Bosk Veld hat geschrieben:
Allerdings verstehe ich nicht, warum im oberen Oszillogramm das 50-Hz-Signal eher Hochpaßcharakter hat, obwohl doch der Frequenzgang des Verstärkers bei 50 Hz noch ganz linear verläuft.
Tja, die Dachschräge.
Der Verstärker bei Jogi ist bis 20 Hz runter noch frequenzlinear und der Rechteck hat 50 Hz.
Genauso das Beispiel von PL504. Ein Rechteck mit 1 kHz und über einen Hochpass, ich schätze mal fg von 100 Hz geführt.
Die tiefste im Spektrum des Rechtecks vorkommende Frequenz liegt also immer über der Grenzfrequenz und trotzdem ist das Impulsdach schräg.
Wie kommt's zustande?
Damit bei der Addition der Grundwelle mit den ungeradzahligen Oberwellen ein Rechteck entsteht, muss deren Amplitude und Phasenlage stimmen. An den Amplitudenverhältnissen kann's nicht liegen, alle Frequenzen über der Grenzfrequenz.
Die Ursache ist der Phasengang des Hochpasses bzw. des Verstärkers. Die Phasenverschiebung setzt schon weit über der fg ein und macht das Impulsdach schräg.
Eine Prüfung mit einem Rechtecksignal lässt die Funktion der Klangregler schnell erkennen. Eine Frequenzgangmessung kann sie nicht ersetzen.
Zum Abgleich z.B. eines Tastkopfes auf möglichst linearen Frequenzgang ist sie dagegen ideal.
Gruß Dirk