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Dampfradioforum • Thema anzeigen - Körting Transmare Verstärker A 710

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 Betreff des Beitrags: Körting Transmare Verstärker A 710
BeitragVerfasst: Sa Jun 28, 2014 13:01 
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Der vierstufige, galvanisch gekoppelte Endverstärker hat eine quasikomplementäre Seriengegentakt Endstufe mit komplementären Treibern. Es gibt also ein „normales“ Darlington-Paar (hier npn-npn) und ein Sziklai-Paar (hier pnp-npn), welches die Eigenschaften eines pnp Transistors besitzt.

Im November 1998 ersetzte ich an einem Kanal einen Endstufentransistor BD243B vermutlich durch den gleichen Typ aus der Bastelkiste und den Emitterwiderstand von T633. Am anderen Kanal waren als Endstufentransistoren von einem Vorgänger zwei 2N6122 eingesetzt.
Im Oktober 2004 wurde eine grössere Reparatur fällig: Der Klangregelverstärker hatte keinen Massekontakt mehr, die Sicherung einer Endstufe, der Gleichrichter, alle drei Ladeelkos, ein Ausgangselko, drei Wickelkondensatoren im Klangregelverstärker, ein Endstufenpaar BD243B samt zugehörigem Stabilisierungstransistor BC238A waren defekt. Im Zuge der Arbeiten wurden weitere ausgetrocknete Elkos entdeckt. Aus Symmetriegründen wurden alle Elkos, und die entsprechenden Kondensatoren beider Kanäle ausgetauscht und alle Endstufentransistoren mit BD243C ersetzt.
Beide Male wurde auf gut Glück mit dem Oszilloskop auf möglichst saubere, symmetrische Kurvenform abgeglichen.

Aktuell versuche ich aus Interesse die Funktion der Endstufe zu verstehen und eine Abgleichreihenfolge zu erstellen. Dazu habe ich versucht den Signalweg und die Gegenkopplungen zu finden. Sie sind im Schema farbig herausgezeichnet.

Der Endverstärker hat drei Abgleichsteller, R618, R619 und R620.
1. Mit R620 wird die Spannung zwischen den Basen der Endstufendarlingtons und damit der Ruhestrom der Endstufe eingestellt. Es müssten m.E. min. 1.8 V zwischen C und E des Stabi-Transistors T1005/1006 eingestellt werden (drei B-E Strecken).
2. Mit R618 wird der Arbeitspunkt aller Stufen im Signalweg eingestellt. Einstellung auf halbe Betriebsspannung an Lö.2?
Diese beiden können mangels Angaben mit dem Oszi eingestellt werden, R620 auf geringste Übernahmeverzerrungen, R618 auf geringste Verzerrungen und Symmetrie.
Liege ich da richtig und was ist mit
3. R619? Dieser ist m.E. im Pfad einer Wechselstromgegenkopplung (rot). Wie soll der eingestellt werden? Auf keinen Strom ohne Signal, d.h. Reststromkompensation des 100uF Elkos?
Habe ich die Gegenkopplungen richtig verstanden?
Vielen Dank für Kommentare und Hinweise.
Marc


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Dateikommentar: Schema Endverstärker
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BeitragVerfasst: So Jun 29, 2014 16:26 
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Wer lesen kann ist klar im Vorteil: Die Lösung zu 1. und 2. ist auf der Platte mit den Endtransistoren an den entsprechenden Stellen klar aufgedruckt: "1.8 V" und "UB/2"
Alle drei Steller beeinflussen einander nicht.

Bleibt noch 3. und die Frage nach den Gegenkopplungen

Viele Grüsse
Marc


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BeitragVerfasst: So Jul 06, 2014 10:26 
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Sinus 10 Hz / 100 Hz / 1kHz / 10kHz wurden am Verstärker und am Oszi eingespiesen, Ausgang mit Lautsprecherbox 4.5Ω abgeschlossen und Kurven bis auf einen kleinen Phasenfehler in Übereinstimmung gebracht.
Wie erwartet lässt sich mit R619 die Verstärkung in einem weiten Bereich beeinflussen. An der Kurvenform und an der Phasenlage ändert sich nichts, was mit blossem Auge auf dem Schirm erkennbar wäre. Selbst bei starker Gegenkopplung (R619 fast am Anschlag) wird unverzerrt eine Ausgangsspannung von 27.5Vss, was einer Ausgangsleistung von gut 20 W entspricht, erreicht. Dabei beträgt der Spitzenstrom gut 3A, somit war die Erstbestückung sicher nicht wie eingangs geschrieben BD243 sondern 2N6122!
Für welche Lastimpedanz der Verstärker konstruiert wurde ist unbekannt. Da die neuen Endtransistoren mit 10A gegenüber 4 A Spitzenstrom wesentlich leidensfähiger sind, wurde gleich mit dieser Last der Kanal mit der geringeren Gesamtverstärkung so eingestellt, dass am Monitoreingang mit 750mVeff die maximale unverzerrte Leistung erhalten wird. Der andere Kanal wurde auf gleiche Verstärkung abgeglichen.

