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 Betreff des Beitrags: Philips Raffael S
BeitragVerfasst: Mo Mai 23, 2011 20:43 
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Registriert: Sa Jan 29, 2011 20:30
Beiträge: 17
Hallo,

ich habe mir günstig einen Phillips Raffael Spezial, wahrscheinlich, "17TD180U" ersteigert.

In der Beschreibung stand, dass der Fernseher noch funktioniert. Naja ich dachte mir, das wäre Zufall, dass dieses Gerät noch anginge und habe es dann für lächerliche 15€ ersteigert.

Als der Fernseher dann ankam habe ich gleich mal reingeschaut welche Kondensatoren zu ersetzten sind und auch gleich einen kleinen Wima Kondie gefunden, die anderen Kondensatoren befinden sich ja auf der Rückseite. Nun ja als ich dann das Gerät umdrehte musste ich feststellen, dass schon alle Kondensatoren ausgetauscht waren! Geld und Arbeit gespart! Wobei das ja das Interessante ist....

Ich habe das Gerät dann eingeschaltet und es ging einwandfrei an. Nur ist das Bild etwas Unscharf und Kontrast los. Teilweise ist das Bild auch mies und springt hin und her, was aber auch teilweise an der Notlösung von UHF-Konverter liegt, der nicht mehr funktioniert aber noch als UHF Weiche dienen kann. Jedenfalls hat das Ding einen Wackelkontakt und Stecker sind deformiert. Ich hoffe demnächst kommt meine richtige Antennenweiche.

Ich habe mich nun nochmal im Gerät genauer umgeschaut und noch 2 Teerkondensatoren gefunden, von denen einer schon ziemlich mitgenommen ist. Diese muss ich noch dringen ersetzten. Vielleicht wird das Bild dann ja besser.

Im Zeilenkäfig habe ich dann noch diese "Notlösung?" gefunden (Auf Bild 3)

Eine PY83, wo die "Kappe" fehlt und das Kabel einfach rangelötet wurde.
Ich denke mal die sollte ich ersetzten. Nun abe ich gelesen man kann auch Röhren gegen bessere austauschen geht das auch hier?
Im Röhrenmuseum steht folgendes zur PY83:
Zitat:
Verwendung : Schalterdiode in Zeilenendstufen von Fernsehempfängern, Vorläufer der leistungsfähigeren PY 88

Kann ich die PY83 gegen eine PY88 austauschen? Ich habe sogar zufälligerweise eine hier!

Als nächstes habe ich hier etwas gefunden über die Stabilität:

http://www.radiomuseum.org/forum/philip ... lem.html#1

Was ist aber mit "Parallelschalten" hier gemeint?

Etwa so? :

Bild

Ich hoffe mir kann weiter geholfen werden und freue mich, wenn der Fernseher wieder betriebsbereit ist!

Magische :mauge: Grüße

Bilder:

Bild Bild Bild Bild


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 Betreff des Beitrags: Re: Philips Raffael S
BeitragVerfasst: Mo Mai 23, 2011 21:32 
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Beiträge: 5838
Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Hallo,

betr. PY83 / PY88: Sockelschaltung ist gleich, jedoch einige Systemunterschiede:

> Heizspannung: 20V / 30V
> Sperrspannung (max): 5000V / 7500V
> Anodenspitzenstrom: 500mA / 550mA

(Quelle: RöTaTa, Franzis Verlag, 14.Aufl., ohne Gewähr)

Es könnte sein, dass bei Verwendung der PY88 die Boosterspannung etwas ansteigt. Damit geht eine Erhöhung der Hochspannung einher, muss also ggf. nachjustiert werden. Bitte grösste Vorsicht walten lassen!

Die Parallelschaltung von Widerständen hast Du richtig erkannt.

Gruß,
Herbert


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 Betreff des Beitrags: Re: Philips Raffael S
BeitragVerfasst: Di Mai 24, 2011 16:45 
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Registriert: Mi Okt 14, 2009 9:34
Beiträge: 920
Wohnort: 258xx Plattstedt
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Moin!
Bei der PY88 stimmt dann oft die Zeilenlinearität nicht mehr.
Gruß Gerrit


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 Betreff des Beitrags: Re: Philips Raffael S
BeitragVerfasst: Di Mai 24, 2011 19:13 
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Registriert: Sa Jan 29, 2011 20:30
Beiträge: 17
Ok, danke für die antworten!

Ich habe mir schon eine neue PY83 bestellt!

EDIT:

Ich bin gerade dabei die restlichen Problem Kondensatoren auszutauschen, die schon bis aufs innere abgeplatzt sind!

Nun da ich gerade das Chassis draußen habe wollte ich auch die Schutzscheibe und die Bildfläche putzen, weil dort sich extrem viel Staub angesammlt hat.
Aber wie kriege ich am besten und am sichersten die Bildröhre raus?
Die ist ja irgendwo richtig fest gemacht. Es scheint als hänge sie einfach in dieser umrandung?
Ich habe nur angst, dass sie zerrbricht oder das ich sie nicht mehr reinkriege.

