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 Betreff des Beitrags: UKW im Kabel - letzter Akt
BeitragVerfasst: Fr Jan 12, 2024 12:24 
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Nun hat es auch die ehemaligen Kunden von Unitymedia in NRW und Hessen erwischt, die vor einigen Jahren ungefragt an Vodafone verschachert worden waren.

Seit vorgestern gibt es hier im UKW-Tuner der Hifi-Anlage und im guten 4035 im Esszimmer per Kabel auf allen Kanälen nur noch diese Ansage:

http://www.fotoralf.be/audio/ukw_aus.mp3

*Nummer 1* DVB-C-Tuner und *Nummer 2* Radio per Fernseher, soso...

Natürlich weist bei Vodafone niemand darauf hin, dass man *Nummer 3* UKW nach wie vor terrestrisch empfangen kann. Schließlich wollen sie auch nach dem 1. Juli, wenn die Zwangsverkabelung per Mietvertrag endet, weiter Geld an uns verdienen. Dabei reicht für die örtlichen Programme meist eine einfache Wurfantenne - 3,95 € bei ebay - zum terrestrischen Empfang.

Wer unbedingt digital empfangen will, ist *Nummer 4* mit einem Internet-Tuner allemal besser beraten als mit den von Vodafone vorgeschlagenen Empfängern für DVB-C. Im Internet ist das Senderangebot um ein Tausendfaches höher - über den ohnehin vorhandenen Internetzugang und ganz ohne Kabelgebühren. Wer es ganz günstig haben will, nimmt statt des Internet-Tuners sein ausrangiertes Smartphone und eine passende App.

Auch *Nummer 5* DAB+ per Antenne und *Nummer 6* Satellitenempfang unterschlägt der Möchtegern-Nachwuchssprecher von Vodafone, denn daran verdienen sie ja nichts. Wer hat diesem Flegel eigentlich erlaubt, mich zu duzen?

Ganz nebenher ist die von den Kabelnetzbetreibern gepriesene digitale Qualität oft nur das halbe Vergnügen, denn gar zu gern wird das von den Hörfunkanstalten mit 320 kbps übergebene Signal auf jämmerliche 128 kbps kleingerechnet, um im Kabel noch mehr Bandbreite zu sparen.

Jetzt dürfen wir noch zähneknirschend die nächsten fünf Monate für Vodafone zahlen, bis der Pflichtempfang per Nebenkosten ein Ende hat. Danach dürfen die sich ihr Kabel mit Verlaub wohin stecken.

Ralf

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Und wenn ich nicht mehr weiter weiß, dreh ich am Oszillatorkreis.


Zuletzt geändert von radioschrat am Fr Jan 12, 2024 15:24, insgesamt 3-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: UKW im Kabel - letzter Akt
BeitragVerfasst: Fr Jan 12, 2024 12:46 
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Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
Habe ich auch nie verstanden, das mit den Kabelgebühren per Mietvertrag. Wir haben in der Familie ein kleines Miethäuschen und mein Vater hat damals darauf geachtet, dass die Mieter direkt Vertragspartner werden.
Einer wollte nach einer Erhöhungsrunde aussteigen, und ich habe ihn bei der Montage einer Satellitenschüssel unterstützt. Eigentlich wollte ich eine Schüssel für alle Mieter anbieten, aber außer ihm wollte keiner... merkwürdig.

Aktuell verlegt Vodafone Glasfaser und möchte das Objekt unentgeltlich anschließen. Man darf vermuten, dass das Breitbandkabel hernach stillgelegt wird?


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 Betreff des Beitrags: Re: UKW im Kabel - letzter Akt
BeitragVerfasst: Sa Jan 13, 2024 22:32 
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Registriert: Do Dez 06, 2012 14:03
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Momentan gibt es Einzelverträge mit 24 Monaten Laufzeit von Vodafone bei uns, UKW ist seit Donnerstag auch weg….

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 Betreff des Beitrags: Re: UKW im Kabel - letzter Akt
BeitragVerfasst: So Jan 14, 2024 10:54 
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Bei uns sind schon seit 2018 alle analogen Ferseh- und Radioprogramme im Kabelnetz abgeschaltet. Ich habe das gar nicht so richtig mitbekommen, weil wir noch nie Kabel genutzt haben und auch die meisten Bekannten eine Sat-Schüssel besitzen.

Vor Jahren, als das Kabelnetz noch Kabel Deutschland gehörte und viele Programme analog übertragen wurden, war ein Vertreter von denen an unserer Tür und versuchte, meiner Frau einen Vertrag aufzuschwatzen. Sie sagte ihm: "Schauen Sie mal auf unser Dach, dann wissen Sie, warum wir kein Kabel brauchen." Dort befinden sich zwei Sat-Schüsseln und mehrere terrestrische Antennen. Das beeindruckte ihn aber gar nicht. Zufällig kam ich hinzu, als er zu meiner Frau sagte: "Wenn Sie jetzt nicht unterschreiben, können Sie ab nächsten Monat nicht mehr fernsehen." Ich bat ihn, das zu erklären, worauf er anfing herumzudrucksen. Daraufhin jagte ich ihn unter Androhung körperlicher Gewalt vom Hof.

