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BeitragVerfasst: So Jan 10, 2010 12:58 
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Ich nehme an, dass es die Bauform auf dem Bild ist.
So einen Schieberegler habe ich da. Er hat 250 kOhm, was aber kein Problem sein sollte. Die Befestigung erfolgt durch M3-Muttern, die an der Seite, wo die Lötösen sitzen, eingebaut sind. Die freie Länge der "Achse" (das Teil, wo der Knopf draufgesteckt wird) beträgt 13 mm.
Alternativ hätte ich noch einen anderen Schieberegler mit ähnlicher Bauform, der durch zwei Querbohrungen befestigt wird.

Lutz


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 Betreff des Beitrags: Problem mit Bildbreiten-Einstellung
BeitragVerfasst: Sa Jan 23, 2010 15:19 
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Hallo zusammen!

Ich habe noch eine "Baustelle" in meinen Fernseher gefunden:
Die Bildbreite ist zu groß (FOTO), und kann nicht richtig einsgestellt werden. Beim zugehörigen Poti "ZA" (R535) war der Schleifer angebrochen, das Poti stand schon auf Anschlag (so schmal wie möglich). Beim Prüfen habe ich bemerkt, dass der Schleifer keine mechanische Spannung mehr hat und beim Drehen abhebt, nur am Ende der Schleifbahn gab es noch brauchbaren Kontakt. Ich habe den Schleifer provisorisch weich gelötet, so dass das Poti wieder funktioniert. (Kennt jemand noch eine Quelle für stehende Pertinax-Potis -- Raster der Außenanschlüsse 10mm, Mittelanzapfung 5mm seitlich verschoben --, oder kann ich als Ersatz auch was moderneres verbauen?)
Auch wenn ich berücksichtige, dass die Bildröhre nicht das heute als "normal" bezeichnete Format 4:3, sondern 5:4 (wie nach anderen Quellen bei frühen Farbfernsehern durchaus üblich) hat, müsste ich außer den Quadraten, die vom Referenzkreis des FuBK-Testbildes geschnitten werden, links und rechts noch _zwei_ weitere Quadrate vollständig sehen --- bei mir ist es aber immer nur _eins_. Der Kreis ist jetzt "plattgedrüdckt".
Prinzipiell kann ich die Bildbreite nach der Instandsetzung des Potis wieder einstellen, aber der Einstellbereich passt nicht - jede Änderung führt in die falsche Richtung. Die Amplitude des Ablenksignals ist also wohl zu groß. Hat jemand von euch eine Idee, an welcher Stelle der Schaltung (ca. 750kB, PDF) da ein Fehler zu vermuten ist? Nur an der zwischenzeitlich gestiegenen Netzspannung sollte das nicht liegen, oder?
R634, 635 (Poti) und R637 bilden einen Spannungsteiler. Prinzipiell wäre es also möglich, durch eine gegenläufige Änderung der Widerständswerte von R634, 637 das Potential der Anzapfung weiter zu verschieben (Richtung müsste ich ausmessen) - damit wäre aber noch nicht klar, warum der ursprünglich berechnete Einstellbereich jetzt nicht mehr ausreicht.

Habt ihr noch Tipps für mich?

Viele Grüße
Thorsten


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BeitragVerfasst: So Jan 24, 2010 4:34 
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Hallo,

Zur Bildröhre:
Das offizielle Bildformat ist 4:3.
Es hieß aber, die Bildröhre würde aus "fertigungstechnischen Gründen" im Format 5:4 hergestellt.

Zur Bildeinstellung:
Der Kreis sollte natürlich rund sein. Bei korrekter Einstellung sind seitlich je 2½ Quadrate zu sehen. Vertikal sollen die oberste und die unterste Linie gerade so eben verschwinden. Der Kreis soll oben und unten noch nicht den Bildröhrenrand tangieren.

Hast Du die Widerstände R634, R636, R637, und R638 schon einmal durchgemessen? Es könnte einer davon seinen Wert verändert haben. Hat R634 guten Kontakt nach Masse?

Man kann bei einem annähernd 40 Jahre alten Fernseher nicht davon ausgehen daß alle Bauteile noch innerhalb ihrer Toleranz liegen. Selbst wenn viele Bauteile gerade noch so eben innerhalb des Toleranzbereiches liegen, so kann es doch sein daß sich das in der Summe nicht unbedingt aufhebt, sondern nach einer Seite verschiebt.

