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BeitragVerfasst: Sa Jan 02, 2010 21:08 
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Hallo Rocco,

ich bin wieder einen Schritt weiter:
Die Bildzentrierung funktioniert.
Zitat:
Drahtpoti? ... Abgriff ... Drahtwindungen ... Lötstellen kontrollieren.

Das Poti ist in Ordnung (nur schwergängig, deshalb ist auch schon einer der vier Schnapphaken auf der Achse abgewesen), aber nach dem Auslöten habe ich festgestellt, das eines der beiden Lötaugen auf der Platine keinen Durchgang zu C622 hat. Habe dann gefunden, dass die Lötstelle von der Platine 7247-021 zur "großen" Platine gerissen war. Die kleine hat "Finger", die durch entsprechende Ausfräsungen der großen gesteckt und dann mit einem dicken Tropfen verlötet sind. Da die Hauptplatine nicht ganz plan auf dem Chassis-Rahmen aufliegt, werden diese Lötstellen immer mechanisch belastet, wenn man z.B. unter die Platine packt, um das Chassis einzuschieben.
Zitat:
Transduktor AT 4041/06

Darunter sieht es gut aus, glänzt noch alles.

Zum weiteren Abgleich habe ich mir erst mal einen Modulator (Festfrequenz, K3) bestellt - jetzt muss ich meinen DVD-Player nur noch davon überzeugen, Testbildgenerator zu spielen.
Irgendwie muss ich die vorhandene Bilddatei (ähnlich FuBK-Testbild) nur noch zu einem Video konvertieren.

Noch ein paar kleine Fragen zu den Kondensatoren: ich habe Inventur gemacht: ein paar Eroid (zwei rote, zwei gelbe), und 8 Wima Durolit

Da ich keine Möglichkeit habe, die Cs unter hoher Spannung zu testen, nur mit einem einfachen Multimeter - maximum 40MegOhm, stellt sich nun die Frage, ob ich alles austauschen sollte, und wenn ja, durch was ersetzen.
Bei antikradio-restored gibt es "irgendwelche" gelbe Cs, aber ohne Herstellerangabe. Alternative wären z.B. WIMA, aber die sind dann im Raster, und nicht axial.

Gibt es da irgendwelche (persönlichen) Erfahrungen und Vorlieben?

Viele Grüße
Thorsten


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BeitragVerfasst: Sa Jan 02, 2010 23:05 
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Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
Hallo, Thorsten,

beim Tausch von Kondensatoren in Fernsehgeräten kommt es auch immer auf die Wechselstrombelastung an, der der Kondensator ausgesetzt ist.

Alles im Tonteil, und in den sog. Kleinsignalstufen ( ZF, Farbteil etc. ) kann m.E. durch beliebige Kondensatorbauarten ersetzt werden.

In Vertikalendstufe oder Horizontalablenkung, sowie in Richtung Ablenkspulen sollte unbedingt genau geprüft werden, und im Zweifelsfall lieber "Neu statt historisch korrekt" eingebaut werden.

Viele Grüße,
Henning


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BeitragVerfasst: So Jan 03, 2010 1:03 
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Hallo Thorsten,

prima, daß es Schritt für Schritt vorwärts geht. :)

Die EROID bzw. DUROLIT Kondensatoren waren teilweise schon Ende der 50er Jahren eingebaut, und sind auch heute meist noch ganz passabel. Ich mutmaße mal, daß sie zu Beginn des Farbfernsehzeitalters eher noch besser in der Qualität waren. Das soll natürlich nicht bedeuten, daß sie unbedingt intakt sind. Wie hoeberlin bereits anmerkte, sind Kondensatoren in den Ablenkteilen höher beansprucht als in Kleinsignalstufen. Bei begründetem Verdacht oder offensichtlichem Defekt sind sie natürlich zu tauschen.

