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 Betreff des Beitrags: Tonfunk und Hundepfeife
BeitragVerfasst: Mi Okt 08, 2008 16:11 
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Hallo,

folgendes habe ich bei meinen Recherchen zu meinem Tonfunk beim Radiomuseum Bocket gelesen:

Nun hießen die Modelle nicht mehr „Violetta“, 1956 erschien die „Juwelen-Serie“, deren Großgeräte mit dem „Zauberschalter“ ausgestattet waren. Mit einer Hundepfeife (ca. 9kHz) konnte man dieses Gerät ein- und ausschalten.

Nicht nur, daß sich der Nachbarshund dann immer sehr gefreut haben wird:

Hat schon einmal jemand von euch so ein Gerät gesehen und mit der Hundepfeife "bedient"?

Habe gegoogelt, weil mir die 9kHz für Hundepfeifen sehr niedrig erschienen. Stimmt aber, in Deutschland sind Hundepfeifen als deutsche Sonderlösung auch zwischen 5,5 und ca. 13 kHz erzeugt worden.

Gruß Ralph

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Und klingt der Netzbrumm schauerlich, das Radio spricht: NOCH LEBE ICH!


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BeitragVerfasst: Mi Okt 08, 2008 16:48 
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Hallo Ralph,

:lol: :lol:

nee, von diesem 9-kHz-Zauberschalter habe ich noch nicht gehört, vielleicht wissen die Kollegen mehr.

Es wäre übrigens ein prima Schutz gegen ein falsch abgeglichenes MW- oder LW-Teil - da liegt der Senderabstand bei 9 kHz, so dass bei nicht ordentlich eingestellten Filtern ein penetranter 9-kHz-Pfeifton hörbar ist - der dann wohl zur sofortigen Selbstausschaltung geführt hätte. (Träger-Interferenz)

("Was hat der Radio denn?" - "Weiß ich auch nicht, immer, wenn ich London hören will, geht er aus")

sorry und Gruß

Ben


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BeitragVerfasst: Mi Okt 08, 2008 17:07 
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Hallo Ben,

soweit hat auch der Herr Goebbels nicht gedacht. Auf 9 kKz pfeifen, der VE wäre an - und wie von Zauberhand, der Feindsender futsch!

Auch nicht ganz ernst gemeint! :wink:

Gruß Ralph

PS: Allerdings, nach so einem Gerät werde ich jetzt mal verstärkt Ausschau halten. Wir sehen, stand-by ist keine heutige Erfindung! Aber mit Hundepfeife als Fernbedienung - wie ein Yps-Gimmick(wer sich noch erinnert)!

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Zuletzt geändert von Ralph am Mi Okt 08, 2008 17:13, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Mi Okt 08, 2008 17:13 
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† Siemens D-Zug
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Hallo Ralph,

eine Hundepfeife als Fernbedienungs-Workaround habe ich noch nie gesehen. :D Das war wohl der Urvater der TV-Fernbedienungen, die Anfang der 70er Jahre in Gebrauch kamen.

9 KHz erscheint auch mir als sehr wenig. So viel hört auch ein Mensch noch bis ins hohe Alter. Aber auch die erwähnten 13 KHz sind für einen Hund fast noch Infraschall. ich habe auch eine Hundepfeife. Damit wollte ich mal einen Hund in der Nachbarschaft ärgern. Ich hatte mir vorgestellt, daß dies dann für Menschen unhörbar durchzuführen wäre. Enttäuschend war dann, als man dann ein sehr wohl auch für menschliche Ohren deutlich hörbares, unangenehmes Pfeifen wahrnehmen konnte. Plan gescheitert. :(
Ich habe allerdings momentan keine Meßmittel, um feststellen zu können, ob da noch ein Frequenzanteil im Ultraschallbereich liegt. Vielleicht ist aber auch nur die Pfeife ein Murks.

@Ben: Öha, - so funktioniert das nicht!
Die Töne aus der Hundepfeife sind Schallwellen, und keine elektromagnetischen Wellen!

Gruß

Rocco11


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BeitragVerfasst: Mi Okt 08, 2008 17:21 
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Hallo,

jetzt habe ich auch noch das Posting von Rocco gelesen, weshalb ich jetzt albern weitermache. :lol:

Wie schön und einfach man in den Fünfzigern doch den Hund des Nachbarn und den ungeliebten Nachbarn damit gleich mit ärgern konnte :twisted: - und vor Gericht bekam man sogar Recht: wenn man das richtige Radio besaß.
Dann konnte man ja gar nicht anders!

