Dampfradioforum

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 Betreff des Beitrags: Etwas beunruhigend
BeitragVerfasst: Mo Jul 13, 2009 12:37 
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Registriert: Do Jun 25, 2009 11:13
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Kenntnisstand: Einsteiger ohne Kenntnisse
Hallo Gemeinde

So, nachdem ich mich nun hier ein wenig eingelesen habe bin ich doch ein
wenig verunsichert wegen meiner " alten Schätzchen ".

Da ich ein absoluter Laie bin auf dem Gebiet habe ich bis jetzt meine Radios immer sorglos betrieben. nun habe ich hier aber gelesen das ältere Kondensatoren sowie Elkos , wenn sie denn den Geist aufgeben, größeren Schaden im Radio anrichten können. Das möchte ich natürlich nicht. Deshalb jetzt nochmal Hand aufs Herz und ernsthaft die Frage , wie dramatisch ist das Problem wirklich. wenn es wirklich nicht ratsam ist alte Radios längere Zeit ohne Restauration zu betreiben, dann wäre bei mir ja Handlungsbedarf den ich selber wohl nicht bewältigen kann, Ok ein wenig Löten kann ich schon ( brauche ich ja für mein anderes Hobby Geldspielgeräte ) aber was ich hier so alles gelesen habe ist es doch wohl besser als Laie die Finger aus dem Gerät zu lassen. Ok, man kann alles lernen, dazu bedarf es aber einen der einem die Materie dann auch ein stückchen näher bringt.

Also,lange Rede kurzer Sinn:
Von meinen 5 Radios ist nur das kleine Philips Philetta de Luxe vom Vorbesitzer einer komplett Restauration unterzogen worden.
Bei dem Sonneberg bin ich mir nicht sicher, ebenso bei dem nicht identifizierbaren Franzosen.
Außer bei meinem Telefunken Allegro 1063 und bei meinem Graets UKW Gross Super weiß ich das da noch keine Restauration statt gefunden hat.

Also, was ratet ihr mir jetzt, was kann ich ohne größere Kentnisse selber machen oder lieber Finger weg, oder die alten Kisten weiter zu betreiben und hoffen das nichts passiert und die Dinger noch lange so laufen.Obwohl ich letzteres für keinen guten Weg halte, weil mein bestreben ist ja die Radios zu erhalten.

Also, und nun ???

Ratlose Grüße
Holger


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BeitragVerfasst: Mo Jul 13, 2009 12:49 
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Registriert: Di Mai 12, 2009 17:09
Beiträge: 1797
Hallo,

defekte Kondensatoren können eine ganze Menge Probleme verursachen. Das kann von auslösenden Sicherungen (der harmloseste Fall) bis hin zu zerstörten Gleichrichtern und Netztransformatoren führen (das kann dann evtl. auch ein wirtschaftlicher Totalschaden sein).
Den Kondensatoren rund um die Endstufen ist auch Aufmerksamkeit zu widmen, hier droht zumindest ein vorzeitiges Ableben der Endröhren.

MfG

Munzel


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BeitragVerfasst: Mo Jul 13, 2009 13:16 
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Registriert: Fr Okt 26, 2007 10:24
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Wohnort: Braunschweig
Hallo,
unrestaurierte Radios sind nur was zum Anschauen und Hinstellen, aber nicht geeignet für den Betrieb.
Zum einen funktionieren sie ohnehin nur mangelhaft und es ist kein Hörgenuß, zum anderen können die defekten Kondensatoren zur Zerstörung des Radios führen, so das sich danach auf jeden Fall keine Reparatur mehr lohnt (weil z. B. Transformator durchgebrannt).
Auch die als "voll funktionstüchtig" in den Auktionen angepriesenen Radios sind normalerweise unrestauriert und daher nicht geeignet für den Betrieb.

Gruß

Roland


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BeitragVerfasst: Mo Jul 13, 2009 14:00 
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Registriert: Sa Mai 02, 2009 12:52
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Ich schließe mich meinen Vorrednern an, sei froh, dass dir noch keins der Radios um die Ohren geflogen ist.

Wenn du löten kannst, ist doch schonmal gut. Die Kondensatoren zu tauschen ist eigentlich garnicht schwierig. Du darfst nur nicht pfuschen, besonders wichtig ist die ausreichende Spannungsfestigkeit.
Ich würde mal sagen: Probier's einfach mal, nimm dir mal eins deiner Radios vor, und tausche die Kondensatoren. Wir helfen dir :wink:
Gruss, Niko

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BeitragVerfasst: Mo Jul 13, 2009 14:18 
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Registriert: Sa Feb 28, 2009 18:58
Beiträge: 155
Wohnort: Göppingen
Mir ist mal bei einem alten, röhrebestückten Amateurfunkgerät ein Elko explodiert. Das möchte ich nicht ein zweites Mal erleben. Das Innenleben ist bis zur Zimmerdecke geschossen.... Und der Gestank ging erst nach ein paar Wochen auslüften aus dem Gerät. Gut das ich da mein Gesicht nicht drüber hatte !

