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Riesenradio, die zweite
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Seite 2 von 5

Autor:  Hotte [ Do Okt 20, 2016 16:00 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Riesenradio, die zweite

Walterh hat geschrieben:
Hallo Martin

Danke für die Vorstellung und lass uns bitte weiter teil haben an der Aufarbeitung. Kaum einer von uns wird je selbst ein solches Gerät in die Hände bekommen.....

Viele Grüsse, Walter


Dem schließe ich mich an. Ich lese solche Berichte zwar gerne, aber haben möchte ich so ein Radio nicht. Da wäre ich mit der Bedienung schon überfordert, über Reparaturen oder Abgleich oder so ewas WILL ich gar nicht nachdenken. Da überkommt mich sofort das große Zittern. :?

Gruß... Hotte

Autor:  Martin [ Do Okt 20, 2016 19:10 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Riesenradio, die zweite

ich hatte ja schonmal auf einem DRF Treffen ein Collinsradio mit, da hatte meiner Meinung nach niemand Schwierigkeiten mit der Bedienung.
Zu Restauration solcher Dinge, es sieht schon etwas erdrückend aus auf den ersten Blick, diese Dickerchen fahren schweres Geschütz auf in der Technik, nehmt als Tip von mir einfach diesen: Jedes noch so große Radio besteht technisch gesehen aus aufeinanderfolgenden einzelnen Stufen. Und von denen ist jede für sich abgleich- mess- und reparierbar. Kleinere Radios benutzen viele gemeinsam genutzte Komponenten was den Service manchmal sogar umständlicher macht. So hat dieser große hier für wirklich jede Situation separate Spulenfilter, die sind doch garnicht alle am Geschehen beteiligt wenn man bedenkt daß er 6 Bereichsbänder hat. Nervig ist lediglich die Bereichsumschaltung, hier werden 23 Schaltebenen zu je 6 Kontakten über den einen großen Drehknopf bewegt. Und der Drehko hat viele Zimmerchen

Ich hab hier folgendes sehr ernstes Problemchen:
Auf der Oberseite sind mehrere Ferritabgleichkerne durch Rost, Oxidation, regelrecht zerstört worden, das bedeutet Ersatz beschaffen + Neuabgleich.
Es handelt sich um 8mm Feingewinde, also richtig dicke Kerne, für die unteren Frequenzbereiche. Ich hab etwas derartiges schon gefunden bei der Fa AMIDON und ermittel gerade ob das Gewinde passt. Das Thema Abgleich wird im Laufe dieser Restauration also unweigerlich kommen, dann seht ihr auch gleich wo es langgeht in so einem Kasten :wink:

An Spezialitäten haben wir hier auch etwas dabei; zB hat er einen Dioden-Ringmischer, Quarzfilter und ähnliches an Bord, zudem ist er ein Doppelsuperhetempfänger, d.h. nach der ersten ZF kommt ein weiterer Oszillator, allerdings einer mit einer festen Frequenz, gefolgt von einem Mischer und einer zweiten ZF. Ihr könnt davon ausgehen dass dieses Radio jetzt verstimmt ist, wegen den kapuuten Abgleichkernen, u.a. auch in der zweiten ZF. Wie schon erwähnt, das Thema kommt gern ausführlich, wie geht man sowas an.

Es fragte sich der Chef beklommen, das kann doch nicht noch schlimmer kommen? :mrgreen: Doch es kann. Es ist trotz all dem Aufwand immernoch ein Drehko-Radio. Macht mal einen amerikanischen Collins auf, der macht die ganze Action über mechanisch bewegte Tauchkreise in seinen Spulen, sowas bleibt uns hier erspart !