Gruß Ralph

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BeitragVerfasst: Mi Okt 08, 2008 22:29 
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† Geographik
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Einen Schaltplan mit kurzer Beschreibung von dem Tonfunk >Zauberjuwel< hätte ich. Leider ist kein Bild zum Gerät dabei.

MfG Volkmar

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MfG Volkmar

Alle Stufen schwingen, nur der Oszillator nicht !


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BeitragVerfasst: Do Okt 09, 2008 10:42 
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Hallo Rocco,
Zitat:
@Ben: Öha, - so funktioniert das nicht!
Die Töne aus der Hundepfeife sind Schallwellen, und keine elektromagnetischen Wellen!

Ich hatte mich unklar ausgedrückt, sorry. Ich meinte oben folgendes:

Wenn man mit einem sehr breitbandigen Empfänger nachts Mittelwelle hört (also wenn das Mittelwellenband voll ist mit Sendern), dann hat man meist einen penetranten 9-kHz-Pfeifton aus dem Lautsprecher. Es sind tatsächlich genau 9 kHz, und es entspricht genau den Sender"abständen" im MW-Band.

Ich habe mir das nochmal genau überlegt und erkläre mir den Effekt so:

Empfängt man einen Sender z.B. auf exakt 810 kHz, und ist der Empfänger zu breitbandig, dann empfängt er zusätzlich zum "regulären" Programm noch das untere Seitenband der Nachbarstation 819 kHz, und zusätzlich noch deren Träger auf 819 kHz. Im Lautsprecher hört man dann also das reguläre Programm von 810 kHz, als "Gezwitscher" das untere Seitenband von 819 kHz, und den 819-kHz-Träger als Pfeifton mit 9 kHz. Für einen evtl. noch zusätzlich einfallenden Sender auf der "anderen Seite" (hier 801 kHz) kommt das alles dann spiegelbildlich noch einmal dazu.

Gruß Ben

EDIT 12.10 Uhr: Das liest sich zwar gut, aber irgendwas stimmt an der Erklärung nicht. Es müsste sich dann nämlich beim Verstellen der Empfangsfrequenz die Störton-Höhe im Lautsprecher ändern, das tut sie aber nicht, es bleibt eisern bei 9 kHz. Oder stimmt die Erklärung doch?

Ich bin nur Amateur, und auch das ist lange her. Vielleicht hilft mir, bevor ich ganz verzweifle, einer der Experten...


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BeitragVerfasst: Do Okt 09, 2008 15:22 
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Hallo Ben,
es pfeift logisch immer mit 9Khz. Die beiden Traeger die den Pfiff erzeugen stehen doch stabil dort wo sie sind.

Das ist doch das Prinzip des "Schwebungs_Summer"
Es aendert sich die Lautstaerke, je nachdem wie gross beide Pegel sind.

Zur Hundepfeife:
ich habe den Eindruck, Du haelts die Entwickler bei Tonfunk fuer unterentwickelt.
Die haben die Ansprechschwelle so hoch im Pegel angelegt, dass Deine Ueberlegung zwar richtig, aber nicht relevant ist.
Der Geber war ein Gummiball mit einer Pfeife (ohne Triller) vorne dran.
Die war eben so laut, dass nur sie die Schwelle uebersteigen konnte.

Wenn man, wir haben das geprueft, laut mit den Fingern pfiff und nahe dran war, konnte man schalten!!!!

Nachtrag: die Modelle von 1956 waren: Zauberperle, Zauberjuwel und Zauberjuwel FL (Flachform)

gruss johann


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BeitragVerfasst: Do Okt 09, 2008 18:50 
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Hallo,
hat das wirklich einem Bedürfnis entsprochen und wurde von der Käuferschaft begrüsst und ist dann auch verwendet worden, oder war es einfach eine nette Spielerei, um sich von der Konkurrenz abzuheben?

Einen wirklichen praktischen Nutzen könnte ich mir da eigentlich nur dahingehend vorstellen, dass bei Sendeschluss vom Sender her noch vergessene Geräte ausgeschaltet worden wären... Weiss jemand, ob es Gedanken in dieser oder einer anderen Richtung gab, um diese Funktionalität zu rechtfertigen?

Gruss:
werners


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BeitragVerfasst: Do Okt 09, 2008 20:25 
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Hallo,

zu den Bildern von Johann fällt mir eine nette Geschichte ein.

