Dampfradioforum

Ja, besorg Dir ein Scope. Aber weißt ja, das Gerät hat keine Netztrennung.

Gruß Dirk

Das Videosignal ist mit einem 50Hz-Sinus überlagert. Sieht man an der Oberkante des Videosignals. Diese sollte eben sein. So stark wie der Brumm ist, muss das auch auf dem Bild als durchlaufende Hell- Dunkelzone sichtbar sein.

Das Videosignal bricht im Bereich der V-Synchimpulse ein. Dadurch werden diese auch vom Amplitutudensieb nicht sauber verarbeitet.

Der 50Hz-Sinus kommt ja aus dem Lichtnetz und ist nicht synchron zum Video-Signal. Deshalb verschiebt sich die Überlagerung langsam auf dem Videosignal.
Denkbar ist, wenn das Tal der Sinuskurve mit dem V-Synchbereich zusammentrifft, hat das Amplitudensieb noch mehr Probleme.

Ich vermute mal, Du betreibst wieder einen Receiver vor dem TV. Schau mal, ob sein Ausgangssignal an der AV-Buchse sauber ist oder ob der TV das Problem verursacht.

Gruß Dirk

Jetzt schalten wir die Tastregelung ab und prüfen den Videoverstärker.

C2324 an Masse legen. Die Spannung am C2325 messen. Wenn möglich, mit einen Labornetzgerät eine sauber Gleichspannung in der gleichen Größenordnung am C2325 einspeisen.

Wie schaut das Videosignal dann aus? Auch mal am G1 Rö2303 und am C2316 messen.

Gruß Dirk

Sorry, war etwas unklar ausgedrückt. Ich meinte das Signal am anderen G1, also Pin 8.

OK, kein Netzteil verfügbar. Bei der niedrigen Spannung geht auch eine 9V-Batterie und ein Trimmpoti im 10k-Bereich zum Einstellen.
Es geht nur darum, den Regelkreis zu unterbrechen und durch eine konstante Spannung zu ersetzen.

Erst dann sind weitere Messungen sinnvoll.

Gruß Dirk

Ja, dauert halt ewig bis die Spannung am Elko hochkommt.

Der Fehler ist dann in der Tastregelung zu suchen.
Schau dir mal die Phasenlage der Impuls am Pin 4 der PFL200
im Bezug zum Videosignal an.

Gruß Dirk

Die Spannungen sind nicht fix, sondern abhängig von der Einstellung des Kontrastreglers, Bildinhalt, Regelspannung usw.
Meine Vermutungen gehen eigentlich in andere Richtungen.

Dass die Impulse synchron sind war eh klar, sonst hättest nur ein Streifenmuster auf dem Bildschirm. Entscheidend ist die Phasenlage.
Also, Kanal 1 an Anode 1, Kanal 2 an Anode 2 der PFL200. Mode Chopped. Und dann mal Bilder posten, aus denen die Phasenlage der Impulse ersichtlich ist.

Solange das Scope noch hast, solltest das auch ausnützen. Es könnten noch einige Messungen nötig sein, um den Fehler einzukreisen.

Gruß Dirk

Hallo
Es ist schon eine Ewigkeit her, als ich diese Fernsehgeneration repariert hatte . Diese konnte man noch beim Kunden reparieren , da Zeilentrafo steckbar u.s.w. .
Nur mal als Gedankengang, der Röhren-Sockel der PFL200 (10 polig) hatten gerne mal fast unsichtbare Kriechstrecken ,welches auf die Fehlerbeschreibung passt. Auch die Selendiode D16 ging gerne kaputt .
Vieleicht hilft das dir bei der Reparatur.

MfG. Didi

Ich kenne die Eigenheiten der Geräte zwar nicht, aber wenn die Messungen meinen Verdacht bestätigen, geht´s jetzt eh Richtung Phasenvergleich.
Und da sind Se-Dioden immer verdächtig.

Gruß Dirk

Die Messung war so schon OK.

Der Impuls am Pin 4 sieht merkwürdig aus. Kommt ja aus dem Zeilentrafo (B11), ist im Manual mit 275 Vss angegeben und auch mehr rechteckförmig. Mal B11 und B10 messen und vergleichen.

Zudem kommt er zu früh. Die Vorderflanke sollte auf der Vorderflanke der Synchimpulse liegen. Das könnte im einfachsten Fall am Abgleich des Zeilenoszillators liegen.

Aber da wirkt sich auch B11 und B10 aus. Erst mal diese prüfen.

Gruß Dirk

Die Form der Impulse ist wichtig. Das Impulsdach sollte fast eben und wesentlich breiter sein.

Ist am Trafo die Impulsform auch so spitz?
Bilder?

Gruß Dirk

Na, so gut sehen die Impulse aber nicht aus, eher bescheiden.

Das dürfte die Ursache für einige Probleme sein.
Mit dem Impuls werden die Dioden im Phasenvergleich und die Taströhre geöffnet. Das Impulsdach besteht praktisch nur aus einem kurzen Peak statt der nötigen 10 µs.
Entsprechen sind auch die Schaltzeiten viel zu kurz.

Der Impuls wird durch Eigenresonanzen des Zeilentrafos und Ablenkeinheit geformt.
Für das Dach ist hauptsächlich die 3H-Abstimmung der Hochspannungsspule zuständig.

Da war doch mal was mit dem Trafo??
Hast evtl. die Distanzstücke im Luftspalt geändert oder den Hochspannungwickel getauscht?

Gruß Dirk

Im Gegenteil, der 100pF macht das Bild noch breiter.

Die hohe Bildbreite hat keinen Einfluss auf die Impulsform, gibt aber einen weiteren Hinweis auf die Fehlerursache.
Wie gesagt, der Trafo arbeitet mit Resonanzen. Das Harz um den Wickel erhöht vermutlich die Wicklungskapazität und seine Resonanzfrequenz sinkt. Das macht dann die Beule auf dem Impulsdach. Zudem sinkt dadurch die Hochspannung, was das Bild größer macht.

Der "Brumm" ist kein üblicher Brumm, sondern die Regelung reagiert auf den Bildinhalt. Hängt auch mit dem verbogenen Impuls zusammen. Normalerweise wird als Ist-Wert für die AGC der Synchimpuls genommen, dieser ist konstant 100% des BAS-Signals und somit die max. Trägeramplitude. Als Info für die Taststufe dient der B11, d.h. das Impulsdach sagt der Taststufe "Synchimpuls ist da, jetzt Regelgröße bilden."

Nun ist das aber fehlerbedingt nur ein kurzer Peak, und der kommt auch noch vor der Synchflanke. Also wird als Ist-Wert ein Mittel aus Bildinhalt am Ende der Zeile und vorderer Schwarzschulter genommen. Daher regelt ein dunkler Bildinhalt (16/9-Balken oder V-Synchimpuls) die ZF runter, die Oberkante im Videosignal wird wellig.
Und mit der Welle hat das Amplitudensieb dann Probleme.

Abhilfe bringt ein neuer Trafo, wird aber schwierig sein.
Oder den Hochspannungswickel wechseln, da geht vermutlich auch was ähnliches.

Evtl. den Zeilenoszillator + Phasenvergleich nachgleichen, ändert zwar nichts am eigentlichen Fehler, könnte aber seine Auswirkung auf die Regelung etwas mindern.

Gruß Dirk

Es gab doch keinen Käufer, da würde ich einfach mal nachfragen.