Bild

EDIT2:

Auf einem der Kondensatoren steht kaum lesbar 22000 pF.
Währen das dan 0,022 uF?


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 Betreff des Beitrags: Re: Philips Raffael S
BeitragVerfasst: Di Mai 24, 2011 21:11 
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Registriert: Do Mär 17, 2011 16:23
Beiträge: 5838
Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Hallo,

22.000pF = 22nF = 0,022µF; Umrechnungsfaktor bei Kondensatoren, Spulen und Widerständen ist 1.000. Völlig korrekt erkannt.

Zur Bildröhre: Äusserste Vorsicht im Umgang mit diesen Röhren. Nochmals: Äusserste Vorsicht! Diese Röhren verfügen noch nicht über einen integrierten Implosionsschutz. Sollte die Röhre zerbrechen (Implosion), besteht akute Verletzungsgefahr durch schrapnellartig herausgeschleuderte Glasscherben!!! Unbedingt zu vermeiden sind:

> Stösse
> Kratzer
> Schläge mit harten Gegenständen
> mechanischer und thermischer Stress
> Anheben der Röhre am Röhrenhals
> Ablage auf harter Unterlage

Der Aus- und Einbau sollte nur von erfahrenen Leuten unter angelegter Gesichts- und Körper-Schutzbekleidung erfolgen.

Bitte im Zweifelsfall einen Fachmann hinzu ziehen, ansonsten besser Hände weg davon.

Warum ich das so eindringlich sage? Erfahrung - ich war vor 32 Jahren bei einer Bildröhren-Implosion live dabei - gottlob aus sicherer Entfernung! Hat schön geknallt und die Brocken sind meterweit durch die Gegend geflogen!

Gruß,
Herbert


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 Betreff des Beitrags: Re: Philips Raffael S
BeitragVerfasst: Mi Mai 25, 2011 12:40 
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Registriert: Fr Okt 26, 2007 10:24
Beiträge: 1905
Wohnort: Braunschweig
Hallo,
so ist es, bei einer Implosion ist in ca. 5 Metern Umkreis alles voller Splitter (wie bei Handgranate)....., so daß man mit 99,9% Wahrscheinlichkeit reichlich davon abbekommt.
Man kann die Bildröhre an den Verschraubungen lösen um sie aus dem Gehäuse auszubauen (Gerät auf Frontseite legen), aber wie bereits gesagt nur mit Schutz und allergrößter Vorsicht die Röhre wie ein rohes Ei behandeln !

Gruß

Roland


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 Betreff des Beitrags: Re: Philips Raffael S
BeitragVerfasst: Mi Mai 25, 2011 19:14 
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Registriert: Sa Jan 29, 2011 20:30
Beiträge: 17
Guten Abend,

mir ist schon bewusst, dass diese Bildröhren extrem gefährlich sind. Deshlab hatte ich auch angst sie zu entfernen, aber da ich keinen Fachmann für sowas kenne, muss ich wohl damit leben müssen. Das ist nur ärgerlich, weil die Glasscheibe komplett voller Staub und schwarzen Ruß ist. Beim auf die Seite kippen ist der wohl dahinter gerutscht.

Ich habe nun ein neues Problem:

Ich wollte einen kleinen Elko austauschen, der etwas verdächtig aussah. Nur war es so schwer an ihn herran zu kommen, dass ich ihn an den Enden abknippsen musste. Anlöten kann ich nicht mehr. Der Elko hat 3,2 uF und sowelche gibt aber nicht zu kaufen?! Nur 3,3 uF. Kann ich auch den nehmen?


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 Betreff des Beitrags: Re: Philips Raffael S
BeitragVerfasst: Mi Mai 25, 2011 21:52 
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Registriert: Do Dez 27, 2007 23:19
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Wohnort: östliches Niedersachsen
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Der Wert 3,2 µF war damals nicht weniger gängig als heute 3,3 µF. Weitere damals gängige Werte waren z.B. 0,64 µF, 4 µF, 6,4 µF, 8 µF, 16 µF, 32 µF usw., alles Werte, die es heute kaum noch zu kaufen gibt. Die Wertereihen waren halt etwas anders als heute. Wie schon von PL 504 geschrieben, kann man wegen der großen Toleranzen von Elkos ohne Probleme den am nächsten liegenden heute erhältlichen Wert nehmen. Die Spannungsfestigkeit muss gleich oder größer sein.

