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Dampfradioforum • Thema anzeigen - 2-stufiger 3Watt-Röhrenverstärker mit nur 5 Bauelementen

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BeitragVerfasst: Mo Dez 30, 2013 15:57 
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Hallo zusammen,

angeregt durch Manus EL84-Verstärker habe ich mir natürlich die Frage gestellt, wie minimalistisch man einen Röhren-Vollverstärker konstruieren kann. Für mich als Minimalismus-Fan eine hervorragende Denksportaufgabe.

Es war klar, daß man hier zu einer besonderen Schaltung greifen muß, und zudem noch zu einer besonderen Röhren-Konstellation.

Einsparung von Koppelkondensatoren bringt die Kaskode-Schaltung, die am Ende der Röhreära für VHF-Eingangsstufen eine gewisse Bedeutung erlangt hat. Da allerdings gewöhnlicherweise 2 nahezu gleiche Röhren verwendet werden, muß die Gittervorspannung für die obere Röhre durch einen Spannungsteiler ordentlich eingestellt werden. Viel zu kompliziert, wie ich finde.

Interessant wird es, wenn man 2 extrem unterschiedliche Röhren nimmt, die als gemeinsame Basis lediglich einen etwa gleichartigen Anodenstrom haben. Kommt die untere Röhre mit einer Anodenspannung aus, die im Bereich der Gittervorspannung der oberen Röhre liegt, dann übernimmt die untere Röhre auch die Funktion des Kathodenwiderstands zur automatischen Gittervorspannungserzeugung.

Diese Röhre gibt es. Es ist die ECC86 aus der Autoradio-Röhrenreihe. Laut Datenblatt liegt der Grenzwert für den Kathodenstrom bei 20mA pro System. Schaltet man beide Systeme parallel, hat man reichlich Reserve, um eine EL95 oder deren Derivate zu treiben.
Gewöhnungsbedürftig bei der ECC86 ist die Gittervorspannungserzeugung über einen ungewöhnlich niedrigen Gitterableitwiderstand (100kOhm) via Gitteranlaufstrom. Das ist nur dadurch zu erklären, daß durch die extrem niedrigen Elektrodenabstände das Gitter besonders viele Elektronen einfängt. Um den Anodenstrom auf den für die EL95 nötigen Wert anzuheben, habe ich diesen Widerstand als Trimmer ausgelegt (habe leider nur Poti-Symbol im Tinycad).
Damit die Audioquelle den Arbeitspunkt nicht als DC-Bypass beeinflussen kann, ist ein Eingangskondensator nötig. Ein Lautstärkesteller kann links davon noch hinzugefügt werden.

Da die EL95 in Gitterbasisschaltung arbeitet und die ECC86 eine UKW-Röhre ist, sollte man von dieser Schaltung auch hervorragende HF-Eigenschaften erwarten können. Das ist eine prima Basis für einen Reflexempfänger oder eine Sendeendstufe.

Schutzmaßnahme für die wertvolle ECC86:
Bei einer Fehlfunktion der EL95 und einer negativen Signalamplitude würde die ECC86 mit den vollen 250V Anodenspannung beaufschlagt, was zu deren Zerstörung führen könnte. Deshalb ist leider parallel zur ECC86 eine Z-Diode oder Surpressordiode unabdingbar.

Bezugsquelle für ECC86 und AÜ: Jan Wuesten. Als AÜ eignet sich der preiswerte für Batterieempfänger für 14,95. Es ist ein Eintakter mit Luftspalt, der allerdings schon am Limit läuft.


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BeitragVerfasst: Mo Dez 30, 2013 16:30 
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Hallo HVR!

Schöne Idee, aber es geht noch minimalistischer:

Du nimmst eine 6J52P, einen Kathodenwiderstand, einen Schirmgitterwiderstand, einen Gitterableitewiderstand, einen Kathodenelko, einen Stützelko für das Schirmgitter (das es nicht schwingt) und einen 5-10 k Widerstand für das Steuergitter (ebenfalls dass es nicht schwingt) und fertig ist die Suppe. Je nach Neigung noch ein Eingangskondensator.
Schon probiert funktioniert und klingt sehr gut, wohl wegen dem Phasenverhalten. Ist aber sehr schwingempfindlich und sollte mit Ferritperlchen stabilisiert werden.

