9V-Trafos, aus den 9V kommt über einen Widerstand auch die Heizspannung. Der Prüfling liegt vor dem Gitter der EM87. Hier wird nicht geschwungen, es handelt sich nicht um Kapazitätsmessung!
Der Aufbau im ganzen:
Und im Detail:
Die EM87 kommt auf meinen Fotos nicht gut rüber, leuchtet aber klar und hell.
Mit dem Poti wird die Stellung des Leuchtbalkens voreingestellt, der zu prüfende Kondensator wird angeschlossen, solange er sich läd, verschwindet der Balken kurz (wenn die Kapazität so gross ist, dass das Laden zu lange dauert, kann man den Schalter "Laden" kurz betätigen). Bei intakter Isolation ist der Balken nahezu wie vorher, je kleiner der Balken, desto schlechter die Isolation. Balken ganz weg = Miese Isolation.
Wenn sich der Kondensator als gut darstellt, kann man ihn zusätzlich kurz trennen und dann den Ladestromstoss beim Wiederaufladen beobachten. Dies zeigt also, wie lange ein Kondensator seine Ladung behält.
Für Elkos ist das Gerät nicht zu verwenden, weil selbst erstklassige eine zu geringe Isolation für diese Methode aufweisen.
Gegebenenfalls viel Spass beim Bau so eines Gerätes, ich kann es empfehlen!
Grüsse,
Jean