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BeitragVerfasst: So Aug 14, 2011 9:15 
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Registriert: Di Jun 28, 2011 11:44
Beiträge: 19
Dies ist die Fortsetzung von von dem Beitrag "Ausgangssignal vom UKW-Tuner"
aus der Forumsecke "Reparatur und Technik"
Wie dort geschrieben wollte ich ein Audion bauen.
Nun sind folgende Fragen aufgetaucht:
Ist diese Schaltung ein Einkreiser, Audion oder Geradeausempfänger?
Zweite Frage:
Wo findet die Demodulation statt? In einem der beiden Teile der ECC81 oder an den Dioden?
Wenn ich die Schaltung richtig verstanden habe wird das HF- Signal in der ECC81 zwei mal verstärkt und in der 2. Verstärkerstufe ein Teil des Signals zurückgeführt als Rückkopplung.
Die Demodulation sollte sich dann an den Dioden abspielen.
Die Schaltung wäre dann ein Einkreis- Empfänger mit 2 HF- Verstärkerstufen und Diodengleichrichtung, aber kein Audion. Sehe ich das richtig?

Danke für Antworten.

Gruß Udo.

Die Schaltung habe ich aus dem Buch "Röhrenradios selbst gebaut" von Dr. Richard Zierl


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BeitragVerfasst: So Aug 14, 2011 10:28 
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Registriert: Sa Jan 29, 2011 12:44
Beiträge: 96
Wohnort: Lemgo
Das ist ja schön zum Üben ;)

Einkreiser ist klar. Gibt ja nur einen Schwingkreis, nämlich den Eingangskreis. Damit wäre es automatisch auch ein Geradeausempfänger.

Ein Audion würde ich auch ausschließen. In der gezeigten Schaltung müssten die Gitter der Trioden gegenüber den Kathoden eine negative Vorspannung haben. Merkmal der Audionschaltung ist aber das Fehlen einer Gittervorspannung. Die Werte von C3 und C5 scheinen mir außerdem für ein Audion zu hoch.

Zur Gleichrichtung, und damit Demodulation, bleiben die beiden Dioden.

Ich würde dir also in deiner Interpretation zustimmen. Wobei meine Meinung freilich ohne Gewähr zu verstehen ist. Mal gucken, was die Experten sagen.

Harald

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Der Kampf gegen den Gipfel vermag ein Menschenherz auszufüllen. Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen. (A. Camus)


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BeitragVerfasst: So Aug 14, 2011 12:55 
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Registriert: Sa Jan 26, 2008 2:19
Beiträge: 2788
Wohnort: Mecklenburg- Vorpommern
Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
Zitat:
Die Schaltung wäre dann ein Einkreis- Empfänger mit 2 HF- Verstärkerstufen und Diodengleichrichtung, aber kein Audion. Sehe ich das richtig?

So ist es.

Es gibt nicht nur das bekannte Rückkopplungs- Audion, Auch einen "Geradeausverstärker" kann man mit Hilfe einer Rückkopplung noch etwas "tunen", solange die Rückkopplung nicht soviel zurückliefert, daß der Verstärker beginnt, zu schwingen.

Durch geeignet bemessene Rückkopplung erreicht man einen spitzen, schmalen Frequenz- Durchlaßbereich -damit Trennschärfe und Empfindlichkeit- dieses einzigen auf die Empfangsfequenz abgestimmten Kreises, eben so, als ob da mehr Kreise wären.
Sind es nicht, und dies hat dann natürlich schnell Grenzen.

Hinter dem Verstärkerzug der Zierl- Schaltung folgt eine Gleichrichtschaltung mit 2 Dioden, die eine Spannungsverdopplerschaltung ist (Villard/ Greinacher), um mehr Richtspannung (und damit Nutzspannung- die NF) zu gewinnen- bei Detektorempfängern ist dies manchmal so gebaut worden, wo sie wegen der extrem geringen HF- Spannungen eigentlich wenig Sinn hat, hier könnte sie durchaus angebracht sein.