Eines Tages wurden wir zu einem Kunden gerufen, der darüber klagte daß sein Fernseher ganz allein das Programm umschaltet. Der Fernseher hatte eine Fernbedienung (mit Ultraschall) und da konnte es schon mal vorkommen, daß der Fernseher bei einem Fehler in der Auswerteelektronik eigenständig Mätzchen macht. Da sich vor Ort kein Fehler zeigte wurde das Gerät mitgenommen und unter Beobachtung betrieben. Nach mehreren Tagen zeigte sich der Fehler immer noch nicht. Also, Fernseher wieder zurück zum Kunden. Einen Tag später dasselbe Theater. Dieselbe Beanstandung schon wieder. Also wieder hin zum Kunden. Diesmal fiel mir erst bewußt auf, daß der Kunde einen Papagei hatte. Ein sehr schöner Vogel, der auf einer Stange saß wie bei Tante Minna in obigem Bild. Ferner fiel mir auf, daß der Papagei die Angewohnheit hatte, einen äußerst lauten und schrillen Schrei auszustoßen wenn jemand ins Zimmer kam. Und zwar egal wer es war. Ich überlegte: Was wäre, wenn nun das Frequenzspektrum dieses Schrei's bis weit in den Ultraschallbereich hineinreichte? Die damaligen Ultraschallfernbedienungen arbeiteten alle im Bereich zwischen 30 kHz und 50 kHz.

Ich riet dem Kunden, den Papagei während des Fernsehens mal testweise in ein anderes Zimmer zu stellen. Und dann zu beobachten, ob der Fehler weiterhin auftritt. Dann evtll. noch die Gegenprobe. Papagei wieder ins Zimmer rein, und dann aber genau aufpassen, ob der Fernseher gerade in dem Moment umschaltet wenn der Papagei schreit.
Wie haben von dem Kunden bezüglich dieses Fehlers nie wieder was gehört. :wink:

Wahrscheinlich war, daß der Schrei des Papageis das gesamte Empfangsspektrum der Fernbedienung überstrichen hat. Somit waren alle Funktionen betroffen. Nur, - der Schrei dauerte nicht einmal eine halbe Sekunde. Wahrscheinlich nur 1 - 2 zehntel Sekunden. So kurz andauernde Änderungen von Lautstärke, Helligkeit oder Farbkontrast wirken sich nicht wahrnehmbar aus. Selbst um das Gerät auszuschalten mußte man die Fernbedienung länger als nur 1/10 sec betätigen. Aber zur Programmumschaltung, - dafür hatte es gereicht! :)

Gruß

Rocco11


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BeitragVerfasst: Do Okt 09, 2008 20:31 
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Hallo werners,

der Tonfunk ließe sich keinesfalls mit einem vom Radio selber abgestrahlten 9-kHz-Ton ausschalten, Radiowerkstatt hat das oben gut begründet. Man brauchte offenbar schon ganz erhebliche Schallpegel (Pfeife).

Außerdem würde sich ein 9-kHz-Ton nur über UKW übertragen lassen. Würde ein Mittelwellensender mit einem 9-kHz-Ton moduliert, dann kämen die dabei entstehenden Seitenbänder viel zu "weit ab vom Schuss". (Und lägen zudem genau auf den Trägern der Nachbarstationen.)

Das oben angesprochene Interferenz-Pfeifen bei MW bezog sich auch nur auf AM-Empfang mit einem übermäßig breitbandigen (oder falsch abgeglichenen) Empfänger.

Gruß Ben


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BeitragVerfasst: Fr Okt 10, 2008 17:49 
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Zum Thema Ultraschall kenne ich auch eine nette Geschichte. Ein Bekannter hatte vor vielen Jahren einen Fernseher mit Ultraschall-Fernbedienung, die mit Einzelfrequenzen im Bereich um 40 kHz arbeitete. Wenn er im Sommer bei offenem Fenster schlief, passierte es öfter, dass frühmorgens plötzlich der Fernseher ansprang. Irgendein Vogel im Garten hatte wohl den passenden Ton drauf. Nun kam er nicht gleich dahinter, dass es mit der Fernbedienung zu tun hatte. Auch dieses Gerät war ein paarmal vergeblich zur Reparatur, bis man hinter die Ursache kam.

Lutz


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BeitragVerfasst: Mi Okt 15, 2008 16:49 
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Hallo

Ich war mal im Besitz einer Tonfunk-Musiktruhe von 1957,welche so einen
Fernschalter beinhaltete.
Das Empfangsteil hatte ein Kondensatormikrofon und zwei Rimlockröhren
sowie einen Taster mit Kontrolllampe.
Betätigte man die Hundepfeife,so wurde die Anodenspannung weggeschaltet. Technisch zur damaligen Zeit relativ Aufwendig und Kostenintensiv.Das Feature hatte ein eigenes Chassis.
Ich weiß leider nicht mehr die Gerätebezeichnung der Truhe.Das Radio hate eine teilweise verspiegelte Skala......ein Hingucker.