Grüße

Joachim

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BeitragVerfasst: Mo Jul 13, 2009 14:25 
Ich wechsele die Kondensatoren meiner Radios immer egal wie gut die aus sehen.... :?

aber an deiner stelle würde ich das echt mal probieren....
das ist kein großes ding... man muss nur die richtigen kondensatoren besorgen und die dann richtig einlöten.....

Kevin 8_)


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BeitragVerfasst: Mo Jul 13, 2009 14:31 
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Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
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Das Innenleben ist bis zur Zimmerdecke geschossen....  Gut das ich da mein Gesicht nicht drüber hatte !


Und ich bin der, der genau das hatte. Kölleda- Röhrenamp, und der Netzelko schoß alles oben raus.
Der Schreck war groß, aber war nur der Gummiprofen weggeflogen, glücklicherweise in eine andere Richtung, und obwohl der Inhalt feucht war- und ich das Zeugs direkt in Gesicht und Augen bekam, hat der Elektrolyt nichts angerichtet.

Edi


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BeitragVerfasst: Mo Jul 13, 2009 14:32 
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Registriert: Sa Mai 02, 2009 12:52
Beiträge: 1650
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Kevin-Nikodem hat geschrieben:
Ich wechsele die Kondensatoren meiner Radios immer egal wie gut die aus sehen....


:D Ich hatte letztens einen mit Papierhülle, diese war verschimmelt :lol:
Sowas sollte man tauschen. Grundsätzlich alle Teerkondensatoren und Elkos.
Keramik- und sonstige können eigentlich immer drinbleiben, die gehen selten kaputt.
Du kannst mit ca. 15-30 Kondensatoren rechnen, ist an einem Tag zu schaffen.
Gruss, Niko

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BeitragVerfasst: Mo Jul 13, 2009 15:18 
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Beiträge: 669
Bei Anspruch auf Alltagstauglichkeit tausche ich alle Kondensatoren außer Keramikröllchen und Sikatrop (so porzellanartig weiße Keramikröllchen mit Metallkappen). Beim geringsten Zweifel werden auch die letztgenannten Typen auf ihre Kapazität und auf ihr Isolationsverhalten (Prüfspannung s. Aufdruck auf dem C) innerhalb einer vorgegebenen Toleranz hin kurz überprüft und notfalls ersetzt.

Hierbei tausche ich grundsätzlich, wenn möglich, gegen neue C mit höherer Spannungsfestigkeit und Qualität.

Beim Wechsel von Kapazitäten an Abstimmkreisen / Filtern muss man ggf. damit rechnen, dass das Gerät nachher eine gestörte Temperaturkompensation (z.B. Senderdrift) hat oder gar neu abgestimmt werden muss - hier ist also besondere Vorsicht geboten.
In bestimmten Bereichen wie eben Filtern aber auch Abgleichjustage bei Motorsuchläufen ist die peinlich genaue Einhaltunf der C-Werte (s. Parallel- u. Reihenschaltung von Kondensatoren) von Wichtigkeit, in anderen Bereichen kann meist auch innerhalb der modernen E-Reihen mit größtmöglicher Annäherung an den alten Wert ersetzt werden.

Elko immer nur durch Elko ersetzen, dabei auf Polarität achten.

Nur bei gesteigertem Interesse an Erhaltung eines historischen Innenlebens: Die neuen Kondensatoren durch Kaschieren mit Schrumpfschlauch oder Einstecken in die alten, leergeräumten Hüllen (s.d.) "tarnen". Ich persönlich sehe lieber, was ich vor mir habe.

Wennn Du nicht sicher bist, wie man einen Lade- oder Siebelko firmiert (s.d.): Lieber einen neuen herein!

Deine Radios werden es Dir auf Lebenszeit danken, vorausgesetzt, Du gehst ohne Ablenkung Stück für Stück vor und machst Dir ggf. Skizzen, Notizen oder Fotos vom Originalzustand und den jeweiligen Veränderungen - jeder hat schon mal neue "Fehler" produziert, die dann oft gar nicht so leicht zu finden sind, weil unser Denkapparat sie als vermeintlich richtig abgearbeitet bereits ad acta gelegt hat.. :wink:

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mit besten Grüßen


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BeitragVerfasst: Mo Jul 13, 2009 15:32 
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Hallo Hermann,

das ist so nicht ganz richtig: Elkos nur durch Elkos ersetzen....

In alten Geräten sind häufig große Becherkondensatoren mit relativ niedriger Kapazität, z. B. Elkos mit 8 µF + 8 µF. Da hier viel Platz ist, sollten da keinesfalls wieder Elkos eingebaut werden, sondern Kunststofffolienkondensatoren, da Elkos nicht dauerhaft betriebssicher sind und irgendwann wieder kaputt gehen.
In den Netzteilblock eines Körting Ultramar hatte ich auch solche Folienkondensatoren eingebaut, da war es allerdings schwierig: In der Büchse waren 4 Stück Elkos zu je 8 µF, da wird es nachher sehr voll mit Kunststoffkondensatoren, aber es ging gerade so noch.

