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 Betreff des Beitrags: Erfolgsfaktoren bei der Reparatur
BeitragVerfasst: Mi Jun 10, 2015 17:21 
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Ich will mal ein bißchen Anlaß zum Nachdenken geben.

Anläßlich dieses Threads über meinen Rheingold 55 hier:

http://dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=2&t=21488

hinterfragte ich, wieviel Anteil am endlichen Reparaturerfolg denn wohl die Routine gehabt habe ? Oder war es die Intuition ? Der vergossene Schweiß ? Die Ausstattung mit Meßtechnik und anderen Diagnosemitteln ? Die Beratung im DRF ? :danke: Das "Eine-Nacht-drüber-schlafen" ? Oder am Ende doch der Zufall ?

Frage an alle, die schon mehr als, na sagen wir 20 Radios selber repariert haben (bei mir sind es inzwischen >700 in fast 12 Jahren): welche Erfolgsfaktoren für einen Reparaturerfolg überwiegen bei Euch im allgemeinen ?

Mal sehen, was an Reaktionen kommt....

Viele Grüße
Holger

_________________
UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....


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BeitragVerfasst: Mi Jun 10, 2015 18:08 
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Also ich habe die Erfahrung gemacht, daß man aufhören soll, wenn man keine Lust mehr hat und sonst einfach solange mißt, bis man den Fehler gefunden hat; Ich habe schon mehrere Tage über ein und demselben Problem gehockt...
Natürlich ist auch die Hilfe des Forums oft Gold wert. :danke:

_________________
Ich sammele keine Radios. - Die haben sich von selbst angesammelt!


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BeitragVerfasst: Mi Jun 10, 2015 18:20 
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holger66 hat geschrieben:
hinterfragte ich, wieviel Anteil am endlichen Reparaturerfolg denn wohl die Routine gehabt habe ? Oder war es die Intuition ? Der vergossene Schweiß ? Die Ausstattung mit Meßtechnik und anderen Diagnosemitteln ? Die Beratung im DRF ? :danke: Das "Eine-Nacht-drüber-schlafen" ? Oder am Ende doch der Zufall ?

Frage an alle, die schon mehr als, na sagen wir 20 Radios selber repariert haben (bei mir sind es inzwischen >700 in fast 12 Jahren): welche Erfolgsfaktoren für einen Reparaturerfolg überwiegen bei Euch im allgemeinen ?


So allgemein kann ich das jetzt nicht beantworten. Natürlich kommt im Laufe der Zeit eine gewisse Routine und Erfahrung für Standardfehler. Man weiß wo man suchen muß und meistens ist es dann auch ein Treffer.
Bei speziellen Fehlern, z.B. die, die man vorher noch nie hatte, kommen Erinnnerungen an Reparaturberichte aus diversen Foren zur Geltung. Das kann zum Erfolg führen, muss aber nicht. Meßtechnisch bin ich ja nun gut ausgerüstet, dafür hapert es bei mir an der theoretischen Ausbildung. Manche Messergebnisse kann ich mir einfach nicht erklären. Da hilft dann wieder nur Geduld und abwarten. :-) Oft fällt mir nach Wochen wieder etwas ein das ich irgenwann mal irgendwo gelesen habe.... usw...
Ich habe aber auch noch Geräte hier stehen, an dem sich schon verschiedenen Fachleute die Zähne ausgebissen haben. Da gibt es eine Löwe Opta Venus mit einem Tunerfehler den selbst Hartmut Daniels nicht finden konnte, da gibt es einen Graetz 157 WR an dem auch Holger Pflug :wink: gescheitert ist... usw.. :-)

Kommt Zeit, kommt Rat!

