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BeitragVerfasst: Mo Nov 29, 2010 1:07 
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† Siemens D-Zug
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Hallo,

ich bräuchte da mal eine Auskunft von Besitzern von "richtigen" Röhrenprüfgeräten.
Gemeint sind Funke oder Neuberger oder was in dieser Klasse. Nicht so ein Wechselstromdingens wie ich eins habe.

Was ich wissen sollte:
Wenn man eine Zweiweggleichrichterröhre testen möchte, - werden dann beide Systeme gleichzeitig getestet oder nur eines nach dem anderen? Denn im ersten Fall bräuchte man ja eine Wechselstromversorgung mit Mittelanzapfung. Steht in RPGs der besseren Sorte eine solche zur Verfügung?

Noch etwas: Spricht eigentlich generell etwas dagegen, die Röhrenheizung generell mit Gleichstrom zu versorgen? Früher wäre das wegen fehlender Hochstromgleichrichter nicht gegangen, aber heute ist das ja kein Problem mehr. Eine Gleichspannung ließe sich leichter einstellen oder stabilisieren. Für das Ausmessen von Röhren sollte das doch eigentlich keine Rolle spielen, - oder?


Gruß

Rocco11

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BeitragVerfasst: Mo Nov 29, 2010 10:19 
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Beim W19 werden die Dioden separat gemessen. Für gleichzeitige Messung wäre nur ein zweites Amperemeter nötig, aber keine Spannungswicklung mit Mittelabgriff.

Bei indirekt geheizten Röhren ist die Heizungsart egal.
Bei direkter Heizung kann die Potentialverteilung auf der Kathode problematisch sein.

Gruß Dirk


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BeitragVerfasst: Mo Nov 29, 2010 18:53 
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Rocco11 hat geschrieben:
Wenn man eine Zweiweggleichrichterröhre testen möchte, - werden dann beide Systeme gleichzeitig getestet oder nur eines nach dem anderen?


Bei meinem RPG70 wird jedes System nacheinander gemessen.

Grup aus Aurich... Hotte


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BeitragVerfasst: Mo Nov 29, 2010 20:47 
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Hallo,

danke an Dirk und Hotte. Damit komme ich weiter. :)

@Dirk:
Hier könnte man anstelle eines zweiten (externen?) Ampèremeters einen Umschalter einbauen, mit welchem man schnell zwischen den Systemen umschalten kann.

Zitat:
Bei indirekt geheizten Röhren ist die Heizungsart egal.

Das war wichtig! Genau das habe ich gehofft zu erfahren. :super:

Zitat:
Bei direkter Heizung kann die Potentialverteilung auf der Kathode problematisch sein.

Hier allerdings komme ich nicht so ganz mit. Bei direkter Heizung wird doch überwiegend aus Batterien oder Akkus geheizt. Wieso ist das dann problematisch, wenn man diesen Gleichstrom aus einem Gleichstromnetzteil bezieht?

Gruß

Rocco11

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BeitragVerfasst: Mo Nov 29, 2010 21:13 
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Registriert: Di Mai 18, 2010 8:45
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Rocco11 hat geschrieben:
@Dirk:
Hier könnte man anstelle eines zweiten (externen?) Ampèremeters einen Umschalter einbauen, mit welchem man schnell zwischen den Systemen umschalten kann.



Ich bin zwar nicht Dirk, besitze aber ein Funke W19.
Der "Umschalter" ist quasi schon vorhanden, denn das W19 hat einen Drehschalter, mit dem man einzelne Dinge durchprüft. Im Falle einer Gleichrichterröhre, wie z.B. der AZ11, liegen die Schaltstellungen für die beiden Systeme nebeneinander, d.h. man schaltet nur 1 Raste vor oder zurück, um auf das jeweils andere System zu wechseln.
Die jeweilige Röhrenlochkarte sagt dann: "Das System II ist in Stellung... zu prüfen".

k.

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k. steht für klaus

Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur.
(Friedrich II.)


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BeitragVerfasst: Di Nov 30, 2010 17:36 
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Genau, bei direkter Heizung ist der Faden ja gleichzeitig die Kathode. Die Heizspannung verteilt sich also über die Kathodenlänge und überlagert sich räumlich unterschiedlich stark den anderen Systemspannungen.
Bei AC-Heizung ist der Spannungs-Mittelwert=0, wenn die restlichen Elektroden dann mit Gleichspannung versorgt werden, wirkt sich das auf den Messwert nicht aus, solange man im linearen Bereich der Kennlinie bleibt.

