Guten Morgen,
und danke für Eure Tipps. Das Ticken... ja, ich interpretiere es auch so als Überschläge. Ich habe bloß noch nicht die Stelle gefunden, wo. Meine "Kokelstelle" am Zeilentrafo bleibt im Dunkeln jedenfalls dunkel - kein Überschlag zu sehen. Ich hoffe, dass hier dazumal bereits schon jemand dran war und Schlimmeres verhütet wurde; jedenfalls sieht die Stelle nicht so aus, als wäre alles im Eimer... Aber ich werde den Zeilentrafo zur Kontrolle eh' durchmessen.
Mich macht es eben auch stutzig, dass die HV konstant da ist und sich zumindest an der Anode des Bildrohres keinen Deut stören lässt, was auch immer im Bildrohr passiert. Auch "stört" mich im positiven Sinne das konstante Pfeifen "der Zeile" - eigentlich doch ein Indiz, dass hier alles bestens ist. Oder irre ich mich hier?
weiser_uhu hat geschrieben:
Mess nochmal Wehneltzylinder (G1) gegen Kathode der Bildröhre in den verschiedenen Szenarien. Vielleicht stimmt da was nicht....Evtl kann man noch die Impulse am Steuergitter der H-Endstufe ansehen...
Jepp, wird gemacht!
Gruß Michael
Edit:
So, ich habe mal den Zeilentrafo mit meinem alten analogen Ohmmeter durchgemessen. Anbei die Meßwerte. In folgender Tabelle gebe ich zuerst die Anschlüsse an, dann die gemessenen Gleichstrom-Widerstände. Die Drossel Dr. 5 habe ich einseitig vom Anschluß 6 abgelötet.
1-6: 1 Ohm
1-2: 3,8 Ohm
1-3: 6,8 Ohm
1-5: 13,2 Ohm
1-Kappe 1Z1: 10 KOhm.
BTW:
Beim Messen mit dem Ohmmmeter mit seiner eingebauten 4,5V-Flachbatterie hört man übrigens, wenn ich die Lötösen antaste, leise dieses Ticken, welches ich schon eingangs beschrieb. Hm, das wiederum könnte darauf hindeuten, dass der Zeilentrafo vielleicht doch ned richtig funktioniert (nicht wegen der Messung an einem Trafo an sich, sondern siehe eingangs, als ich dieses Ticken erwähnte)? Im laufenden Betrieb sehe ich jedenfalls keine Überschläge - aber wenn z.B. im Innern der Kokelstelle was überschlägt, was dann?
Aaalso, um das ganze mal zu ordnen, habe ich nochmal gemessen (URV1 mit Hochspannungstastkopf HTR1 10V - 25kV, 100:1) und geschaut:
- Primärwickel scheint in Ordnung zu sein (s.o.).
- Die lt Bepper* für "gut" befundene 1Z1 leuchtet nicht im geringsten kirschrot. Selbst Glimmen ist eigentlich schon übertrieben. Heizwicklung mit Widerstand, Heizfaden Röhre - alles ok.
- gemessen an Anode P50: 0,52 kV. Eine Funkenstrecke konnte ich mit einem Schraubenzieher nicht ziehen (K 86 lt. "Finke"
).
- Boosterdiode heizt, kein Glühen der Anodenbleche.
- gemessen an Anodenclip 1Z1: 0,52 kV. Vielleicht 5mm rötliche Funkenstrecke beim Annähern des HV-Tastkopfes.
- gemessen Anode Bildrohr: 10kV konstant.
- Impuls an Meßpunkt 8 (g1 P50): Sägezahn wie lt. Reparaturhandbuch vorgegeben.
- Impuls an Meßpunkt 6 (g1 Bildrohr): Nadelimpuls wie lt. Reparaturhandbuch vorgegeben.
*Ich hatte den Empfänger dazumals ohne Röhren bekommen (nur das Bildrohr war drin) und ein lieber Bastelfreund Herbert schenkte mir vor Jahren einen geprüften Satz Röhren dazu, auf denen die Prüfwerte vermerkt sind.
Edit Nr.2:
Am g1 des Bildrohres messen ist schwierig, da hier ja "nur" die Rücklaufimpulse anliegen; mit einer ordinären Spannungsmessung kann ich hier nichts anfangen.
Ich habe mir gedacht, wie ich der 1Z1 mal etwas auf die Sprünge helfen kann, von wegen "kirschrot Glühen" und so - dann da war ja nix. Also habe ich dem in der Heizschleife liegenden 10-Ohm-Widerstand mal probeweise die 40 Ohm parallel gelötet; ist ja auch im Schaltplan so angegeben, um mal zu schauen, was passiert.
Jetzt sieht man auch ein orangefarbenes Glühen des Fadens und jetzt läuft der Empfänger gut hoch: HV zieht an der Anode mit dem Tastkopf satt an, knapp 11KV am Bildrohr; relativ gute Helligkeit (die dennoch immer noch schwindet, wenn man den Regler weiter aufdreht. 1Z1 bleibt 1Z1...). Aber jetzt geht dieses eingangs erwähnte Ticken, welches ab und zu auftrat, schon in ein weitaus öfteres Ticken (etwas übertrieben geschrieben: wie ein Knattern, hin und wieder kommt noch ein leises Patschen) über, welches sich gut hörbar am Zeilentrafo orten lässt; auch wenn man immer noch nichts an der Wickelstelle sieht. Auch sieht man jetzt im Bild schön beim Ticken diese typischen, kurzen, hellen, quer laufenden weissen Streifen - die (in K91, Absatz 2 lt. "Finke" auf S. 121 beschrieben sind) auf Wicklungsüberschläge im Zeilentrafo hindeuten...
Ich denke, bevor ich das ganze jetzt komplett kaputtspiele, müsste ich probeweise den Zeilentrafo wechseln, bevor ich an den anderen Stellen weiter mache. Tscha. Wie war das? Haben ein Gewehr...
Gruß Michael