Dampfradioforum

um noch mal zur Ursprungsfrage zurückzukehren: Ich denke, Saba hat wie viele andere auch gute Radios gebaut, aber der Grund, weshalb sie zum Kult geworden sind, war der Panoptikumseffekt, den Saba als einziger Anbieter hatte, und der bei Sammlern heute den haben wollen Reflex auslöst.

Beleuchtete Tasten, Sprache/Musik-Umschaltung mit "Klickklack" und Lämpchen, echter Sendersuchlauf mit Motor, Fernsteuerung, das gab es in dieser Ausprägung nur bei Saba. Später kam dann der Gigantismus bei den Musikschränken hinzu. Die Königinnen von Saba waren in der Mehrzahl gar nicht so toll, sie waren aber riesig, hatten die Gadgets der großen Tischradios und dazu noch einen Hallverstärker. Da war es dann auch egal, dass in einer Truhe, die preislich ein Rolls Royce war, ein Plattenspieler in VW-Qualität eingebaut war, und man das Tonbandgerät noch extra zahlen musste.

Ähnlich war es dann später auch mit dem berüchtigten Studio Freiburg. HiFi Geräte gab es in der Preisklasse schon früher und besser, aber das Studio Freiburg beeindruckte durch die für einen Receiver gigantische Größe und die Unzahl an technischen Spielereien. Bei dem Tonbandgerät 600SH hat sich Saba dann an der eigenen Gimmick-Strategie verhoben, was aus Sammlersicht heute aber keine Rolle mehr spielt.

Das genaue Gegenbeispiel ist für mich das weiter oben erwähnte Grundig 5080. Das macht einen Sound, den ich noch von keinem Saba gehört habe, ist aber von der Optik ein Feld-/Wald- und Wiesenradio, weil Grundig die Spitzenmodelle optisch und von den Spielereien nicht von der Holzklasse abgesetzt hat.

Ich selber habe vor vielen Jahren mal ein Freiburg 7 und ein Meersburg 8 restauriert. Mir sind die Dinger eigentlich nur durch ihren kruden Aufbau in Erinnerung geblieben, der das reparieren zu einer Quälerei gemacht hat.

Gruß Frank

Ich muss einfach den uralten Thread nochmal ausgraben, da meinen ein paar Leute, dass tatsächlich Geld auf der Straße rumliegt.

http://www.ebay.de/itm/Saba-Freiburg-6- ... 2ed495844d

http://www.ebay.de/itm/SABA-STUDIO-FREI ... 462439fc60

Der Verrückteste ist der hier :

http://www.ebay.de/itm/Saba-Freudenstad ... 1e7cfb2451

Ich hoffe, dass ich keinen von euch in Versuchung geführt habe.

Freundliche Grüße Otto

Hallo
Solche Radios können mich nicht in Versuchung führen! Warum? Es steht in keinem Verhältnis und die Machart sagt mir gar nicht zu. Die wenigen Saba, die ich besitze werden auch die einzigen sein. Meist sind es die Vorkriegsgeräte, allenfalls die ersten Modelle so um 1950, wie z.B. das Juwel, wären für mich noch interessant. Das wars dann aber.

Bei mir überwiegt ohnehin die Marke Blaupunkt

Radiogrüße
Hans Detlef

Also wenn mir für meinen Freudenstadt jemand den dort aufgerufenen Preis bietet kann er ihn sofort haben (-;

(Wird auch vorher abgestaubt ).

Gruß
Oliver

P.S. Uglaublich das Ganze. Aber man kanns ja versuchen (-;

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Nette Grüsse aus dem Ruhrgebiet.

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Braucht nur ein D... aufstehen...
Ich komme da net ins Schwitzen...Wenn das so weiter geht, stell ich mir für n paar 60 Euro n Tannhäuser her. Sollen sie den SABA-Hype weiter ausleben.
Außerdem Verlangen und Bezahlen sind zwei Paar Stiefel.