Lutz


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 Betreff des Beitrags: Re: UKW im Kabel - letzter Akt
BeitragVerfasst: So Jan 14, 2024 12:56 
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Registriert: Mo Aug 27, 2012 13:47
Beiträge: 1362
Wohl dem, der einen Hof hat...

Für die meisten Mieter war das nie so einfach. Dort war der Kabelanschluss genauso vorhanden wie die Zentralheizung und wurde über die Nebenkosten abgerechnet. Hier wurde z.B. das ganze Haus 1995 umfassend modernisiert und in dem Zusammenhang wurde die Gemeinschaftsantenne durch einen Kabelanschluss ersetzt. Damals sprach einiges dafür, denn es waren etliche Programme im Kabel die sonst nicht oder nur schwierig empfangbar waren. So wurden die belgischen Fernsehprogramme eingespeist, weil in der Gegend noch belgische Streitkräfte stationiert waren, die hier ihre eigenen Sender betrieben und diese Programme damit, wie es seinerzeit hieß, ortsüblich empfangbar waren und eingespeist werden mussten.

Auch der belgische Hörfunk war im Kabel und einige niederländische Programme. Irgendwann zogen die Belgier ab, nahmen die Sender mit, und damit waren sie auch aus dem Kabel verschwunden. Nach und nach durften alle etwas interessanteren Hörfunkprogramme den diversen Privatdudlern und im Fernsehen den Verkaufsbuden Platz machen. Spätestens mit der Einführung von DVB-T war im Kabel nichts mehr übrig, das nicht auch terrestrisch empfangbar oder völlig uninteressant war. Wer mehr will, darf für Zusatzpakete bezahlen.

Selbst das simpelste Programmpaket wurde immer teurer. Wir zahlen aktuell monatlich 12 Euro für die Grundauswahl von Vodafone - eine Auswahl, die keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervorlockt. Der größte Witz war, als vor einigen Jahren die DLF-Programme aus dem Kabel verschwanden. Seit letzter Woche ist kein UKW mehr im Kabel. Bei West 3 TV sind seit Jahren Ton und Bild nicht synchron. Frühere Anfragen, aus diesem Murks herauszukommen, wurden von der Hausverwaltung abgeschmettert, wegen des Vertrags fürs ganze Haus.

Wir haben längst so umgestellt, dass die wenigen Fernsehprogramme, die die Beste-aller-Hälften noch sehen will, per Webstream empfangen oder aus der Mediathek abgerufen werden. Hörfunk läuft hier schon lange per Internet. Aus früheren Zeiten haben wir noch eine Schüssel auf dem Grundstück des Nachbarhauses, die für die BBC-Programme genutzt wird, die per Internet nur in verminderter Qualität oder wegen Geofencing überhaupt nicht mehr empfangbar sind. Der gute Grundig 4035 im Esszimmer bekommt seine Modulation aus einem alten Smartphone per Bluetooth.

Wer braucht da heute noch Kabel von Vodafone? Wie der Kölner sagt: Wolle mer nit, bruche mer nit, fott domet!

Ralf

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 Betreff des Beitrags: Re: UKW im Kabel - letzter Akt
BeitragVerfasst: Di Jan 23, 2024 10:01 
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Registriert: So Okt 18, 2009 18:36
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Aus Urheberrechtsgründen gelöscht.

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Viele Grüße

Frank


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 Betreff des Beitrags: Re: UKW im Kabel - letzter Akt
BeitragVerfasst: Di Jan 23, 2024 15:21 
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radioschrat hat geschrieben:

Wer braucht da heute noch Kabel von Vodafone? Wie der Kölner sagt: Wolle mer nit, bruche mer nit, fott domet!


Hier z.B.: Die Telekom bietet lächerliche 50Mbit per Telefon an. Bis wir hier an Glasfaser kommen dürften noch 2-5 Jahre dauern.
Vodafone bietet 500Mbit über Kabel an also warum soll ich 50Mbit nehmen wenn 500 anstehen ?

Ich war froh nach meinem Umzug nicht bei Vodafone zu sein (es gab Unitymedia) aber , wie oben schon erwähnt , wurde ich
auch nicht gefragt und hatte dann auf einmal Vodafone im Haus. Bis auf gelegentliche Offzeiten , meistens Nachts , kann ich allerdings
nichts schlimmes vermelden aber ich kenne die Probleme die viele mit Vodafone haben. Mein Beileid an dieser Stelle!

Zum Thema : Mein Vermieter kam vorgestern zu mir "Ahh Hilfe , ich kann kein UKW mehr im Keller empfangen" Da hat die Telekom
auch ungefragt das analoge UKW Signal über den Kabelanschluss weggenommen. Ich meinte zu ihm das es jetzt 2 Möglichkeiten gibt :
Wurfantenne nach draußen oder über eine Settopbox. Er überlegt noch.

