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Röhrenradioforum: Das Forum für alle Freunde alter Röhrenradios, Kofferradios und Röhrentechnik!
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Was ist wichtig für Euch beim Restaurieren?
Betriebssicherheit und Originalität? 6%  6%  [ 5 ]
Betriebssicherheit, Alltagstauglichkeit und Optik? 42%  42%  [ 32 ]
Betriebssicherheit und kommt auf das Radio an? 35%  35%  [ 27 ]
Betriebssicherheit, Originalität, Alltagstauglichkeit und Optik? 17%  17%  [ 13 ]
Abstimmungen insgesamt : 77
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BeitragVerfasst: Fr Nov 14, 2014 22:35 
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Beiträge: 1303
Wohnort: Ich bin ein Ruhrpottwestfale
Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Ich bin mir nicht schlüssig über das Ergebnis, wer mag es deuten? :bier:

_________________
Freundliche Grüße
und
guten Empfang
Hennes

Guten Empfang gibt es nur mit genügend Lötzinn auf der Rolle!

https://www.radiohennes.de/


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BeitragVerfasst: Sa Nov 15, 2014 9:01 
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Registriert: Sa Mär 30, 2013 10:24
Beiträge: 2337
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Also Hennes,
ich würde mal so sagen, es kommt auf das Radio an... :super:
:mrgreen:

Ich für meinen Teil finde, ein Radio ist dazu gebaut worden, den Menschen zu unterhalten, Musik zu spielen, einfach Leben in die Bude zu bringen. Ein Radio, welches "original" bleiben muss, nützt der Menschheit nichts mehr. Das Geld, welches man durch die Originalität mehr erzielt, dieser Profit, wird irgendwo wieder durch gebracht, reich ist davon bis jetzt noch niemand geworden. Also lieber ist das Gerät nicht mehr original, aber spielt, da habe ich mehr davon, als vom Geld. Soviel zur Originalität.

Zur Optik muss ich sagen, es sollte ordentlich aussehen, vielleicht wieder ein wenig glänzen, aber es sollte behutsam gemacht werden. Hier und da eine Macke, das darf sein, man darf die Zeit sehen, ein Radio darf erzählen. Neulackierungen mache ich nur, wenn es nicht mehr anders geht und um Erfahrung zu sammeln.

Kurzum, ein Radio soll spielen und Freude machen. Zu diesem Ziel ist für mich fast alles erlaubt.

_________________
Viele Grüße
Philipp

"Lohnt es sich denn?" fragt das Hirn. "Nein aber es tut so gut!" antwortet das Herz.


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BeitragVerfasst: Sa Nov 15, 2014 12:40 
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Registriert: Di Jun 19, 2012 22:12
Beiträge: 2748
Wohnort: Bubenreuth
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Den Begriff "Originalität" würde ich so interpretieren, dass das Radio so original wie möglich restauriert werden sollte, die uneingeschränkte Funktion muss natürlich gegeben sein. Dem hat sich der Originalzustand unterzuordnen. Ein kaputtes Radio das defekt und vergammelt irgendwo vor sich hin vegetiert man "original" sein, efüllt jedoch keinerlei Zweck mehr.
Mir genügt es völlig, wenn das Radio so aussieht als wäre es original.

Gruß,
Achim


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BeitragVerfasst: Sa Nov 15, 2014 15:42 
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Registriert: Do Jun 28, 2012 18:29
Beiträge: 2176
Wohnort: Rheinhessen, Nähe Wörrstadt
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Vielleicht sollte man sich vom Begriff der Originalität verabschieden und dafür besser von "authentisch" (glaubwürdig) sprechen.

Heute habe ich beim "ich blöd doch nicht ist geil"-Markt so einen Roadstar-Röhrenradio-Verschnitt gesehen.
Die Grundidee finde ich sogar gut, aber die Umsetzung war einfach unter aller Kanone!

Ein Gehäuse das scheinbar wirklich aus Holz besteht in der Größe etwa eines Grundig 2020.
Die Lautsprecher tragen diese Bezeichnung nicht zu Recht.
Die Skalenscheibe (Kunststoff) war schlechter bedruckt, als es der erste Versuch beim Volkshochschulkurs für Siebdruckerei.
Die Drehknöpfe, wie bei den alten Röhrenradios links und rechts angeordnet, fand ich haptisch ganz gut - nicht so wackliger Billigkram wie bei dem Philetta-Abklatsch von Philips, den es zur Zeit gibt.
Die Knöpfe sind zweistöckig, aber das hintere Rad lässt sich nicht drehen. Die Skalenbeleuhtung wechselt die Farbe von grün (kein Sender) nach blau (Empfang).
Interessant finde ich, das das Radio zwei Kurzwellenbereiche hat neben UKW und MW. LW gibt's nicht.
Eingebaut in der "Schallwand" ist ein CD-Spieler. Außerdem gibt's einen USB-Anschluss und eine SD-Kartenbuchse.
Die Drucktasten für die CD-Player-Bedienung sind krumm und schief im Gehäuse eingelassen.

