Hallo alle miteinander!
Dieser Beitrag hier ist ja relativ alt.
Ich kopiere hier mal einen alten Beitrag von mir aus einem anderen Forum rein, den ich auf Grund dieser Unterhaltung hier damals geschrieben habe.
Eventuell ganz interessant für den einen oder anderen...
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In einem anderen Forum kam in letzter Zeit eine kleine Diskussion auf, bei der es um ein Radio ging, welches mit einer Hundepfeife fernbedienbar ist.
Resümee dieser kleinen Unterhaltung war die prinzipielle Erklärung des Schaltvorganges und das war´s auch schon.
Ich also mal kurz in den Keller gegangen und eben mit so einem Radio wieder hoch gekommen.
Ich hatte solch ein Exemplar mal vor einiger Zeit übereignet bekommen.
Es geht hier um ein Tonfunk „Zauberjuwel“ W346F. Ein Radio mit eigentlich 6 Röhren und ein paar Lautsprechern. Das ganze wurde um eine weitere Röhre erweitert, welche in einem kleinen Kästchen steckt. Und genau dieses Kästchen macht das Gerät so besonders.
Das Radio von vorn
Dazu später mehr.
Als ich mir das Radio so betrachtete, überlegte ich erstmal, wo ich die Firma Tonfunk qualitativ hinstecken soll.
Vom Gewicht her war hier anscheint Leichtbau angesagt. Nicht mal 12 Kg brachte das gute Stück auf die Waage. Alles was Messing war – schwarz. Der Lack – stumpf.
Dort habe ich zuerst angesetzt. Der Lack war nach einer Stunde Arbeit wieder suuuper. Ich hätte am Anfang meiner Arbeit nie und nimmer dieses Ergebnis erwartet.
Und am Rande. Ein weiteres, anderes Radio aus dieser Zeit, welches ich kurz besaß, war ebenso im Zustand. Also bis hier ein Hoch auf die Qualität von Tonfunk dieser Jahrgänge.
Zurück zum Radio. Die Messingpoliererei zog sich etwa 2 Stunden hin. Das was bei raus kam seht ihr auf den Fotos.
Und von oben
Die Schallwand war soweit sauber, da habe ich nichts gemacht. War mir bei dieser Sorte Stoff zu riskant.
Und damit war eigentlich die Optik abgeschlossen.
Technisch habe ich hier auch nichts gemacht. Ich habe den vorgefundenen Zustand so belassen, da das Radio auf allen Wellen spielt. Sicher, für den täglichen Gebrauch sollte man hier tätig werden, aber das wird bei mir nicht passieren.
Das Radio von innen
Das einzige von mir nicht gelöste Problem war oder ist - die UKW Taste. Hier ist der Hebel gebrochen. Ein anderes Radio konnte da auch nicht aushelfen, weil dieses Exemplar leider einen total anderen Tastensatz hat. So habe ich die UKW-Taste in der gezeigten Stellung fixiert und fertig. Man kann zwar alle anderen Tasten noch wunderbar leichtgängig bewegen, nur ist dann die UKW-Taste nicht mehr von außen zu schalten. Dazu müßte man dann unter dem Radio eingreifen. Was soll´s, ich hatte sowieso nicht vor, es im Alltag zu benutzen.
Der Klang ist unglaublich satt und die Höhen kommen auch super rüber. Hatte ich beim betrachten zuerst nicht so gedacht.
Und nun zu dem Gimmick dieses Typs.
Hier wurde ein kleiner Empfänger verbaut, welcher recht schmalbandig auf 9kHz geeicht ist. Dieser Ton wird benutzt, um ein Schaltvorgang auszulösen. Gesendet wird er aus einer kleinen Pfeife, welche mit einem Gummiball gekoppelt ist. Kurzer kräftiger Druck auf den Gummiball – oh Wunder, das Radio geht an oder aus. An der Rückseite des Radios befindet sich ein Schalter, an welchem man diese „Stand by“ Funktion einschalten kann, oder eben normal über die Tastatur schalten kann. Ist der Schalter auf „Ein“ geschaltet, leuchtet vorn eine kleine Taste rot, welche diesen Modus anzeigt. Hier kann man auch per Hand das Radio einschalten. Sozusagen „Softtouch“.