Edi


Zuletzt geändert von edi am So Aug 14, 2011 22:33, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: So Aug 14, 2011 14:49 
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Registriert: Do Jul 22, 2010 22:48
Beiträge: 471
Die 1N5818 ist hier aber fehl am Platz und besser in einem Schaltnetzteil untergebracht.

Gruß Dirk


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BeitragVerfasst: Mo Aug 15, 2011 11:38 
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Registriert: Di Jun 28, 2011 11:44
Beiträge: 19
:danke: für die Antworten.
So langsam verstehe ich was ich da zusammenlöten will.
Es wird leider noch etwas dauern, bis ich dazu kommen werde. Auf jeden Fall bin ich gespannt wie dieses Radio arbeitet.
Noch eine Frage an Dirk:
Wenn die 1N5818 hier nicht so recht reinpaßt, welche würdest Du empfehlen?

Bis bald.

Gruss Udo.


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BeitragVerfasst: Di Aug 16, 2011 11:04 
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Registriert: Do Jul 22, 2010 22:48
Beiträge: 471
1N4148 oder sonstige Universaldiode mit kleiner Sperrschichtkapazität.

Gruß Dirk


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BeitragVerfasst: Di Aug 16, 2011 12:06 
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Registriert: Di Jun 28, 2011 11:44
Beiträge: 19
Hallo Dirk,

danke für die Info.
Kleine Sperrschichtkapazität: bedeutet das, daß ich weniger Verluste bei der Gleichrichtung habe?
Herr Dr. Zierl hat geschrieben, daß das Signal nach der Demodulation doch etwas "verformt" ist. Es soll sich aber noch anhören lassen. Er schrieb in der Bauteilliste daß man jede beliebige Schottky- Diode verwenden kann. Ist das eine mit kleiner Sperrschichtkapazität?
Ich werde wenn ich den Empfänger baue wohl nicht drumrumkommen verschiedene Dioden auszuprobieren...

Gruß Udo.


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BeitragVerfasst: Di Aug 16, 2011 16:16 
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Registriert: Do Jul 22, 2010 22:48
Beiträge: 471
muellich hat geschrieben:
Kleine Sperrschichtkapazität: bedeutet das, daß ich weniger Verluste bei der Gleichrichtung habe?

Nein, aber je größer sie ist, desto weniger bleibt vom Ausgangssignal der Röhre zum Gleichrichten übrig

muellich hat geschrieben:
Herr Dr. Zierl hat geschrieben, daß das Signal nach der Demodulation doch etwas "verformt" ist. Es soll sich aber noch anhören lassen. Er schrieb in der Bauteilliste daß man jede beliebige Schottky- Diode verwenden kann. Ist das eine mit kleiner Sperrschichtkapazität?


Die Sperrschichtkapazität hängt mehr mit dem max. Strom zusammen, den die Diode verträgt, als mit der Bauart der Diode.
Wenn´s ne Schottky sein soll, kannst z.B. BAT42 verwenden. Der Demodulator wird dann etwas empfindlicher, dürfte aber kaum bemerkbar sein.

Gruß Dirk


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BeitragVerfasst: Mi Aug 17, 2011 4:23 
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Registriert: Sa Jan 26, 2008 2:19
Beiträge: 2788
Wohnort: Mecklenburg- Vorpommern
Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
Es ist eine Bastlerschaltung, da kann man schon experimentieren. Das mit Ausprobieren verschiedener Dioden ist schon eine gute Idee- bei einem Empfänger, der nur mit geringen Spannungen auskommen muß, ist es m. E. sogar ratsam.
An der Stelle ist es auch unkritisch, da dürften tausende Dioden funktionieren- eben besser oder schlechter.

Bei Detektorempfänger waren übrigens die ältesten Dioden, die ersten Germanium- Spitzendioden, besser als moderne Universaldioden.

Edi


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