Dampfradioforum

Hallo zusammen,

da ich nicht soviel Platz dafür habe, habe ich nur ein Radio hier stehen, einen Saba Freudenstadt 7, der bis auf das magische Auge voll funktionsfähig ist.

Weshalb ich aber schreibe: Um 1980 herum gab es in unserer Schule einen großen Aufenthaltsraum für die Oberstufe (schätzungsweise 60 m²).

Den beschallte das größte Radio-Tischgerät, das ich bis heute jemals gesehen habe, mit einer Souveränität und Lässigkeit, die ich mich zutiefst faszinierte. Die Lautstärke war wirklich beachtlich, der Sound fantastisch, die Basswiedergabe einfach beeindruckend.

Was aus ihm geworden ist, weiß ich leider nicht.

Nach dem, was ich gestern aus meiner Erinnerung im Internet recherchierte (und worüber ich dann auch auf dieses Forum stieß), müsste es ein
Grundig 4055/56 bzw. 4055 WF/3D (1955-56, 12 Watt-Endstufe, 706 x 444 x 300 mm, 21 kg) gewesen sein (Quelle der Daten: www.radiomuseum.org).

Sah man von hinten ins Gerät, konnte man den beachtlichen Hub der Membran des großen Bass- / Mittenlautsprechers bewundern. Sie war zwar noch hart, aber bei weitem nicht so knallhart wie bei anderen 32 x 21 cm - Lautsprechern aufgehängt und lenkte deshalb kräftig aus. Eine wesentliche Grundlage für tiefen und lauten Bass.

Nun meine Frage / mein Vorschlag: da dieses Gerät bei Sammlern wohl nicht so selten ist, könnte man dessen Eigenschaften auf Index = 100 setzen, um so einen gewissen, subjektiven Vergleich zu erhalten:

Basswiedergabe (Sauberkeit, Tiefe): 100
Unverfärbte, klare Mitten: 100
Saubere, klare Höhen: 100
Höchste Lautstärke bei gutem Klang: 100

Das Ganze beim Empfang eines UKW-Ortssenders (also bei guter Feldstärke).

Und nu' würde ich gerne wissen, wie Ihr Eure Geräte im Vergleich zu diesem Boliden so einschätzt.

Natürlich sind auch Werte > 100 möglich. Der faire Vergleich wäre hier mit Mono-Geräten mit UKW-Empfang und eingebauten Lautsprechern sinnvoll, die optimal aufgestellt sind (also nicht in Boden- / Ecken- / Deckennähe, und nicht in einem Regalfach, sondern seitlich freistrahlend).

Bei Interesse könnte man weitere Klassen aufmachen (MW, Stereo).

Mein Traum: einmal einen "Boliden" wie oben beschrieben zu besitzen, in sehr gutem Zustand - ein "Volldampf-Radio" eben. Dies ist aber wohl ein teurer Spaß...

Viele Grüße von

Markus

In wenigen Jahren ist das obengenannte Gerät aber auch nicht mehr besser, wenn der UKW-Rundfunk wirklich abgeschaltet wird.



Gruß
Thomas

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Don´t pay the ferryman, until he get´s You to the other side (Chris de Burgh)

Hallo Markus,

das mit der "Rangliste" ist eine wirklich interessante Idee!

Ich habe da auch gleich ein paar Vorschläge, allerdings will ich nicht auf eine 100-Punkte-Skala, denn die ist - denke ich - etwas zu fein aufgeteilt. Klang ist immer etwas Subjektives!

Wenn Du mir nicht böse bist, mache ich das deshalb mal auf einer vereinfachten Schulnoten-Skala von 1 (sehr angenehm) bis 6 (unerträglich lästig).

außer Konkurrenz, da kein Tischgerät, ist (bei mir) eine große Grundig-Konzerttruhe mit Note 1.

Ebenfalls Note 1 ist ein SABA Freudenstadt 11-Stereo (Mono-Empfangsteil), Note 2 ein SABA-Lindau - dieser eher unscheinbar-hässliche "Holzbalken" klingt verblüffend gut.

Andere Röhrengeräte habe ich hier nicht angeschlossen, die stehen nicht in der Wohnung.

Gruß Ben

Doppelposting-sorry !