Das Steuermodul an der Schallwand. Klangregister und Steuermodul lassen sich getrennt demontieren.
Das Klangregister von vorn. Schön zu sehen, die Taste zum manuellen schalten der Standby Funktion. Der Schalter an der Rückseite des Chassis ist jetzt auf "Ein" geschaltet.
Hinten schön zu sehen der zweite Netzschalter
Dies zur prinzipiellen Funktion. Da ich an dem Radio nichts weiter gewechselt habe, sondern es im originalen Zustand gelassen habe, kann und will ich auch nicht sagen, ob diese Funktion noch 100%ig geht. Die kleine „Hundepfeife“ habe ich sowieso nicht zum probieren.
Was mich viel eher erstaunt, ist die Größe des Ausgangsübertragers. Das Ding ist im Verhältnis zu üblichen AÜ fast schon winzig. Am Anfang hatte ich noch geglaubt, daß dieser fehlt und ich die Drossel vor mir habe.
Aber bei genauer Betrachtung war dem eben nicht so. Ich habe hier mal einen originalen Tonfunk AÜ dazu gestellt. Nur so zum Größenvergleich. Er stammt aus der gleichen Zeitepoche wie der eingebaute. Und nicht das jemand denkt, daß der Klang darunter leidet. Der ist, wie gesagt, satt und mehr als ausreichend.
Eventuell hat ja jemand eine fundierte Erklärung dafür.
Der Ausganstrafo. Links davon ist ein anderer Tonfunk AÜ zum Größenvergleich.
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Antwort von Scotty
Hallo Jörg,
ich könnte den Sachverhalt mir nur so erklären, daß in dem kleinen Übertrager ein Kernblechmaterial mir einer höheren magnetischen Sättigungsfähigkeit eingesetzt wurde. Früher war z.B. in der DDR das "Dynamoblech IV" in einer Dicke von 0,5mm der Standart. Ich weiß aber auch, daß in Transistorkoffergeräten mit ihren winzigen Übertragern, aber trotzdem annehmbarer unterer Grenzfrequenz und Leistung (z.B. "Stern Elite") andere, höherpermeable Materialien (in Richtung Mu- Metall?!?) mit Blechdicken von teilweise nur 0,05 bis 0,1mm Dicke zu finden waren. Dadurch sinkt natürlich der magnetische Widerstand des Packetes und der Wirkungsgrad wird besser.
Wie gesagt, das wäre ein Erklärungsversuch. Wie dick sind denn die Bleche? Einfach mal Paketstärke messen, Bleche zählen (wenn Du rankommst) und dann ausrechnen. Vielleich sind da auch schon modernere Materialien verbaut? Bloß das kann man natürlich nur vom Aussehen her nicht beurteilen.
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Soweit mein Beitrag von damals. Ist jetzt auch schon 2 Jahre her. Das Radio befindet sich leider auch nicht mehr in meinem Besitz. Steht jetzt in einem "kleinem" Privatmuseum.
Unterlagen habe ich glaube ich noch hier. Aber es ist auch nur der angesprochene Plan ohne Angaben.
Heute kann ich sagen, daß ich das "Schaltmodul" mal mit einem Tongenerator ausprobiert habe. Der Ton muß kurz und knackig kommen (zumindest bei mir damals), um ein Schaltvorgang auszulösen. Hat man die Hundpfeife nicht, macht das alles eher keinen Sinn. Sich jetzt da extra etwas zu basteln - muß jeder selber wissen.
Wenn noch Fragen sind, oder bessere Bilder...
Fragen.
paulchen