Dafür will der Händler 199 € haben.

Das Konzept finde ich - wie gesagt - gut.
Das Gehäuse würde ich auch noch akzeptieren. Hätte man das Gehäuse und die Bedienelemente hochwertig verarbeitet und ordentliche Lautsprecher eingebaut, würde das Gerät bestimmt gut angenommen.

Um wieder auf den Punkt zu kommen: Diese Kiste ist auf keinen Fall authentisch!

_________________
Gruß,
Daniel


Baden Baden, Beromünster, Paris, Rom…
...Eine ganze Welt ist auf der Skala des SABA-Empfängers vereint


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BeitragVerfasst: Sa Nov 15, 2014 18:49 
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Registriert: Fr Okt 26, 2007 10:24
Beiträge: 1905
Wohnort: Braunschweig
Für mich hat sich die Sichtweise etwas geändert, ich werde nur noch die Radios behalten die optisch in gutem Zustand sind und auch noch alles original ist, so daß hier keine Restaurierung notwendig ist, allenfalls reinigen und auffrischen mit Walnußöl.
Die Technik sollte im Originalzustand sein und kann auch so bleiben, auf die Funktion eines Radios lege ich keinen Wert mehr, daher ist es nicht nötig das es spielt. Von daher werde ich keine Radios mehr reparieren oder gar restaurieren, das lohnt sich nicht mehr.
Das Medium Radio ist für mich tot und erledigt, auf LMK ist kaum noch was zu empfangen seitdem immer mehr Sender abgeschaltet werden, DLF läuft zwar noch bis Ende 2015, aber so etwas höre ich nicht bei dem langweiligen Programm.
Und UKW ist für mich genauso tot, hier in der Gegend gibt es keinen einzigen noch brauchbaren Sender, nur NDR- und MDR-Wellen sowie private Sender. Auf DAB+ werde ich nicht umsteigen.
Zusammengefaßt: Ich höre KEIN Radio mehr !

Gruß
Roland


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BeitragVerfasst: Sa Nov 15, 2014 21:13 
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Registriert: So Nov 24, 2013 12:49
Beiträge: 85
"Alltagstauglich" heißt für mich auch ein stückweit ökonomisch. Wenn es also ein Gerät gibt, wo der originale Röhrensatz mehr als 100 Euro kostet und nur noch gebraucht erhältlich ist, sollte das Gerät auf preiswerte NOS Ersatzröhren umgestellt werden, und man sollte bereit sein, dafür kleine Anpassungen des Heizkreises und arbeitspunktbestimmender Widerstände hinzunehmen.
"Alltagstauglich" heißt auch Zuverlässigkeit. Wenn ein gewisser Prozentsatz an Kondensatoren und Widerständen defekt oder unzuverlässig ist, bedeutet das totale Entkernung des Chassis und Neuaufbau mit fabrikneuen Teilen.

Kompromißlose museale Restauration steht meist im Widerspruch zur o.g. Forderung.


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BeitragVerfasst: So Nov 16, 2014 19:48 
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Registriert: Mo Nov 26, 2007 10:39
Beiträge: 1588
Funkschrotti hat geschrieben:
Zusammengefaßt: Ich höre KEIN Radio mehr !

Bei mir bleibt das Radio und auch die Glotze immer öfters aus. Man wird doch nur noch voll gepumpt mit Werbung und irgendwelchen aufgebauschten Mumpitz. Das Programm wird doch nur noch von irgendwelchen Marketingfirmen gemacht und vorgegeben.

:|


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BeitragVerfasst: So Nov 16, 2014 23:09 
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Registriert: Di Jun 19, 2012 22:12
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Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Radio höre ich eigentlich ganz überwiegend am späten Abend und nachts. Die Nachtprogramme sind auch bei den Privaten teilweise richtig gut. Tagsüber macht es keine Freude mehr. Das Dummgeschwätz dieser Gute-Laune-Moderatoren ist teilweeise wirklich unerträglich.

