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BeitragVerfasst: Mi Sep 07, 2011 20:26 
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Registriert: Mi Sep 07, 2011 18:54
Beiträge: 2
Wohnort: 925xx
Hallo.

Dies ist mein erster Beitrag hier, deshalb stelle ich mich kurz vor:
Ich bin 26 und seit jeher aktiver Elektronikbastler. Beruflich bin ich Mechatroniker und angehender Elektro-Techniker.
Seit ich mit 14 ein defektes Röhrenradio gescheckt bekam, interessiere ich mich für Röhrenradios, -Fernseher und allgemein alte Technik.
Ich bin neuerdings Mitglied beim GFGF.

Vor kurzem habe ich ein Radio (Telefunken Rhythmus 9) restauriert. Ich habe alle Papierkondensatoren ausgetauscht. Es läuft jetzt, hat aber einen verzerrten Empfang und das Maximum des Magischen Bandes stimmt nicht mit dem bestmöglichen Radioempfang überein. Ich vermute daher, dass es ein Problem im ZF-Verstärker gibt.
Das war für mich der Anlass "ein Wobbelgenerator muss her". Auch weil ich das Abgleichen als Herausforderung sehe (habe sowas noch nie gemacht oder zugeschaut).
Habe dann im ebay einen Nordmende Wobbelgenerator vom Typ 953 ersteigert.
Er ist sehr ähnlich wie der "M302":
http://www.radiomuseum.org/r/nordmende_m302_m_302.html
Sogar die technischen Daten, die da stehen, sind identisch. Er sieht auch fast gleich aus, nur das Netzteil von diesem hat augescheinlich keine EZ80 mehr wie bei meinem. Ich denke daher, dass es sich bei meinem um ein Vorgängermodell handelt.
Das Gerät brauchte auch einige neue Kondensatoren (Wima "Lakritzbonbons"), bringt jetzt auch was am Ausgang. Der Markengeber funktioniert, sowohl mit Quarz (5,5MHz) als auch mit der großen Einstellskala.
Aber bei der Wobbelfunktion bin ich mir nicht sicher. Sollte nicht die HF je nach 50Hz-Phasenwinkel auf null getastet werden, um eine Nullinie beim Rücklauf zu haben? Egal, wie ich "Wobbler Abstimmung" verdrehe, ich habe nie keine Ausgangsspannung. Man sieht schon, dass es irgendwie mit 50Hz moduliert ist, aber wie gesagt, ich kriege es nie stellenweise auf null.

Es wäre also super wenn mir jemand mit einem Schaltplan oder noch besser mit einem Manual helfen könnte!
Von einem ähnlichen Gerät hilft mir vielleicht auch schon weiter.
Habe das Manual vom UW346 und vom UW958. Diese sind aber leider doch deutlich anders.

Schöne Grüße aus der Oberpfalz,
Third-Eye


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BeitragVerfasst: Mi Sep 07, 2011 21:57 
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Registriert: Fr Okt 24, 2008 18:16
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Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
Hallo ,
leider kann ich nicht mit einem Schaltbild dienen, aber wenn ich ein scharfes Foto der Bedienelemente, und eine Skizze der Verkabelung mit Oszilloskop und Prüfling bekomme, dann lässt sich sicher feststellen, ob es daran liegen könnte.

Von der Theorie bis zur Durchlasskurve ist es öfters ein etwas steiniger Weg.

VG Henning

PS: Wenn hochladen hier nicht funktioniert, dann bekommst Du von mir auf Anfrage meine E-Mail Adresse....

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BeitragVerfasst: Do Sep 08, 2011 11:44 
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Registriert: Fr Okt 26, 2007 10:24
Beiträge: 1905
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Hallo,
gleich einen Wobbelgenerator zu verwenden für einen Abgleich halte ich für übertrieben. Sowas hat man früher eigentlich nie gemacht, da reicht ein normaler Abgleichsender für AM/FM. Die Wobbler waren üblicherweise dem Bereich Fernsehservice zugeordnet, aber in der Radiowerkstatt benötigt man das nicht.

Gruß

Roland


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BeitragVerfasst: Do Sep 08, 2011 12:24 
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Registriert: Do Mär 17, 2011 16:23
Beiträge: 5838
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Mahlzeit,

och - so abwegig ist die Verwendung eines Wobblers auch für den Abgleich von Rundfunkempfängern gar nicht. In vielen Service-Anleitungen wird sogar darauf hingewiesen, die entsprechenden Durchlasskurven sind darin abgebildet.