Auch den UKW-Ratioelko ersetzt man besser durch einen Folienkondensator, ebenso Katodenelkos an der Endröhre bzw. Vorstufe mit niedriger Kapazität und geringer Spannungsfestigkeit (haben meist bis max. 20 µF in sehr alten Geräten). Diese Folienkondensatoren passen sogar meist in die alten Hüllen rein.

Gruß

Roland


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BeitragVerfasst: Mo Jul 13, 2009 15:43 
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Hallo Stereowaage,

Stereowaage hat geschrieben:
Beim Wechsel von Kapazitäten an Abstimmkreisen / Filtern muss man ggf. damit rechnen, dass das Gerät nachher eine gestörte Temperaturkompensation (z.B. Senderdrift) hat oder gar neu abgestimmt werden muss - hier ist also besondere Vorsicht geboten.


Dass das Gerät nachher neu abgestimmt werden muss, kann doch nur an den Kapazitätsabweichungen (z.B. 470 statt 500 pF) der neuen Kondensatoren liegen. Aber die alten Teerkondensatoren haben doch auch fast nie ihre Sollwerte, wieso ist dann nach dem Tausch evtl. eine Neuabstimmung erforderlich?

Stereowaage hat geschrieben:
Nur bei gesteigertem Interesse an Erhaltung eines historischen Innenlebens: Die neuen Kondensatoren durch Kaschieren mit Schrumpfschlauch oder Einstecken in die alten, leergeräumten Hüllen (s.d.) "tarnen".


@ Holger:
http://dampfradioforum.de/to ... arnen.html

Gruss, Niko

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BeitragVerfasst: Mo Jul 13, 2009 15:54 
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Hallo,
Kondensatoren in frequenzbestimmenden Kreisen, also Vorkreis, Oszillator und Zf-Bandfilter, ebenso im UKW-Teil, DÜRFEN nicht getauscht werden, es sei denn, einer davon ist WIRKLICH defekt. Sonst unbedingt Finger weg !!
Das Tauschen ist daher auch nicht notwendig, es sind in der Regel alles keramische Kondensatoren oder Styroflexkondensatoren, diese sind langzeitstabil und haben nur geringe Toleranzen. Das sind alles Kondensatoren von wenigen pF bis maximal 500 pF.
Diese billigen und ungenauen Teerkondensatoren wurden niemals in frequenzbestimmenden Kreisen verbaut (geht gar nicht, da diese ohnehin Toleranzen von etwa 20% hatten), sondern haben immer nur Abblock,- Koppel- oder Siebfunktionen, z. B. Siebung der Schirmgitterspannung oder Katodenkondensator an der Zf-Röhre oder eben der klassische Koppel-C zur Endröhre. Da ist es dann auch egal, ob man den 50 nF-Kondensator gegen einen 47 nF oder 56 nF austauscht, da braucht man auch nichts hinterher abzugleichen.

Gruß

Roland


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BeitragVerfasst: Mo Jul 13, 2009 16:00 
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Registriert: Sa Mai 02, 2009 12:52
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Hallo,
dann bin ich ja beruhigt. Bei dem Mende waren nämlich 3 Teerkondensatoren in diesem abgeschirmten Metallkästen verbaut, mit den Werten 1000, 5000 und 50000 pF. Die habe ich - natürlich - auch getauscht. Aber ich denke eher nicht, dass die empfangstechnisch relevant sind.
Gruss, Niko

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BeitragVerfasst: Di Jul 14, 2009 8:05 
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Registriert: Sa Jan 26, 2008 2:19
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Zitat:
Diese billigen und ungenauen Teerkondensatoren wurden niemals in frequenzbestimmenden Kreisen verbaut (geht gar nicht, da diese ohnehin Toleranzen von etwa 20% hatten)


Doch, das geht: SABA 335WL (1935)

Bild
Der 1. und 3. (rechts neben Wellenschaltersegment) Siemens- Teerkondensator, Glasröhrchen, gelb/ blaue Banderole: 35cm, Parallel- C für 2. und Audion- Kreis: Schaltplan

In Geräten der 30er kam dies öfter vor.

(Aus: http://dampfradioforum.de/to ... -saba.html
Posting am: 17 Apr 2009 7:04)

Edi


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BeitragVerfasst: Di Jul 14, 2009 17:06 
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Registriert: So Jun 28, 2009 17:47
Beiträge: 24
Wohnort: Bonn
Hallo,
würde mich da gerne mal mit einer grundsätzlichen Frage anschließen:
Ist es eigentlich egal, durch welche Kondensatoren (also Keramik, Folien usw.) ich die alten Kondensatoren (Teerkondensatoren, "ERO"s usw.) ersetze. Elkos meine ich damit nicht.
Was klappt am besten und hält am längst, was geht gar nicht?
Gruß
Jan


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