Hinweis : Wir haben 2 Anschlüsse im Haus : Telekom und Vodafone. Ich nutze Vodafone wegen der Internetgeschwindigkeit
und mein Vermieter Telekom "weil die war schon immer da" . Ihm langen 50 Mbit.

Das schlimme : Meistens kann man nur wählen zwischen Pest und Cholera :roll:

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Gruß Steven :hello:


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 Betreff des Beitrags: Re: UKW im Kabel - letzter Akt
BeitragVerfasst: Di Jan 23, 2024 15:26 
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Registriert: Do Dez 06, 2012 14:03
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Ich hab den Vertrag bei Vodafone gemacht, bei uns 9,99€, da ich den guten Panasonic Festplattenrecorder mit Kabeltuner habe und den auch nutze, nicht alles gibt es in der Mediathek.
Heute mal den Wurfdiopl an den Receiver geklemmt…..hmmm Vodafone Ansagedauerschleife, drückt außer bei den Lokalsendern überall rein….o.k. Radioantennekabel auch an der Wanddose ausgesteckt..trotzdem….die Steigleitung der Baumstruktur ist nur 2 m vom Dipol weg….na ja frühe 90er Baumverkabelung eben, die streut wohl rein…die werden ja die Ansage mal abstellen.
Die ersten Nachbarn haben Post von Vodafone bekommen, sie hätten noch nicht bestellt, und dass bald abgeschaltet wird…mal sehen wie das funktionieren soll bei Baumstruktur, je eine Steigleitung für 4 uebereinanderliegende Wohnungen…..da kann man wohl nur die Dosen blombieren. Ob die den Aufwand treiben?

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 Betreff des Beitrags: Re: UKW im Kabel - letzter Akt
BeitragVerfasst: Mi Jan 24, 2024 12:02 
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Registriert: Mo Aug 27, 2012 13:47
Beiträge: 1362
nflanders hat geschrieben:
Heute mal den Wurfdiopl an den Receiver geklemmt…..hmmm Vodafone Ansagedauerschleife, drückt außer bei den Lokalsendern überall rein….o.k. Radioantennekabel auch an der Wanddose ausgesteckt..trotzdem….die Steigleitung der Baumstruktur ist nur 2 m vom Dipol weg….na ja frühe 90er Baumverkabelung eben, die streut wohl rein…die werden ja die Ansage mal abstellen.


...und dann stattdessen in dem Frequenzbereich irgendwelche Daten übertragen. Digitales Rauschen statt Ansage. Ich höre sie mit der Dachantenne auch auf diversen Frequenzen. War vorher nur nie aufgefallen, weil halt normale Hörfunkprogramme. Da kann man mal sehen, wie undicht die Hausverkabelungen sind, was wir Funkamateure schon seit den Tagen von S6 wussten.

Ralf

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 Betreff des Beitrags: Re: UKW im Kabel - letzter Akt
BeitragVerfasst: Mi Jan 24, 2024 17:26 
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Registriert: Fr Dez 05, 2014 21:01
Beiträge: 603
Wohnort: Salzkotten
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Moin,

in den 2000er Jahren hatten wir einen Oberklasse BMW im Fahrzeugpool der Firma für die Geschäftsführung. Ab und zu haben wir uns diesen für Testfahrten mit umgebauten Bordnetzsteuergeräten ausgeliehen. Für diese Fahrten hatten wir eine Ausnahmegenehmigung der Bezirksregierung, da nicht StVO-konform.

In dem BMW war ein Fernseher mit analogem Tuner eingebaut. Der erfasste auch die Sonderkanäle (z.B. S6). Schnell hatten wir damit herausgefunden, dass in etlichen Innenstädten mit altem Hausbestand in den Straßen an fast jedem 3. Haus die Sonderkanäle mit dem Fernseher leicht verrauscht bis rauschfrei zu empfangen waren...

Die Radio- und Fernsehwerkstätten wurden in den 1990er Jahren per Rundbrief von der Telekom aufgefordert, bei Anschluß und Reparatur von Kabelfernsehanschlüssen in den Kundenhäusern/Wohnungen auf die Einhaltung der Störfreiheit nach aktueller Norm zu achten und ggf. fehlerhafte Anlagen vom Netz zu trennen. Da gab es z.B. Fälle, in denen Kunden ohne Kabelanschluß aber mit VHF-Hausantenne die Kabelprogramme, wenn auch leicht verrauscht über die "strahlende" Verteilung im Nachbarhaus empfingen.

Viele Grüße


andreas


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 Betreff des Beitrags: Re: UKW im Kabel - letzter Akt
BeitragVerfasst: Mi Jan 24, 2024 18:18 
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Beiträge: 9911
Wohnort: östliches Niedersachsen
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Als es noch analoge UKW-Programme im Kabel gab, waren diese bei uns in der Innenstadt an einer Stelle über eine Strecke von mehr als 100 m einwandfrei im Autoradio zu empfangen. Wenn man heute dort entlang fährt, ist der UKW-Empfang auffällig verrauscht, weil auf den UKW-Frequenzen im Kabel offensichtlich digitale Signale übertragen werden.

Lutz


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