Zitat:
Nur an der zwischenzeitlich gestiegenen Netzspannung sollte das nicht liegen, oder?

Gänzlich ausschließen möchte ich das nicht. Eine Bildbreitenveränderung von einem halben Kästchen links und rechts hat sich schnell. Hätte man nun einen Regeltrafo zur Hand, so könnte man das innerhalb weniger Sekunden testen.

Versuche doch mal, die Hochspannung geringfügig zu erhöhen (R561, "HS"). Dadurch wird der Elektronenstrahl 'steifer' und wird weniger stark abgelenkt.

Wenn alles nichts bringt, so könnte die von Dir bereits ins Auge gefasste Änderung der oben erwähnten Widerstände dieses kleine Bißchen an Bildbreitenänderung bewirken.

Diese Einstellpotis gibt es auch heute noch, - und zwar in stehender und in liegender Ausführung. Auch die 1M sind kein Problem. Das ist ein gängiger Wert. Ich habe auch schon ein liegendes Poti durch umbiegen der äußeren Anschlüsse und durch verlängern des Schleiferanschlusses mit einem Stück Draht in ein stehendes umgemodelt.

Ich hatte einmal einen Grundig 1615 auf dem Tisch, wo das Bild ums verrecken seitlich nicht voll ausgeschrieben wurde. Also schwarze Ränder links und rechts. Ich habe dann experimentell die Kapazitäten eines Resonanzkreises optimiert, um noch Bildbreite herauszukitzeln. Ich hatte damals weder ein Kapazitäts- noch ein Induktivitätsmeßgerät. Hätte ich das gehabt, so hätte ich vielleicht den tatsächlichen Übeltäter gefunden. - Man muß manchmal ein wenig tricksen um zum Ziel zu kommen.

Gruß

Rocco11

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BeitragVerfasst: So Jan 24, 2010 10:14 
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T1300 hat geschrieben:
Kennt jemand noch eine Quelle für stehende Pertinax-Potis ...


Ein passendes Poti habe ich bestimmt. Gerade gestern habe ich die Knöpfe abgeschickt. Wenn ich das mit dem Poti gewusst hätte, hätte ich eins raussuchen und dazupacken können. Du kannst aber auch ein modernes Poti verbauen.

Für die zu große Bildbreite gibt es unterschiedliche mögliche Ursachen:

1. die Amplitude in der Hoizontalablekung (Zeilenendstufe) ist zu groß. Typische Ursachen: ein Kondensator hat Kapazität verloren oder eine Spannung ist zu hoch.
2. Die Hochspannung ist zu klein, so dass sich der Elektronenstrahl leichter ablenken lässt. Das Bild wird dadurch in alle Richtungen größer, aber in vertikaler Richtung fällt das oft nicht auf, weil sich die Vertikalamplitude in weitem Bereich einstellen lässt.
3. Ein Fehler direkt im Stromkreis der Ablenkeinheit, z.B. Kurzschluss der Spule Zl.

Lutz


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BeitragVerfasst: So Jan 24, 2010 13:59 
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Hallo Rocco,
hallo Lutz!

Nachgemessen habe ich die Festwiderstände noch nicht - intelligenterweise hätte ich das wohl direkt machen sollen, als das Poti ausgelötet und somit die Enden frei waren. Also, nochmal ran...

Was die Veränderung der Hochspannung betrifft: zum einen gibt es da wieder das Risiko mit den alten Potis --- ein Holländer schreibt, dass da gerne bei der ersten Drehung die Schleifer abfallen (hier), und zum anderen kann ich die Spannung nicht prüfen (Röhrenvoltmeter habe ich nicht, und zu meinen Digitalmulitimeter kenne ich den Innenwiederstand nicht, weiß also nicht, ob es hochohmig genug ist.) Immerhin hat Grundig als Alternative zur Messung der 25kV eine Referenzspannung von 740V bei 1mA Strahlstrom angegeben.

Nun ja, eine kleine Veränderung sollte möglich sein, wenn ich davon ausgehe, dass das Poti nicht auseinanderfällt und die Schutzschaltung der Hochspannung noch korrekt eingestellt ist.
Werde ich mich wohl heute im Laufe des Tages mit beschäftigen...