Fühlt euch also ermuntert auch so einem großen ein gutes Zuhause zu geben, belohnt wird man mit einer Empfangsleistung die sich auch heute noch vor garnichts anderem verstecken muß.
Diese Riesenradios versuchen wirklich alles um auch die ganz schwachen Sender noch zu filtern und hörbar zu machen, damit macht es dann wieder Spaß zuzuhören.

lG Martin

Autor:  rettigsmerb [ Do Okt 20, 2016 22:21 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Riesenradio, die zweite

Hi Martin,

mal ne Frage:
Welche Zwischenfrequenzen hat der Empfänger eigentlich? Ein Doppelsuper ist doch eigentlich nur sinnvoll, wenn damit der Spiegelfrequenzempfang ausgeschlossen wird. Auf Kurzwelle und höher ganz klar, aber auf Lang/Längstwelle? Da sollten sich doch Filtergüten erreichen lassen, die für eine mehr als ausreichende Spiegelselektivität passen. Oder mache ich gerade einen Denkfehler? :haeh:

Autor:  Martin [ Fr Okt 21, 2016 8:02 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Riesenradio, die zweite

das Radio arbeitet mit 80 + 525 kHz, in der zweiten ZF wo auch die Bandbreite eingestellt werden kann werkeln u.a. 2 Quarze
die 525 kHz findet man auch beim Brudergerät E104 , man macht sich hier zu Nutze Zusatzgeräte die am ZF Ausgang betrieben werden für beide Radios nutzen zu können. Da gibts zB Seitenband selektor für SSB, extra Kiste..

lG Martin

Autor:  holger66 [ Fr Okt 21, 2016 11:13 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Riesenradio, die zweite

Nur weiter so, ich lese gespannt mit. Die Sache mit den Kernen ist allerdings wirklich kritisch.

H.

Autor:  RE 084 [ Fr Okt 21, 2016 14:37 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Riesenradio, die zweite

Hallo Martin !

Ein grosses Kompliment von mir, das Du dich an sowas herangibst.
Aber es ist sicherlich spannender, als ein Buch zu lesen :-).
Kann man heute noch damit etwas empfangen, ist da auf diesen
Bändern noch was los, außer Grimeton oder U-Bootfunk??

Gruß,
RE 084
(Hans)

Autor:  Martin [ Fr Okt 21, 2016 17:45 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Riesenradio, die zweite

hallo Hans,
das Radio empfängt durchgehend bis 1,8MHz, d.h. LW, die ganze MW + das unterste Band der Amateure.
Man könnte es auch mit einem externen Konverter dazu überreden KW zu hören, solche Basteleien sind recht einfach.

lG Martin

Autor:  Martin [ Sa Okt 22, 2016 11:43 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Riesenradio, die zweite

es sind andere Röhren bestückt als im Schaltplan bzw. auf dem Chassis vermerkt sind:

statt EF85 hat er EF805s
statt ECC81 hat er ECC801s

ich glaube außer einem längeren Leben macht das keinen Unterschied, die bestückten sind allesammt SQ, Langlebe-Röhren.
Diese Sorten entsprechen denen die Rohde&Schwarz im EK07 verbaut hat, da stehts aber auch so auf dem Chassis und im Plan.

lG Martin

Autor:  Martin [ Sa Okt 22, 2016 20:54 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Riesenradio, die zweite

nach dem Zusammenbau gabs zum erstenmal Strom...

in der EL84 im Netzteil (es betreibt da eine als Regelröhre) war es weiß am blitzen. Also andere rein, wieder an..
Empfang :D

Dateianhang:
telefunken-12.jpg
telefunken-12.jpg [ 154.9 KiB | 10161-mal betrachtet ]


Dateianhang:
telefunken-13.jpg
telefunken-13.jpg [ 115.16 KiB | 10161-mal betrachtet ]


Extrem viele Sender, also prima. DCF77 wurde auch sofort gefunden.

Der Ton ist noch verzerrt , da gehts jetzt ran.
Die Funktion "Tonsieb" erzeugt nur einen leisen gläsernen Ton, läßt aber nichts vom eigentlichen Ton durch, auch eine Baustelle
Das BFO ist daneben, ebenso.
Eins der vielen Skalenlämpchen ist leider defekt, muß ich irgendwo kaufen

Jetzt gehts an diese Reparaturen, wenn alles läuft, Abgleich.

lG Martin

Autor:  Hotte [ Sa Okt 22, 2016 22:01 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Riesenradio, die zweite

Martin hat geschrieben:
DCF77 wurde auch sofort gefunden.


Na das interessiert mich jetzt aber wirklich. Ist das ein kontinuierliches Signal oder was hört man da?

