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Dampfradioforum • Thema anzeigen - Grundig Spitzenmusikschrank

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 Betreff des Beitrags: Grundig Spitzenmusikschrank
BeitragVerfasst: Mo Feb 23, 2015 21:48 
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hallo,

wenn man die Ahnengalerie der Luxus Musikschränke von Grundig bis zum Anfang zurückgeht, kommt zuerst die 988W / GW. Danach kommt im Modelljahr 1950/51 eine Kiste, die sich einfach nur Spitzen-Musikschrank nennt:

http://www.radiomuseum.org/r/grundig_sp ... hrank.html

Danach kommt dann die 9009:

http://www.radiomuseum.org/r/grundig_mu ... 9009w.html

Und schliesslich die 9010:

http://www.radiomuseum.org/r/grundig_mu ... _9010.html

Ganz am Ende muss noch die 9040 erwähnt werden, schon im anderen Gehäuse, aber immer noch nach der Tradition, das Radiochassis aus dem größten Tischgerät zu nehmen und mit einer externen Endstufe zu erweitern:

http://www.radiomuseum.org/r/grundig_mu ... 9040w.html

Danach verwässerte das Konzept, es gab mit der 9080 nur noch eine Truhe, die die Philosophie aufgriff, eine echte HiFi-Truhe in mono zu bauen, indem man das Chassis aus dem größten Tischradio nahm, und es modifizierte.

Die drei Modelle von 1950 bis 1953 sind sich optisch ziemlich ähnlich, 9009 und 9010 sind auch relativ bekannt. Was mir bis jetzt neu war, ist, dass es vor der 9009 schon einen Urvater dieser Truhen gegeben hat. Mich würde vor allem interessieren, ob es a) noch ein bekanntes existierendes Exemplar gibt, und b) was da rechts in der Schublade eingebaut ist, wo bei den späteren Modellen die Tonbandgeräte saßen.

Die Zeit kurz nach der Währungsreform ist radiohistorisch hoch interessant - leider sind die Geräte aus der Zeit zu lange ( teilweise bis heute ) völlig unterbewertet gewesen. Es ist leichter, heute einen exotischen Spitzensuper aus den dreissigern zu finden, als so ein Gerät vor die fotografische Flinte zu bekommen. Die wahrscheinlich geheimnisvollste Grundig Truhe ist diese hier:

http://www.radiomuseum.org/r/grundig_fe ... n_910.html

Von der konnte mir bisher nicht mal jemand sagen, ob sie überhaupt gebaut wurde. Sie soll aber angeblich einen Preis gekostet haben, für den man zu der Zeit einen Opel Rekord bekommen hat - interessant ist auch die Röhrenbestückung mit amerikanischer Bildröhre, die Anfang der Fünfziger eine für Deutschland völlig utopische Größe hatte. Ich forsche schon lange, um etwas genaueres über die vergessenen Luxusgeräte aus der Frühzeit der Bundesrepublik zu erfahren.

Gruß Frank


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 Betreff des Beitrags: Re: Grundig Spitzenmusikschrank
BeitragVerfasst: Mo Feb 23, 2015 22:13 
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Ein weiteres Rätsel ist die Graetz Fernseh-Luxus-Truhe F14.

Da gibts es auch keine Belege, daß das Gerät jemals in Umlauf kam.

http://www.radiomuseum.org/r/graetz_fer ... e_f14.html

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Wer sich für alte Fernsehaufnahmen aus den 80ern interessiert, ist hier richtig:

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 Betreff des Beitrags: Re: Grundig Spitzenmusikschrank
BeitragVerfasst: Di Feb 24, 2015 12:09 
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ich war einige Jahre Typenreferent für Graetz Nachkrieg in der GFGF, und hatte zu dieser Zeit alle Graetz Firmenzeitschriften der fünfziger Jahre zuhause.

In den Zeitschriften waren einige Messefotos mit real existierenden F14 Truhen zu finden. Goggle mal nach Graetz F14, und lass Dir die Bildersuche anzeigen. Da findest Du ein oder zwei dieser Messefotos - eingestellt hat sie Jens Dehne, der damals meine Unterlagen übernommen hat.

Ob die Truhen dann verkauft wurden, weiß ich auch nicht, es ist aber wenigstens sicher, dass es welche gegeben hat. Die Grundig 910 war aber immer so ein Märchen von einer Traumtruhe für den Preis eines Mittelklassewagens, und erst vor gut einem Jahr habe ich wenigstens ein Prospektbild zu sehen bekommen.