Gruß
Roman

_________________
Grüße aus dem Rheinland
Roman


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BeitragVerfasst: Fr Apr 16, 2010 20:54 
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Die Überlegungen ob das 9kHz Interferenzpfeifen das Radio ein/aus Schalten kann sind relativ egal, laut einem Funkschauartikel arbeitet der Empfänger nämlich auf 8,7kHz +/-200Hz.
Im Raupenhaus gibt es einen Schaltplan zu diesem Zauberjuwel, in diesem zip Archiv ist auch der entsprechende Artikel.

Das der Ton aber sehr laut sein muss kann ich bestätigen. Deswegen suche ich auch einen Schaltplan mit Spannungsangaben um zu prüfen ob das wirklich so ist oder ob noch ein Fehler im Gerät ist.

Grüße
Christoph


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BeitragVerfasst: Sa Apr 17, 2010 7:02 
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Hallo alle miteinander!

Dieser Beitrag hier ist ja relativ alt.
Ich kopiere hier mal einen alten Beitrag von mir aus einem anderen Forum rein, den ich auf Grund dieser Unterhaltung hier damals geschrieben habe.
Eventuell ganz interessant für den einen oder anderen...

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In einem anderen Forum kam in letzter Zeit eine kleine Diskussion auf, bei der es um ein Radio ging, welches mit einer Hundepfeife fernbedienbar ist.
Resümee dieser kleinen Unterhaltung war die prinzipielle Erklärung des Schaltvorganges und das war´s auch schon.
Ich also mal kurz in den Keller gegangen und eben mit so einem Radio wieder hoch gekommen.
Ich hatte solch ein Exemplar mal vor einiger Zeit übereignet bekommen.

Es geht hier um ein Tonfunk „Zauberjuwel“ W346F. Ein Radio mit eigentlich 6 Röhren und ein paar Lautsprechern. Das ganze wurde um eine weitere Röhre erweitert, welche in einem kleinen Kästchen steckt. Und genau dieses Kästchen macht das Gerät so besonders.

Bild
Das Radio von vorn


Dazu später mehr.
Als ich mir das Radio so betrachtete, überlegte ich erstmal, wo ich die Firma Tonfunk qualitativ hinstecken soll.
Vom Gewicht her war hier anscheint Leichtbau angesagt. Nicht mal 12 Kg brachte das gute Stück auf die Waage. Alles was Messing war – schwarz. Der Lack – stumpf.
Dort habe ich zuerst angesetzt. Der Lack war nach einer Stunde Arbeit wieder suuuper. Ich hätte am Anfang meiner Arbeit nie und nimmer dieses Ergebnis erwartet.
Und am Rande. Ein weiteres, anderes Radio aus dieser Zeit, welches ich kurz besaß, war ebenso im Zustand. Also bis hier ein Hoch auf die Qualität von Tonfunk dieser Jahrgänge.
Zurück zum Radio. Die Messingpoliererei zog sich etwa 2 Stunden hin. Das was bei raus kam seht ihr auf den Fotos.


Bild
Und von oben


Die Schallwand war soweit sauber, da habe ich nichts gemacht. War mir bei dieser Sorte Stoff zu riskant.
Und damit war eigentlich die Optik abgeschlossen.
Technisch habe ich hier auch nichts gemacht. Ich habe den vorgefundenen Zustand so belassen, da das Radio auf allen Wellen spielt. Sicher, für den täglichen Gebrauch sollte man hier tätig werden, aber das wird bei mir nicht passieren.


Bild

Bild

Bild
Das Radio von innen


Das einzige von mir nicht gelöste Problem war oder ist - die UKW Taste. Hier ist der Hebel gebrochen. Ein anderes Radio konnte da auch nicht aushelfen, weil dieses Exemplar leider einen total anderen Tastensatz hat. So habe ich die UKW-Taste in der gezeigten Stellung fixiert und fertig. Man kann zwar alle anderen Tasten noch wunderbar leichtgängig bewegen, nur ist dann die UKW-Taste nicht mehr von außen zu schalten. Dazu müßte man dann unter dem Radio eingreifen. Was soll´s, ich hatte sowieso nicht vor, es im Alltag zu benutzen.
Der Klang ist unglaublich satt und die Höhen kommen auch super rüber. Hatte ich beim betrachten zuerst nicht so gedacht.