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UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....

Malt den Teufel nicht an die Wand hier ! Uhhhh....

In Sachsen soll´s ja eher soweit sein, aber ich habe hier im Grenzgebiet zu den Niederlanden immer noch deren Sender, bei denen habe ich noch rein gar nichts von UKW-Aufgabe gehört !

Klangvolle Geräte aus meiner Sammlung ohne Wertung:

Graetz Sinfonia 4R (die Version ohne folgende Zahlenkombination 221 oder 422/522), trotz fehlender Gegentaktendstufe ein heißer Favorit;

Grundig 3045W/3D, eines der ersten Radios mit Seitenlautsprecher, fantastisch auflösende Höhenwidergabe, sehr räumlicher Klang;

Grundig 4055/56, klingt bei imposanter Gehäusegröße fast so voluminös wie eine Musiktruhe;

Loewe-Opta Hellas 841W, spektakuläre Raumklangwidergabe bei gedrückter 3D-Taste, auf Dauer je nach Musikrichtung aber vielleicht etwas nervig;

Philips Capella 753, Saturn 653 und Capella 663, alle diese Geräte setzen auf eisenlose, zweikanalige Gegentaktendstufen mit 4 Endröhren. Damit wird bei der Höhenwidergabe das Optimum erreicht;

Siemens Kammermusik-Schatulle M57, mein Favorit für jede Art von Jazz. Swing klingt darauf besonders authentisch;

Stern-Radio Sonneberg „Erfurt“ 6118/57WU/3D, ein ausgesprochen hübsches und sehr klangstarkes Radio aus der DDR mit einer phänomenalen Höhenwidergabe, was für den Klassikhörer.

H.

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UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....

Hallo an alle!
@holger 66
Eine Frage - da du an der niederländischen Grenze wohnst - Gibt es dort MW und KW Piratensender? Ich habe davon gehört, empfange aber hier im Vogtland keine.
Das wäre doch die Zukunft: Amateurrundfunk!
Im Übrigen Horny Superprinz Baujahr 1941: Note 2! Wenig Bässe.

MfG Heiner

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MfG Heiner
Die schöne Adrienne
hatte noch eine Hochantenne!

Sowas ändert sich bei mir täglich je nach Stimmung und je nach eingeschaltetem Radio, so audiophil bin ich dann doch nicht. Musikhören macht auch mit kleinen Röhrenradios Spaß

Die Nordmende Tannhäuser Modelle gehören meiner Meinung nach mit in die Liste.

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Gruß
Schumi

Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln:
Erstens durch Nachdenken, das ist der Edelste, zweitens durch Nachahmen, das ist der Leichteste, und drittens durch Erfahrung, das ist der Bitterste.

Hallo zusammen,

diese netten Antworten sind doch sehr erfreulich, wenn man nach Hause kommt und guckt, ob jemand geantwortet hat.

Vor allem gibt es auch konkrete Hinweise auf gut klingende Geräte.

Dass das Ganze von der Stimmung und von der Musikrichtung abhängig ist, finde ich auch (Pop, Swing, Klassik). Na, damals lief halt aktuelle Popmusik (SWF 3), und da konnte dieses beeindruckende Gerät in dem großen Raum täglich zeigen, welche Kraft in ihm steckte.

Holger schreibt ebenfalls, dass so ein Grundig 4055/56 sehr voluminös klingen würde.

Dass mit den 100 Punkten soll einfach nur ein grober Richtwert sein, z.B. hätte ich vor über 20 Jahren für meinen Saba Freudenstadt 7 mit Original-Lautsprechern vergeben (bitte nicht als "Korinthen-Kackerei" missverstehen, sondern nur als Versuch, das Ganze so in etwa einzuordnen):

Basswiedergabe (Sauberkeit, Tiefe): 35
Unverfärbte, klare Mitten: 30 (trotz der dollen "Greencones")
Saubere, klare Höhen: 25 (klangen für mich damals sehr hart)
Höchste Lautstärke bei gutem Klang: 35 (Chassis wurden bei Popmusik mit kräftigen Bässen schnell mechanisch überlastet und begannen, zu "knattern", da sehr hart aufgehängt und kurzhubig)