Bei Verstärkerröhren überlagert sich die Heizspannung hauptsächlich der UG1. Es gibt daher unterschiedliche Kennlinien für AC und DC-Heizung in den Datenblättern. Auch die Polarität der Heizspannung wirkt sich natürlich aus.

Das nur als kurzer Denkanstoss, das Thema ist sehr komplex.

Gruß Dirk


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BeitragVerfasst: Di Nov 30, 2010 21:40 
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Registriert: Di Feb 05, 2008 18:41
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Hallo,

Zitat:
....wenn die restlichen Elektroden dann mit Gleichspannung versorgt werden....

So sehr viele "restliche Elektroden" gibt es da nicht. Eine direkt geheizte Gleichrichterröhre hat bei Einweg gerade mal drei Anschlüsse. Bei Zweiweg reichen deren vier.

Zitat:
Kathode ist demnach "in der Mitte angezapft". Das wird auch mit dem typischen Entbrummer erreicht, was letztendlich nichts anderes als ein Brückenabgleich ist.

Das leuchtet ein! :!: :idea:


Gruß

Rocco11

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BeitragVerfasst: Mi Dez 01, 2010 0:41 
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Registriert: Do Jul 22, 2010 22:48
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@PL504:
Wir sollten hier zwischen dem realen Betrieb der Röhre als Gleichrichter und dem Prüfen der Röhre in einer Messschaltung unterscheiden.
Für den realen Betrieb ist deine Aussage natürlich richtig.

Hier geht´s aber um das Prüfen der Röhre. Die Ua/Ia-Kennlinie wird mit Gleichspannung ermittelt. Eine DC-Heizung überlagert sich der Ua und verschiebt die Kennlinie, eine AC-Heizung überlagert der Ua nur einen Brumm, welchen das Amperemeter durch seine Trägheit aber ignoriert.


Rocco11 hat geschrieben:

Zitat:
....wenn die restlichen Elektroden dann mit Gleichspannung versorgt werden....

So sehr viele "restliche Elektroden" gibt es da nicht. Eine direkt geheizte Gleichrichterröhre hat bei Einweg gerade mal drei Anschlüsse. Bei Zweiweg reichen deren vier.



Das war eine generelle Aussage und nicht auf Gleichrichterröhren begrenzt. Bei denen gibt´s ja auch keine UG1.

Gruß Dirk


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BeitragVerfasst: Mi Dez 01, 2010 9:04 
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PL504 hat geschrieben:
Wenn man es genau nimmt, ist es für das Prüfen nicht egal, daß der Heizfaden nur an einem Ende mit der Prüfspannung verbunden wird. Nämlich dann, wenn der Heizfaden nach einiger Nutzungsdauer unterschiedlich stark abgenutzt ist. So erhielte man ein anderes Testergebnis, wenn die Prüfspannung an das andere Fadenende geklemmt wird (was ja beim Testen eigentlich nicht vorgesehen/möglich ist)..

Nur bei DC-Heizung. Bei AC durchläuft die Spannung ja sämtliche Werte zwischen Uss der Heizspannung und das Amperemeter zeigt einen gemittelten Wert an.


PL504 hat geschrieben:

Anders betrachtet wird es also sein, daß zwei Röhren in identischen Geräten mit ebenso identischer Nutzungsdauer ein unterschiedliches Meßergebnis liefern, wenn der Netzelko in einem Gerät an das eine Fadenende angeschlossen ist und in dem anderen Gerät an das andere.

Auch eine Umkehr der Phasenlage zwischen Heiz- und Anodenwechselspannung führt zu dem Effekt.

Gruß Dirk


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BeitragVerfasst: Mi Dez 01, 2010 15:26 
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PL504 hat geschrieben:
Will man diesen Effekt ausschließen, müßte die Messung mit der angesprochenen symmetrischen Heizspannungsversorgung erfolgen.


Damit eine Symmetrierung was bringt (was bei DC-Heizung auch zutrifft), muss sie auf Heizfadenmitte des zu messenden Systems erfolgen. Wenn aber beide Heizfäden der Zweiweggleichrichterröhre in Reihe geschaltet sind, liegt die jeweilige Mitte dann nicht bei Uh/2 sondern bei 1/4 und 3/4 Uh.

Gruß Dirk


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