Viele Grüße
Thorsten


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BeitragVerfasst: So Jan 24, 2010 17:34 
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Hallo zusammen,

hier noch ein paar Mess- und Testergebnisse:

Die Widerstände R634, R636, R637 und R638 sind in Ordnung, die Verbindung zum Chassis (Masse) an R634 ebenfalls. Das Poti R635 hat statt nominal 1M nur 890k, aber das sollte wohl nicht der eigentliche Fehlergrund sein. Die Schleifbahn zeigt keine sichtbaren Defekte, die Widerstandsabweichung ist vermutlich einfach nur Fertigungstoleranz (10%?).

Die Erhöhung der Hochspannung ist prinzipiell möglich, allerdings war auch dieses Poti schon fast auf Anschlag. Gewonnen habe ich vielleicht 5-7mm, bei einer Bildbreite von 51.5cm, bzw. ca 35mm pro Kästchen --- da fehlt also noch etwas.

Die nächste Frage (wenn man sich damit befassen will) könnte also nun lauten: ist vielleicht die Hochspannung zu gering, und wenn ja, warum.

Wie ich eben gesehen habe, ist der Messingspannbügel am Trafo, der die Ferritteile zusammendrücken soll, an einer Stelle gerissen und aufgesprungen. Der Ferritkern ist stellenweise mit schwarzem Isolierband umwickelt. Ob das dazu dient, abgebrochene Splitter zu befestigen, oder einfach nur als "Lückenfüller", um die Kernteile innerhalb der Spule zu fixieren, weiß ich nicht --- und ich möchte das Band auch nicht aufschneiden, um dort weiter zu forschen. Das Risiko ist mir aufgrund der sicher sehr schwierigen Ersatzteilversorgung zu groß.

Apropos Ersatzteile: Hat irgendwer ne grobe Ahnung, wieviele Farbfernseher in den ersten Serien Ende der 1960er gebaut wurden, und wieviele Exemplare heute noch existieren und funktionieren?

Zurück zur Technik:
Der Schleifer von R635 (ZA) steht in der jetztigen bestmöglichen Einstellung am "kalten Ende", zu R634. Wenn ich passende Widerstände auftreiben kann, würde ich versuchen, R534 von 390k auf 200k zu reduzieren, und weitere 200k zur Kompensation auf der "Oberseite" des Potis in Reihe zu schalten. Ganz ohne "Sicherheitsabstand" auf der Unterseite des Potis --- mit R634=0, und R637=2M2+390k --- möchte ich nicht arbeiten.

Zitat:
die Amplitude in der Horizontalablekung (Zeilenendstufe) ist zu groß. Typische Ursachen: ein Kondensator hat Kapazität verloren oder eine Spannung ist zu hoch.


Hier brauch ich noch ein wenig Hilfe: von Papierkondensatoren weiß ich, dass die gemessene (!) Kapazität manchmal größer wird, weil das Messgerät den Leckstrom als "Umladestrom" mitzählt. --- alle Papierkondensatoren der Typen Durolit und Eroid sind aber bereits raus. Übrig (und bisher ungeprüft) sind lediglich C502 (Erofol II) und C503 (KT1800), die in der Kondensatordiskussion als zuverlässiger betrachtet wurden. Diese beiden Cs stehen aber doch in der Vertikalablenkung, wenn ich es richtig sehe.
Echte Kapazitätsverluste sind nur bei Elkos möglich, wenn das Elektrolyt austrocknet. Oder können auch (selbstheilende) Folienkondensatoren solch merkliche Kapazitätsverringerungen aufweisen, wenn durch den Durchschlag und das Verdampfen der Beschichtung die effektive Plattenoberfläche geringer wird?

Alle weiteren nicht-Elektrolyt-Kondensatoren im Gerät sind nicht axial, sondern radial (Block), Typ WIMA MKS oder FKC - die sollten nach meinem Verständnis keine Probleme machen.