Lutz


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 Betreff des Beitrags: Re: Philips Raffael S
BeitragVerfasst: Do Mai 26, 2011 15:44 
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Registriert: Mi Okt 14, 2009 9:34
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Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Moin!
Meinen Unterlagen nach gehört da eine PY81 rein.
Die 83 ist schon etwas stärker, es sollte also gehen.
Gruß Gerrit


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 Betreff des Beitrags: Re: Philips Raffael S
BeitragVerfasst: Do Mai 26, 2011 23:03 
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Registriert: Fr Okt 26, 2007 10:24
Beiträge: 1905
Wohnort: Braunschweig
Hallo,
die Restaurierung sieht leider schlimm aus = völlig verbastelter Höllenkrater. Der Einsatz von lauter blauen FKP-Kondensatoren ist unsinnig (total überdimensioniert) und die Dinger sind viel zu groß.

Gruß

Roland


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 Betreff des Beitrags: Re: Philips Raffael S
BeitragVerfasst: Fr Mai 27, 2011 8:18 
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Registriert: So Okt 18, 2009 18:36
Beiträge: 1642
Wohnort: bei Fulda
Hallo xy-maps,
beim lesen hier bekomm ich Bauchschmerzen! :oops: Warum?
Du möchtest dich an das Reparieren einschliesslich Bildschirmausbau eines alten Röhrenfernsehers machen. Die erheblichen Gefahren, die damit verbunden sind, wurden oben schon angedeutet.
Andererseits besteht keinerlei Erfahrung, selbst Grundlagen der Kondensatorenkennzeichnung sind unbekannt.
Deshalb meine gut gemeinte Bitte:
Begib dich mit dem Gerät in "fachkundige Hände".
Mit etwas Suchen lässt sich vielleicht noch ein Fernsehtechniker in Rente finden, der vielleicht für kleines Geld die Sache betreut.
Das sollte dir dein Leben wirklich Wert sein! :hello:

Grüße
Frank

_________________
Viele Grüße

Frank


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 Betreff des Beitrags: Re: Philips Raffael S
BeitragVerfasst: Fr Mai 27, 2011 21:01 
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Registriert: Do Mär 17, 2011 16:23
Beiträge: 5838
Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Funkschrotti hat geschrieben:
Hallo,
die Restaurierung sieht leider schlimm aus = völlig verbastelter Höllenkrater. Der Einsatz von lauter blauen FKP-Kondensatoren ist unsinnig (total überdimensioniert) und die Dinger sind viel zu groß.

Gruß

Roland


Hallo Roland,

kannst Du uns bitte einmal an dieser Stelle abholen? Woran machst Du Deine Aussage fest? Danke!

Gruß,
Herbert


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 Betreff des Beitrags: Re: Philips Raffael S
BeitragVerfasst: Fr Mai 27, 2011 21:51 
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Registriert: Fr Okt 26, 2007 10:24
Beiträge: 1905
Wohnort: Braunschweig
Hallo Herbert,
fast das ganze Chassis ist zugepflastert mit den großen blauen Wima-Klötzen, diese impulsfesten mit 1000 V oder 1600 V (kann ich jetzt nicht genau erkennen). Zur Zeit als der Fernseher gebaut wurde, gab es noch keine impulsfesten Kondensatoren dieser Bauart, also benötigt man sie auch nicht. Zur Restaurierung kann man ganz normale Folienkondensatoren nehmen, z. B. Erofol II, MKT1813 oder sowas ähnliches, natürlich mit der passenden Spannung, 630 V, 1000 V oder was man gerade braucht, für den Boosterkondensator 1250 V oder 1500 V. Solche Kondensatoren bekommt man in axialer Ausführung. Ich kenne keinen einzigen mit Röhren bestückten Farb- oder Schwarz-weiß-Fernseher, indem ab Werk impulsfeste Kondensatoren verbaut wurden, abgesehen von ein oder zwei Hochvolt-Keramik-Cs am Zeilentrafo.
Impulsfeste FKP-Kondensatoren benötigt man nur in Zeilenendstufen von transistorbestückten Farb-TV (mit BU208 u. a.) sowie in Farb-TV mit Thyristoren in der Zeilenendstufe (in den 70er Jahren hatten viele Geräte Thyristoren, diese verschwanden aber alle wieder zugunsten der transistorbestückten Endstufen), da hier hohe Impulsspitzen auftreten. Da gehen keine normalen Kondensatoren, diese werden zu warm und sind ganz schnell kaputt.

Gruß

Roland


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 Betreff des Beitrags: Re: Philips Raffael S
BeitragVerfasst: So Mai 29, 2011 11:26 
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Moin!
Für mich ist das Gerät eher repariert als restauriert.
Gruß Gerrit


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 Betreff des Beitrags: Re: Philips Raffael S
BeitragVerfasst: So Mai 29, 2011 15:39 
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Registriert: Do Mär 17, 2011 16:23
Beiträge: 5838
Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Ah - verstehe, ist also jetzt ein "Buntfernseher" :D .

Aus sicherheitstechnischer Sicht ist das ok, aber für's Auge krebserregend. Da gibt es auch hier im DRF wunderbare Anleitungen, wie man neue Kondis "alt aussehen" lassen kann. Das wäre dann beiden Fraktionen gedient.

Gruß,
Herbert


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