Viele Grüße
Frank

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Zuletzt geändert von captain.confusion am Mo Dez 30, 2013 19:40, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Mo Dez 30, 2013 17:05 
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Hallo Frank,

was Du beschreibst ist aber ein 1-stufiger Verstärker, der es dann aber wohl wegen der hohen Steilheit dieser Entpentode mit meinem Verstärker aufnehmen kann.

Wenn wir beim 2-stufigen Konzept bleiben, bietet sich die Leistungs-Doppeltriode 6N6P statt der EL95 an, die dann allerdings auch nur mit 20mA Anodenstrom betrieben werden sollte. Dann spart man die komplette Schirmgitter-Kombination und hat somit einen reinen Triodenverstärker mit nur 2 zusätzlichen Bauelementen. Gesamtverstärkung und Ausgangsleistung werden dann aber hinter der EL95 zurückbleiben, obwohl der ECC86 dann 12V Anodenspannung zur Verfügung hat (gemäß Kennlinie der 6N6P).
Um das andere System der 6N6P zu nutzen, bietet sich ein Stereoverstärker an, der dann nur aus 3 Röhren und 4 Bauelemente besteht.

Auch sehr interessant ist die Batteriepentode 3B4, welche eine ungewöhnlich hohe Gittervorspannung von über 20V benötigt, wodurch aus der ECC86 natürlich das Maximum herausgeholt wird.

Gruß
HVR


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BeitragVerfasst: Mo Dez 30, 2013 18:31 
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Hallo HVR!

Ich dachte ich erwähne das mal mit dem Einröhrenverstärker, da Du ja das Minimalistische mit in den Vordergrund stellst.
Die 6J52P ist eigentlich keine Leistungspentode, hat aber trotzdem eine Anodenverlustleistung von 10 Watt. Sie ist eine Spanngitterröhre. Man kann sie "zahm" mit Pa = 4-5 Watt und Ua=150 V fahren oder auch heiß mit Pa = 10 Watt und Ua = 230-250 V.
Übrigens baue ich gerade mit der 6N6P (ECC99), allerdings nicht minimalistisch, sondern modern.

Viele Grüße
Frank

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BeitragVerfasst: Mo Dez 30, 2013 19:42 
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Hallo Frank!

Die 6Z52P bzw. 6SH52P ist ja wirklich eine außerordentliche Röhre. Kennst Du eine Bezugsquelle für sie, rein interessehalber? Beim Wuesten gibts die nicht.


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BeitragVerfasst: Mo Dez 30, 2013 20:50 
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Hallo HVR!

Ich empfehle doch nichts schlechtes :D :D
Die Röhre ist wirklich außergewöhnlich, vorallem wegen ihrer extremen Steilheit und Ihrer hohen Anodenverlustleistung. Allerdings ist sie wegen der hohen Steilheit auch anfällig für Schwingungen. Ich glaube es gibt kaum eine westeuropäische Röhre die da mit kann.
Ich denke die Bezeichnung 6J52P ist geläufiger.
Man bekommst sie am besten in Russland/Ukraine. Gib mal bei Ebay 6J52P und weltweite Suche ein. Röhrenkauf in Russland/Ukraine über Ebay ist unproblematisch, sieht man von der Lieferzeit von bis zu 6 Wochen ab. Ich habe schon oft dort bestellt, immer mit positivem Ergebnis.

Viele Grüße
Frank

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BeitragVerfasst: Mo Dez 30, 2013 21:06 
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Doch schon, ich kenne welches Pentode , die in Tek und HP Oszi zu finden, ~50mA/V PA= 10W

Allerdings nenne ich aus gute Grund nicht Typ, diese Röhren wird oft in HiFi-.Zeug verwurstet und ich habe schon schwierigkeit den zu beschaffen..

Bittet um Verständnisse
Matt

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BeitragVerfasst: Di Dez 31, 2013 13:28 
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Hallo Frank!

Zitat:
Übrigens baue ich gerade mit der 6N6P (ECC99), allerdings nicht minimalistisch, sondern modern.


Da setze ich doch glatt einen drauf und präsentiere Dir einen Verstärker, der sowohl minimalistischer als auch moderner (Gegentaktprinzip und Spanngitter-Eingangsröhre) als Deiner ist. :D

Der Kathodenwiderstand der rechten Endröhre ist absichtlich nicht wechselstrommäßig überbrückt, damit diese Stufe etwa die gleiche erhöhte Ausgangsimpedanz bekommt wie die in Gitterbasisschaltung arbeitende linke Endröhre.