Es gibt übrigens noch so ein Rätsel - Blaupunkt ist ja schon in den späten vierzigern mit einer neuen Version der Raumton Truhe auf den Markt gekommen, ebenfalls für einen Preis, der selbst für gut situierte Leute unerreichbar war. In dieser Truhe soll ein Plattenwechsler eingebaut gewesen sein, mit dem man Magnetplatten bespielen und abspielen konnte. Ich habe wirklich schon vieles an Unterlagen durchgegraben, aber abgesehen von der Beschreibung im Großhandelskatalog von 1949 bisher weder Informationen noch ein Gerät gefunden. So eine Raumton Truhe aus den späten vierzigern ist mal vor ein paar Jahren in einem Nobel-Auktionshaus in Süddeutschland versteigert worden, wie damals für den Gegenwert eines aktuellen Mittelklassewagens.

Mit der Historienforschung habe ich vor Kurzem wieder angefangen - ich zäume dieses Mal das Pferd von einer anderen Seite auf, und Versuche, herauszufinden, was genau die Leute mit den Fernsehern zu sehen bekommen haben in der Frühzeit bis etwa 1955. Ich kann mir nämlich schon vorstellen, dass noch irgendwo in Deutschland solche Geräte auf irgendwelchen Villen- oder Hoteldachböden verschimmeln, und bei der nächsten Sanierungsmaßnahme unbemerkt im Container verschwinden - als ich vor gut zwei Jahren ein Schaub Supraphon 52 in wohnzimmertauglichem Zustand gerade noch vor dem Container retten konnte, wurde mir bewusst, wie wichtig es ist, auch heute im Jahr 2015 die Augen offenzuhalten.

Insgesamt finde ich es erschütternd, wie mit der Geschichte der deutschen Rundfunkindustrie nach dem zweiten Weltkrieg umgegangen wird. Alles, was vor dem Krieg passiert ist, hat in den Archiven den Krieg und den Sozialismus überstanden, die Nachkriegsgeschichte ist dagegen an mangelndem Interesse der Industriearchive kombiniert mit der Schredderwut von Heuschrecken wie Thomson oder Nokia für immer vernichtet. Es gibt bis heute niemanden, der die Wichtigkeit erkennt, die Nachkriegshistorie zu sichern.

Wenn man sich mal die Optik der F14 ansieht, und sie mit den Grundig Truhen 9009 und 9010 vergleicht, dann fragt man sich unweigerlich, wer hier von wem gekupfert hat :mrgreen: .

Gruß Frank


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 Betreff des Beitrags: Re: Grundig Spitzenmusikschrank
BeitragVerfasst: Mi Feb 25, 2015 9:08 
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Ich selbst kenne jemanden, der diese Raumtontruhe besitzt, aber mir ist bei dem Plattenspieler nichts außergewöhnliches aufgefallen. Das ist schon die zweite die ich kenne, eine hatte mal ein Kumpel aus Süddeutschland, er hatte sie damals aus Unwissenheit für ganz kleines Geld weiterverkauft. Also scheinen hier doch ein paar mehr Geräte im Umlauf gewesen zu sein.

Ja, was haben die Leute wohl damals gesehen - in meiner Region im Saarland sicherlich mehr, als in anderen Regionen. Hier wurde damals ein Riesenaufwand zur WM 1954 betrieben. Es gab ja hier ausschließlich Multinorm-Geräte mit 819 und 625 Zeilen. Ein alter Meister erzählte mir, daß er damals eine riesige Antenne gebaut hatte, um im Saarland den Sender Hornisgrinde zu empfangen. So saßen sie damals mit etlichen Leuten vor einem 36er Bildschirm und sahen wegen der schlechten Empfangslage nur schemenhafte Bilder.

In meiner Sammlung befinden sich einige sehr frühe TV-Geräte, deutsche und auch französische. Aber es wird immer weniger, was man so findet. Besonders große Truhen aus der frühen Nachkriegszeit. Einzig eine große Joba-Truhe von 1952 und die Blaupunkt T990W habe ich in meiner Sammlung. Klar, das ist keine Raumtontruhe, aber trotzdem ein sehr interessantes Stück.

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 Betreff des Beitrags: Re: Grundig Spitzenmusikschrank
BeitragVerfasst: Mi Feb 25, 2015 9:49 
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Diese Frage von : radiofreddy
Wenn man sich mal die Optik der F14 ansieht, und sie mit den Grundig Truhen 9009 und 9010 vergleicht, dann fragt man sich unweigerlich, wer hier von wem gekupfert hat :mrgreen: .

sollte doch einfach zu beantworten sein
9009 von 1951
9010 von 1952
F14 von 1953
johann


Dateianhänge:
d_graetz_1953_f14.jpg
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d_grundig_1952_9010.jpg
d_grundig_1952_9010.jpg [ 1.99 KiB | 10711-mal betrachtet ]
d_grundig_1951_9009.jpg
d_grundig_1951_9009.jpg [ 2.37 KiB | 10711-mal betrachtet ]
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 Betreff des Beitrags: Re: Grundig Spitzenmusikschrank
BeitragVerfasst: Mi Feb 25, 2015 19:58 
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Hallo zusammen,

radiofreddy hat geschrieben:
Was mir bis jetzt neu war, ist, dass es vor der 9009 schon einen Urvater dieser Truhen gegeben hat. Mich würde vor allem interessieren, ob es a) noch ein bekanntes existierendes Exemplar gibt, und b) was da rechts in der Schublade eingebaut ist, wo bei den späteren Modellen die Tonbandgeräte saßen.