Im Anhang gibt's noch Bilder von dem Kleinen im 70'er softline Gehäuse.
Geni: Feedback FG600
Oszi: Tek465
Lautsprecher: EMUD LB2


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BeitragVerfasst: So Jul 06, 2014 11:38 
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Hi Marc

Schau mal

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D_Koerting_T710_Prospekt.jpg
D_Koerting_T710_Prospekt.jpg [ 114.52 KiB | 9282-mal betrachtet ]


Danke für Deinen interessanten Bericht!

Gruss, Walter


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BeitragVerfasst: So Jul 06, 2014 14:21 
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Sali Walter
Danke, schon gesehen bei http://www.radiomuseum.org/r/korting_t710.html, den Verstärker habe ich dort nun auch angelegt. Später kommen da noch ein paar mehr Bilder.
Der Tuner müsste m.E. ganz gut gewesen sein. Wenn ich einen in weiss passend zum Amp zu vernünftigem Preis sehe würde ich allein schon wegen dem Softline-Gehäuse zuschlagen ...
Bei www.vintageshifi.com/repertoire-pdf/pdf ... 0-Test.pdf gibt's einen kurzen französischen Testbericht für beide. Da wird der Verkaufspreis für den Tuner mit FF 1'108 angegeben - das war noch ein starker Kurs!
Ganz nett ist an dem Amp, dass je zwei getrennte Vorverstärker für magnetische und Kristalltonabnehmer vorhanden sind. Mit letzterem wurde zum normalen auch ein hochohmiger Tonbandeingang realisiert. Damit lassen sich im Labor auch alte Tonquellen bequem anschliessen.

Viele Grüsse
Marc


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BeitragVerfasst: Di Aug 05, 2014 11:38 
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wo sind die Röhren? :mrgreen:

lG Martin


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BeitragVerfasst: Di Aug 05, 2014 11:45 
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Guckst doch grad in die Röhre, weil Du keine findest... :mrgreen:

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Viele Grüße
Philipp

"Lohnt es sich denn?" fragt das Hirn. "Nein aber es tut so gut!" antwortet das Herz.


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BeitragVerfasst: Do Aug 14, 2014 20:24 
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Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Hallo Marc, hallo allerseits,

da sich bisher noch niemand zwecks Klärung der anstehenden Fragen über die Funktion des Verstärkers geäussert hat, versuche ich es jetzt einmal. Ich habe den Verstärker etwas abgemagert, um als erstes die "Offene ~Verstärkung", bei RL=8 Ohm zu berechnen. Dazu musste jegliche stufenübergreifende Gegenkopplung entfernt werden. Der Bootsrap-Kondensator CB musste in die Berechnung einbezogen werden, weil er den Widerstand R11 (2k2) "hochtransformiert" und daher die Verstärkung von T2 maßgeblich beeinflusst. Die untere Grenzfrequenz der Wirksamkeit des Bootstrapkondensators liegt bei ca. 3,4 Hz.

Die bei der Berechnung verwendeten Formeln sind im angefügten Schaltbild an den betreffenden Stellen eingebracht. Gerne bin ich bereit Rückfragen zu beantworten und bei bestehendem Interesse könnte ich mir vorstellen die restlichen Funktionen der Schaltung zu beschreiben - unter anderem auch die zweite Aufgabe, welche der Bootstrap Kondensator in dieser Schaltung inne hat...

Korrektur: RoT2 = 15 kOhm !


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Körting Transistor-Endst-Vu.JPG
Körting Transistor-Endst-Vu.JPG [ 129.5 KiB | 8984-mal betrachtet ]

_________________
...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.
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BeitragVerfasst: So Aug 17, 2014 13:12 
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Lieber Peter

Vielen Dank für die Erklärungen!
Bootstrap! Weil ich CB so blöd ins Schema zeichnete habe ich den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen.
Eingangs- und Ausgangsspannung der Treiber sind in Phase. Mit CB wird die gegenüber der Eingangsspannung der Treiberstufe nur geringfügig kleinere Ausgangsspannung an deren Eingang zurückgeführt. Mit dem dadurch "hochtransformierten" R11 muss T2 weniger Strom und damit weniger Leistung aufbringen um die Treiberstufe voll auszusteuern, was auch die Verluste in R7-R11-R12 reduziert.
Über Weg den eingesetzten Wert von R6 im vereinfachten Schema nachzuvollziehen glaube ich nun die Wechselstromgegenkopplung in den Emitter von T1 zu verstehen: Durch dessen Emitterelko von 100μF und ein wenig durch den Ausgangselko von 2'200μF ist die Sache frequenzabhängig. Für den Emitterwiderstand von T1 ergeben sich bei Mittelstellung von R619 bei 20Hz ca. 132Ω, bei 100Hz 67Ω, bei 1kHz 52Ω und bei 20kHz 51Ω. Zusammen mit den parallelen Elementen ist die frequenzunabhängige Variation von R619 ca. 5Ω. Demnach steuert diese Gegenkopplung die Verstärkung von T1 mehr bei höheren Frequenzen; der Abgleich wäre auf Linearität des Frequenzganges vorzunehmen.
Soweit richtig?
Viele Grüsse
Marc

PS
@Martin
Die einzige Röhre ist im Bild 5; es ist eine direktgeheizte „Unode“, das Lämplein klein. :D


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