Viele Grüße
Thorsten


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BeitragVerfasst: Mo Jan 25, 2010 4:11 
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Hallo,

Die Hochspannung - also die, die direkt an der Bildröhre anliegt - kannst Du nur mit einem Hochspannungstastkopf messen! Mit allen anderen Mitteln würdest Du nur das Meßinstrument ruinieren. So ein Tastkopf ist bis 30kV zugelassen und hat in seinem Inneren einen Vorwiderstand von 100MΩ. Es ist im Prinzip ein Spannungsteiler 1:100.

Zitat:
Die nächste Frage (wenn man sich damit befassen will) könnte also nun lauten: ist vielleicht die Hochspannung zu gering, und wenn ja, warum.

Schwer zu sagen, wenn man sie nicht messen kann.
Man darf nicht vergessen, daß die Leistungsstufen dieses Fernsehers komplett mit Röhren aufgebaut sind. Es ist nicht völlig auszuschließen, daß die eine oder andere Röhre etwas in ihrer Leistung nachgelassen hat.
Insbesondere die Röhren in der HS-Erzeugung und in der Zeilenablenkstufe sind hohen Belastungen ausgesetzt.

Zitat:
Wie ich eben gesehen habe, ist der Messingspannbügel am Trafo, der die Ferritteile zusammendrücken soll, an einer Stelle gerissen und aufgesprungen. Der Ferritkern ist stellenweise mit schwarzem Isolierband umwickelt. Ob das dazu dient, abgebrochene Splitter zu befestigen...


Welcher Trafo ist das? Etwa der Zeilentrafo?
Es ist zu hoffen, daß da keine abgebrochenen Splitter darunter sind. Nicht daß sich da ein unerwünschter Luftspalt gebildet hat.

Zitat:
....und ich möchte das Band auch nicht aufschneiden, um dort weiter zu forschen. Das Risiko ist mir aufgrund der sicher sehr schwierigen Ersatzteilversorgung zu groß.

Das würde ich auch nicht riskieren. Jedenfalls nicht bevor es nicht zwingend erforderlich wäre. Ließe sich der Messingspannbügel eventuell nachfertigen und ersetzen?

Ob Folienkondensatoren selbstheilend sind, möchte ich mal dahingestellt lassen. Diesen Effekt kenne ich nur von Metallpapier (MP) Kondensatoren.
Eine merkliche Kapazitätsverringerung tritt bei diesen nicht auf, da es sich bei der Stelle des Durchschlages nur um ein winziges Loch handelt.

Zitat:
Übrig (und bisher ungeprüft) sind lediglich C502 (Erofol II) und C503 (KT1800), die in der Kondensatordiskussion als zuverlässiger betrachtet wurden. Diese beiden Cs stehen aber doch in der Vertikalablenkung, wenn ich es richtig sehe.

Zumindest der C503. Den C502 finde ich im Moment nicht. Ein probeweiser Austausch würde wohl bezüglich der zu großen Bildbreite kaum etwas bringen.

Gruß

Rocco11

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BeitragVerfasst: Mo Jan 25, 2010 10:48 
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Hallo,
das Isolierband würde ich auf jeden Fall aufschneiden um mal nachzusehen. Bei einem gerissenen Messingspanner ist eventuell der Kern lose und der Luftspalt zu groß, der Zeilentrafo arbeitet nicht richtig und kann durch Überlastung kaputt gehen. In diesem Zustand sollte das Gerät besser nicht mehr benutzt werden.
Falls der Ferritkern gebrochen ist, muß dieser unbedingt ausgetauscht werden (kann man nicht kleben !!), das ist aber kein Problem, da es sich um standartisierte Kerne handelt.

Gruß

Roland


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BeitragVerfasst: Mo Jan 25, 2010 21:06 
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Hallo zusammen!

Gestern abend habe ich noch versucht, wie vorher beschrieben das Poti innerhalb der Widerstandskette zu verschieben - aber ohne Erfolg.
Mittlerweile bin ich wahrscheinlich auch drauf gekommen, warum das nicht klappen kann: die Hochspannung wird durch Gleichrichtung aus den Zeilenrücklaufimpulsen erzeugt - und wenn das horizontale Ablenksignal durch die Schaltungsmodifikation oder einfache Verstellung kleiner wird, sinkt auch die Hochspannung, der Strahl wird "weicher", und kann dadurch trotzdem weiter abgelenkt werden. Dass sich ZA und HS gegenseitig beinflussen und abwechselnd solange eingestellt werden müssen, bis alles passt, ist auch in der Anleitung beschrieben. Wenn nun das HS-Poti schon auf Anschlag steht, liegt das wohl daran, dass die HS _relativ_ zum Ablenksignal zu klein ist - was sich über einen nicht korrekt funktionierenden Trafo erklären ließe.

