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BeitragVerfasst: So Jul 23, 2023 11:06 
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Registriert: Do Dez 06, 2012 14:03
Beiträge: 1517
Das kenn ich von Erzählungen auch, und wehe bei einem Film war das Kleingeld zu Ende, dann musste immer ein Kind Geld wechseln gehen, besser rennen….

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Gruss Nad

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BeitragVerfasst: So Jul 23, 2023 11:56 
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Registriert: Mo Aug 27, 2012 13:47
Beiträge: 1362
röhrenradiofreak hat geschrieben:
Der erste Fernseher der Eltern eines Freundes hatte einen Münzautomaten. Für einen Einwurf von 50 Pfennig konnte man eine bestimmte Zeit fernsehen


In GB war es allgemein üblich, Fernseher zu mieten, vor allem die anfänglich sehr teuren Farbfernseher.

Ralf

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Und wenn ich nicht mehr weiter weiß, dreh ich am Oszillatorkreis.


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BeitragVerfasst: Di Jul 25, 2023 20:35 
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Registriert: Di Mär 25, 2008 20:07
Beiträge: 55
radioschrat hat geschrieben:
röhrenradiofreak hat geschrieben:
Für viele Radiokäufer war ein wichtiges Kriterium für die Kaufentscheidung, wie viele verschiedene Sender man damit empfangen kann.


Ich habe nie verstanden, warum meine Eltern damals den teureren Mende mit den vielen Kurzwellenbereichen angeschafft hatten. Damit hat nie jemand Kurzwelle gehört. Wenn mein Vater abends zu Hause war, lief gewöhnlich der Polizeifunk. Aber das ist eine Anekdote für eine andere Gelegenheit.

Ralf


Wer den Krieg miterlebt hatte, der wollte die Möglichkeit haben sich von allen Seiten her zu informieren.

Radios mit vielen Kurzwellenbändern waren bis ca. 1954 groß in Mode, der Grundig 4010 ist ein gutes Beispiel hierfür, nicht billig aber häufig anzufinden.
Ende der 50er Jahre legte man dann nicht mehr so viel wert auf Kurzwelle.


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BeitragVerfasst: Di Aug 08, 2023 11:13 
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Registriert: Di Sep 10, 2019 9:26
Beiträge: 152
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Für die genannte Zeit bin ich zu jung.
Allerdings bin ich in einer Kleinstadt in der DDR in den 80er Jahren aufgewachsen und weiß noch, wie es im hiesigen RFT Vertriebsladen ablief.

Großartig mit Auswahl und Wünschen war zu DDR-Zeiten nichts. Entweder gab es das Objekt der Begierde, oder eben nicht.
Das betraf im Jahre 1986 einen Farbfernseher des Types Colormat 4506. Eigentlich stand eine Ungarnreise an, allerdings erkrankte mein Vater an Krebs (wie sich erst später herausstellte), und er sollte seine Zeit zu Hause, das Bett nicht mehr verlassen könnend, zumindest fernsehend in Farbe genießen sollen.
Besagter Colormat war nicht auf Lager. Es gab Kundenrückläufer des Colorett 3000, nur in Secam, das kam für Vater als Sportfan nicht in Frage. Ansonsten nur Schwarzweiß -Geräte, hatten wir aber selbst, in Form eines Luxomat 110.

Damals ohne Auto ging es mit der S-Bahn nach Berlin. Alexanderplatz, Centrum-Warenhaus. Mit 4500 Mark in der Tasche. Ich im zarten Alter von 8 Jahren mit Muddern, rein in den Tempel und ächzend mit dem Colormat-Karton rüber zur S-Bahn.

In Erkner angekommen, nix mit Taxe. Nächster Bus, halbe Stunde. Wat nu? Das Ding die halbe Stunde Fussmarsch schleppen? Die einzigste Telefonzelle am Bhf. mal wieder im A... Und, zu allem Glück, fing es auch noch an zu jauchen....

Am Ende hatten wir Glück: Unser Nachbar, der mit dem grünen Skoda, kam gerade die Straße runter, sah und da ratlos stehen, kurzerhand fanden sich Muddern, ick und der Colormat dann erst im Skoda, dann endlich zu Hause wieder.

Für Vater, riesen Freude. Leider konnte er den Apparat nur noch 3 Wochen genießen. Danach Krankenhaus, wo er, im selben Jahr noch, verstarb.

Den Colormat gibt's allerdings noch heute bei mir.


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BeitragVerfasst: Di Aug 08, 2023 12:44 
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Registriert: Do Dez 06, 2012 14:03
Beiträge: 1517
Schön zu lesen, leider mit traurigem Ausgang, ich hätte Deinem Vater noch viele Jahre mit dem Fernseher gewünscht….

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Gruss Nad

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BeitragVerfasst: Di Aug 08, 2023 13:06 
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Registriert: Di Sep 10, 2019 9:26
Beiträge: 152
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Danke.

Dies ist auch der Grund, weshalb ich dieses Gerät auch nicht aus der Hand gebe, obwohl er mich schon oft geärgert hatte, nun aber seit Jahren mit HR-Zeilentrafo fehlerfrei. Er erinnert mich immer an diese Zeit und irgendwo auch an die geplatzte Ungarnreise. Ich war auch nie in Ungarn.