Gruß,
Achim


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BeitragVerfasst: Di Nov 18, 2014 11:17 
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Registriert: Mi Jul 17, 2013 12:33
Beiträge: 938
Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
HVR4000er hat geschrieben:
"Alltagstauglich" heißt für mich auch ein stückweit ökonomisch. Wenn es also ein Gerät gibt, wo der originale Röhrensatz mehr als 100 Euro kostet und nur noch gebraucht erhältlich ist, sollte das Gerät auf preiswerte NOS Ersatzröhren umgestellt werden, und man sollte bereit sein, dafür kleine Anpassungen des Heizkreises und arbeitspunktbestimmender Widerstände hinzunehmen.
"Alltagstauglich" heißt auch Zuverlässigkeit. Wenn ein gewisser Prozentsatz an Kondensatoren und Widerständen defekt oder unzuverlässig ist, bedeutet das totale Entkernung des Chassis und Neuaufbau mit fabrikneuen Teilen.

Kompromißlose museale Restauration steht meist im Widerspruch zur o.g. Forderung.


in den letzten zehn Jahren hat sich beim Medienkonsum so viel verändert, dass der Rest an Alltagstauglichkeit, den so ein Röhrenradio noch hat, zunehmend verschwindet. Deshalb sollte man sich heute überlegen, ob es wirklich Sinn macht, den Originalzustand irreversibel zu zerstören, nur um anschließend einen Teil der verfügbaren UKW Sender hören zu können.

Und dann hängt es noch extrem vom Gerät ab. Wenn mir z.B. eine Siemens Kammermusik Schatulle von 1939 in völlig unberührtem Originalzustand über den Weg laufen würde, käme ich im Traum nicht auf die Idee, so ein Gerät zu restaurieren. So ein Radio würde ich putzen und ins Regal stellen. Wenn ich dagegen ein Allerweltsradio aus den Fünfzigern bekäme, an dem schon jemand rumgepfuscht hat, wäre ich schmerzfreier, ein hochglänzendes Kunstprodukt daraus zu machen, und vielleicht sogar moderne Funktionen nachzurüsten.

Und deshalb lässt sich die Frage, was für die Restaurierung wichtig ist, nicht so einfach beantworten. Es hängt vom Einzelfall ab - das einzige, was ich in Zukunft vergessen würde, ist der Anspruch der Alltagstauglichkeit, das lohnt sich einfach nicht mehr. Selbst als Zuspieler von stilechtem Programm für alte Radios hat das Internet mittlerweile viel mehr zu bieten als das klassische Broadcast Radio.

Gruß Frank


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BeitragVerfasst: Di Nov 18, 2014 16:44 
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Registriert: Di Jun 19, 2012 22:12
Beiträge: 2748
Wohnort: Bubenreuth
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Jetzt muss ich doch mal dumm fragen: Was zerstört man denn wenn man ein Gerät restauriert. Ich versetze es in den Zustand in dem es sich unmittelbar nach der Produktion befand. Das ist doch eigentlich der Originalzustand und nicht der Zustand in dem es sich befindet nachdem der Zahn von 60 Jahren tiefe Wunden hinterlassen hat.
Ein ausgelaufener, aufgequollener Kondensator, ein mattes Gehäuse, ausgebrochene Tastenkanten, oxidiertes Messing - das alles ist doch kein Originalzustand, es ist der Zustand des Zerfalls. Dass man dabei z.B. keine neuzeitlichen Kondensatoren einsetzt versteht sich von selbst. Das wäre aber auch keine Restauration sondern eine Reparatur.
Wenn in 100 Jahren jemand wissen will, wie ein Röhrenradio einst ausgesehen hat, dann wird er das nur an einem restaurierten Gerät erfahren können, denn ein Gerät das man unangetastet der Zeit überlassen hat, ist nur noch ein Schatten seiner selbst.

Gruß,
Achim


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BeitragVerfasst: Do Nov 20, 2014 17:57 
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Registriert: So Nov 24, 2013 12:49
Beiträge: 85
Zitat:
Es hängt vom Einzelfall ab - das einzige, was ich in Zukunft vergessen würde, ist der Anspruch der Alltagstauglichkeit, das lohnt sich einfach nicht mehr. Selbst als Zuspieler von stilechtem Programm für alte Radios hat das Internet mittlerweile viel mehr zu bieten als das klassische Broadcast Radio.


Damit widerspricht dein letzer Satz dem Vorhergehenden.

