Hallo Johann, hallo Bluefox, hallo Jörg,
danke für die Anworten!
Das Piezo-System im Tonabnehmer ist sogar noch in Ordnung, jedenfalls liefert es normalen Pegel und einen - unerwartet - ausgewogenen Tonfrequenzgang. Also ist auch der TA-Eingang des Radiochassis gut ausgelegt (hoher Eingangswiderstand). Leider ist das vordere Gummilager für den Nadelträger leicht morsch, so dass die Nadel etwas zu tief einsinkt, und bei Höhenschlag der Platte setzt dann die Tonzelle auf. Bei ebenen Platten klappt es aber noch, und eine frische Wende-Nadel fand ich im Tonbandfach, wo sie der Vorbesitzer deponiert hatte.
Bei Schellackplatten zeigt sich dann ein Vorteil des Wunschklang-Registers, damit kann man nämlich abweichende Schneidkurven genauer "nachbessern" bzw. Nadelgeräusch dämpfen, als das mit einem simplen Höhensteller möglich wäre.
Dieses "Wunschklang-Register" übrigens hat Grundig später bei seinen Spitzengeräten wieder aufgegriffen, es gab Verstärker/Receiver mit 3 Klangreglern, und manche sogar mit 4 (oder 5?) Klangreglern, das waren dann schon echte "Equalizer".
(Ein solches Gerät mit 3 Klangreglern, ein R 2000, läuft noch heute bei meinem Vater - mit unverdrossen hervorragendem UKW-Empfang, weshalb Vater das damals kaufte - und bisher auch ohne jeden Ausfall, nur die Skalenbirnchen sind kaputt.)
Zu dem UKW-Stereo-Verfahren finde ich übrigens keine Information, wer das erfunden hat. Wenn man nach Wikipedia geht, dann scheint das Verfahren irgendwann vom Himmel gefallen zu sein.
Das kann aber nicht sein, denn die Idee, die dahintersteht, ist sehr ausgeklügelt. Sie ist jedenfalls nicht "unmittelbar naheliegend" - denn darauf, M/S-Stereo anzuwenden, und die Seiteninformation per AM in den Bereich um 38 kHz "hochzuverschieben" (und es im Empfänger wieder phasengenau zurückzugewinnen!), mit dem Vorteil, dass das alles auch noch Mono-kompatibel ist - darauf muss man erstmal kommen!
Aber wer kam darauf? Die Idee ist doch ähnlich grandios wie beim Fernsehen das schwarzweiß-kompatible NTSC, bei letzterem weiß man aber immerhin, wer's entwickelt hat.
Gruß Ben
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