Gruß aus Burgau... Hotte

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Persönliche Kontaktaufnahme nur per E-Mail, nicht per PN!
Die Adresse findet man hier: http://www.hottes-radios.de/Impressum/impressum.htm


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BeitragVerfasst: Mi Jun 10, 2015 22:02 
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Registriert: Fr Okt 24, 2008 18:16
Beiträge: 1862
Wohnort: Berlin
Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
Hallo, Zusammen,

bei mir schätze ich das wie folgt ein:
50% Routine
20% Logisches vorgehen
10% Wenns nicht mehr weitergeht, oder keinen Spaß macht, wegstellen, und später (viel später) weitermachen
10% Experten um Rat fragen und Zweitmeinungen einholen
10% Einsehen, das die Komplexität des Fehlers und der nötige Aufwand in keinem Verhältniss zur Rarität und dem Wert des Gerätes stehen. Solche Geräte werden eingelagert, oder verschenkt.

Bei allem fange ich fast immer gleich mit dem Oszilloskop als universellem Messgerät an.

Das habe ich schon in meiner LEhre zum Radio-Fernsehtechniker so gelernt....

Und wenn ein Gerät nur so einigermaßen spielt, ertappe ich mich dabei, unzufrieden zu sein...

... denn wenn die Konstrukteure Ihre ganze Klasse gezeigt haben, dann möchte ich davon möglichst viel erhalten und erleben.

meint Henning

_________________
Schlau ist, wer weiss, wo er nachlesen kann, was er nicht weiss
Nur Messungen liefern Fakten, alles andere ist Kaffeesatz


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BeitragVerfasst: Mi Jun 10, 2015 23:30 
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Registriert: Di Jun 19, 2012 22:12
Beiträge: 2748
Wohnort: Bubenreuth
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Als Newbie mit ca. 20 reparierten (nicht restaurierten) Radios kann ich da noch nicht wirklich mitreden. Es mangelt vor allem an dern theoretischen Kenntnissen. Dennoch liegt die Erfolgsquote bei rund 90% - einfach durch sehr genaues visuelles Prüfen von Bauteilen und sorgfältigen Austausch. Systematisches Vorgehen ist mangels Kenntnissen (noch) nicht möglich. Messungen beschränken sich auf die wesentlichsten Spannungen. Inzwischen hat sich aber doch schon so etwas wie ein geschultes Auge für verdächtige Bauelemente entwickelt.
Entweder finde ich den Fehler innerhalb weniger Stunden oder überhaupt nicht. Da steckt also noch sehr viel Entwicklungspotential drin.
Der Zeitaufwand für die Reparatur beträgt bei mir aber auch nur einen winzigen Bruchteil im Vergleich zu der anschließenden Restaurierung. Sie ist es, die mir wirklich Freude bereitet, die Reparatur selbst sehe ich eher als ein notwendiges Übel.

Gruß,
Achim


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BeitragVerfasst: Do Jun 11, 2015 8:51 
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Registriert: Do Jun 28, 2012 18:29
Beiträge: 2176
Wohnort: Rheinhessen, Nähe Wörrstadt
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Als Ex-Zerstörer(Ex-Entstörer), der ich mal für ein unbedeutendes ;) Tele-kom-unikationsunternehmen :mrgreen: fast 10 Jahre unterwegs sein durfte, kann ich folgendes Fazit ziehen:
Am Anfang braucht man verstärkt sein Fachwissen, mit der Zeit spielt die Erfahrung und das Erinnern an ähnliche Fehlerereignisse und deren Behebung eine immer wichtigere - wohl die wichtigste Rolle.
Daher ist es auch wichtig Erfahrungen zu sammeln und - fast noch wichtiger - für sich zu bewahren und wenigstens im Nachhinein zu wissen warum sich der Fehler wie ausgewirkt hat.

Dadurch erhält man für immer mehr Probleme den richtigen "Riecher" und die Zahl der Fehler, die zur Leichtigkeit werden wird immer größer.
Ohne eine Neugier, sich in die Technik - wenn vielleicht auch nur oberflächlich - hineinzuversetzen wird man sich nicht verbessern.