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Viele Grüße
Philipp

"Lohnt es sich denn?" fragt das Hirn. "Nein aber es tut so gut!" antwortet das Herz.

Ich kann den Hype um SABA nicht nachvollziehen. Ich habe mir mal einige Schaltpläne im Netz rausgefischt und einen Blick reingeworfen. Bei den großen Modellen (Freiburg) findet man eine Gegentaktendstufe mit ELL80 + Phasendreher und einstufigen Vorverstärker. Das gab es bei allen anderen Herstellern in der Oberklasse auch. Ein Phonoentzerrer findet man hingegen nicht. Zumindest vom NF Teil ist ein SABA nichts Besonderes. Evtl. waren die Übertrager besser als bei der Konkurrenz ?

Ich habe drei SABA Lindau 18 und ein SRI16. Die Lindaus klingen wirklich gut. Der SRI16 macht derzeit irgendwie noch Probleme. Wahrscheinlich sind die ECLL800 dran schuld. Für einen der drei Lindaus habe ich knapp 70€ bezahlt. Dafür habe ich aber auch die (seltene ?) weiße Version erwischt. Der SRI16 hat 90€ gekostet.

Selbst im großen Studio Freiburg Receiver hat SABA nur die ELL80 drin. Da hätte man mit 2XECL86 oder 2xEL84 pro Kanal sicherlich mehr machen können.

Gruß Johannes

Meiner Ansicht nach gibt es genau einen Punkt, an dem die Sabanesen die Nase vorne hatten: ihre UKW-Tuner. Ich habe gerade wieder einen Saba auf dem Tisch, einen Meersburg W5 (aus der Sperrmüllaktion, ich schreibe dieser Tage einen eigenen Thread dazu), der hat den Saba-Tuner mit dem Variometer in einer Ausführung die ich noch gar nicht kannte - erstaunlich genug, denn dieser Tuner hat statt der üblichen Kombination zweier EC92 eine ECC85, so wie die meisten Firmen das damals lösten. Dieser Tuner ist offenbar eine Zwischenlösung gewesen. Vorher gab es die Version mit ECC81 und EC92 in den 3DS-Modellen, davor die Version mit EF80 und EC92, davor 2*EF80 und davor 2*EF42.

Das Gerät spielt bislang nur auf UKW, aber wie. Die Empfindlichkeit und Trennschärfe, die da subjektiv geboten werden, ohne den geringsten Nachgleich, sind beeindruckend. Klar spielen auch die Tuner von Telefunken und Grundig sehr gut bis hervorragend, aber diese Sorte Tuner von Saba, egal, ob jetzt mit einer ECC85 oder mit 2 Stück EC92 bringen immer noch ein kleines Quentchen mehr. Das muß man den Schwarzwäldern lassen, UKW-Tuner konnten sie. Netzschalter hingegen nicht....

H.

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UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....

Auch meine Lindaus und der SRI16 bieten sehr guten UKW Empfang. Da können meine restlichen Radios nicht ansatzweise mithalten.
War SABA damals auch schon teurer als der Rest ?
Wenn ich bei rm.org bzgl. ehemaliger Listenpreise nachschaue, fällt mir auf daß mein Nordmende Tannhäuser deutlich günstiger war als ein Freiburg. Das liegt aber in erster Linie wohl am automatischen Sendersuchlauf.
Grundig konnte als Klassenprimus sicherlich auch günstiger produzieren als alle anderen.

Johannes

Moin,

Frank schrieb hier einmal:

Ich selber htte einen Freiburg Automatic 6 und diesen Meersburg Automatic Stereo 11. Beide wollten nicht mehr richtig, und auch mir sind die Geräte nicht gerade als irgendwie herausragend im Aufbau und Peparaturfreundlichkeit in Erinnerung geblieben. Auch halzte ich eine Bestückung mit EL 86 in der Endstufe zwar als machbar, doch eine echte EL 84 oder ruhig die E(C)LL 800 im Gegentakt AB wäre doch etwas anderes, erst Recht, wenn das Gerät mit externen Stereozuspielern zu nutzen ist.