hier einige Infos zum Spitzenmusikschrank, der gemäß der Grundig Bezeichnungen in dem Jahrgang (Nummer = Preis) eigentlich Spitzenmusikschrank 3800 W heißt:
In der "Tonbandschublade", also die auf der rechten Seite, saß ein Drahttongerät ("Drahttonaufzeichner"), verm. amerikanisches Fabrikat. Die Literatur (Funk Technik 2/51) nennt als Hersteller Paramount, doch zumindestens beim Photovergleich der Truhe aus dem Grundig Prospekt ist eine verblüffende Ähnlichkeit zu diesem Modell festzustellen:

http://www.radiomuseum.org/r/webster_wire_recorder_180_s.html.

Der Plattenwechsler in der Schublade links soll einen Kristalltonabnehmer besessen haben und die Platten beidseitig abspielen können.

Der Preis des Schranks wurde später auf 4020,- DM angehoben (laut Funk Technik 9/51 S.236).

Abschließend: Ich habe diesen Schrank in einer Internet-Auktion gesehen (2005?). Der rechte Innenraum war jedoch umgebaut, in der Schublade saß das Schaub Drahttonlaufwerk, darunter war eine Wand eingezogen in der einige Bedienelemente eingebaut waren, ein kleine Senderskala mit je einem Drehknopf (Schaub Supraphon?) rechts und links, darunter die Tastenleiste eines Supraphons mit den 10 Tasten. Der linke Innenraum der Truhe war auf den Photos nicht zu sehen.

Viele Grüße
Lars


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 Betreff des Beitrags: Re: Grundig Spitzenmusikschrank
BeitragVerfasst: Do Feb 26, 2015 13:11 
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ein Fundstück, das ich Euch nicht vorenthalten möchte:

http://kleinanzeigen.ebay.de/anzeigen/s ... ref=search

Genial, nich :mrgreen: ? Der Fachmann fragt sich nur, welche Truhe da vorher dran glauben musste, wann der Umbau gemacht wurde, oder ob es sich um einen kompletten Eigenbau handelt, was damals wohl auch gar nicht so selten gemacht wurde.

Das bisher genialste Teil, was ich zu sehen bekommen habe, war das hier:

Bild

Bild

Von der habe ich den Plattenspieler bekommen, die Truhe selber existiert wahrscheinlich schon nicht mehr. Eigentlich hätte man das Teil aufheben müssen als Beispiel für die Kreativität, die Leute an den Tag legen, wenn sie etwas haben wollen, was sie sich auf normalem Weg nicht beschaffen können.

Gruß Frank


Nachsatz: Und hier das ganze nochmal mit Graetz:

http://kleinanzeigen.ebay.de/anzeigen/s ... ref=search


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 Betreff des Beitrags: Re: Grundig Spitzenmusikschrank
BeitragVerfasst: Do Feb 26, 2015 15:04 
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Na da scheint ja in Tönisvorst ein kreativer Mensch zu sitzen, der vorhandene Truhen umbaut um seine alten Radiochassis zu verwerten :mrgreen: .
Zumindest lese ich das so aus den beiden Anzeigen heraus. Sari sein Name. Und wer will hat jetzt seine Handy und auch gleich Festnetznummer :mrgreen:

paulchen


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 Betreff des Beitrags: Re: Grundig Spitzenmusikschrank
BeitragVerfasst: Do Feb 26, 2015 21:45 
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Hallo zusammen,

die beiden Truhen sind möglicherweise von der Firma Joh. Duven aus Haan gebaut worden, habe in einer der Zeitschriften von 1953(?) ein Photo von dieser Bauform gesehen und mich da schon über die Ähnlichkeit zur 9010 gewundert. Das würde auch die verschiedene Radiochassis erklären (wie bei frühen Kuba oder Ilse-Truhen).

@Frank:
Ist das ein 8010 Chassis? Kannst Du auf dem Original-Photo die Seriennummer lesen?

Viele Grüße
Lars


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 Betreff des Beitrags: Re: Grundig Spitzenmusikschrank
BeitragVerfasst: Do Feb 26, 2015 21:59 
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Hi Lars!

Zitat:
Kannst Du auf dem Photo die Seriennummer lesen?