Gruß... Hotte

Autor:  Martin [ Sa Okt 22, 2016 22:21 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Riesenradio, die zweite

das sieht aus wie ein Träger der im Sekundentakt Aussetzer hat.
Ich mach morgen mal ein Video davon

lG Martin

Autor:  rettigsmerb [ So Okt 23, 2016 0:17 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Riesenradio, die zweite

So in etwa. Der Träger wird im Sekundentakt zwischen 100% und 10% getastet und abhängig von der Tastzeit wird entweder eine "0" oder eine "1" übertragen. Damit wird die ganze Zeit- und Datumsinformation seriell im Zeitraum einer Minute übertragen, die DCF-77-Uhr speichert die Information ab, prüft sie auf Plausibilität und stellt sie schließlich auf dem Display dar. Damit ist die Uhr gestellt und synchronisiert. Bei Senderausfall läuft eine DCF-77-Uhr auf dem internen Taktgeber weiter und wird bei Neuerkennung des Signals wieder synchronisiert. Da dieser Vorgang relativ viel elektrische Energie benötigt, öffnen viele Uhren - besonders jene, die ihre Energie nur aus Batterien beziehen - nur zu bestimmten Zeiten ein "Fenster", in dem sie die aktuellen Daten des DCF-77 Senders empfangen und sich damit wieder synchronisieren.

Autor:  Martin [ So Okt 23, 2016 18:43 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Riesenradio, die zweite

ich hab grad das NF Chassis ausgebaut und repariere den dort montierten BFO.
Richtig viel Arbeit...

Das Radio hatte übrigends bei 23kHz einen modulierten Träger gefunden, nach Informationen aus dem Netz handelt es sich um das russische Langwellen-Navigationssystem das noch immer arbeitet.
Diese Dinge hat er mit einer simplen Drahtantenne geschafft, wenn da ein ordentlicher Rahmen angeschlossen wird zeigt der erst was er wirklich kann; dafür ist ein separater Eingang vorhanden, gem. Manual hat der eine wesentlich höhere Empfindlichkeit als der normale Drahtantennenanschluß. Das Radio hat vorn einen Umschalter für drei Antenneneingänge: Hochohmig (normal), 60 Ohm und Rahmen

lG Martin

Autor:  Phalos Southpaw [ Mo Okt 24, 2016 15:24 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Riesenradio, die zweite

rettigsmerb hat geschrieben:
Da dieser Vorgang relativ viel elektrische Energie benötigt, öffnen viele Uhren - besonders jene, die ihre Energie nur aus Batterien beziehen - nur zu bestimmten Zeiten ein "Fenster", in dem sie die aktuellen Daten des DCF-77 Senders empfangen und sich damit wieder synchronisieren.


Das passiert immer exakt um 3 Uhr nachts.
Ich habe eine Seiko Uhr die wandert immer um 3 Uhr los um 12 Runden rum um dann wieder auf der aktuellen Uhrzeit stehen zu bleiben und weiter zu ticken.

Autor:  rettigsmerb [ Mo Okt 24, 2016 15:45 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Riesenradio, die zweite

Phalos Southpaw hat geschrieben:
rettigsmerb hat geschrieben:
Da dieser Vorgang relativ viel elektrische Energie benötigt, öffnen viele Uhren - besonders jene, die ihre Energie nur aus Batterien beziehen - nur zu bestimmten Zeiten ein "Fenster", in dem sie die aktuellen Daten des DCF-77 Senders empfangen und sich damit wieder synchronisieren.


Das passiert immer exakt um 3 Uhr nachts.
Ich habe eine Seiko Uhr die wandert immer um 3 Uhr los um 12 Runden rum um dann wieder auf der aktuellen Uhrzeit stehen zu bleiben und weiter zu ticken.


***Glühbirne-überm-Kopf*** Denk, denk, denk....
Dann scheint es mir, als wenn der interne Taktgeber der Uhr "einen Tick" zu schnell zu gehen würde. Wenn er "einen Tick" langsamer wäre, bräuchte sie ja nur die fehlende Zeit vorlaufen, um wieder synchron zu gehen. Rückwärts laufen können ja die allermeisten Werke wohl nicht. Kann das sein?

(Blöde, dass wir gerade etwas Off Toppic sind, sorry!)

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