Mir sind halt die Geräte meiner Jugend noch die liebsten, eine Siemens Musiktruhe mit Luxussuperchassis H7, das war ein UKW Empfang, der herausragend war. Und der Grundig Stereomeister. Dessen ECLL 800 Endstufe läuft auch heute noch einwandfrei. Was ich machen mußte, war ein neuer Gleichrichter (Angstgründe) und neue Netzelkos. Die waren trocken.

An den Saba habe ich viel Zeit verbraten, und der Meersburg hat nur durchschnittlichen Empfang geboten. Gut, kein Freiburg, aber auch keine "Basisklasse". Der Sendersuchlauf macht hier ja kaum Sinn, da man das Gerät an der Front lokal bedient. Sind halt die zusätzlichen Tasten unter der Skala, die wohl magisch waren.
Mein Hifi-Tannhäuser mit Stereoendstufe (U330), ist m.E. eine andere Welt, weniger nervender Klang, und etwas mehr NF Leistung, 5.5 statt 3W pro Kanal. Ich bin halt nie hinter das Geheimnis der Schwarzwälder gekommen.

Grüße


Stefan

Hallo Stefan,

genau das ist der springende Punkt. Wer sich jahrelang mit Saba - Geräten beschäftigt hat und zwar fast ausschließlich, der lernt die Qualität aus dem Schwarzwald zu schätzen. Ich gebe unumwunden zu, dass auch ein Freiburg gewisse Schwachpunkte aufweist, zu erwähnen ist in dem Zusammenhang vor allen Dingen die anfällige Kupplung sowie der gelegentlich auftretende Zinkfraß.
Der Nimbus von Saba - Geräten ist wohl heute nicht mehr auf eine ausgefeilte Werbestrategie der 50er und 60er Jahre zurück zu führen, deren Wirkung dürfte längst verpufft sein. Es ist wohl so, dass die Menschen Qulität mit dem Namen bestimmter Produkte verbinden, das trifft nicht nur auf Radios zu.
Heute bin ich froh dass der Zufall es wollte, dass mein erstes Röhrenradio ein Saba war und ich letztendlich bei dieser Marke szs. kleben geblieben bin, es hätte sicherlich auch fast jede andere sein können.
Außer Freudenstadt, ein paar Meersburg sowie div. Freiburg stehen hier auch ein Capella 753, Hellas 1841W sowie ein Grundig Zauberklang sowie zwei 4004.
Jedes dieser Radios hat Vor - u. auch Nachteile, vor allem der Hellas besticht durch eine wirklich tolle Optik, aber qualitativ kann keiner einem Freiburg 125, 11, 12 oder 14 das Wasser reichen, auch mein so vielgepriesener 3DS kommt da nicht heran.

Freundliche Grüße Otto

Das mit den Preisen und den "Hype" kann ich so ganz auch nicht nachvollziehen, aber zumindest etwas wird dahinter Stecken, ob man damit nun die Preise rechtfertigt? Denke wohl nicht, wobei, ab und zu hat man auch Glück.
Heute kam mein Freudenstadt 11 an. Mir gefällt das Design, wobei mir ein 125er noch etwas mehr gefallen würde. Man liest viel über die Sabas und ich denke ich kann mir nun auch selbst ein Bild machen und nach einer ersten kleineren Reparatur gefällt mir bisslang alles sehr gut. Wohlgemerkt es ist ja "nur" ein Freudenstadt, wie dann wohl der Freiburg erst klingt (+ seinen Features)?
Jedoch würde ich jetzt keinesfalls behaupten, dass er "besser" als mein Tannhäuser 8004 ist, der ja doch für weniger Geld etwas mehr bietet (gut er ist auch etwas jünger).
Beide finde ich Top, bei dem einen gefällt mir das Eine und beim Anderen das Andere.

lg

Hallo Otto.