Zitat:
Bei antikradio-restored gibt es "irgendwelche" gelbe Cs, aber ohne Herstellerangabe. [....] Gibt es da irgendwelche (persönlichen) Erfahrungen und Vorlieben?


Wir haben bislang noch nicht herausfinden können, woher die gelben Kondensatoren stammen. Es gibt Verdachtsmomente, die allerdings rein spekulativer Natur sind.
Tatsache ist, daß diese Kondensatoren allein von den Forumsmitgliedern hier in Stückzahlen von bestimmt mehreren tausend Stück verbaut worden sind. Von einem vorzeitigen Ausfall ist zumindest mir nichts bekannt.

Ich persönlich verwende diese Kondensatoren sehr gerne. Bislang allerdings nur in Röhrenradios. Die Gelben gibt es bis zu 1000V-. In den meisten Fällen sollte dies ausreichen. In Fernsehern werden an manchen Stellen noch höhere Anforderungen gestellt. So z.B. beim Boosterkondensator. Hier, und bei speziellen Keramik-Rohrkondensatoren die oft für mehrere kV gebaut sind, wird man wohl auf anderes Material zurückgreifen müssen.

Zitat:
.......jetzt muss ich meinen DVD-Player nur noch davon überzeugen, Testbildgenerator zu spielen.
Irgendwie muss ich die vorhandene Bilddatei (ähnlich FuBK-Testbild) nur noch zu einem Video konvertieren.


Dir ist sicher klar, daß das kein vollwertiger Ersatz für ein 'echtes' Testbild ist? :roll:
Es ist nur eine Grafik, die da wiedergegeben wird!!
Die kannst Du allenfalls zur Einstellung der Bildgeometrie verwenden! Und selbst da nur eingeschränkt!
Sämtliche übertragenen "Spezialsignale" die zur Einstellung und zum Abgleich der Farbstufen dienen, sind in der Grafik 'nur' Farben und keine vom Empfänger zu verarbeitenden Signale. Ich denke da in erster Linie an die Sägezahnfelder ±V und +U, - das G-Y=0 Feld, und die beiden grauen Felder +V und ±U.
Die hierfür im 'richtigen' Testbild zur Verfügung stehenden Signale werden bei der Grafik natürlich nicht interpretiert, sondern es wird nur der Farbton des Bildes wiedergegeben.

Gruß

Rocco11

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Zuletzt geändert von Rocco11 am So Jan 03, 2010 3:05, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: So Jan 03, 2010 2:07 
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Registriert: Di Dez 22, 2009 18:47
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Hallo,

danke für die Infos.

Was die Kondensatoren angeht, werde ich dann wohl zumindest die austauschen, die mechanisch "angegriffen" aussehen (die ganz zu Anfang beschriebenen Risse der inneren Vergußmasse, sowie Metall-"Tropfen"). Kapazitätsabweichungen kann ich nach den Ausführungen in der "Kondensatorkunde" und in der dazuhörigen Diskussion wohl als Anzeichen für Schlüsse ansehen, selbst wenn ich den absoluten Widerstand mit meinen Mitteln nicht messen kann.

- und wenn ihr die gelben Cs schon für "nicht schlecht" befunden habt, dann werde ich das versuchen, und den Vorteil der axialen Bauform nutzen. Mehr als 1kV wird auch kaum gefordert, die Wima und Eroid haben auch nur 630V=

Noch eine Kondensatorfrage: Auf zwei Eroid (0,047/630V-)steht "f_0=4,9MhZ" - was soll das bedeuten?

Testbild von DVD:
Zitat:
Dir ist sicher klar, daß daskein vollwertiger Ersatz für ein 'echtes' Testbild ist?
Es ist nur eine Grafik, die da wiedergegeben wird!!

Ja, das ist klar (mein Onkel hatte Radio und FS-Techniker gelernt, und ich habe schon als Kind in dessen Büchern gestöbert) - aber da ich ja schon weiß, dass das Gerät prinzipiell in der Lage ist, PAL-Farbbilder (TV-Programm) mehr oder weniger korrekt zu "decodieren", geht es mir hauptsächlich um die Prüfung und Korrektur der Geometrie, insbesondere Linearität in der oberen Hälfte, für die ein spezieller Trimmer vorgesehen ist.