Und nun zu dem Gimmick dieses Typs.
Hier wurde ein kleiner Empfänger verbaut, welcher recht schmalbandig auf 9kHz geeicht ist. Dieser Ton wird benutzt, um ein Schaltvorgang auszulösen. Gesendet wird er aus einer kleinen Pfeife, welche mit einem Gummiball gekoppelt ist. Kurzer kräftiger Druck auf den Gummiball – oh Wunder, das Radio geht an oder aus. An der Rückseite des Radios befindet sich ein Schalter, an welchem man diese „Stand by“ Funktion einschalten kann, oder eben normal über die Tastatur schalten kann. Ist der Schalter auf „Ein“ geschaltet, leuchtet vorn eine kleine Taste rot, welche diesen Modus anzeigt. Hier kann man auch per Hand das Radio einschalten. Sozusagen „Softtouch“.

Bild
Das Steuermodul an der Schallwand. Klangregister und Steuermodul lassen sich getrennt demontieren.


Bild
Das Klangregister von vorn. Schön zu sehen, die Taste zum manuellen schalten der Standby Funktion. Der Schalter an der Rückseite des Chassis ist jetzt auf "Ein" geschaltet.


Bild
Hinten schön zu sehen der zweite Netzschalter


Dies zur prinzipiellen Funktion. Da ich an dem Radio nichts weiter gewechselt habe, sondern es im originalen Zustand gelassen habe, kann und will ich auch nicht sagen, ob diese Funktion noch 100%ig geht. Die kleine „Hundepfeife“ habe ich sowieso nicht zum probieren.
Was mich viel eher erstaunt, ist die Größe des Ausgangsübertragers. Das Ding ist im Verhältnis zu üblichen AÜ fast schon winzig. Am Anfang hatte ich noch geglaubt, daß dieser fehlt und ich die Drossel vor mir habe.
Aber bei genauer Betrachtung war dem eben nicht so. Ich habe hier mal einen originalen Tonfunk AÜ dazu gestellt. Nur so zum Größenvergleich. Er stammt aus der gleichen Zeitepoche wie der eingebaute. Und nicht das jemand denkt, daß der Klang darunter leidet. Der ist, wie gesagt, satt und mehr als ausreichend.
Eventuell hat ja jemand eine fundierte Erklärung dafür.


Bild
Der Ausganstrafo. Links davon ist ein anderer Tonfunk AÜ zum Größenvergleich.


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Antwort von Scotty


Hallo Jörg,
ich könnte den Sachverhalt mir nur so erklären, daß in dem kleinen Übertrager ein Kernblechmaterial mir einer höheren magnetischen Sättigungsfähigkeit eingesetzt wurde. Früher war z.B. in der DDR das "Dynamoblech IV" in einer Dicke von 0,5mm der Standart. Ich weiß aber auch, daß in Transistorkoffergeräten mit ihren winzigen Übertragern, aber trotzdem annehmbarer unterer Grenzfrequenz und Leistung (z.B. "Stern Elite") andere, höherpermeable Materialien (in Richtung Mu- Metall?!?) mit Blechdicken von teilweise nur 0,05 bis 0,1mm Dicke zu finden waren. Dadurch sinkt natürlich der magnetische Widerstand des Packetes und der Wirkungsgrad wird besser.
Wie gesagt, das wäre ein Erklärungsversuch. Wie dick sind denn die Bleche? Einfach mal Paketstärke messen, Bleche zählen (wenn Du rankommst) und dann ausrechnen. Vielleich sind da auch schon modernere Materialien verbaut? Bloß das kann man natürlich nur vom Aussehen her nicht beurteilen.


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Soweit mein Beitrag von damals. Ist jetzt auch schon 2 Jahre her. Das Radio befindet sich leider auch nicht mehr in meinem Besitz. Steht jetzt in einem "kleinem" Privatmuseum.
Unterlagen habe ich glaube ich noch hier. Aber es ist auch nur der angesprochene Plan ohne Angaben.
Heute kann ich sagen, daß ich das "Schaltmodul" mal mit einem Tongenerator ausprobiert habe. Der Ton muß kurz und knackig kommen (zumindest bei mir damals), um ein Schaltvorgang auszulösen. Hat man die Hundpfeife nicht, macht das alles eher keinen Sinn. Sich jetzt da extra etwas zu basteln - muß jeder selber wissen.

Wenn noch Fragen sind, oder bessere Bilder...
Fragen.

paulchen


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