Als ich später dann meine eigene Fernsehwerkstatt hatte, stand das Gerät immer im Schaufenster. Bis in die 2000er hinein, hatte ich treue Kunden mit Artgenossen, die ihre alten Stassfurter reparieren ließen. Das ist nun aber auch bereits 20 Jahre her.

Übrigens, es gab damals Fachberatung. Es wurde erklärt, auch im centrum -Warenhaus, wie Das Ding anzuschließen und aufzustellen war, obwohl es sich von unseren Luxomat nicht so sehr unterschied. Bei unseren damals zu empfangenen 3 Sendern war das auch alles kein Thema.

Ein wahres Martyrium war säter der Erwerb einer Stereoanlage RFT S3930, da es zusammenhägende Komponenten nie gleichzeitig in der selben Farbe gab. Wir hatten den Plattenspieler und das Kassettendeck in silber, es gab dann nur Tuner und Verstärker in braun. Wurde dann trotzdem gekauft und dann innerhalb der Nachbarschaft und der Familie wild umher getauscht, bis jeder einen einheitlichen Turm hatte.


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BeitragVerfasst: Mi Aug 09, 2023 10:18 
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Registriert: Di Mai 12, 2009 17:09
Beiträge: 1797
sabafon hat geschrieben:
Radios mit vielen Kurzwellenbändern waren bis ca. 1954 groß in Mode, der Grundig 4010 ist ein gutes Beispiel hierfür, nicht billig aber häufig anzufinden.
Ende der 50er Jahre legte man dann nicht mehr so viel wert auf Kurzwelle.

Das sah östlich des eisernen Vorhanges etwas anders aus. Dort wurden noch lange Geräte mit umfangreicher Kurzwelle hergestellt.
Eine der letzten Entwicklungen, der RK90 sensit cubus, hatte durchgehende Kurzwelle von 3-27MHz und war da als Doppelsuper aufgebaut.


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BeitragVerfasst: Do Aug 10, 2023 17:58 
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Registriert: Mi Feb 03, 2016 10:05
Beiträge: 198
Wohnort: Wien
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
röhrenradiofreak hat geschrieben:
Jean Luc hat geschrieben:
Man konnte die Radios damals auch per Ratenzahlung kaufen.

Der erste Fernseher der Eltern eines Freundes hatte einen Münzautomaten. Für einen Einwurf von 50 Pfennig konnte man eine bestimmte Zeit fernsehen. Er wurde regelmäßig von dem Händler, der den Fernseher geliefert hatte, geleert.

Lutz

Also das kannte ich nicht.

Was damals den Preis aber ein bißchen relativierte war, dass die Geräte sehr lange hielten und reparierbar waren.
Der erste Farb-TV meiner Eltern, ein Philips, war soweit mich erinnere an die 20 Jahre im Einsatz.
Wurde 2-3x repariert, was aber nicht sehr teuer war, weil gut reparierbar und meist nur Kleinigkeiten defekt.
Und da der Techniker diese Geräte kannte, wusste er auch meistens woran es liegt und fand die Fehler recht schnell.

_________________
:mauge: Lebe lang und in Frieden :mauge:


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BeitragVerfasst: Di Sep 05, 2023 11:00 
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Registriert: Di Sep 10, 2019 9:26
Beiträge: 152
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Ich betrieb ja bis Anfang der 2000er auch noch eine Fernseh-Reparaturwerkstatt mit Verkauf. Obwohl es zu dieser Zeit ja schon bergab ging mit den kleinen Fachgeschäften, kamen zu uns Kunden, die sich das eine oder andere Gerät vorführen ließen. Damaliger Wunsch war meist "Kabeltuner", denn ja, wirklich, selbst Anfang der 2000er Jahre, war bei uns in Ost-Berlin noch längst nicht jedes Wohngebiet am Kabelfernsehen angeschlossen, oder halt teilweise noch DDR-Geräte in Betrieb, die mit Videorecordern oder externen Lösungen auf die Sonderkanäle aufgerüstet wurden.
Es war ein kleiner Kiez, man kannte sich. Dazu gab es viele Arbeitslose, denen selbst das günstigste Kaufland-Röhrenmodell noch zu teuer war, hier kam ich dann mit reparierten Alt-Geräten ins Spiel. Somit tendierte das Ganze dann irgendwann ich Richtung A&V.
Aber auch das konnte den Untergang nicht aufhalten, 2007 zog ich dann letztlich die Notbremse. Das kleine TV-Geschäft, bestehend von 1968 bis 2007, von mir 1998 übernommen, war dann Geschichte.

Wie gesagt, wie das in den 50ern ablief, vermag ich mangels Alter zu sagen, bezugnehmend auf die Verhältnisse in der DDR, lief das aber schon deutlich anders, als in den westlichen Landen, wo die Verfügbarkeit eher gegeben war. Auch waren bei uns die Preise solcher Geräte deutlich höher, als im Westen, auf einen TV musste man z.T. sehr lange sparen. Viele aus der Verwandtschaft, hatten bis zur Wende (nur) einen S/W-Fernseher, teilweise noch Vertreter der Röhrenära der 60er und frühen 70er Jahre. Im Übrigen wurden in der DDR S/W-Geräte bis zur Wende gebaut, die Serie Luxomat 1001/Debüt 2001 wurde bis 1989 produziert.


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