(Ohne Oszi kann ich die vielen versteckten "Funktionen" des FuBK-Bildes wohl sowieso nicht vollständig nutzen, oder?)

Ich habe keine Lust bis zum nächsten Gewitter zu warten (Ausfall der Satelliten-Empfangsstation, dann Testbild im Kabelfernsehen). :wink:
Und wer sagt, dass das, was in den mittlerweile streckenweise digitalisierten Übertragungswegen noch aussieht wie ein FuBK-Testbild, dann auch wirklich den genauen technischen Vorgaben der FuBK entspricht, und nicht ebenfalls nur mehr eine einfache "Störungs-Grafik" ist?!

Viele Grüße
Thorsten

PS: Die Konvertierung funktioniert mittlerweile schon, auch mit Audio (z.B. 1 kHz Sinus) - am Ende habe ich eine MPG-Datei, die ich dann auf CD brenne und abspiele.


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BeitragVerfasst: So Jan 03, 2010 3:14 
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Beiträge: 3354
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Hallo Thorsten,

Zitat:
Ohne Oszi kann ich die vielen versteckten "Funktionen" des FuBK-Bildes wohl sowieso nicht vollständig nutzen, oder?

Doch! Denn das ist ja gerade der Sinn des Testbildes, daß man da optisch absolut alles sieht was nicht stimmt. Und demzufolge können auch nach Testbild Einstellungen vorgenommen werden. Man muß natürlich wissen, wann man wo drehen muß.

Nicht über das Testbild kontrolliert und eingestellt werden können natürlich Spannungen, Durchlasskurven, usw.
In erster Linie sind die speziellen Felder dafür da, das korrekte Arbeiten der Farbbaugruppen anzuzeigen.

Gruß

Rocco11

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BeitragVerfasst: So Jan 03, 2010 11:46 
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Hallo Rocco!

Zitat:
Sinn des Testbildes, daß man da optisch absolut alles sieht was nicht stimmt.


Im Netz habe ich das Pflichtenheft für das FuBK-Testsignal gefunden, datiert mit November 1973.
Die Abgleichanleitung von Grunding (sw-Kopie von Lange) scheint älter zu sein, und zeigt als "Sender-Testbild" nur acht senkrechte (Farb-?)Balken.
Die Einstellungen (abgesehen von der Konvergenz) sind mit Oszilloskop-Messungen beschreiben, nie "auf Sicht" am Testbild.

Inwiefern bleibt eigentlich die Charakteristik des FuBK-Bildes bei der Aufzeichnung auf VHS erhalten? (Da gibt es doch das Problem mit der Luminanz/Chrominanz-Verschiebung mit jeder neuen Kopie - das muß doch dann auch was mit der PAL-Verzögerungsleitung zu tun haben)
Irgendwer in nem Forum (weiß nicht mehr ob hier oder woanders) hatte geschrieben, er habe sich "einige Stunden" aufgenommen, und auch bei mir wird sicher noch was im Archiv zu finden sein - wäre ein solches Signal brauchbar, oder ebenfalls nur "Grafik" (und Qualitativ noch schlechter als von DVD)?

Viele Grüße
Thorsten


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BeitragVerfasst: So Jan 03, 2010 12:00 
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Hallo Thorsten,

meine alte Völkner-Testkassette beinhaltet u.a. auch das angesprochene Testbild, zusätzlich Kreis mit Gitter, Schachbrettmuster, Farbflächen sowie Mono- und Stereosignale. Wenn Videorecorder sowie TV richtig eingestellt sind, ergibt sich genau das FuBK-Testbild.
Zur Einstellung des Bildes bedarf es keines Oszi, in der dazugehörigen Beschreibung wird das auch nicht erwähnt.


