Ergänzend dazu:
"Super" ist das allgemein in den Sprachgebrauch eingeflossene zweite Kürzel für "Superheterodyn"-Empfänger. Erstes Kürzel war "Superhet". Es bedeutet übersetzt soviel wie "Überlagerungsempfänger". Bei diesem Schaltungskonzept wird die Empfangsfrequenz mit einer im Radio erzeugten Oszillatorschwingung "überlagert", was zu einem Mischprodukt führt. Dieses ist frequenzmäßig konstant und wird Zwischenfrequenz - kurz "ZF" - genannt. Vorteil: Es brauchen im einfachsten Fall nur zwei Schwingkreise gemeinsam abgestimmt werden. Das würde bei mehrstufigen abstimmbaren "Geradeaus"empfängern deutlich schwieriger, einhergehend mit der Gefahr der Selbsterregung. Auch wird der exakte Gleichlauf vieler Kreise nur sehr schwer realisierbar.
Die Vielfalt der AM-Zwischenfrequenzen rührt nach meinem Verständnis aus den alten Wellenbereichsplänen aus der Frühzeit des Rundfunks. Es wurden Sendern Frequenzen zugewiesen, die in manchen Empfängern nicht nur wegen etwas zu dünn dimensionierter Vorselektionskreise zu Störungen führten. Bekanntestes Beispiel ist der Telefunken 330WL, dem der Volksmund den Beinamen "Pfeifende Johanna"gab. Lesenswert dazu:
http://www.oldradio.de/wiki/index.php/Telefunken_330WLIm Laufe der weiteren Entwicklung wurde dann z.B. die Frequenz von 455kHz international geschützt.
Diese relativ niedrige ZF führt allerdings besonders in den Kurzwellenbereichen zu einem Problem, welches unter dem Begriff "Spiegelfrequenzempfang" bekannt ist. Es erscheinen besonders stärkere Stationen beim Durchstimmen zweimal auf der Skala, weil die Vorkreisselektion zu gering ist und sich die ZF einmal aus fe-fo, aber auch nochmals aus fe+fo ergibt!
Ein besser ausgeklügeltes Konzept stellt daher der
Doppelsuper dar. Der erste Mischer mischt das Signal auf eine zunächst recht hohe ZF von z.B. 30MHz (es gibt auch Konzepte mit 10,7MHz!) und mischt dann ein zweites Mal auf die schon erwähnten 455kHz. Damit wird die Spiegel- und Weitabselektion deutlich verbessert, ohne dass man in den Vorkreisen technische Klimmzüge machen muss.
Die Bezeichnungen Klein-, Mittel-, Großsuper sind, wie schon erwähnt, einerseits werbewirksame Begriffe, deuten allerdings auch in gewisser Weise auf den technischen Aufwand. Groß- oder Spitzensuper hatten z.B. eine HF-Vorsufe für die AM-Bänder, für AM zwei (UKW drei) ZF-Stufen, ggf. eine leistungsstarke Gegentaktendstufe und eine üppige Lautsprecherbestückung, sowie aufwändige Klangwahlmöglichkeiten.