Daher hatte ich vor über 20 Jahren die Originale ausgebaut und verwahrt (das Gerät war übrigens vom Vorbesitzer schon etwas "verbastelt" gewesen, aber an sowas dachte ich damals natürlich nicht). Die drei Schallwände wurden verstärkt, vorne kamen zwei etwas hochohmigere, deutlich langhubigere Chassis mit tieferer Resonanzfrequenz zum Einsatz, die parallel geschaltet sind. Parallel dazu zwei in Reihe geschaltete, kleinere Breitbänder mit Hochtonkonus, die seitlich abstrahlen und über einen Kondensator betrieben werden: sie laufen gegenphasig zu den Hauptlautsprechern, und ihre tiefste wiedergegebene Frequenz entspricht der Gehäuse-Resonanzfrequenz vorne-hinten, die damit deutlich verringert wird. Das Ganze nannte ich damals "Anti-Dröhnator".

Nach dem Umbau würde ich vergeben:

Basswiedergabe (Sauberkeit, Tiefe): 65
Unverfärbte, klare Mitten: 60
Saubere, klare Höhen: 60
Höchste Lautstärke bei gutem Klang: 40 (die neu eingebauten Chassis werden mechanisch nicht mehr überlastet, haben aber einen geringeren Wirkungsgrad)

Immer noch weit vom "Traum-Grundig" entfernt, aber immerhin...!

Wegen UKW bin ich nicht so pessimistisch, wenn ich dies hier lese:
http://de.wikipedia.org/wiki/UKW-Rundfunk

Ich habe mir gerade einen neuen Tuner bestellt, den letzten S 400, den es bei www.nad.de noch gab, zum halben Preis. Der hat neben Stereo und Mono für schwierige Sender auch HiBlend (auch Stereo Noise Filter genannt) sowie Bandbreitenumschaltung; außerdem zwei Antenneneingänge (z.B. für Kabel, Antenne).

Heutzutage betreibe ich dieses rustikale "Volldampf-Radio" :

Basswiedergabe (Sauberkeit, Tiefe): 300
Unverfärbte, klare Mitten: 250
Saubere, klare Höhen: 180
Höchste Lautstärke bei gutem Klang: 1800

Viele Grüße von

Markus

Hallo Markus,

danke für die nette Darstellung!

Eine Idee noch meinerseits: Das mit der harten Aufhängung von Röhrenradio-Lautsprecher-Membranen sollte man - denke ich - nicht überbewerten. Ein solches Radio ist im Prinzip ein hinten offener Holzrahmen, und sehr tiefe Basswiedergabe ist schon physikalisch nicht möglich ("akustischer Kurzschluss"). Eine harte Membranaufhängung ist dann sogar notwendig.

Das sieht natürlich völlig anders aus, wenn man einen Holzkasten auf reine Lautsprecherwiedergabe hin optimiert. Da gibt es unterschiedliche Konzepte, die zwar letztlich alle gleich gut arbeiten, aber allemal sorgfältige Auslegung voraussetzen. (Geschlossene Box, Bassreflex, Laufzeitleitung, Horn, und weiß ich was noch alles).

Beruhigend ist der Anblick der beiden äußeren Lautsprecher auf deinem Foto, diese Firma baut - für meinen persönlichen Geschmack - recht Wohltönendes. Da kann es schon mal passieren, dass eine Trompete tatsächlich nach Trompete klingt. (Andere Hersteller können das allerdings vermutlich auch.)

Gruß Ben

P.S.: Kurze Frage noch: Auf was stehen die äußeren Lautsprecher? Ist es Beton oder Schaumstoff?

Wer braucht digitales radio? Livestream via internet reicht völlig aus. Mein *lieblingsradio* mit dem geilsten sound ist mein 4040W von Grundig mit der schönen dicken EL12 in der Endstufe. Der SABA Mersburg W2 mit der EL34 in der endstufe klingt auch toll,obwohl der lautsprecher kleiner wie der des Grundig ist. Bei dem SABA muß ich noch nach der seilführung/kupplung gucken,da stimmt was nicht,der skalenzeiger wird kaum noch mitgenommen. Aber ist ja auch schon ein *alter mann* .

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Mfg.
Mario