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BeitragVerfasst: So Jan 03, 2010 16:47 
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T1300 hat geschrieben:
Irgendwer in nem Forum (weiß nicht mehr ob hier oder woanders) hatte geschrieben, er habe sich "einige Stunden" aufgenommen...


Das war ich. Ich verwende diese Aufnahme für alle Arbeiten, bei denen man ein Testbild braucht. Hauptsächlich sind das Geometrieeinstellungen, gelegentlich auch mal ein Nachgleich im Farbteil (kein kompletter Neuagbleich!). Das klappt ganz gut, jedenfalls ist das Ergebnis vom Bildeindruck her einwandfrei. Vielleicht würde es nach einem "Live-Testbild" noch genauer gehen.

Die Aufnahme ist auf einem neuwertigen, guten Videorecorder gemacht worden, der auch zum Abspielen benutzt wird. Die Bildqualität dieses Gerätes unterscheidet sich kaum von einem "Original-Fernsehbild". Wenn man das gleiche Gerät zum Abspielen benutzt, das zum Aufnehmen benutzt wurde, heben sich manche Fehler auf.

Wenn bei dem verwendeten Videorecorder durch mechanischen Verschleiß die Gleichlaufschwankungen zunehmen, wird eventuell auch die Phasenstabilität im Farbsignal schlechter. Dann würde der Abgleich eines Farbteils ungenauer. Und einer Kopie einer Videoaufnahme würde ich gar nicht mehr trauen.

Bevor ich an den Abgleich des Farbteils gehen würde, würde ich mir erst einmal das Bild genau anschauen, um zu entscheiden, ob und ggf. welche Abgleichpositionen überhaupt eines Nachgleiches bedürfen. Vielleicht ist ja im Farbteil selbst gar nichts zu tun. Für die Weiß- und Graueinstellung, die bei älteren Geräten oft einer Korrektur bedarf, braucht man gar kein Farbsignal. Dafür kann man ohne Bedenken das Testbild vom Band nehmen, bei runtergredrehtem Farbkontrastregler natürlich.

Lutz


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BeitragVerfasst: Di Jan 05, 2010 19:26 
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Hallo Thorsten,
Deine Frage zu den Kondensatoren: hm ein schwieriges Thema. Auf jeden Fall würde ich mp (Metall-Papier) Kondensatoren wechseln. Bei meinen Prüfungen der älteren Exemplare habe ich immer wieder festgestellt, daß diese einen Leckstrom haben. Der Grund: weil sich das Papier zersetzt. Im Netz gibt es dazu recht viele Infos.

Eine einfache Prüfung ist immer, diese mit einer Spannung von ca. 250V aufzuladen. Diese bekommt man zum Beispiel aus einem alten Röhrenradio quasi gratis ;-) Man löte zwei Drähte am Gleichrichter an und schon hat man die Spannung. Nach dem Aufladen C hinlegen, bis drei zählen und mit einem Digi Multimeter nachsehen, ob noch etwas vorhanden ist. Das Messgeät sollte dann noch etwas anzeigen. Bei meinen Versuchen kam dann grad mal gar nichts. Obwohl die Widerstandsmessung auch im Meg Ohm Bereich keinen Durchgang angezeigt hat. Aber bei hohen Spannungen passieren im inneren eines C's ganz andere Sachen. Verglichen mit den jüngeren Modellen aus Plastik: diese haben schön die Spannug gehalten - auch nach längerer Zeit.

Viele Grüße und weiterhin viel Erfolg bei der Reparatur
Radi73


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 Betreff des Beitrags: Langsam wirds... - Kondensatortausch
BeitragVerfasst: Do Jan 07, 2010 20:14 
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Beiträge: 41
Hallo zusammen,

vielen Dank für eure gesammelten Hinweise - das hilft mir enorm, ein wenig praktische Erfahrung zu sammeln!

