Die Zweitlautsprecheranschlüsse bei Röhrengeräten dienen in erster Linie dazu, den Ton an einen Ort zu bringen, der durch direkte Beschallung vom Gerät nicht erreicht wird, zum Beispiel ein Nebenzimmer. Eine klangliche Verbesserung ergibt sich dadurch meist nicht. Das gilt besonders für Musikschränke, deren Lautsprecherbestückung schon großzügig ist und deren Gehäuse ein großes Volumen aufweisen.
Wenn das Gerät einen akustisch ungünstigen Aufstellungsort hat, kann man mitunter noch etwas herausholen, wenn man nur einen oder mehrere Hochtonlautsprecher (über eine entsprechende Frequenzweiche) anschließt, die akustisch günstiger platziert und mit den im Gerät eingebauten Lautsprechern zusammen betrieben werden.
Bei diesem Gerät gibt es als Besonderheit einen Schalter, mit dem man wählen kann, ob nur die eingebauten Lautsprecher, oder die eingebauten und externen Lautsprecher gemeinsam, oder nur die externen Lautsprecher aktiv sind. Letzteres ist bei Röhrengeräten nicht allzu häufig zu finden, weil die Endstufe leerläuft, wenn nur der externe Lautsprecheranschluss eingeschaltet, aber kein Lautsprecher angeschlossen ist. Das kann die Endstufe beschädigen.
Die insgesamt verfügbare Ausgangsleistung kann durch den Anschluss zusätzlicher Lautsprecher je nach Dimensionierung (Anpassung) des Ausgangsübertragers ein wenig zunehmen, aber nicht wesentlich. Meist kommt es eher zu einer Reduzierung der Leistung durch Fehlanpassung, vor allem, wenn mehrere Lautsprecher parallelgeschaltet werden.
Röhrengeräte mit ihrer begrenzten Auisgangsleistung (hier: 10 Watt) benötigen für eine klanglich und lautstärkemäßig zufriedenstellende Wiedergabe Lautsprecher mit hohem Wirkungsgrad. Das erfordert u.a. ein ausreichendes Gehäusevolumen. Ganz falsch wäre es, eine Kompaktbox anzuschließen.
Lutz
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