Der Kern der Alltagstauglichkeit für Vorkriegs-AM-Radios ist, sich sein eigenes Programm über ein Heimsenderlein zuzuspielen. Wenn man als Sende- und Empfangsantenne eine Ferritantenne verwendet, ist das sogar legal oder zumindest in einer Grauzone, denn man sendet nur ein magnetisches Streufeld was nur einige Meter weit reicht. Induktive Kopplung XXL quasi.

Dadurch kann man sich täglich am Funktionieren uralter Technik erfreuen.

Vergleichen wir es mit den Harzer Schmalspurbahnen. Die einige Loks sind 100 Jahre alt. Bei den zahlreichen Instandsetzungen wurde das eine oder andere Teil sicher durch ein neuwertiges ersetzt, was sicherlich werkstofftechnisch und technologisch weit besser ist als die Originalteile von vor 100 Jahren. (bessere Stahlsorten, NC-gefräst u.s.w.). Auch verwendet man deutlich besseres Schmieröl, hat besser enthärtetes Wasser, hat Zugfunk und diverse elektrische Sicherheitsschaltkreise.

Aber die Loks laufen! Und zwar täglich! Die Leute und die ganze Region erfreuen sich daran.

So sehe ich das persönlich auch bei einem alten AM-Radio.


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BeitragVerfasst: Mo Nov 24, 2014 14:25 
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Registriert: Mi Jul 17, 2013 12:33
Beiträge: 938
Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
achim1 hat geschrieben:
Jetzt muss ich doch mal dumm fragen: Was zerstört man denn wenn man ein Gerät restauriert. Ich versetze es in den Zustand in dem es sich unmittelbar nach der Produktion befand. Das ist doch eigentlich der Originalzustand und nicht der Zustand in dem es sich befindet nachdem der Zahn von 60 Jahren tiefe Wunden hinterlassen hat.
Ein ausgelaufener, aufgequollener Kondensator, ein mattes Gehäuse, ausgebrochene Tastenkanten, oxidiertes Messing - das alles ist doch kein Originalzustand, es ist der Zustand des Zerfalls. Dass man dabei z.B. keine neuzeitlichen Kondensatoren einsetzt versteht sich von selbst. Das wäre aber auch keine Restauration sondern eine Reparatur.
Wenn in 100 Jahren jemand wissen will, wie ein Röhrenradio einst ausgesehen hat, dann wird er das nur an einem restaurierten Gerät erfahren können, denn ein Gerät das man unangetastet der Zeit überlassen hat, ist nur noch ein Schatten seiner selbst.

Gruß,
Achim


da kann man eine ganze Menge zerstören - wenn ich den alten Lack vom Gehäuse abziehe und modernen 2K-Lack aufsprühe, habe ich z.B. das Gehäuse irreversibel zerstört. Wenn ich das Chassis hellsilbern lackiere und auf Hochglanz poliere, habe ich die originale Oberfläche des Chassis zerstört. Wenn ich intakte Bauteile wegwerfe und durch neue ersetze, wie vielfach bei den angesagten Bauteiletauschorgien praktiziert, zerstöre ich Originalsubstanz.

Les Dir mal den folgenden Restaurierungsbericht durch. Hier geht es zwar um ein Auto, er sagt aber besser, als ich es je sagen könnte, was ich meine:

http://krg.htw-berlin.de/studienschwerpunkte/moderne-materialien-und-technisches-kulturgut/studienprojekte/gutbrod-atlas-800/

Stell Dir mal vor, man hätte diesen Wagen entkernt, entrostet, mit 2K-Lack neu lackiert, und mit heute verfügbaren Bauteilen wieder fahrtüchtig gemacht - Mit so einem Auto im heutigen Alltagsverkehr, das geht sowieso nicht mehr, man hätte also einen nicht mehr zu ersetzenden Originalzustand für eine "besser als neu" Optik und eine Fahrtüchtigkeit geopfert, mit der niemand mehr was anfangen kann.

So lange das mit mittelprächtigen Allerweltsradios gemacht wird, geschenkt. Wenn ich aber sehe, wie auch seltenen und wertvollen Stücken ohne Rücksicht auf Verluste ihre Historie geraubt wird, dann stimmt mich das schon traurig. Dass ich mit meiner Ansicht nicht alleine dastehe, erkennt man gut daran, dass unrestaurierte oder mit Rücksicht auf die Historie restaurierte Oldtimer seit vielen Jahren einen überproportionalen Wertzuwachs erleben.

Gruß Frank


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BeitragVerfasst: Mo Nov 24, 2014 15:31 
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Dass kann man von zwei Seiten her sehen.
Ich kann mich da eher mit dieser Sichtweise anfreunden:
http://www.oldtimerrestauration-hofstetter.de/

Nicht umsonst ist der Begriff der Restaurierung nicht einheitlich definiert und der Beruf des Restaurators nicht geregelt. So muss halt jeder nach seiner Fasson selig werden.