Einen Modulator für K3 habe ich mittlerweile, die Testgrafik von DVD wird auf dem Bildschirm angezeigt. Die wichtigsten Punkte (Zentrum, Ecken, Kreis) habe ich dann mit Filzstift als Referenz angezeichnet, mit der zur Zeit bestmöglichen Justage. Starke Nichtlinearität, oben "zu hoch", unten zu flach, wenn der BLI-Regler auf Anschlag steht.
"Gelbe" Ersatzkondensatoren habe ich für alle Durolit, Eroid besorgt.
Da ich lediglich ein Röhrenradio habe, das ich aber nicht als Netzteil für den Kondensatortest mißbrauchen möchte, habe ich mich entschlossen, die Kondensatoren - einen nach dem anderen - zu ersetzen. Priorität entsprechend "sichtbar defekt" (Durolit), Funktionsfehler (z.B unmögliche BLI - Liniearitäts - einstellung), schließlich Papierkondensator allgemein.
Messungen: Kapazität und parasitärer Widerstand mit Multimeter.

1) C515 "Durolit mit sichtbarem Defekt", BA Einstellung - Csoll=56n - CMeß 63n - nach Austausch (47+10n, leider habe ich keine 56n kaufen können)minimale Änderung der Bildhöhe - war also wohl nicht akut defekt - aber die neuen gelben bleiben.
2) C516 "schlechte Bildlinearität" - BLI Einstellung - Csoll=22n - CMeß=34n!!! R>40Mohm (Meßgrenze) - nach Austausch Bild "oben zu niedrig", "unten zu hoch" - also genau umgedreht wie eben. Damit bin ich zurück im Einstellbereich, und kann die Linearität korrekt einstellen. Der Leckstrom hat also wohl für einen ziemlichen Offset der Einstellung gesorgt.
Übrigens: "Eroid ist Schiet..." - trifft bei C516 zu!

Jetzt werde ich mich mal um die anderen "Pappkameraden" kümmern

... und am Wochenende werde ich wohl lernen müssen, wie man die Konvergenzplatte mit dem Dutzend Stellschrauben bedient...

Viele Grüße
Thorsten


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BeitragVerfasst: So Jan 10, 2010 1:18 
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Hallo,

ich habe eben einen Fehler gefunden, den es in PAL-Farbfernsehern gar nicht geben sollte:
Nur zwei Potis für die Gitterspannungen (blau und grün) funktionieren, aber die Emission für Rot läßt sich nicht zurückdrehen - warum?
Weil es in dem T1300 tatsächlich einen "Farbton"(Rot-Blau)-Schieber gibt, obwohl bei PAL im Gegensatz zu NTSC die Farben prinzipbedingt konstant bleiben sollten. Genau an diesem Poti (200k Preh Schiebepoti, 87x15x10mm) ist ein Endanschluß abgebrochen.

Hat zufällig jemand was passendes rumliegen, oder kann mir jemand sagen, wie ich am besten das metallisierte Ende der Schleifbahn kontaktieren kann ? Ist dort löten möglich, oder sollte ich versuchen, eine Klemmverbindung zu realisieren?

Eventuell würde auch ein neuer Radioohm Schieberegler passen, die Zeichnungen im Netz scheinen nicht zu stark von Preh abzuweichen, nur die Befestigung (neu für Printmontage, aber auch Befestigungslöcher vorhanden) müßte ich prüfen und eventuell anpassen.
Notfalls fliegt der Schieber (zumindest elektrisch) raus, und zur Simulation der Nullstellung löte ich 100k+100k quer über die Anschlüsse.

Viele Grüße
Thorsten


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BeitragVerfasst: So Jan 10, 2010 1:53 
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Diesen Farbtonregler hatten viele frühe Farbfernseher. Er dient nicht dafür, Farbtonabweichungen zu korrigieren, die durch Fehler im Farbsignal entstehen, sondern laut Bedienungsanleitung zur Anpassung des Farbtons an den persönlichen Geschmack. Nebeneffekt: In gewissen Grenzen kann man damit auch Abweichungen des Weißabgleichs korrigieren, die bei den frühen Geräten häufiger auftraten.