Das Meersburg gefällt mir optisch eigentlich ganz gut mit seinem hellen Holz. Dann ist wohl doch sinnvoll, daß ich mich mal wieder mit dem Gerät auseinandersetze. Sicher werden mir der eine oder andere Kondensator entgegenstechen, aber das ist ja normal. Mal sehen, ob ich dann hinterher wieder zufrieden bin.
Nun gut, alles was ich im Alltagsgebrauch habe, sind eigentlich Geräte der Saison 1939 und 1940, Mende und Dietz+Ritter Apparate. Die Beziehung zu diesen Geräten kommt wohl daher, daß mir mein Vater solche als Schüler nie gelassen hatte. Erinnerte ihn wohl an eine für Ihn sehr schlechte Zeit.

Zurück zum Meersburg 11 Automatic. Gibt es da irgendetwas besonderes zu beachten?

Viele Grüße aus dem Norden


Stefan

Hallo Stefan,

abgesehen von dieser blödsinnigen Automatik ist doch so ein Meersburg ein Radio wie jedes andere auch, da sind weiß Gott keine Absonderlichkeiten zu befürchten. Baujahrbedingt sind in dem Radio halt noch einige bedenkliche Kondensatoren verbaut, darüberhinaus muss eben der ganze Bereich der Senderwahl absolut leichtgängig sein, das ist Voraussetzung für eine einwandfreie Funktion der Automatik. Außerdem wirst Du den Motor zerlegen müssen, in aller Regel ist das Fett im Ritzellager verharzt und muss erneuert werden.
Die allgem. Sabaschwachpunkte wie Kupplung und Zinkfraß sind hinreichend bekannt, wenn an diesen Stellen alles ok ist hast Du ein ausgereiftes Radio. Möglicherweise ist am Ende der Überholung ein leichter Nachgleich der Filter erforderlich, aber auch das stellt kein ernsthaftes Problem dar.
Ein gelegentlicher Zwischenbericht wird immer wieder gerne gelesen.

Freundliche Grüße Otto

Hey


Ich hoffe ich darf mich da kurz einklinken:

Einige Kondis sind beim 11er tatsächlich schwer zu erreichen, da hat man wenig Platz, aber mit etwas Fummlerei wird das. Hab noch nicht alle Kondis getauscht (kommen erst), aber er spielt schon sehr ordentlich.
Leider sind bei mir die Gummiarretierungen der Lämpchen auseinander gefallen, hab nun Isolierband um die Fassungen der Lämpchen, denn sobald die am Chassis ankommen gehen sie an. Habt ihr da evtl. einen Tipp wie man das lösen kann?
Ansonsten ist beim Freudenstadt hier alles ok. Als er ankam war eine EL95 komplett hinüber (violetter Schimmer und keine Heizung der Röhre) gespielt hat er aber trotzdem als wäre nichts gewesen... Außer im Stereo-Modus, da ging dann natürlich ein Kanal nicht.

Hätte da noch eine Frage, sind bei den Freudenstadt 11 keine "Licht-Streuscheiben" vorhanden? man kann direkt durch die Skala aufs Blech sehen.

lg

Das Beste wäre, die zerbröselten Fassungen durch gute gleichartige zu ersetzen, dazu müsste man mind. 1 Schlachtchassis von Saba plündern können.
Alternative: man besorgt sich Kabeldurchführungstüllen (was für ein Wort!) mit 10 mm Innenloch, isoliert das farbige Kabel 10 oder 12 mm ab, schiebt das abisolierte Ende in die Tülle und schraubt die Birne so in die Tülle, dass das Kabel zwischen Birne und Tülle eingeklemmt wird.
Anschließend lötet man das schwarze Kabel direkt hinten an die Birne, ist nicht original aber funktionell.

Freundliche Grüße Otto