Aus eigener Erfahrung: Für einen exakten Abgleich mit optimaler Durchlasscharakteristik ist der Wobbler ein ideales Hilfsmittel. Nur mit einem "einfachen" Messsender abzugleichen geht zwar, aber z.B. in Bezug auf Flankensteilheit niemals so optimal und bequem.

Gruß,
Herbert


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BeitragVerfasst: Do Sep 08, 2011 20:11 
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Registriert: Fr Okt 24, 2008 18:16
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Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
Hallo, Herbert,

Du sprichst mir aus der Seele! Nur mit einem Wobbler sieht man was wirklich vor sich geht.

Man kann allerdings auch viel falsch machen, und nicht jeder Wobbler ist für jeden Zweck geeignet. Bei zu großem Wobbelhub, oder zu großer Ausgangsleistung bekommt man leicht falsche ERgebnisse.

Aber bei fast jedem Wobbler ist ja auch ein MArkengeber dabei, und wenn es die Betriebsart "nur Markengeber" gibt, hat man ja seinen "Messender"

meint Henning

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BeitragVerfasst: Do Sep 08, 2011 20:43 
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Registriert: Do Mär 17, 2011 16:23
Beiträge: 5838
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hoeberlin hat geschrieben:
Hallo, Herbert,

Du sprichst mir aus der Seele! Nur mit einem Wobbler sieht man was wirklich vor sich geht.

Man kann allerdings auch viel falsch machen, und nicht jeder Wobbler ist für jeden Zweck geeignet. Bei zu großem Wobbelhub, oder zu großer Ausgangsleistung bekommt man leicht falsche ERgebnisse.

...

meint Henning


völlig richtig, Henning. Ist wie in der Medizin. Viel hilft viel, zuviel tötet. Solang man weiß, was man tut, kann das Ergebnis eigentlich nur gut werden. In der Praxis bedeutet das: Wenn man beim Grobabgleich "so in etwa" richtig liegt (nahe der gewünschten Resonanzfrequenz) ist, Pegel zurück und mit dem Feinabgleich beginnen. Währenddessen wird der Pegel sukzessive weiter verringert, damit ein "Zustopfen" verhindert wird, was die Resonazkreise belastet und "breit" werden lässt. Man wird erstaunt sein, welche Gesamtfiltersteilheit in einem ZF-Zug bei sauberem Abgleich "drin" ist.

Gruß,
Herbert


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BeitragVerfasst: Do Sep 08, 2011 21:06 
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Registriert: Mi Sep 07, 2011 18:54
Beiträge: 2
Wohnort: 925xx
Danke für Eure Antworten.

Mein bisheriger Testaufbau (ohne Radio, nur zum Ausprobieren und "spielen"):
Vom Wobbler geht ein 50Ohm-Kabel , das am Ende mit einem 51 Ohm Widerstand von der Seele zum Schirm abgeschlossen ist.
In Reihe zum Signal ist ein 1,2V-Akku geschalten, damit die Diode im Demodulatortastkopf (Firma Testec, gekauft bei Reichelt) durchlässt, denn die Ausgangsspannung des Wobblers wäre zu gering. Die Diode hat laut Tastkopf-Datenblatt eine Durchlassspanung von 250mV.
Die Ablenkspannung vom Wobbler (250V oder so) gehen mit einem 1:100 Tastkopf auf den X-Eingang des Hameg HM312. Der Demodulatortastkopf ist die Y-Achse.
Soweit so gut. Ich kann am Wobbler mit den Potis "Wobbler Abstimmung" und "Wobbel-Hub" das Bild am Oszi so einstellen, dass ein halbwegs brauchbares Rechteck entsteht. Habe mit Y-Pos. am Oszi das Bild weit nach unten gezogen, um die Gleichspannung auszugleichen... was für eine Wortwiederholung :D
Allerdings weiß ich nicht so recht, ob ich wirklich quasi den Frequengang des Widerstandes anschaue oder halt das Bild nur zufälligerweise so getrickst ist, dass ein Rechteck entsteht.
Da fällt mir gerade ein: ich schalte noch ein RC-Gleid in Reihe, um einen Tiefpass mit einer bestimmten Grenzfrequenz zu haben. Dann kann ich rumspielen, weiß ich mehr und muss nicht mutmaßen ;-)
Ich werde weiter berichten. Leider ist meine Bastelzeit immer recht knapp bemessen. :-(