Die ersten Farbfernseher hatten außerdem eine Farbton-Umschaltung zwischen s/w- und Farbsendungen (bei Telefunken als "Aureomat" bezeichnet). Sie bewirkt, dass das Bild bei einer s/w-Sendung einen leicht bläulichen Farbton hat, entsprechend den s/w-Bildröhren. Bei Farbsendungen wurde auf einen wärmeren Farbton umgeschaltet, was für eine naturgetreue Farbwiedergabe nötig war. Dafür wurde angesichts der Unwichtigkeit dieser Funktion ein erstaunlicher Aufwand getrieben: In den ersten Telefunken-Geräten (Chassis 708) gab es hierfür eine extra Leiterplatte, in Philips-Geräten (Chassis K6 bis K8) ein Relais. Spätere Geräte hatten diese Funktion gar nicht mehr, weil man erkannt hatte, dass es nicht stört, wenn der Farbton auch bei einer s/w-Sendung etwas wärmer ist als bei s/w-Geräten.

Löten kann man die Widerstandsbahn nicht. Auch mit Leitsilber kann man in diesem Fall nicht viel ausrichten. Die einzige Möglichkeit ist eine Kontaktierung auf Druck. Das geht aber nur, wenn die Widerstandsbahn dort gebrochen ist, wo der Schleifer nicht hinkommt.

Ob ich so einen Schieberegler habe, schaue ich mal nach.

Lutz


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BeitragVerfasst: So Jan 10, 2010 12:58 
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Ich nehme an, dass es die Bauform auf dem Bild ist.
So einen Schieberegler habe ich da. Er hat 250 kOhm, was aber kein Problem sein sollte. Die Befestigung erfolgt durch M3-Muttern, die an der Seite, wo die Lötösen sitzen, eingebaut sind. Die freie Länge der "Achse" (das Teil, wo der Knopf draufgesteckt wird) beträgt 13 mm.
Alternativ hätte ich noch einen anderen Schieberegler mit ähnlicher Bauform, der durch zwei Querbohrungen befestigt wird.

Lutz


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 Betreff des Beitrags: Problem mit Bildbreiten-Einstellung
BeitragVerfasst: Sa Jan 23, 2010 15:19 
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Hallo zusammen!

Ich habe noch eine "Baustelle" in meinen Fernseher gefunden:
Die Bildbreite ist zu groß (FOTO), und kann nicht richtig einsgestellt werden. Beim zugehörigen Poti "ZA" (R535) war der Schleifer angebrochen, das Poti stand schon auf Anschlag (so schmal wie möglich). Beim Prüfen habe ich bemerkt, dass der Schleifer keine mechanische Spannung mehr hat und beim Drehen abhebt, nur am Ende der Schleifbahn gab es noch brauchbaren Kontakt. Ich habe den Schleifer provisorisch weich gelötet, so dass das Poti wieder funktioniert. (Kennt jemand noch eine Quelle für stehende Pertinax-Potis -- Raster der Außenanschlüsse 10mm, Mittelanzapfung 5mm seitlich verschoben --, oder kann ich als Ersatz auch was moderneres verbauen?)
Auch wenn ich berücksichtige, dass die Bildröhre nicht das heute als "normal" bezeichnete Format 4:3, sondern 5:4 (wie nach anderen Quellen bei frühen Farbfernsehern durchaus üblich) hat, müsste ich außer den Quadraten, die vom Referenzkreis des FuBK-Testbildes geschnitten werden, links und rechts noch _zwei_ weitere Quadrate vollständig sehen --- bei mir ist es aber immer nur _eins_. Der Kreis ist jetzt "plattgedrüdckt".
Prinzipiell kann ich die Bildbreite nach der Instandsetzung des Potis wieder einstellen, aber der Einstellbereich passt nicht - jede Änderung führt in die falsche Richtung. Die Amplitude des Ablenksignals ist also wohl zu groß. Hat jemand von euch eine Idee, an welcher Stelle der Schaltung (ca. 750kB, PDF) da ein Fehler zu vermuten ist? Nur an der zwischenzeitlich gestiegenen Netzspannung sollte das nicht liegen, oder?
R634, 635 (Poti) und R637 bilden einen Spannungsteiler. Prinzipiell wäre es also möglich, durch eine gegenläufige Änderung der Widerständswerte von R634, 637 das Potential der Anzapfung weiter zu verschieben (Richtung müsste ich ausmessen) - damit wäre aber noch nicht klar, warum der ursprünglich berechnete Einstellbereich jetzt nicht mehr ausreicht.