Und wenn garnix geht, dann hilft halt nur noch die System-Methode, in der man alles in der Reihenfolge der Wahrscheinlichkeit durchgeht.

Ich erinnere mich da an ein Radio, welches aus dem Nachlass eines verstorbenen R&F-Technikers zu mir kam. Der Mann war kein Röhrenradiosammler. Er reparierte neben seinem Hauptberuf in erster Linie Fernseher, was sein Lehrberuf war.
Wo wir heute Radios original restaurieren, ging er immernoch mit dem Pragmatismus der 60er-70er Jahre ans Werk, weil das ja nur "ein altes Klump" war. So suchte ich nach der Kondensator-Kur ewig einen Fehler, da das Gerät nicht lief und kam einfach nicht weiter. Einzige Erkenntnis war, dass die Schaltung im Plan nicht mit der Schaltung des Gerätes vollständig übereinstimmte - also das am Radio schon rumgebastelt wurde. Letzten Endes fotografierte ich das Chassis von unten ausführlich, nahm den Schaltplan zur Hand, nummerierte dort die Bauteile durch und nummerierte die fotografierten Bauteile ebenfalls auf den Fotos. So konnte ich für den fehlerhaften Bereich leicht einen Schaltplan des Ist-Zustandes zeichnen. Der Fehler war eine Drahtbrücke die wohl vom Techniker einst eingelötet wurde um Tests an der Endstufe durchzuführen. Ich konnte die Schaltung wieder nach Schaltplan umlöten und das Gerät läuft seit dem problemlos.

Bei einem Nordmende Parsifal Stereo fiel mir die Lautstärkedifferenz zwischen den beiden Kanälen auf. Das Radio ist ein NF-Stereo-Gerät. Ich suchte ewig den Fehler, fand aber durch Vergleichen mit dem Schaltplan nichts. Also zeichnete ich auch hier einen Schaltplan der Zusatzplatine, die senkrecht hinter der Skalenrückwand steht. So konnte ich feststellen, das ein RC-Zweig ab Werk nicht angeschlossen war - da hatte jemand tatsächlich einen Draht vergessen. Nachher stellte sich raus, das nicht ein Kanal zu leise, sondern der andere zu laut war.
Ich frage mich, ob der Fehler im Werk erkannt und das Gerät dennoch durchgewunken wurde, in der Hoffnung, der Käufe würde das Radio nur als LMKU-Empfänger und somit in Mono nutzen, wo der Fehler nicht auffällt...

_________________
Gruß,
Daniel


Baden Baden, Beromünster, Paris, Rom…
...Eine ganze Welt ist auf der Skala des SABA-Empfängers vereint


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BeitragVerfasst: Do Jun 11, 2015 9:19 
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Registriert: Mi Jul 17, 2013 12:33
Beiträge: 938
Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
was mir immer wieder auffällt, ist, dass Leute die Radios nicht durch systematische Fehlersuche zum Leben erwecken wollen, sondern durch eine Materialschlacht. Am Ende funktioniert das Radio meist immer noch nicht, dafür hat man sich beim Tausch von zig Bauteilen eine Menge potentieller Fehlerquellen zusätzlich eingebaut.

Wenn man ein Radio baugruppenweise in Betrieb nimmt, und dabei alles repariert, was sich durch Messtechnik als defekt herausstellt ( und nur das ), hat man am Ende meist die wenigsten Probleme. Es gibt nur wenige Stellen im Radio, wo man aus Sicherheitsgründen prophylaktisch Teile tauschen sollte.

Und dann gibt es da noch den Umstand, dass die Radios früher oft mit Serienfehlern in die Läden kamen. Wenn man hier nicht die Umbau-Informationen hat, die früher über Werkstattbriefe o.ä. verbreitet wurden, hat man gleich zwei Probleme - bei einem nicht umgebauten Radio sucht man sich tot, und ein umgebautes Radio, bei dem man den Umbau nicht versteht, wird gerne wieder in den "Schaltplan Zustand" zurückversetzt.