Bilder vom T801 mit offensichtlich baugleichem Käfiginhalt auf einer holländischen Seite:
Klick
Der bei mir defekte Trafo ist dort auf der rechten Seite der größere mit dem Schnuller und der kopfstehenden GY501 oben drauf.

(Ganz links, über dem zweiten Poti-Knopf, sieht man übrigens den bei mir nicht mehr vorhandenen Thermistor in der BA-Einstellung, von dem ich ziemlich zu Anfang dieses Threads mal geschrieben hatte.)

Die Lötstellen des Trafos in meinem Gerät und der Lötlack lassen darauf schließen, das der Trafo bisher nicht ausgebaut wurde - und ich wage zu bezweifeln, dass sich der Kern ohne Demontage des Trafos ziehen läßt.
Allerdings kann ich nicht ausschließen, dass durch den gerissenen Bügel der Luftspalt vergrößert ist. Ich hätte noch 3mm Gewindestange (vermutlich Eisen verzinkt), aus der ich eine neue Verschraubung machen könnte - aber um keinen vollständigen Eisen-Kreis zu bekommen, würde ich nur eine gerade Stange auf einer Seite einbauen, und auf der anderen Seite das Messing (sicher wegen der nicht-magnetischen Eigenschaften bewusst gewählt) stehen lassen. Aber auch dafür müsste ich wahrscheinlich den Trafo auslöten... Risiko.

Die Messanweisung für die Hochspannung (mit alternativer Variante) lautet:
"Hochspannung mit Regler ((HS)) auf 25kV einstellen, ersatzweise Boosterspannung (Punkt "Dreieck 3" gegen Masse) bei 220V Netzspannung und einem Strahlstrom von 1mA (gemessen an Brücke "Dreieck 4") auf 700V stellen."
Die Messpunkte 3 und 4 befinden sich nahe an Rö17 und Rö15.
Mein Multimeter könnte bis 750V~, 1000V= messen - aber den Innenwiderstand müßte ich wohl erst noch mit einem anderen Meßgerät prüfen. 1mA auf 10k gibt 10V, kein Problem - aber wenn ich dann ein DMM mit 10k Innenwiderstand habe, gibts Probleme. Röhrenvoltmeter sind wohl um einiges hochohmiger...

Die Schaltung um Rö9 scheint übrigens gegenüber dem Plan geändert zu sein - deshalb ist C502 wohl auch nicht zu finden. So siehts im Gerät aus (Mess- und Sichtfehler vorbehalten):
Bild

Viele Grüße
Thorsten


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BeitragVerfasst: Sa Jan 30, 2010 10:34 
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Hallo zusammen!

Ich habe eben noch was weiter gesucht:
Zitat:
das Isolierband würde ich auf jeden Fall aufschneiden um mal nachzusehen. Bei einem gerissenen Messingspanner ist eventuell der Kern lose und der Luftspalt zu groß

Unter dem Isolierband (soweit es außerhalb Spule zugänglich ist) befindet sich lediglich eine transparente Plastikfolie (vielleicht war es auch dickes Klebeband). Ein Riß ist nicht zu sehen, und wenn ich versuche, etwas zu bewegen, höre ich auch kein sandiges Knirschen, wie ich es bei gebrochenem Ferrit vermuten würde.
Die Ferritteile lassen sich mit der Hand nicht weiter zusammenschieben, also vermute ich, dass es hier keinen erweiterten Luftspalt gibt.
Zunächst werde ich dann wohl die provisorischen Änderungen in der ZA-Widerstandskette rückgängig machen.
Zitat:
Es ist nicht völlig auszuschließen, daß die eine oder andere Röhre etwas in ihrer Leistung nachgelassen hat.
Insbesondere die Röhren in der HS-Erzeugung und in der Zeilenablenkstufe sind hohen Belastungen ausgesetzt.