Habt ihr noch Tipps für mich?

Viele Grüße
Thorsten


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: So Jan 24, 2010 4:34 
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Hallo,

Zur Bildröhre:
Das offizielle Bildformat ist 4:3.
Es hieß aber, die Bildröhre würde aus "fertigungstechnischen Gründen" im Format 5:4 hergestellt.

Zur Bildeinstellung:
Der Kreis sollte natürlich rund sein. Bei korrekter Einstellung sind seitlich je 2½ Quadrate zu sehen. Vertikal sollen die oberste und die unterste Linie gerade so eben verschwinden. Der Kreis soll oben und unten noch nicht den Bildröhrenrand tangieren.

Hast Du die Widerstände R634, R636, R637, und R638 schon einmal durchgemessen? Es könnte einer davon seinen Wert verändert haben. Hat R634 guten Kontakt nach Masse?

Man kann bei einem annähernd 40 Jahre alten Fernseher nicht davon ausgehen daß alle Bauteile noch innerhalb ihrer Toleranz liegen. Selbst wenn viele Bauteile gerade noch so eben innerhalb des Toleranzbereiches liegen, so kann es doch sein daß sich das in der Summe nicht unbedingt aufhebt, sondern nach einer Seite verschiebt.

Zitat:
Nur an der zwischenzeitlich gestiegenen Netzspannung sollte das nicht liegen, oder?

Gänzlich ausschließen möchte ich das nicht. Eine Bildbreitenveränderung von einem halben Kästchen links und rechts hat sich schnell. Hätte man nun einen Regeltrafo zur Hand, so könnte man das innerhalb weniger Sekunden testen.

Versuche doch mal, die Hochspannung geringfügig zu erhöhen (R561, "HS"). Dadurch wird der Elektronenstrahl 'steifer' und wird weniger stark abgelenkt.

Wenn alles nichts bringt, so könnte die von Dir bereits ins Auge gefasste Änderung der oben erwähnten Widerstände dieses kleine Bißchen an Bildbreitenänderung bewirken.

Diese Einstellpotis gibt es auch heute noch, - und zwar in stehender und in liegender Ausführung. Auch die 1M sind kein Problem. Das ist ein gängiger Wert. Ich habe auch schon ein liegendes Poti durch umbiegen der äußeren Anschlüsse und durch verlängern des Schleiferanschlusses mit einem Stück Draht in ein stehendes umgemodelt.

Ich hatte einmal einen Grundig 1615 auf dem Tisch, wo das Bild ums verrecken seitlich nicht voll ausgeschrieben wurde. Also schwarze Ränder links und rechts. Ich habe dann experimentell die Kapazitäten eines Resonanzkreises optimiert, um noch Bildbreite herauszukitzeln. Ich hatte damals weder ein Kapazitäts- noch ein Induktivitätsmeßgerät. Hätte ich das gehabt, so hätte ich vielleicht den tatsächlichen Übeltäter gefunden. - Man muß manchmal ein wenig tricksen um zum Ziel zu kommen.

Gruß

Rocco11

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