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 Betreff des Beitrags: Ein Zufallsgriff: Philips BX533A
BeitragVerfasst: Mi Mär 03, 2010 7:05 
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Am Samstag konnte ich auf einer Veranstaltung für 10 Euro ganz zufällig ein Gerät dieses Typs abgreifen.

An sich habe ich was gegen holländische Philips-Radios, im Vergleich zu deutschen Qualitätsprodukten sind sie chaotisch aufgebaut, gelötet wie von Dreijährigen und ihre Seilzugverläufe kann sich nur ein holländischer Kriegsversehrter des 2. Weltkrieges ausgedacht haben, der genau wußte, daß 56 Jahre später einer der verhaßten Deutschen da sitzen und einen Seilzug neu auflegen würde. (In der Vergangenheit hatte ich zwei Geräte aus dieser Produktion hier gehabt, bei denen jede Hilfe zu spät kam, ich war also gewarnt.)

So ist es mir nämlich gestern ergangen, ich mußte den AM-Seilzug neu auflegen, obwohl der nicht gerissen war. Wie das ? Das alte, rauh gewordene Seil und die leicht angerostete Antriebsachse sorgten dafür, daß sich das Seil auf der Achse immer wieder überschlug und dann fest hing. Dank eines Tipps von Henning habe ich mich dann getraut, den Skalenhintergrund abmontiert und das AM-Seil erneuert. Die Crux daran ist, daß die Seilscheibe des Drehkos keine Seitenführung hat, das Seil also immer die Tendenz hat, davon zu den Seiten abzurutschen. Aber nach etwa anderthalb Stunden hatte ich das geschafft. Die Achse hatte ich vorher mit Poliervlies blank gemacht...

Zuvor hatte ich alle stinkenden Teerbomben entfernt (es waren nur 8 Stück), wodurch das Gerät sofort wieder laut und deutlich spielte.

Zur technischen Besonderheit des Radios hatte vor gut 6 Jahren der Großmeister unserer Zunft schon einmal Stellung genommen:

http://www.radiomuseum.org/forum/philip ... 3_a.html#1

Diese Technik mit den um ca. 60° verschränkten Rahmenantennen hatte ich noch nie gesehen, da habe ich den Artikel sehr gespannt gelesen.

Diese Konstruktion bietet eine erstaunliche Richtwirkung. Der MW-Empfang macht dadurch wirklich Freude, in einer der beiden Schalterstellungen bekommt man störende Gleichkanalinterferenz fast immer ausgepeilt und die Empfindlichkeit ist höher als bei vielen anderen Geräten, wenn man deren Ferritantennen verwendet.

Übrigens ist der Kurzwellenempfang mit dem Radio phänomenal gut, so fein kann man gar nicht drehen, wie da Stationen kommen. Eine Kurzwellenlupe wäre hier wirklich angesagt gewesen. UKW ist mittelprächtig, für das Baujahr aber OK. Ich will da aber noch etwas nachgleichen.

Interessanterweise findet sich im Netz bei den holländischen Kollegen neben einem Prospektbild auch eine komplette Serviceanweisung, hier:

http://www.radiodatabase.nl/toestellen/ ... BX533A.htm

Jetzt bin ich schwer im Zweifel, ob ich dieses außergewöhnliche Gerät so bald wieder abgeben soll, wie ursprünglich geplant. Auch das Gehäuse ist nämlich außergewöhnlich, es ist schwarz-rot geflammtes Bakelit, der Zustand ist nach Politur so 2 minus. Eines paßt noch rein ? Das sagt man sich bei jeder Neuerwerbung.

H.

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UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....


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