Bei Rö13 und Rö14 ist mir aufgefallen, dass die Metallisierung in der Kappe sich fast komplett "aufgelöst" hat, also durchsichtig geworden ist. Hat das irgendetwas zu bedeuten? Ich kenne bisher nur "weiß" als Kennzeichen für eine Röhre, die Luft gezogen hat.

Gestern abend habe ich übrigens durch Zufall nochmal ein "echtes" Testbild reinbekommen, und gesehen, dass auch mein guter Loewe Opta (Bj. 1989) in Sachen Konvergenz nicht optimal eingestellt ist - so viel schlimmer sah der alte Grundig nach meinen laienhaften Einstellversuchen auch nicht aus. Insbesondere in den Bildecken haben die Röhrenfernseher wohl ein Problem mit dem "Auffächern" der drei Farben, so daß die eigentliche weißen Linien breiter werden und Farbränder haben.

Viele Grüße
Thorsten


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BeitragVerfasst: Sa Jan 30, 2010 11:46 
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Moin Thorsten!
Erstens: Dein Fernseher hat eine getrennte Hochspannungserzeugung und Zeilenablenkung.
Daher die 2 Zeilentrafos.
Hochspannung und Bildbreite beeinflussen sich also anders gegenseitig als bei nur einem Zeilentrafo.
Zweitens: die meisten Digitalmultimeter haben einen Innenwiderstand von 1 oder 10 Megaohm.
Gruß Gerrit


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BeitragVerfasst: Sa Jan 30, 2010 16:36 
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Registriert: Di Feb 05, 2008 18:41
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Wohnort: Göppingen
Hallo,

mit der 'Metallisierung' ist sicherlich die Getterung gemeint.
Wenn eine Röhre schlagartig Luft zieht - durch Glasbruch z.B. - dann wird die Getterung weiß. Wenn aber über die Jahre ganz, ganz, ganz langsam immer wieder Luftmoleküle eindringen, dann kenne ich den Effekt daß die Getterung ganz allmählich weniger wird, ohne sich weiß zu verfärben.
Man sollte davon ausgehen können, daß das Vakuum noch in Ordnung ist, solange von der Gettersubstanz noch was übriggeblieben ist. Hier sollten dann evtll. um den noch intakten Getterspiegel 'Ränder' zu sehen sein.

Trotzdem ist aber nicht auszuschließen, daß die Kathodenemission etwas nachgelassen hat. Da haben wir früher nicht lange rumgemacht, sondern kurzerhand probeweise die Röhre getauscht. Daß das heutzutage in vielen Fällen nicht mehr so ganz einfach ist, ist klar. Früher waren das Standard-Austauschteile, die in jedem Röhrenkoffer zu finden waren. Heute sieht das etwas anders aus. :|

Bei der Konvergenz sind in den Ecken die größten Abweichungen zugelassen. Auch ist es hier am schwierigsten, dies schaltungstechnisch in den Griff zu bekommen. Wenn also dort die drei Farben um einige (wenige) Millimeter auseinanderdriften, dann läßt man meist alle Fünfe grade sein.

Zitat:
Gestern abend habe ich übrigens durch Zufall nochmal ein "echtes" Testbild reinbekommen....[...]

Das würde mich interessieren. Auf welchem Sender war das? Und um welche Uhrzeit in etwa? :shock:

Gruß

Rocco11

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BeitragVerfasst: Sa Jan 30, 2010 17:21 
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Beiträge: 41
Hallo Rocco,
hallo Gerrit!

Betroffen sind auf den ersten Blick Rö13 (PY88, Boosterdiode Zeilenablenkung ) und Rö14 (PL509, Hochspannungsendstufe). Abgesehen von der kaum vorhandenen Metallschicht "oben" (unter der Kontaktspitze) sieht man seitlich am Röhrenkolben fast kreisrunde, metallische Flecken - als ob sich dort verdampftes Material wieder abgelagert hat.
Zitat:
Da haben wir früher nicht lange rumgemacht, sondern kurzerhand probeweise die Röhre getauscht