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BeitragVerfasst: Do Sep 08, 2011 21:44 
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Registriert: Mi Sep 07, 2011 18:54
Beiträge: 2
Wohnort: 925xx
Hm also es ist wohl so wie ich vermutet hatte: Das Rechteck ist nur Zufall.
Ich habe mir mit dem Digitaloszi (LeCroy WaveAce 101) das Frequenzspektrum bei sehr kleiner Zeitbasis angesehen. Am Wobbler ist als Wobbelbereich 1-15Mhz eingestellt. Aber das Signal ist mit einem Sinus mit ca. 100 bis 150Mhz überlagert. Und das ist immer an jedem Punkt der 20ms (als Wobbelfrequenz wird der Netzsinus verwendet) vorhanden, egal wie ich "Wobbler Abstimmung" verdrehe.
Ich vermute mal, dass im Wobbler was schwingt, was nicht schwingen soll. :x
Jetzt bin ich natürlich ohne Schaltplan/Manual für den Wobbler aufgeschmissen :cry:
Ich glaube ich frage mal bei Schaltplandienst Lange nach. Kenne ich zwar bisher nur vom hören sagen, aber irgendwann ist immer das erste mal ;-)
Oder kann mir jemand einen Tipp geben, wie ich das Schwingproblem lokalisieren und beseitigen kann?


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BeitragVerfasst: Fr Sep 09, 2011 19:24 
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Hallo, "Third-Eye"

um hier wirklich qualifiziert weiterhelfen zu können ( das würde ich gerne ), muss natürlich, wie ich schon mal geschrieben hatte, ein Foto der Bedienelemente, auf dem die Beschriftungen lesbar sein müssen, und eine Skizze des Testaufbaus zur Verfügung stehen.

Zudem muss natürlich ein Prüfling ( z.B. ein Radiogerät ) verwendet werden, um die Durchlasskurve ( dieses Prüflings ) sichtbar zu machen. Wenn der Tastkopf direkt am Wobbler angeschlossen wird, sieht man natürlich "nichts sinnvolles".

Dann muss noch auf geeignete Weise geprüft werden, ob der Wobbler so arbeitet, wie er das soll. Sobald ich ein Frontbild sehe, kann ich dazu weitere Hinweise geben. Oszilloskop und Demodulatortastkopf sind ja vorhanden.... .

Hameg 312-? ( 5, 6, 7, 8 oder ?? ) Das 312-8 habe ich selbst, das kenne ich wie meine Westentasche...

Eine am Wobblerausgang nachweisbare höherfrequente Schwingung muss nicht zwangsläufig einen Defekt bedeuten. Je nach Art der Signalerzeugung haben solche Geräte manchmal zusätzliche Oberwellen, die zwar nachweisbar sind, aber den Einsatzzweck nicht stören.

Solange nicht feststeht, das der Wobbler wirklich defekt ist, würde ich das Geld für einen Lange-Plan sparen.

Hier gibts Hilfe genug..... zumindest vorerst

VG Henning

PS: Eine Wohnortangabe im Profil hilft auch ggf weiter, vielleicht ergibt sich daraus die Möglichkeit, das persönlich zu erarbeiten. Ich habe das schon mit mehreren Leuten gemacht.....

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BeitragVerfasst: Sa Sep 10, 2011 8:36 
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Registriert: Mi Sep 07, 2011 18:54
Beiträge: 2
Wohnort: 925xx
Hallo.

Also ich werde demnächst den ganzen Aufbau ans Röhrenradio hängen. Ich werde dann ein paar Fotos machen und dann sehen wir mal weiter.
Ich weiß momentan nicht, welche Ausgangsimpedanz mein Wobbler hat. Aber das lässt sich ja leicht feststellen an der Änderung der Ausgangsamplitude, wenn ich einmal die Spannung im Leerlauf messe und einmal abgeschlossen mit einem bekannten Widerstand. Zum Glück gibt es das ohmsche Gesetz ;-)

@hoeberlin: Ich habe ein HM312-7 und will es nicht missen. Letztes Jahr habe ich mir dann ein Digitaloszi geleistet, weil ich auch viel mit Mikrocontrollern mache und gerade da hat man einmalige Vorgänge, die man gern auch mal länger sieht.

Die Ideallösung für mich wäre natürlich, wenn mir ein "alter Hase" das Radio abgleichen live zeigen könnte, wie das geht. Leider kenne ich dahingehend niemanden. Habe mir das Radiobasteln übers Internet selber beigebracht.


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BeitragVerfasst: Sa Sep 10, 2011 9:02 
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Registriert: Sa Mär 06, 2010 19:22
Beiträge: 1878
Wohnort: Ruhrpott
Hallo Third-Eye!

Vielleicht kannst du ja wegen eines Schaltplanes hier fündig werden:

http://wegavision.pytalhost.com/nordmende.html
http://www.radio-antik.de/

VG Willi

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Das Leben und dazu eine Katze: Das gibt eine unglaubliche Summe!
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