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 Betreff des Beitrags: Kondensator-Messfehler?
BeitragVerfasst: Sa Jul 09, 2011 8:32 
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Registriert: So Jul 04, 2010 15:47
Beiträge: 90
Hallo zusammen,
Ich fange gerade an Kondensatoren zu tauschen.Bei einem Teerkondensator 2200pF zeigt mein Kapazitätsmessgerät aber 3400pF an.
Ein Messfehler?Bei einem Defekt solte es doch weniger oder gar null sein.Welche Auswierkung hat ein zu niedriger und welch ein zu hoher Wert?
Gruß Thomas


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 Betreff des Beitrags: Re: Kondensator-Messfehler?
BeitragVerfasst: Sa Jul 09, 2011 9:04 
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Registriert: Sa Jan 26, 2008 2:19
Beiträge: 2788
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Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
Hatten wir schon sehr oft, mit Messungen und Diskussion.

Um sich nicht durch sehr lange Threads kämpfen zu müssen, ganz kurz:
Aufgrund des Meßverfahrens zeigen Kondensatoren, die durch Alterung einen Leckstrom -also einen Innenwiderstand, der parallel zum eigentlichen Kondensator liegt, quasi "durch den Kondi hindurchführt"-
den Effekt, daß sie scheinbar eine wesentlich höhere Kapazität besitzen.
Dem ist nicht so.
Alte Kondensatoren mit Kapazitätswerten oberhalb der Toleranzgrenze sind defekt !

Es sind- R- C- Parallelschaltungen, also eigentlich keine Kondensatoren mehr. Die Funktionalität eines Kondensators im Gerät ist die eines Kondensators, nicht einer RC- Kombi, dann wäre eine solche engegeben,
Die Funktionalität eines solchen defekt- Kondis kann -ja nach Verwendungsort- vermindert, oder bereits komplett weg sein.

Teer- und Papierkondensatoren aller Fabrikate, national wie international, "Ost" wie "West", sind durch Alterung .nach über 50 Jahren zu 100% Austauschkandidaten, der Grund sind einfach physikalische und chemische Vorgänge.
Selbst akzeptable Meßwerte... werden nur noch begrenzte Zeit halten, der Totalausfall ist sicher.

Es hat absolut keinen Sinn, Teer- und Papierkondensatoren noch zu messen.

Edi


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 Betreff des Beitrags: Re: Kondensator-Messfehler?
BeitragVerfasst: So Jul 10, 2011 6:53 
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Registriert: Sa Jan 26, 2008 2:19
Beiträge: 2788
Wohnort: Mecklenburg- Vorpommern
Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
Zitat:
...daß sie scheinbar eine wesentlich höhere Kapazität besitzen.
Dem ist nicht so.

Zitat:
Dem kann mit Verweis auf das sehr lange Thema sehr wohl so sein.

PL504, kein Smilie hinter Ihrem Satz- jetzt staune ich aber...
...wie sollte das möglich sein ???
Die alten Kondis konnten wohl einen laaaaaaaaaaaaangen Thread auslösen,
- aber ihr Wickel blieb doch gleichlang... oder ?
:D

Edi


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 Betreff des Beitrags: Re: Kondensator-Messfehler?
BeitragVerfasst: So Jul 10, 2011 9:22 
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Registriert: Do Jun 23, 2011 19:09
Beiträge: 157
Eine infinitesimale bis marginale Kapazitätserhöhung kann wohl nur durch eine vagabundierende Dielektrizitätszahl entstehen, beispielsweise durch Papier bei der Aufnahme von Luftfeuchtigkeit.


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 Betreff des Beitrags: Re: Kondensator-Messfehler?
BeitragVerfasst: So Jul 10, 2011 9:30 
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Registriert: So Jul 04, 2010 15:47
Beiträge: 90
Hallo zusammen,
Danke für eure Erklärungen.Habe wieder einiges dazu gelernt.
Schön das es dieses Forum gibt.

Gruß
Thomas


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 Betreff des Beitrags: Re: Kondensator-Messfehler?
BeitragVerfasst: So Jul 10, 2011 9:36 
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Registriert: Sa Jul 07, 2007 20:41
Beiträge: 1143
Wohnort: Nordbayern
Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
Hallo

auch von mir.

Ein altes und endloses Thema.##

Hier:
http://www.techniklexikon.net/d/dielekt ... stante.htm

(die Tabelle lesen)


kann man nachlesen: dass Papier und Wasser nicht indentisch sind. ergo Wasser in Papier auch nicht im Verlgleich zu Papier ohne Wasser.

johann


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 Betreff des Beitrags: Re: Kondensator-Messfehler?
BeitragVerfasst: So Jul 10, 2011 10:44 
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Registriert: Sa Jan 26, 2008 2:19
Beiträge: 2788
Wohnort: Mecklenburg- Vorpommern
Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
Da hört sich ja einiges so geil technisch an... infinitesimal bis marginal isotropisch influenzkonstant muß ich sagen... ...daß die gemessenen Kapazitätserhöhungen weit über die Toleranzgrenzen hinaus wohl eher nicht an einer Veränderung des Dieelektrikums liegen. :D

Leider.