Ist wohl auch in diesem Gerät schon gemacht worden - beim "Aufräumen" habe ich im Gehäuse auch noch die Lasche der Verpackung einer Siemens P509 gefunden. (Eine Frage, die ich schonmal gestellt hatte, ohne eine Antwort zu bekommen: War es üblich, nach Röhrentausch die Garantielaschen im Gerät zu lagern, statt sie z.B. an die Rechnung zu tackern? Ist oder war jemand von euch beruflich mit Radio- und Fernsehtechnik befasst --- falls das jetzt nicht eine zu private Frage ist)
Was spricht heute gegen einen Austausch? - ich werde mich mal bei den diversen Quellen für Neu- und Altteile durchklicken, und was zum Auswechseln bestellen. Eigene Bestände habe ich leider nicht.
Noch eine Frage: Alle vier Röhren Rö12-Rö15 haben auf dem Kolben, zirka 1cm über dem Sockel, eine umlaufenden "blauen" Strich - matt, ungefähr wie "Hammerschlag", also angelaufenes, teils oxidiertes Eisen.
Kommt das nur durch die Hitze? Ist dort eventuell der Kolben mit dem Sockel verschweißt?

Rocco zum Thema "echtes Testbild"
Zitat:
Auf welchem Sender war das? Und um welche Uhrzeit in etwa?

Leider muss ich dich ein wenig enttäuschen: Es war kein Sendertestbild (irgendeiner von diesen unsinnigen, unerträglichen Dauerwerbe-, Call-in-Show-Sendern, Freitag abend gegen Mitternacht), sondern nur ein "Strecken-Testbild" einer Satellitenkopfstation. Wir hängen am Breitband-Kabelnetz, ehemals Telekom, jetzt glaub ich von Kabel Deutschland bedient. Testbilder kommen im Winter schon mal vor - wohl Schnee auf der Schüssel :wink: Auch bei Gewitter nicht ungewöhnlich.
FuBK mit Titelzeile:
Code:
Deutsche Telekom
Rf ESt Betzdorf4

Das ist meines Wissens die Einspeisung vom Satelliten ins Kabelnetz in Betzdorf (Sieg), wo ich wohne, nicht Betzdorf (Luxemburg), worüber die Signale für Astra "nach oben" laufen. Weiß jemand von euch mehr?

Gerrit:
Zitat:
die meisten Digitalmultimeter haben einen Innenwiderstand von 1 oder 10 Megaohm

Die 10 Megohm hatte ich beim Gegeneinanderschalten zweier identischer Messgeräte (eins als Voltmeter, eins im Widerstandbereich) auch vermutet --- aber das ist immer noch nicht hochohmig genug. Jedenfalls kann ich nicht die Boosterspannung von 875V messen, ohne dass das Bild aussetzt.
Werde wohl also, falls ich kein Röhrenvoltmeter auftreiben kann, noch 90 oder 99 Megohm davorschalten und den gebildeten Spannungsteiler eichen müssen.

Viele Grüße
Thorsten


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BeitragVerfasst: Sa Jan 30, 2010 17:52 
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Zitat:
Das ist meines Wissens die Einspeisung vom Satelliten ins Kabelnetz in Betzdorf (Sieg), wo ich wohne, nicht Betzdorf (Luxemburg), worüber die Signale für Astra "nach oben" laufen. Weiß jemand von euch mehr?

Hallo,

dabei wird es sich eher um eine Einspeisung der DTAG in das Kabelnetz handeln, wenn ein oder mehrere Kanäle ausgefallen sind; sicherlich wird es nicht über den Satelliten laufen, sondern das Testbild dürfte in der RfESt generiert werden.
Ähnliches erleben wir auch gelegentlich, z.B. bei Gewitter.


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BeitragVerfasst: Sa Jan 30, 2010 19:53 
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Registriert: Mi Okt 14, 2009 9:34
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Moin!
Es war nicht nur üblich, die Garantielaschen im Gerät zu lagern, oft blieben die alten Röhren in dem Karton der neuen im Gerät.
Heute denken dann viele, es wären Ersatzröhren.
Auch ein Grund für defekte angeblich neue Röhren.
Die PY88 und auch noch andere Röhren aus dem Gerät gibt es für kleines Geld bei Pollin.
Und ja, ich habe Fernsehtechniker gelernt, arbeite aber nicht mehr in diesem Beruf.
Stattdessen habe ich alte Fernseher zu meinem Hobby gemacht.
Gruß Gerrit


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