Hatte das Radio ursprünglich ein hochglänzendes Gehäuse dann will ich das auch so wieder haben. War das Gehäuse matt wird es auch wieder so gemacht. Es muss nach der Restauration halt wieder so aussehen wie damals im Neuzustand.
Ich verstehe aber durchaus wenn man das ganz anders sieht und Freude an Patina und dem Geruch der Jahrzehnte hat. Es vermittelt ein Flair das ein komplett restauriertes Radio natürlich nicht mehr hat. Ob man das mag ist eine andere Sache.
Aber auch der Blick auf Perfektion hat seinen Reiz und rückt so ein altes Gerät in ein ganz neues Licht. Mich fasziniert gerade dieser Gegensatz alt/perfekt, weil es nicht den Sehgewohnheiten entspricht.

Allerdings käme ich nie auf die Idee ein Gehäuse in einer anderen Farbe zu lackieren, andere Knöpfe zu montieren, einen völlig anderen Stoff zu nehmen oder gar ein neuzeitliches, 3-adriges Kabel zu verwenden.
Aber ein wenig Tunig des originalen Aussehens darf bei mir durchaus sein.

Gruß,
Achim


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BeitragVerfasst: Mo Dez 15, 2014 23:58 
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Registriert: Mi Jul 17, 2013 12:33
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hier mal ein Beispiel einer Restaurierung, wo ich heulen könnte:

http://www.ebay.de/itm/Roehrenradio-Phi ... SS:DE:1120

Die Capellas waren halt im Original fast schwarz, und genau so würde ich es auch wieder machen. Dann hat kein Radio aus den Fünfzigern geglänzt, als sei es aus Plastik. Das kam erst um 1960 mit den Polyesterlacken, ergo würde ich auch kein Capella lackieren wie einen Neuwagen.

Das Radio glänzt, ist blitzsauber, mit neuen Kondensatoren bestückt, und hat nur noch marginal mit dem zu tun, was ein Capella 753 ausmacht. Das ist so wie das, was die Hotrodderszene in den USA mit den wenigen noch erhaltenen Oldtimern aus den vierzigern und frühen Fünfzigern anrichten. Eigentlich kann man kaum effizienter und dauerhafter den Wert eines Radios vernichten, als eine solche Speckschwarte daraus zu bauen. Und die Anbieter von solchem Mummenschanz fühlen sich dann immer noch wie die Helden - genau wie die Hotrodder.

Gruß Frank


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BeitragVerfasst: Di Dez 16, 2014 2:06 
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Wie nicht anders zu erwarten sehe ich das ganz anders.
Wenn man sich unter dem Stichwort bei Google auf die Bildersuche begiebt dann wird man feststellen, dass die Bandbreite an unterschiedlicher Färbung beträchtlich ist. Ich selbst besitze 5 Löwe Bella des gleichen Typs und jede ist anders was Furnier und Helligkeit angeht.
Über den Hochglanz mag man verschiedener Auffassung sein, aber auch in diesem Punkt kann heute niemand mehr beurteilen wie der Glanz im Neuzustand war. So weit dürfte im Detail keine Erinnerung zurückreichen. Auch mit Nitrolacken waren porenfreie Hochglanzlackierungen möglich.
Dass ein restauriertes Radio blitzsauber ist sollte ebenso eine Selbstverständlichkeit sein wie der Tausch defekter oder zweifelhafter Kondensatoren.

Zugegeben, das gesamte Erscheinungsbild dürfte gegenüber dem Originalzustaand ein wenig "overdressed" sein. Aber das unterstreicht nur die Schönheit, die Anmut und den Luxus der diese alten Geräte auszeichnet und wäre diese Perfektion im Detail bei der Produktion wirtschaftlich vertretbar gewesen, hätte das Radio vermutlich das Werk genau so verlassen.
Soweit man das nur nach Bildern beurteilen kann ist das in meinen Augen ein perfekt restauriertes Radio. Nur die Kondensatoren hätte ich in altes Gewand gerhüllt.

Wer von der Kunst des Lackierens Ahnung hat wird sofort erkennen dass das hier ein Beispiel perfekter Handwerksarbeit ist derer nur sehr Wenige fähig sein dürften.
Schon alleine der Qualität der Fotos ist höchster Respekt zu zollen. Zu gerne würde ich dieses Radio mal im Original sehen.

Gruß,
Achim


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