Da ist ja erst mal Wasser, das in Jahrzehnten durch rissige Vergußstellen in die Kondis eingedrungen ist.
Dürfte kaum destilliertes Wasser sein. Und was im Wasser drin ist, reagiert vielleicht mit dem Papier... was da alles generiert wird.- kaum bestimmbar, sind bestimmt mehrere Papiersorten.
Und das Papier selbst verändert sich auch. Da nagen -ist ja ein biologisches Material- organische Säuren am Material.
Der Einfluß elektrischer Felder auf diese Vorgänge ist m. E. auch Ursche für Veränderungen.
Und bei Kondis, die 40- 80 Jahre alt ist, sind es wohl immer mehrere ursachen.

Messungen hoher Kapazitätswerte wären glaubhaft, wenn da nicht der deutlich meßbare Innenwiderstand der kaputten Kondis wäre. Sonst wären ja, nach Radiowerkstatts Tabelle so etliche Dielektrizitätskonstanten zwischen Wasser und Papier möglich.
Wow- könnte man einstellbar machen--- Wasserpapierwickel- Drehko... :D

Ich kann mich aber dunkel an einen "Flüssigkeits- Drehko" in einem Bastel- Projekt erinnern...

Ich denke, daß die meisten Meßgeräte infolge Leckstrom falsch anzeigen.

Würde mich sehr wundern, wenn eine präzis gemessene Gleichstrom- Entladung, z. B. eines C`s, der mörderlichen Lecksrtrom hat, und eine gewaltige Kapazitätserhöhung zeigt, die Kapazitätserhöhung beweist.

Verdammt, da sind wir ja wieder bei dem Thema- ich mach` mir eigentlich keine Mühe mehr, Papierkondis überhaupt noch zu messen...

Edi


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 Betreff des Beitrags: Re: Kondensator-Messfehler?
BeitragVerfasst: So Jul 10, 2011 11:16 
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Registriert: Do Dez 28, 2006 17:03
Beiträge: 1887
Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Hallo,

PL504 hat in seinem verlinkten Beitrag den Zusammenhang zwischen Parallelwiderstand (Iso-Widerstand) und gemessener Kapazität dargelegt.
Daraus ergibt sich, dass dieser Parallelwiderstand schon sehr weit absinken muss, um einen Kapazitätsanstieg zu generieren.
D. h. aber im Umkehrschluss doch wohl auch, dass einzig das geänderte Dielektrikum für den Kapazitätszuwachs verantwortlich sein muss, da die geometrischen Abmessungen unverändert blieben. Johanns Tabelle unterstützt zudem diese These.


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 Betreff des Beitrags: Re: Kondensator-Messfehler?
BeitragVerfasst: So Jul 10, 2011 12:01 
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Registriert: Sa Jan 26, 2008 2:19
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Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
@Rasdiomann:
Zitat:
Daraus ergibt sich, dass dieser Parallelwiderstand schon sehr weit absinken muss, um einen Kapazitätsanstieg zu generieren.


Ich zitier PL504:
Zitat:
Ich habe mal einen intakten neuen Folienkondensator gemessen. Isolationswiderstand >10G, Kapazität 105,0 nF. Dann schaltete ich ein 5M-Poti dem Kondensator parallel, um einen defekten Papierkondensator zu simulieren. Bei eingestellten 1M9 zeigte der Kapazitätsmesser 5 % zuviel an. Das Spiel läßt sich bis herab zu 160k treiben. Dabei wird dann rund 600n angezeigt. Ist der Widerstand noch geringer, kommt die Elektronik durcheinander und schaltet permanent den Meßbereich (Auflade-Widerstände) um.


Ja klar, aber wir redne nicht über Kondis, die noch eine Kapazität innerhalb der Toleranz haben.
Wenn Kapazitätserhöhungen über die Toleranzgrenzen hinaus bereits meßbar ist, dann IST der parasitäre Parallelwiderstand schon sehr weit abgesunken -> Schon Schrott.
Eindeutiges Ergebnis dieser Messung.
Außerdem:
5% + als Anfangswert der Simulation ist zwar noch nicht sooo viel, aber dann geht`s in Riesenschritten in den Abgrund: Den simulerten Kondi als Koppel- C: bei dem Nebenwiderstand killt der in kürzester Zeit jede Endröhre.

Edi


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