Man kann die Vereinfachung auch auf die Spitze treiben, indem man den Kathodenwiderstand der rechten Endröhre verdoppelt und den Koppelkondensator & Gitterableitwiderstand wegläßt. Die Gittervorspannung der rechten Röhre entsteht dann durch +12V + (-24V) = -12V. Doch dann sind Verstärkung & Ausgangsleistung der rechten Endstufe reduziert. Das wollen wir nicht.


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BeitragVerfasst: Di Dez 31, 2013 14:19 
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Einfachheit in Ehren,
aber eine ECL82 macht alleine schon mehr Radau. Die darf auch mit in die Liste der einfachen Schaltungen.

lG Martin


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BeitragVerfasst: Di Dez 31, 2013 14:39 
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@Martin: für die ECL82 spricht nur, daß es eine Verbundröhre ist. Leider braucht sie in der absolut minimalsten Beschaltung 8 periphere Bauelemente und dazu noch einen Luftspalt-AÜ.

Wenn der Triodenteil die elektrischen Werte einer parallelgeschalteten ECC86 hätte, wäre das natürlich HOCHinteressant.


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BeitragVerfasst: Di Dez 31, 2013 15:18 
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stimm ich dir voll zu :wink:

2 Fragen hätte ich:

1.) Stell dir vor die obere Röhre wär etwas schneller warm als die ECC86.
Hast du keine Bedenken wegen der Isolation der Heizung zur Kathode? Bei Kaskoden wird die Heizung der oberen Röhren doch aus Sicherheitsgründen auf ein eigenes Potential gelegt.. ich hätte etwas Angst vor dem kleinen Blitz wenn das nicht so gemacht wird :wink:

2.) diese Art von PP ist mir irgendwie unsympathisch in Bezug auf Symmetrie. Spätestens wenn die Trioden etwas nachlassen kommt der doch aus der Mitte? Ich lern aber gern dazu. Meine Lösung wär vermutlich mit einem kleinen Übertrager zustandegekommen der die Phasenumkehr übernimmt.

lG Martin


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BeitragVerfasst: Di Dez 31, 2013 16:24 
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@Martin:

1.) wie oben schon erwähnt, ist zum Schutz der ECC86 (Grenzwert Anodenspannung 30V) eine Z-Diode mit einer Nennspannung von rund 30V parallelzuschalten. Diese Z-Diode schützt natürlich auch die linke Endröhre vor der Überschreitung Uf-k. Dieser Grenzwert liegt üblicherweise bei 100V. Weiterhin wird der rechte Koppelkondensator vor Durchschlag geschützt, so daß dort wie auch am Eingang ein kleiner Keramik-Vielschichttyp zum Einsatz kommen kann.
Leider ist die Z-Diode Stilbruch (und vor lauter Scham habe ich sie nicht eingezeichnet ;) , aber es hilft ja alles nichts.

2.) dieser PPP driftet genauso wie alle anderen bei ungleicher Röhrenalterung. Beim A-Betrieb ist dies aber unkritischer als beim AB-Betrieb. Und was die Phasenumkehr betrifft, da hast Du recht. Perfekte Signal-Symmetrie gibt es nur mit einem hochwertigen Eingangs-Übertrager. Aber selbst im sogenannten High-End-Sektor ist das eher die Ausnahme.
Der Verstärker den ich hier vorgestellt habe soll kein HighEnd sein.


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BeitragVerfasst: Di Dez 31, 2013 16:34 
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HVR4000er hat geschrieben:
Leider ist die Z-Diode Stilbruch (und vor lauter Scham habe ich sie nicht eingezeichnet ;) , aber es hilft ja alles nichts.


So ein Varistorscheibchen könnten den Stilumbruch eventuell umgehen, du weist bestimmt was ich meine :wink:

lG Martin


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BeitragVerfasst: Di Dez 31, 2013 17:11 
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Eine Glimmlampe mit 30V Zündspannung wäre mir lieber. Apropos, eine Glimmlampe parallel zur jeder Primärwicklung des AÜ's bietet Schutz gegen Hochspannungsimpulse durch versehentlichen Betrieb ohne Last. Sofern die Zündspannung hoch genug ist, also >Us.


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BeitragVerfasst: Mo Jan 13, 2014 9:22 
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HVR4000er hat geschrieben:
@Martin:

1.) wie oben schon erwähnt, ist zum Schutz der ECC86 (Grenzwert Anodenspannung 30V) eine Z-Diode mit einer Nennspannung von rund 30V parallelzuschalten.


die obere Röhre hat 200V gegen Heizung. :shock:

lG Martin


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