Und ganz nebenbei gibt es besonders aus den frühen Fünfzigern Radios, die einfach schlecht waren. Wenn man bei so einem Gerät dann versucht, gute Empfangs- und Klangeigenschaften hinzubekommen, ist das ein aussichtsloser Kampf. Ich denke da besonders an die frühen UKW Empfänger.

Gruß Frank


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BeitragVerfasst: Do Jun 11, 2015 12:48 
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Registriert: Sa Jan 09, 2010 15:49
Beiträge: 2705
Wohnort: Sauerland
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Hallo in die Runde,

bei den Radios gehe immer nach einem Schema vor. Erstmal bestimmte Wartungsarbeiten durchführen. Dadurch werden m. E. nicht nur aktuelle und bekannte und sondern auch zukünftige und noch nicht entdeckte Fehler behoben bzw. vermieden, ohne daß ich gezielt repariert hätte.

Das Gerät wird dann komplett durchgemessen, Auffälligkeiten und Fehler werden behoben. Dabei gilt den bereits bekannten Fehlern besonderes Augenmerk.
Regel Nr. 2: Ein Gerät, das von meinem Werktisch kommt, soll für lange Zeit ordentlich laufen.

Wenn ich einen Fehler nicht sofort finde, nehme ich gerne Ockhams Rasiermesser zur Hilfe: Ich versuche, von mehreren Auswirkungen auf eine gemeinsame Fehlerursache zu schließen; die einfachste Lösung ist meist die richtige (Regel Nr. 3). Dazu muß ich mir die Schaltung genau angucken und sie verstehen.
Sollte das auch nicht klappen, bleibt nur die systematische Fehlersuche. Überprüfen, was sich überprüfen läßt, und ggfs. Bauteile gegen Referenzbauteile tauschen.
Wenn das auch nicht zum Erfolg führt, im Forum um Rat fragen.

Das Schlimmste sind sporadisch auftretende Fehler, dazu braucht man viel Geduld und Glück.
Wird die Fehlersuche allzu verbissen, muß man aber auch wissen, wann man aufhören sollte (abgeleitet aus Regel Nr. 1: Es soll Spaß machen.).

Ach ja, ich habe vor ein paar Tagen "Transporter" gesehen. :D

Gruß, Frank

_________________
Die nächsten Termine Versender von Elektronik und Dampfradiobedarf

Es muss nicht immer alles Sinn machen. Oft reicht es schon, wenn's Spaß macht.


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BeitragVerfasst: Do Jun 11, 2015 18:36 
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Registriert: Di Nov 23, 2010 16:47
Beiträge: 636
Wohnort: Stadtallendorf
Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Hallo

@Holger. 700 Reparierte Radios das ist schon was.

Zuerst wird das Chasis ausgebaut, dann wird grob gereinigt, Staub entfernt, Sichtkontrolle ob alles da ist, Röhren usw. Sicherung wird geprüft, ob die richtige Spannung eingestellt ist, Anodenspannung überprüfen, Kondensatorkur, man hat eben seine bestimmte Routine die sich eingespielt hat.

Bei der Fehlersuche kann es manchmal schon mal ein paar Tage dauern, wie Anfang des Jahres bei dem Saba der gepfiffen hat, ich kam einfach nicht weiter, kurze Anfrage im Forum und es klappte.

Man muß auch mal aufhören können wenn es nicht gleich klappt, Gerät wegstellen, später weitermachen.
Ab und zu Repariere ich Radios die ich früher weg gestellt habe, weil ich nicht weiter kam, es fehlte eben an der nötigen Erfahrung.

Das Reparieren der alten Geräte, für mich ist es eine Art Entspannung.

_________________
Gruß Roland
--------------------------------------

http://wo-roehren-gluehen.de


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