Ich versuche es mal:
21201483

paulchen


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 Betreff des Beitrags: Re: Grundig Spitzenmusikschrank
BeitragVerfasst: Do Feb 26, 2015 22:49 
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Ein 8010 Chassis ist es ziemlich sicher - ich kann aber die Seriennummer nicht eindeutig entziffern, weil ich auch nur die Bilder von dem Truhenschlachter habe, der mir den Plattenspieler verkauft hat.

Gruss Frank


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 Betreff des Beitrags: Re: Grundig Spitzenmusikschrank
BeitragVerfasst: Do Apr 16, 2015 19:30 
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Doctor Who hat geschrieben:
Ich selbst kenne jemanden, der diese Raumtontruhe besitzt, aber mir ist bei dem Plattenspieler nichts außergewöhnliches aufgefallen. Das ist schon die zweite die ich kenne, eine hatte mal ein Kumpel aus Süddeutschland, er hatte sie damals aus Unwissenheit für ganz kleines Geld weiterverkauft. Also scheinen hier doch ein paar mehr Geräte im Umlauf gewesen zu sein.

Ja, was haben die Leute wohl damals gesehen - in meiner Region im Saarland sicherlich mehr, als in anderen Regionen. Hier wurde damals ein Riesenaufwand zur WM 1954 betrieben. Es gab ja hier ausschließlich Multinorm-Geräte mit 819 und 625 Zeilen. Ein alter Meister erzählte mir, daß er damals eine riesige Antenne gebaut hatte, um im Saarland den Sender Hornisgrinde zu empfangen. So saßen sie damals mit etlichen Leuten vor einem 36er Bildschirm und sahen wegen der schlechten Empfangslage nur schemenhafte Bilder.

In meiner Sammlung befinden sich einige sehr frühe TV-Geräte, deutsche und auch französische. Aber es wird immer weniger, was man so findet. Besonders große Truhen aus der frühen Nachkriegszeit. Einzig eine große Joba-Truhe von 1952 und die Blaupunkt T990W habe ich in meiner Sammlung. Klar, das ist keine Raumtontruhe, aber trotzdem ein sehr interessantes Stück.


hallo,

ich meinte diese Raumton Truhe hier:

http://www.radiomuseum.org/r/blaupunkt_ ... 650_w.html

Immerhin steht hier, dass im Bremer Rundfunkmuseum so ein Gerät zu finden ist, ich werde wohl mal mit der Kamera da vorbeifahren, wenn ich das nächste Mal nach Hamburg fahre. Diese Truhe ist mit 1950 datiert, ich bin mir aber sicher, dass schon im Rundfunkkatalog 1949 eine Raumton Truhe abgebildet war, die diesen Magnetplatten-Spieler hatte. Das Gerät aus dem Bremer Rundfunkmuseum stammt aus dem Besitz von Herrn Borgward, woran man erkennen kann, dass diese Truhe wohl nur in homöopathischen Stückzahlen verkauft wurde. Die Phonotechnik war zu dieser Zeit noch in der Werdephase, und viele Entwicklungen aus der Anfangszeit sind aus den Truhen einfach ausgebaut und durch was modernes ersetzt worden. In der Frühphase nach dem Krieg gab es wohl einige Plattenspielerkonstruktionen, die niemand kennt, obwohl sie in jedem Katalog erwähnt wurden. Auch der Grundig Wechsler, der die Platten von beiden Seiten spielt, ist so ein Mysterium.

Neben der T2650W gab es wohl noch drei weitere Raumton Truhen in der Zeit von 1948 bis 1951, nur die T2650W hat FM. Diese Geräte haben ein Vermögen gekostet, und waren schon drei Jahre später total überholt.

Wenn man sich diese Raumton Truhe hier ansieht

http://www.radiomuseum.org/r/blaupunkt_ ... _w_79.html

und sie mit den Nachkriegsmodellen vergleicht, erkennt man richtig, wie schwer es Blaupunkt fiel, die durch den Krieg verlorene Größe wieder zu bekommen. Im Heimbereich hat Blaupunkt die Bedeutung der Vorkriegszeit auch nie wieder erreichen können.

Gruß Frank


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 Betreff des Beitrags: Blaupunkt T2650
BeitragVerfasst: Fr Apr 17, 2015 17:06 
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Hallo Frank,

ich möchte Dich nicht von einem Besuch im Bremer Rundfunkmuseum abhaltet, der lohnt sich in jedem Fall, aber die Blaupunkt-Truhe dort hat einen Elac PW 1 Plattenwechsler http://www.radiomuseum.org/r/elac_pw1pw.html eingebaut. Der Klang mit Schellack-Platten ist trotzdem hörenswert.

Viele Grüße
Lars

Nachtrag: Laut Großhandelskatalog 1949/50 hatte die Vorgängerversion der T2650, die 9W748, einen Plattenspieler mit TO1002 eingebaut. In den Kleinanzeigen eines bekannten Auktionshaus finden sich gerade Photos von so einem Gerät.


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